Die maximale VM-Blockgröße erreicht eine kritische Grenze.

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-11-18

Microsoft® Exchange Server Analyzer fragt die Microsoft WMI-Klasse (Windows®-Verwaltungsinstrumentation –Windows® Management Instrumentation) Win32_PerfRawData_MSExchangeIS_MSExchangeIS ab, um den Wert für den Schlüssel VMLargestBlockSize zu ermitteln. Der Schlüssel VMLargestBlockSize gibt die Größe (in Byte) des größten verfügbaren Blocks des virtuellen Speichers an.

Um die Anzahl der Einträge zu ermitteln, die im Attribut homeMDBBL jedes Postfachspeichers aufgelistet sind, fragt Exchange Server Analyzer auch den Active Directory®-Verzeichnisdienst ab. Der Zählwert dieses Attributs stellt die Zahl der Postfächer im Postfachspeicher dar.

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass der Wert für VMLargestBlockSize auf einem Exchange Server-Computer mit mehr als 20 Postfächern größer als 0 und kleiner als 50000001 ist, wird ein Fehler angezeigt.

Exchange-Server verwenden den virtuellen Speicher u. a., um Meldungen zu speichern, wenn diese zwischen MIME- und MAPI-Formaten konvertiert werden, sowie als Puffer bei der Übermittlung von Meldungen aus dem Transaktionsprotokoll und bei der Übermittlung an den Speicher. Häufig sind große zusammenhängende Abschnitte von virtuellem Speicher erforderlich, um diese Vorgänge schnell und effizient abzuschließen. Wenn dieser Fehler angezeigt wird, ist der virtuelle Speicher des Exchange-Computers auf einen zusammenhängenden Abschnitt von weniger als 50 MB geschrumpft. Dies wird als Fragmentierung von virtuellem Speicher bezeichnet. Wenn ein Exchange-Postfachserver mit weniger als 50 MB zusammenhängendem virtuellem Speicher ausgeführt wird, ist dies ein schwerwiegender Fehler.

Falls der virtuelle Speicher zu stark reduziert wird, finden Sie im Ereignisprotokoll (Ereignis-ID 9582) möglicherweise Fehlermeldungen vor, die sich auf den virtuellen Speicher beziehen. Falls der virtuelle Speicher zu gering ist, finden Sie Ereignis-ID 12800 im Ereignisprotokoll. Das bedeutet, dass keine Nachrichten übermittelt werden, da nicht genügend Arbeitsspeicher vorhanden ist, um Nachrichten zu verarbeiten.

Um diesen Fehler zu beheben, befolgen Sie die nachstehenden Empfehlungen in der angegebenen Reihenfolge.

Suchen Sie nach dem Fehler „Maximale ESE-Cache-Größe wurde heraufgestuft“ in der Ausgabe von Exchange Server Analyzer.

Wenn der Fehler Maximale ESE-Cache-Größe wurde heraufgestuft auf demselben Exchange-Computer zurückgegeben wird, auf dem diese Fragmentierungswarnung für virtuellen Speicher zurückgegeben worden ist, folgen Sie den Empfehlungen im Artikel Der maximale ESE-Cache ist zu hoch festgelegt..

Die Kombination dieser beiden Warnmeldungen weist vermutlich darauf hin, dass die Fragmentierungsprobleme des virtuellen Speichers eine Folge des manuellen Heraufstufens des ESE-Caches ist.

Neustarten des Exchange-Informationsspeicherdiensts

In der Beschreibung dieser Warnmeldung wird von Exchange Server Analyzer die Anzahl von Tagen angegeben, die der Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst ausgeführt wurde. Starten Sie den Dienst neu, wenn die angegebene Zahl an Tagen den Wert 30 überschreitet.

So starten Sie den Exchange-Informationsspeicher neu

  1. Öffnen Sie das MMC-Snap-In Dienste.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Dienst Microsoft Exchange-Informationsspeicher, und klicken Sie dann auf Neu starten.

Auswerten der Nachrichtengrößenbeschränkung

Wenn viele Benutzer umfangreiche Nachrichten (über 30 MB) senden, wird der virtuelle Speicher u. U. schneller fragmentiert, als wenn viele Benutzer weniger umfangreiche Nachrichten senden. Wie zuvor erwähnt, wird der virtuelle Speicher als Puffer verwendet, wenn Daten aus Protokolldateien verschoben und an den Speicher übermittelt werden. Große, zusammenhängende Abschnitte an virtuellem Speicher werden schnell verbraucht, wenn es sich bei den verschobenen Daten häufig um umfangreiche Daten handelt.

Ziehen Sie die Einrichtung von freigegebenen Verzeichnissen auf Dateiservern in Erwägung, auf denen Benutzer umfangreiche Daten bereitstellen können, wenn umfangreiche Daten regelmäßig intern per E-Mail versandt werden.

Es wird empfohlen, den Grenzwert für die maximale Nachrichtengröße auf höchstens 30 MB festzulegen. Wenn Sie jedoch einen höheren Grenzwert für die Nachrichtengröße der innerhalb Ihrer Exchange-Organisation gesendeten Nachrichten mit großen Anlagen benötigen, möchten Sie u. U. den maximalen Grenzwert für die Größe ausgehender Nachrichten über 30 MB hinaus erhöhen. Neben der Fragmentierung des virtuellen Speichers kann die Erhöhung des Grenzwerts für die Nachrichtengröße über 30 MB hinaus dazu führen, dass Ihr System anfälliger für böswillige Angriffe wird. Es wird daher nicht empfohlen, einen höheren Grenzwert als 30 MB für die Nachrichtengröße zuzulassen.

So legen Sie Grenzwerte für die Nachrichtengröße fest

  1. Erweitern Sie im Exchange-System-Manager Globale Einstellungen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Nachrichtenübermittlung, und dann auf Eigenschaften.

  2. Wählen Sie im Dialogfeld Eigenschaften von Nachrichtenübermittlung auf der Registerkarte Standardwerte die Option Senden des Grenzwerts für Nachrichtengröße aus, und geben Sie den gewünschten Grenzwert ein.

Überprüfen der Aktualität der Antivirus-Software

Zuweilen verursacht veraltete Antivirus-Software, die im Exchange Virus Scanning API (VSAPI)-Modus ausgeführt wird, eine Fragmentierung des virtuellen Speichers. Wenden Sie sich an Ihren Hersteller von Antivirus-Software, wenn Sie Antivirus-Software im VSAPI-Modus ausführen, und vergewissern Sie sich, dass Sie die neueste Version der Software und der Treiber verwenden.

Verschieben von Postfächern auf einen anderen Exchange Server

Wenn Sie alle o. g. Prozeduren durchgeführt haben und Exchange Server Analyzer diesen Fehler oder die Warnmeldung noch immer anzeigt (d. h., es sind weniger als 150 MB zusammenhängender virtueller Speicher verblieben), müssen Sie Postfächer vom betroffenen Server verschieben, um die Serverbelastung zu verringern. Auf diesem Server befinden sich zu viele Postfächer.

So verschieben Sie Postfächer auf Exchange 2000 Server und Exchange Server 2003

  1. Wählen Sie in Active Directory-Benutzer und -Computer den oder die Benutzer, deren Postfächer Sie verschieben möchten.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Benutzerliste, die Sie im vorherigen Schritt ausgewählt haben, und klicken Sie dann auf Exchange-Aufgaben.

  3. Klicken Sie im Assistent für Exchange-Aufgaben auf der Seite Verfügbare Aufgaben auf Postfach verschieben und dann aufWeiter.

  4. Lesen Sie die verbleibenden Schritte im Assistenten sorgfältig, und folgen Sie den Anweisungen.

So verschieben Sie Postfächer auf Exchange Server 2003

  1. Erweitern Sie im Exchange-System-Manager den Eintrag Server, erweitern Sie den Server, von dem Sie Postfächer verschieben möchten, erweitern Sie die Speichergruppe, von der Sie Postfächer verschieben möchten, erweitern Sie den Postfachspeicher mit den zu verschiebenden Postfächern, und klicken Sie dann auf Postfächer.

  2. Klicken Sie im Detailbereich mit der rechten Maustaste auf den oder die Benutzer, dessen bzw. deren Postfächer Sie verschieben möchten, und klicken Sie dann auf Exchange-Aufgaben.

  3. Klicken Sie im Assistent für Exchange-Aufgaben auf der Seite Verfügbare Aufgaben auf Postfach verschieben und dann aufWeiter.

  4. Lesen Sie die verbleibenden Schritte im Assistenten sorgfältig, und folgen Sie den Anweisungen.

Weitere Informationen zum Beheben von Fragmentierungsproblemen des virtuellen Speichers finden Sie in den folgenden Artikeln der Microsoft Knowledge Base:

Weitere Informationen zum Festlegen der Grenzwerte für die Nachrichtengröße finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 322679 „Set Size Limits for Messages“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=322679)

Weitere Informationen zum Verschieben von Postfächern finden Sie in den folgenden Artikeln der Knowledge Base: