Die Anzahl der aus freien Seiten bestehenden Tabelleneinträge ist gering. Dies kann zu Systeminstabilität führen.

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-11-18

Microsoft® Exchange Server Analyzer liest den folgenden Registrierungseintrag, um die Einstellung für den Registrierungswert SystemPages zu ermitteln:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management\SystemPages

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass der Wert für SystemPages auf 0 festgelegt ist und die Anzahl der freien PTEs (Page Table Entries, Seitentabelleneinträge) des Systems weniger als 3001 beträgt, wird eine Warnung angezeigt.

Microsoft Windows Server™ 2003 und Windows® 2000 Server können bis zu 4 Gigabyte (GB) Speicheradressraum direkt adressieren, unabhängig von der Größe des installierten physischen Arbeitsspeichers. Jedes Element einer virtuellen Adresse weist aus Prozesssicht konzeptionell auf ein Byte physischen Speichers. Es gehört zu den Aufgaben des Virtual Memory-Managers (VMM) zusammen mit der Speicherverwaltungseinheit (MMU, Memory Management Unit) des Prozessors, jede virtuelle Adresse in die entsprechende physische Adresse zu übersetzen bzw. sie darauf abzubilden. VMM führt diese Abbildung durch, indem er den RAM in Seitenframes mit fester Größe aufteilt, Seitentabelleneinträge (PTEs, Page Table Entries) zum Speichern der Informationen über diese Seitenframes erstellt und diese abbildet. Die Seitentabelleneinträge des Systems sind kleine Kernelmodus-Speicherpuffer, die verwendet werden, um mit dem Datenträger-E/A-Teilsystem und dem Netzwerk zu kommunizieren. Jeder Tabelleneintrag stellt einen Seitenframe dar und enthält die für VMM notwendigen Informationen, um eine Seite zuzuordnen.

Auf einem x86-basierten System, das eine Seitengröße von 4 KB verwendet, beträgt die Maximalanzahl der Seitentabelleneinträge, die zum Abbilden von 2 GB Adressraum benötigt wird, 524.288 (2 GB/4 KB). Auf einem vergleichbaren System, das den /3GB-Schalter verwendet, ist die Anzahl der Seitentabelleneinträge, die benötigt werden, um 3 GB Adressraum abzubilden, 786.432 (3 GB/4 KB). Auf einem typischen System wird dieser Raum wie folgt verwendet:

  • Ein Maximum von 50.000 Seitentabelleneinträgen (ungefähr 195 MB Adressraum) wird für allgemeine Verwendung reserviert.
  • Der Rest wird zum Abbilden von Systemcache, Hyperspace, ausgelagertem Pool, nicht ausgelagertem Pool, Bereich für Absturzspeicherabbild usw. verwendet.

Diese Poolgröße für Seitentabelleneinträge wird, basierend auf der im System vorhandenen Menge an physischem Speicher, automatisch beim Systemstart bestimmt. Dieser Pool wird zwischen ausgelagertem Pool und nicht ausgelagertem Pool gequetscht, der ebenfalls mit der Größe des physischen Speichers im System wächst.

Der Pool mit Seitentabelleneinträgen kann stark verwendet und hochgradig fragmentiert werden. Dies kann zu Situationen führen, in denen ein Treiber nicht geladen wird. Wenn der PTE-Pool des Systems auf null reduziert wird, werden davon auch andere Teile des Systems beeinträchtigt. Dies führt sogar dazu, dass Threads nicht erstellt werden, dass das System blockiert und möglicherweise abstürzt.

Ein gesunder Exchange Server-Computer sollte mindestens 5.000 Seitentabelleneinträge jederzeit verfügbar haben. Wenn die Anzahl freier Seitentabelleneinträge unter 5.000 fällt, aber über 3.001 bleibt, wird die in Freie Seitentabelleneinträge befinden sich an der Warnschwelle. beschriebene Warnung angezeigt. Wenn die Anzahl freier Seitentabelleneinträge unter 3.001 fällt, wird dieser Fehler angezeigt. Um dieses Problem zu beheben, können Sie die nachfolgend beschriebene Vorgehensweise verwenden, um den Registrierungswert SystemPages für das Betriebssystem Ihres Exchange Server-Computers entsprechend zu konfigurieren. Wenn Sie Exchange Server 2003 Service Pack 1 (SP1) unter Windows Server 2003 mit 1 GB oder mehr RAM ausführen, wird empfohlen, dass Sie den Registrierungsschlüssel SystemPages auf 0 festlegen. Diese Empfehlung unterscheidet sich von der Empfehlung für Microsoft Windows 2000 Server. Dort wird empfohlen, SystemPages auf einen Wert zwischen 24.000 und 31.000 festzulegen.

importantWichtig:
Dieser Artikel enthält Informationen zum Bearbeiten der Registrierung. Stellen Sie vor dem Bearbeiten der Registrierung sicher, dass Sie für den Fall eines Problems mit dem Wiederherstellungsprozess für die Registrierung vertraut sind. Weitere Informationen zum Wiederherstellen der Registrierung finden Sie im Hilfethema „Wiederherstellen der Registrierung“ in Regedit.exe oder Regedt32.exe.

Nachdem Sie die nachfolgend beschriebene Prozedur ausgeführt haben, sollten Sie die Anzahl freier Seitentabelleneinträge überwachen. Das kann geschehen, indem Sie den Leistungsindikator Memory | Free System Page Table Entries mit dem Windows-Systemmonitor überwachen. Wenn die Anzahl der freien Seitentabelleneinträge niedrig bleibt, nachdem Sie die Änderungen an der Registrierung wie beschrieben vorgenommen haben, sollten Sie Folgendes prüfen, um sicherzugehen, dass der Exchange Server-Computer optimal konfiguriert ist:

  • Treiber   Ein beschädigter Treiber ist eine der Hauptursachen für eine geringe Zahl von Seitentabelleneinträgen des Systems. Wenden Sie sich an Ihren Hardwarehersteller, um sich zu vergewissern, ob Sie die aktuellsten Treiber für Ihre Hardware verwenden. Es kann aber auch die Möglichkeit geben, zu einem einfacheren Treiber zurückzukehren. Beispielsweise brauchen Computer, auf denen serverbasierte Anwendungen wie Exchange Server ausgeführt werden, im Allgemeinen nicht die fortgeschrittensten Videotreiber mit all ihren Eigenschaften. Stattdessen ist ein einfacherer Treiber oft ausreichend. Das Wechseln von einem fortgeschrittenen Videotreiber zu einem einfachen Videotreiber sollte die Anzahl freier Seitentabelleneinträge erhöhen.
  • Systemkonfiguration   Wenn in Ihrem System 1 GB oder mehr an physikalischem Speicher installiert ist, sollten Sie sich vergewissern, dass die Datei Boot.ini ordnungsgemäß mit den Schaltern /3GB und /USERVA=3030 konfiguriert ist, wie in den folgenden Microsoft Knowledge Base-Artikeln beschrieben:
  • Ereignisprotokolle   Prüfen Sie das Ereignisprotokoll der Anwendung auf dem Exchange-Server auf Fehler und Warnungen, insbesondere auf die MSExchangeIS-Ereignisse 9582 (Fehler und Warnungen), 9665 (Warnung) und 12880 (Fehler). Das Vorhandensein von Ereignis 9665 könnte auch anzeigen, dass SystemPages nicht für eine optimale Leistung konfiguriert ist. Weitere Informationen zu diesen Ereignissen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 325044, „SO WIRD'S GEMACHT: Problembehandlung bei Fragmentierung des virtuellen Speichers in Exchange 2003 und Exchange 2000“ unter https://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;de;325044.

So beheben Sie diese Warnung unter Windows 2000 Server

  1. Öffnen Sie einen Registrierungseditor (z. B. Regedit.exe oder Regedt32.exe).

  2. Navigieren Sie zu: HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management

  3. Doppelklicken Sie im rechten Teilfenster auf SystemPages.

  4. Geben Sie in das Feld Wert einen Wert zwischen 24000 und 31000 (Dezimalwert) ein, und klicken Sie dann auf OK.

  5. Beenden Sie den Registrierungs-Editor, und starten Sie den Computer neu, damit die Änderung wirksam wird.

So beheben Sie diese Warnung unter Windows Server 2003

  1. Öffnen Sie einen Registrierungseditor (z. B. Regedit.exe oder Regedt32.exe).

  2. Navigieren Sie zu: HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management

  3. Doppelklicken Sie im rechten Teilfenster auf SystemPages.

  4. Geben Sie im Feld Wert den Wert 0 ein, und klicken Sie dann auf OK.

  5. Beenden Sie den Registrierungs-Editor, und starten Sie den Computer neu, damit die Änderung wirksam wird.

Lesen Sie vor dem Bearbeiten der Registrierung den Microsoft Knowledge Base-Artikel 256986 „Beschreibung der Microsoft Windows-Registrierung“ unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=256986, der weitere Informationen zum Bearbeiten der Registrierung enthält.

Weitere Informationen zum Optimieren des Speichers für Exchange Server finden Sie in den folgenden Artikeln der Knowledge Base: