Grundlegendes zu Verzeichnissuchen bei der automatischen Spracherkennung

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-28

Microsoft Exchange Server 2010 Unified Messaging (UM) bietet eine Benutzerschnittstelle für Spracheingabe (Voice User Interface, VUI), die die automatische Spracherkennung (Automatic Speech Recognition, ASR) verwendet. Hierbei handelt es sich um die Benutzerschnittstelle für Telefoneingabe, über die Anrufer mithilfe von Spracheingaben in Menüsystemen navigieren und auf ihre Postfächer zugreifen. Mithilfe der automatischen Spracherkennung (ASR) können die Anrufer Spracheingaben anstatt der DTMF- (Dual-Tone Multi-Frequency) oder Tonwahleingaben verwenden, um in den Menüs der automatischen UM-Telefonzentrale zu navigieren. UM-aktivierte Benutzer können darüber auch auf ihre Postfächer zugreifen. In diesem Thema wird erläutert, wie die automatische Spracherkennung in Exchange 2010 Unified Messaging verwendet wird und wie Sie Grammatikdateien für die automatische Spracherkennung einsetzen.

Inhalt

Übersicht über Grammatikdateien

Standardgrammatikdateien

Benutzerdefinierte Grammatikdateien

Grammatikgenerierung

Anpassen von Grammatikdateien

Weitere Informationen

Übersicht über Grammatikdateien

Eine Sprachgrammatikdatei enthält Wörter und Begriffe, die die UCMA zu erkennen versucht, wenn die Grammatikdatei verwendet wird. Grammatikdateien definieren z. B. Befehle, die Benutzern beim Überprüfen ihrer E-Mails, ihrer Kalender oder der Namen von Personen zur Verfügung stehen, die von der UCMA erkannt werden, wenn ein Anrufer das Verzeichnis durchsucht. Sprachgrammatikdateien werden zuerst als Dateien erstellt, die die Erweiterung GRXML besitzen. Sie werden dann in eine kompilierte Form mit der Erweiterung CFG verarbeitet, bevor sie in die UCMA geladen werden. Da die CFG-Datei in den Speicher des Microsoft Exchange-UM-Diensts geladen wird, wird keine CFG-Datei erstellt und auf einem Datenträger gespeichert. Die folgende Abbildung zeigt, wie die Grammatikdateien von Aufrufern verwendet werden.

Grammatikdatei (Übersicht)

Hinweis

Wenn Sie die einer CFG-Datei zugehörige GRXML-Datei nicht finden, suchen Sie im Ereignisprotokoll nach Ereignissen mit den IDs 1040 oder 1041. Das Ereignis zeigt, welche GRXML-Datei zum Erzeugen einer bestimmten CFG-Datei verwendet wurde.

Standardgrammatikdateien

Wenn die Unified Messaging-Serverrolle installiert ist, werden viele Dateien auf den Server kopiert. Diese Dateien umfassen die Standardgrammatikdateien, die von der automatischen Spracherkennung verwendet werden, um die VUI zu aktivieren. Standardmäßig werden diese Grammatikdateien im Ordner "<Programme>\Microsoft\ Exchange Server\V14\UnifiedMessaging\grammars*\<Sprache>*" gespeichert. Wenn diese Grammatikdateien jedoch vom Unified Messaging-Server verwendet werden, werden sie vom Microsoft Exchange-UM-Dienst geladen und in eine CFG-Datei kompiliert.

Folgende Dateien sind in den Standardgrammatikdateien enthalten:

  • Calendar.grxml

  • Common.grxml

  • Contacts.grxml

  • Email.grxml

  • Mainmenu.grxml

Benutzerdefinierte Grammatikdateien

Sowohl bei der Installation der Unified Messaging-Serverrolle als auch bei der Erstellung von UM-Objekten im Active Directory-Verzeichnisdienst werden mehrere benutzerdefinierte Grammatikdateien erstellt. Außerdem führt der Microsoft Exchange Unified Messaging-Dienst einmal täglich die Grammatikgenerierung zur geplanten Zeit durch. Diese Grammatikdateien enthalten die Namen von Benutzern und anderen Objekten, beispielsweise Verteilerlisten, die in Active Directory vorhanden sind. Zu jedem Namen sind zusätzliche Daten vorhanden, zum Beispiel ein E-Mail-Alias. Diese Daten ermöglichen das Zuordnen des Namens zu einem eindeutigen Objekt.

Die folgenden Grammatikdateien werden erstellt, wenn der Microsoft Exchange Unified Messaging-Dienst die Grammatikgenerierung zum geplanten Zeitpunkt ausführt:

  • Gal.grxml

  • <DialPlanGUID>.grxml

  • <AddressListGUID>.grxml

  • DistributionList.grxml

    Hinweis

    UM-aktivierte Benutzer stehen möglicherweise nicht sofort für Anrufer zur Verfügung. Sie müssen bis zur nächsten geplanten Grammatikgenerierung warten oder galgrammargenerator.exe manuell ausführen, um den Namen des UM-aktivierten Benutzers in eine Grammatikdatei aufzunehmen.

Wenn der Unified Messaging-Server eine Sprachgrammatikdatei erstellt, untersucht er viele Verzeichnisobjekte, um zu ermitteln, welche Namen zur Sprachgrammatikdatei hinzugefügt werden sollen. Die Typen der Objekte, die verarbeitet werden, basieren auf dem Bereich der zu erstellenden Grammatik. Unified Messaging fügt diese Objekte jedoch nicht zur Grammatikdatei hinzu, wenn das Objekt aus den Exchange 2010-Adresslisten ausgeblendet ist oder für das Attribut msExchHideFromAddressLists des Objekts der Wert "True" festgelegt ist.

  • Für die Grammatikdatei der globalen Adressliste berücksichtigt Unified Messaging Folgendes:

    • E-Mail-aktivierte Benutzer

    • E-Mail-aktivierte Kontakte

  • Für die Grammatikdateien von Wähleinstellungen berücksichtigt Unified Messaging Folgendes:

    • UM-aktivierte Benutzer in den angegebenen Wähleinstellungen
  • Für die Grammatikdatei der Verteilerliste berücksichtigt Unified Messaging Folgendes:

    • In den Adresslisten sichtbare Verteilerlisten

Bei der Installation der Postfachserverrolle auf einem Computer mit Exchange 2010 wird eine globale Standardadressliste erstellt. Wenn die Unified Messaging-Serverrolle installiert ist, wird eine Grammatikdatei für die globale Adressliste erstellt, die auf den konfigurierten Sprachgrammatikfiltern basiert. Wenn Sie benutzerdefinierte Adresslisten oder Verteilerlisten in der Exchange 2010-Organisation erstellen, werden für jede von Ihnen erzeugte benutzerdefinierte Adressliste oder Verteilerliste zusätzliche Grammatikdateien erstellt.

Wenn Sie eine Adressliste erstellen, die beispielsweise alle Empfänger in einer bestimmten Abteilung enthält, und dann später einen neuen Benutzer in dieser Abteilung hinzufügen, wird der Empfänger erst Mitglied der Adressliste, wenn Sie das Cmdlet Update-AddressList ausführen.

Wenn Sie eine Adressliste erstellen, die beispielsweise alle Empfänger in einer bestimmten Abteilung enthält, und die Mitgliedschaft der Adressliste ändert sich, müssen Sie das Cmdlet Update-AddressList ausführen, bevor die Unified Messaging-Sprachgrammatikgenerierung für Namen auftritt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass bei der Generierung oder Aktualisierung der Grammatik alle Empfänger berücksichtigt werden, die zurzeit in der Adressliste vorhanden sind. Wenn Sie das Cmdlet Update-AddressList ausführen, wird jeder Empfänger in allen Adresslisten berücksichtigt, bei denen der Empfänger Mitglied ist.

Wenn ein UM-aktivierter Benutzer nicht als Mitglied einer Adressliste gestempelt ist, bevor die Grammatikgenerierung auftritt, wird der Benutzer nicht als Mitglied hinzugefügt. Bei der nächsten Grammatikgenerierung – nach definiertem Zeitplan oder manuell durch Ausführen von galgrammargenerator.exe – wird der UM-aktivierte Benutzer nicht der Grammatik für die Adressliste hinzugefügt. Aus diesem Grund ist sein Name nicht verfügbar, wenn das Verzeichnis durchsucht wird.

Hinweis

Damit eine Grammatikdatei für eine Verteilerliste erstellt wird, darf die Verteilerliste nicht ausgeblendet sein.

Wenn Sie zuerst UM-Wähleinstellungen erstellen, werden keine Grammatikdateien erzeugt. Wenn ein Unified Messaging-Server jedoch zum ersten Mal einem Satz Wähleinstellungen hinzugefügt wird, wird im entsprechenden Sprachordner eine einzelne Grammatikdatei für die UM-Wähleinstellungen erstellt. Die Sprachgrammatikdatei der UM-Wähleinstellungen wird dann gefiltert, damit nur UM-aktivierte Benutzer einbezogen werden, die den Wähleinstellungen zugeordnet sind. Die Grammatikdateien für diese Objekte werden mithilfe der GUIDs der Objekte benannt, die sie nach dem Kompilieren darstellen, z. B. "2da514a1-06f4-44a1-9ce5-610854f7d2ee.grxml" oder die entsprechende CFG-Datei.

Wenn die Grammatikdateien für UM-Wähleinstellungen, für die globale Adressliste und für Verteilerlisten erstellt werden, erfolgt dies in einem sprachspezifischen Ordner auf dem lokalen Unified Messaging-Server. Der verwendete Sprachordner wird auf der Grundlage der Standardsprache ausgewählt, die in den UM-Wähleinstellungen konfiguriert ist. Ist beispielsweise in den Wähleinstellungen US-Englisch (en-US) als Standardsprache festgelegt, wird eine Grammatikdatei im Ordner "<Programme>\Microsoft\ Exchange Server\V14\UnifiedMessaging\grammars\en" erstellt. Nachdem die Grammatikdatei erstellt wurde, wird sie gemäß dem auf dem Unified Messaging-Server konfigurierten Zeitplan aktualisiert.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in den folgenden Themen:

Grammatikgenerierung

Häufig erfüllt der Standardzeitplan für die Grammatikgenerierung Ihre Anforderungen. Es kann jedoch vorkommen, dass Sie Grammatikdateien manuell generieren oder vorhandene Grammatikdateien vor der Ausführung der geplanten Grammatikgenerierung aktualisieren müssen. Vielleicht möchten Sie auch irgendwann den Standardzeitplan für die Grammatikgenerierung ändern.

Die Grammatikgenerierung tritt in folgenden Situationen auf:

  • Wenn der Unified Messaging-Server einem Satz Wähleinstellungen hinzugefügt wird und anschließend täglich in geplanten Intervallen.

  • Wenn Sie den Befehl galgrammargenerator.exe ausführen, um Grammatikdateien manuell zu aktualisieren oder zu erstellen.

Die erstellte Grammatikdatei wird dann aktualisiert, wenn die geplante Grammatikgenerierung ausgeführt wird. Verwenden Sie das folgende Cmdlet der Exchange-Verwaltungsshell, um den Standardzeitplan für die Grammatikgenerierung für einen UM-Server anzuzeigen:

(Get-UMServer $env:COMPUTERNAME).GrammarGenerationSchedule

Weitere Informationen zum Cmdlet Get-UMServer finden Sie unter Get-UMServer.

Standardmäßig tritt die Grammatikgenerierung täglich zu der durch den Parameter GrammarGenerationSchedule des UM-Servers festgelegten Uhrzeit auf. Standardmäßig ist geplant, dass die Grammatikgenerierung täglich um 2:00 Uhr startet. Der Zeitplan für die Grammatikgenerierung kann jedoch geändert und mithilfe des Cmdlets Set-UMserver in der Verwaltungsshell gesteuert werden. Es gibt keine grafische Benutzeroberfläche, über die der Zeitplan für die Grammatikgenerierung gesteuert werden kann. Dieser Zeitplan kann nur mithilfe des Cmdlets Set-UMserver in der Verwaltungsshell gesteuert werden. Weitere Informationen zum Ändern des phonetischen Anzeigenamens mithilfe des Cmdlets Set-UMServer finden Sie unter Set-UMServer.

Standardmäßig ist der tägliche Start der Grammatikgenerierung auf dem UM-Server auf 2:00 Uhr (lokale Zeit) eingestellt. Nach dem Start wird die Grammatikgenerierung bis zum Abschluss ausgeführt, unabhängig davon, ob dieser Zeitpunkt vor der geplanten Endzeit für den aktiven Zeitraum liegt. Die Grammatikgenerierung wird nicht ausgeführt, wenn bereits eine andere Grammatikgenerierung aktiv ist. Obwohl Sie zusätzliche geplante Zeitpunkte konfigurieren können, wird die Grammatikgenerierung nicht innerhalb einer Stunde nach Abschluss eines vorangehenden geplanten Grammatikgenerierungszeitraums ausgeführt. Da die Grammatikgenerierung einen wesentlichen Teil der Systemressourcen verwendet, wird empfohlen, dass Sie alle Zeitpläne der Grammatikgenerierung so konfigurieren, dass die Grammatikgenerierung außerhalb der Spitzenzeiten ausgeführt wird. Sie können die Zeitpläne für die Grammatikgenerierung jedoch auf mehreren UM-Servern versetzt anordnen, z. B. "Umserver1" startet um 2:00 Uhr, "Umserver2" startet um 2:30 Uhr, und "Umserver3" startet um 3:00 Uhr. Dadurch werden die Auswirkungen der Grammatikgenerierung auf die Active Directory-Domänencontroller minimiert.

Hinweis

Eine Protokolldatei namens "UMSpeechGrammar.log" wird im Ordner "%ExchangeRoot%\UnifiedMessaging\Temp" erstellt. Diese Protokolldatei enthält Informationen über alle Grammatikdateien, die auf einem UM-Server erstellt oder aktualisiert werden. Diese Datei wird bei jeder Ausführung einer geplanten Grammatikgenerierung überschrieben.

Unter den folgenden Umständen können Sie auf die nächste geplante Grammatikgenerierung warten, damit die Änderungen übernommen werden, oder Sie können eine Aktualisierung mithilfe des Befehls galgrammargenerator.exe erzwingen:

  • Beim Fertigstellen einer Neuinstallation der UM-Serverrolle und beim Aktivieren von Benutzern für Unified Messaging

  • Beim Erstellen von UM-Wähleinstellungen, von einer automatischen UM-Telefonzentrale, einer benutzerdefinierten Adressliste oder einer benutzerdefinierten Verteilerliste

  • Beim Erstellen von UM-aktivierten Benutzern

  • Beim Ändern von UM-Wähleinstellungen oder einer automatischen UM-Telefonzentrale

Hinweis

Wenn ein Benutzer von Outlook Voice Access versucht, einen UM-aktivierten Benutzer mithilfe der Verzeichnissuche mit automatischer Spracherkennung (Automatic Speech Recognition, ASR) zu ermitteln, unmittelbar nachdem Sie eine Neuinstallation der Unified Messaging-Serverrolle fertig gestellt und Benutzer für UM aktiviert haben, hört der Anrufer eine Systemansage mit dem Text "Leider konnte die Aktion nicht ausgeführt werden". Die Verbindung wird anschließend getrennt. Dieses Verhalten tritt auf, weil keine Grammatikdatei für die globale Adressliste generiert wurde. Verwenden Sie den Befehl galgrammargenerator.exe, um die erforderliche Grammatikdatei für die globale Adressliste zu erstellen.

Jede Grammatikdatei wird immer dann überschrieben, wenn der Microsoft Exchange Unified Messaging-Dienst automatisch ausgeführt wird oder wenn Sie das Programm "galgrammargenerator.exe" manuell ausführen, um eine Update der Grammatikdateien zu erzwingen. Dies stellt sicher, dass auf erst kürzlich für UM aktivierte Benutzer bei einer Verzeichnissuche zeitnah zugegriffen werden kann, wenn ein Anrufer die automatische Spracherkennung verwendet. Mit dem Programm galgrammargenerator.exe können Sie eine Aktualisierung erzwingen oder die Grammatikdateien generieren oder überschreiben, die von Unified Messaging verwendet werden, sollten diese beschädigt werden. Wenn Sie beispielsweise zuerst die Benutzer für Unified Messaging aktivieren, sind diese Benutzer für Anrufern nicht verfügbar, die die automatische Spracherkennung zum Ausführen einer Verzeichnissuche verwenden, bis die geplante Grammatikgenerierung ausgeführt wird. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass diese neuen Benutzer, die erst kürzlich UM-aktiviert wurden, den Anrufern angezeigt werden, führen Sie das Programm "galgrammargenerator.exe" aus und erzwingen so die Erstellung oder Aktualisierung der GRXML-Dateien sowie die Kompilierung der entsprechenden CFG-Dateien. Damit können die Anrufer die automatische Spracherkennung verwenden, um die Menüsysteme zu durchlaufen oder Benutzer zu suchen. Weitere Informationen finden Sie unter Aktualisieren der Sprachgrammatikdateien auf einem UM-Server.

"Galgrammargenerator.exe" ist auch dann hilfreich, wenn ein UM-Server einem Satz Wähleinstellungen beigetreten ist und den Wähleinstellungen mindestens eine sprachaktivierte automatische Telefonzentrale zugeordnet ist. Anrufer, die bei einer sprachaktivierten automatischen Telefonzentrale anrufen, können standardmäßig nur UM-aktivierte Benutzer erreichen, die den Wähleinstellungen zugeordnet sind. Bevor Anrufer mithilfe von Spracheingaben an UM-aktivierte Benutzer übergeben werden können, muss eine Grammatikdatei generiert werden. Die Grammatikdatei wird nicht automatisch generiert, wenn der Server den Wähleinstellungen beitritt. Stattdessen wird sie mit der nächsten geplanten Grammatikgenerierung generiert. Die Grammatikgenerierung erfolgt in Übereinstimmung mit dem Standardzeitplan täglich um 2:00 Uhr lokaler Zeit, wenn der Zeitplan nicht geändert wurde.

Wenn UM-aktivierte Benutzer bei Verzeichnissuchen in einer sprachaktivierten automatischen Telefonzentrale sofort nach dem Erstellen der automatischen Telefonzentrale verfügbar sein sollen, muss die erforderliche Grammatikdatei für die automatische Telefonzentrale mithilfe von "galgrammargenerator.exe" mit der Option –d generiert werden.

Für automatische Telefonzentralen, die nicht sprachaktiviert sind, ist keine Grammatikdatei erforderlich. Die Ursache hierfür ist, dass in Active Directory für jeden Benutzer, der UM-aktiviert ist, eine DTMF-Zuordnung hinzugefügt wird. DTMF-Zuordnungen ermöglichen Anrufern die Eingabe von Zahlen, die den Buchstaben des Namens oder des E-Mail-Alias des Benutzers entsprechen, über eine Telefontastatur.

Für Benutzer, die nicht UM-aktiviert sind, wird aber keine DTMF-Zuordnung automatisch erstellt. Durch die Verwendung von "galgrammargenerator.exe" mit der Option -u können Sie eine DTMF-Zuordnung für alle Benutzer generieren, die E-Mail-aktiviert, aber nicht UM-aktiviert sind. Dadurch können Benutzer, die E-Mail-aktiviert, aber nicht UM-aktiviert sind, von der automatischen Telefonzentrale erreicht werden, wenn ihr Name oder E-Mail-Alias von einem Anrufer mithilfe von DTMF-Eingaben eingegeben wird. Weitere Informationen zur DTMF-Schnittstelle finden Sie unter Grundlegendes zur DTMF-Schnittstelle.

In der folgenden Tabelle werden die Optionen und Beschreibungen für die Optionen des Programms "galgrammargenerator.exe" aufgeführt.

