Langsame ESE-Aufrufe

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-07-13

Microsoft® Exchange Server Analyzer Tool untersucht das FCL-Protokoll (Function Call Log) von Exchange, die Datei Store.fcl, auf Ereignisse der Exchange ESE-Komponente (Extensible Storage Engine), die eine Antwortzeit von 2,5 Sekunden überschreiten.

Ereignisse der Exchange FCL-ESE-Komponente stellen Funktionsaufrufe des Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienstes (Store.exe) an die ESE-Komponente dar.

Der Exchange-Informationsspeicher befindet sich oberhalb einer ESE-Datenbank. ESE ist ein hochentwickeltes transaktionsbasiertes Datenbankmodul. Bei einer Transaktion handelt es sich um eine Folge von Operationen, die als unteilbare Einheit gelten. Entweder sind alle Operationen in einer Transaktion abgeschlossen und dauerhaft gespeichert, oder es werden keine Operationen durchgeführt.

In Exchange Server wird ESE als integriertes Datenbankmodul zum Festlegen der Struktur der Datenbanken sowie zum Verwalten des Arbeitsspeichers verwendet. Mit dem Datenbankmodul werden die Datenbanken im Arbeitsspeicher zwischengespeichert, indem 4-KB-Datenblöcke (Seiten) in und aus dem Arbeitsspeicher übertragen werden. Die Seiten werden im Arbeitsspeicher aktualisiert. Anschließend werden die neuen oder aktualisierten Seiten wieder auf Festplatte geschrieben. Bei Systemanforderungen können die Daten vom Datenbankmodul im Arbeitsspeicher gepuffert werden, sodass nicht permanent auf die Festplatte zugegriffen werden muss.

Obwohl Daten über die Zwischenspeicherung im Arbeitsspeicher am schnellsten und effizientesten verarbeitet werden, bedeutet dies jedoch auch, dass die Informationen auf der Festplatte bei der Ausführung von Exchange nie vollständig aktuell sind. Der Transaktionsprotokolldatenträger wird jedoch laufend mit Informationen zu den einzelnen Transaktionen aktualisiert. Da viele Änderungen im Arbeitsspeicher noch nicht auf der Festplatte vorhanden sind, sind Datenbank und Arbeitsspeicher nicht synchronisiert.

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass Ereignisse in der Datei Store.fcl für Funktionsaufrufe der ESE-Komponente vom Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst (Store.exe) eine Antwortzeit von mehr als 2,5 Sekunden aufweisen, wird ein Fehler angezeigt.

Wenn komponentenübergreifende Aufrufe vom Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst (Store.exe) auf eine Antwort warten, können RPC-Threads (Remote Procedure Call, Remoteprozeduraufruf) diese Anforderungen im Hintergrund unterstützen, sodass es zu Exchange Server-Leistungsproblemen kommt, z. B. zu Verzögerungen der Serverantworten an die Clients.

Fortlaufende Aufrufe von ESE können folgende Ursachen haben:

  • Exchange-Onlinedefragmentierung
  • Datensicherungen
    noteAnmerkung:
    Wenn während der Erfassung der Exchange-Ablaufverfolgungsprotokollierung für Aufrufe absichtlich eine Datensicherung oder eine Onlinedefragmentierung eingeleitet wurde, können Sie diese Meldung als Hinweis auf ein Exchange Server-Leistungsproblem ignorieren.
  • Engpässe auf einem Datenbanklaufwerk

Um diesen Fehler zu beheben, führen Sie folgende Schritte aus:

  • Im Rahmen bewährter Methoden sollte darauf geachtet werden, dass sich Sicherungsfenster nicht mit Onlinewartungs- oder Spitzennutzungsintervallen überlappen.
  • Führen Sie Exchange Server Analyzer aus, um eine weitere Analyse des Servers auszuführen. Sie können Exchange Server Analyzer unter "Microsoft Exchange Server Best Practices Analyzer Tool v2.7" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=34705) herunterladen.
  • Im Abschnitt "Weitere Informationen" dieses Themas finden Sie weitere Artikel.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Konfigurieren der Zeitfenster für die Onlinedefragmentierung finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 244524, "XADM: Konfigurieren des Exchange Server Online-Fragmentierungszeitfensters" (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=244524).

Weitere Informationen zu Exchange Server-Problemen aufgrund von Datenträgerengpässen finden Sie unter Datenträgerengpass wurde festgestellt.

Weitere Informationen zum Festlegen der Größe und zum Optimieren von Datenträgern für Exchange Server finden Sie unter "Berechnung der Anforderungen an die Datenträger-E/A" und "Best Practices für mehrere Architekturen" in Optimieren von Speichersystemen für Exchange Server 2003 (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=49324).

Weitere Informationen zu ESE finden Sie unter "Extensible Storage Engine Architecture" (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=67009).