"Galgrammargenerator.exe" und die verfügbaren Optionen

Option Beschreibung

-d <Wähleinstellungen>

Erstellt eine Grammatikdatei, die nur die Namen der UM-aktivierten Benutzer in den angegebenen UM-Wähleinstellungen enthält.

-g

Erstellt die Grammatikdatei.

-l

Erstellt eine Grammatikdatei für eine Verteilerliste.

-o

Erstellt eine Protokolldatei. Der Pfad kann ein absoluter Pfad sein, z. B. C:\Protokolldateien. Standardmäßig erstellt der UM-Server automatisch eine Protokolldatei im Ordner "\UnifiedMessaging\Temp".

-p

Lädt die gesamte generierte Grammatik auf die Microsoft Speech Server-Plattform.

-s <UM_Server>

Erstellt für jeden Satz UM-Wähleinstellungen eine Grammatikdatei, zu der der angegebene UM-Server gehört.

-u

Erstellt oder aktualisiert DTMF-Zuordnungen für UM-aktivierte Benutzer und für Benutzer, die nicht UM-aktiviert sind.

Hinweis

Wenn ein postfachaktivierter oder E-Mail-aktivierter Kontakt ein ungültiges Zeichen in seinem E-Mail-Alias verwendet, und Sie führen den Befehl galgrammargenerator.exe /u aus, um eine DTMF-Zuordnung für Benutzer zu erstellen, kann der Befehl nicht erfolgreich ausgeführt werden, und Unified Messaging meldet einen Fehler. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass alle Postfachbenutzer und E-Mail-aktivierten Kontakte keine ungültigen Zeichen in ihren E-Mail-Adressen verwenden, zeigen Sie mithilfe des Cmdlets Get-User alle Benutzer an. Das Cmdlet Get-User führt eine Gültigkeitsprüfung der Benutzerattribute durch. Wenn eines der Felder ein ungültiges Zeichen aufweist, wird ein Fehler generiert, der den Empfänger und das Feld identifiziert, das das ungültige Zeichen enthält.

-x

Legt die zu verwendende Sprachfilterliste im XML-Format fest.

Hinweis

Die Standardfilterliste für die Sprachgrammatik ("SpeechGrammarFilterList.xml") wird im Ordner "Programme>\Microsoft\ Exchange Server\V14\Bin" auf jedem Server installiert, auf dem die Unified Messaging-Serverrolle installiert ist. Der Inhalt der Filterlisten-Datei muss auf jedem UM-Server identisch sein. Die Filterliste für die Sprachgrammatik enthält mehrere Regeln, die Eingabemuster angeben, anhand derer Anzeigenamen zugeordnet werden, sowie Ausgabemuster, die Transformationen des zugeordneten Namens definieren. Wenn der Name einem Muster entspricht, wird er in der Sprachgrammatik durch mindestens einen Namen ersetzt, der aus dem oder den zugehörigen Ausgabemuster(n) generiert wird. Wenn der Name keinem Muster entspricht, wird er unverändert an die Sprachgrammatik übergeben. Das Einfügen von Namen in die Sprachgrammatik wird zurückgewiesen, wenn mindestens zwei Aussprachen möglich sind. Es wird empfohlen, die Datei "SpeechGrammarFilterList.xml" nicht manuell zu ändern.

Anpassen von Grammatikdateien

Zurzeit ist die automatische Spracherkennung nur in Englisch verfügbar und umfasst die vorab aufgezeichneten Ansagen und die TTS-Unterstützung (Text-to-Speech) für Englisch. Obwohl die Unterstützung der automatischen Spracherkennung im Sprachpaket für Englisch enthalten ist, kann es für die Spracherkennung gelegentlich schwierig sein, den richtigen UM-aktivierten Benutzer zu finden, wenn der Benutzer z. B. einen schwer auszusprechenden Namen hat, die Sprechweise des Anrufers mit dem falschen Namen verglichen wird oder der Anrufer den Namen des Benutzers in einer Weise ausspricht, die sich vom Namen unterscheidet, der in der Sprachgrammatik enthalten ist. Durch das Hinzufügen eines zusätzlichen UM-Sprachpakets wird dieses Problem jedoch nicht gelöst.

Hinweis

Da die automatische Spracherkennung standardmäßig für US-Englisch aktiviert ist, wird ein Ordner mit dem Namen "\grammars\en" auf jedem Unified Messaging-Server erstellt. Für jedes Sprachpaket, das Sie auf dem Unified Messaging-Server installieren, wird ein Ordner erstellt.

Unified Messaging verwendet zwei Active Directory-Attribute zum Generieren von Namen, die mit ASR-Grammatikdateien verwendet werden: Anzeigename (displayName) und phonetischer Anzeigename (msDS-PhoneticName). Unified Messaging verwendet standardmäßig das Attribut displayName zum Erkennen des Namens eines Benutzers, wenn dieser vom Anrufer ausgesprochen wird. Dieses Verfahren funktioniert gut, wenn der Name des Benutzers einfach auszusprechen ist. Manchmal haben Benutzer jedoch schwierig auszusprechende Namen. Zum Vereinfachen der Suche nach Benutzern mit schwierig auszusprechen Namen in Unified Messaging wird empfohlen, das Unified Messaging-System durch Bereitstellen eines phonetischen Anzeigenamens für solche Benutzer zu konfigurieren, bei denen die automatische Spracherkennung Probleme hat. Wenn Sie einen phonetischen Namen bereitstellen, müssen Sie jedoch voraussagen, wie die UCMA eine bestimmte Schreibweise eines Namens erkennt, um eine geeignete Aussprache für den phonetischen Namen zur Verfügung zu stellen.

Hinweis

Standardmäßig versucht der UM-Server sowohl den phonetischen Anzeigenamen (falls vorhanden) als auch den Anzeigenamen in die Sprachgrammatikdatei einzufügen.

Der Anzeigename "Kweku Ako-Adjei" könnte z. B. den phonetischen Anzeigenamen "Quaykoo Akoo Oddjay" erhalten, der vom Unified Messaging in die Sprachgrammatikdatei eingefügt wird. Der Nachteil beim Erstellen phonetischer Namen für Benutzer ist es, dass sich die Durchführung im großen Umfang sehr schwierig gestaltet. Es ist sehr zeitaufwändig, für jeden Benutzer, dessen Name nicht von der automatischen Spracherkennung erkannt wird, einen phonetischen Anzeigenamen zu erstellen und zu testen, insbesondere in großen Unternehmensumgebungen.

Zum Hinzufügen oder Ändern des phonetischen Anzeigenamens für einen UM-aktivierten Benutzer müssen Sie den ADSI-Editor ("AdsiEdit.msc") oder das Cmdlet Set-User der Verwaltungsshell verwenden. Der phonetische Anzeigename eines Benutzers kann nicht mithilfe von "Active Directory-Benutzer und -Computer" oder der Exchange-Verwaltungskonsole geändert werden. Weitere Informationen zum Ändern eines phonetischen Anzeigenamens mithilfe des Cmdlets Set-User finden Sie unter Set-User.

Der Parameter PhoneticDisplayName gibt eine phonetische Aussprache für den Anzeigenamen an. Der Anzeigename wird mithilfe des Parameters DisplayName angegeben. Wenn der Anzeigename für den UM-Server schwer auszusprechen oder zu erkennen ist, dann können Sie den Parameter PhoneticDisplayName verwenden, um eine phonetische Version anzugeben. Wenn Sie einen Wert angeben, dann wird dieser von der automatischen Spracherkennung verwendet, um den Benutzernamen zu erkennen, und vom TTS-Modul, um den Benutzernamen auszusprechen. Wenn Sie keinen Wert angeben, verwendet der UM-Server den Parameter DisplayName. Dieser Parameterwert kann höchstens 255 Zeichen umfassen.

Weitere Informationen zum ADSI-Editor finden Sie unter ADSI-Editor (Übersicht) (möglicherweise in englischer Sprache).

Weitere Informationen

Aktualisieren der Sprachgrammatikdateien auf einem UM-Server

Grundlegendes zu Unified Messaging-Wähleinstellungen

Grundlegendes zu automatischen Unified Messaging-Telefonzentralen

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