Hochaktiver ExMon-Benutzer

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-04-21

Microsoft® Exchange Server Analyzer verwendet Exchange Server User Monitor (ExMon), um festzustellen, ob ein Benutzer oder ein Prozess (oder eine Gruppe von Benutzern oder Prozessen) die Ursache für einen überproportional hohen Anteil der aktuellen Serverlast bildet.

Es gibt verschiedene Szenarien, die von ExMon ausgewertet werden:

  • Clienteinschränkungen
  • Massenweise ausgeführte RPC-Operationen (Remote Procedure Call)
  • Hohe Werte für RPC-Synchronisierungsvorgänge
  • Eine große Anzahl von Onlineoperationen auf Clients
  • Anzeigevorgänge von Benutzern

Die folgenden Abschnitte enthalten genaue Informationen über jedes Szenario sowie entsprechende Maßnahmenempfehlungen.

Clienteinschränkungen

In diesem Szenario weisen die RPC-Daten von ExMon darauf hin, dass die Einschränkungen des Clientcomputers auf diesem Server eine hohe Last verursachen. Im Kontext von MAPI verweist eine Einschränkung auf die MAPI-Operation mit dem Namen Restrict. Diese Operation dient dazu, solche Objekte auszusuchen, die bestimmten Kriterien entsprechen. Die Operation Restrict ist Teil des Prozesses mit der Anforderung, dass Exchange eine Sicht auf einen Ordner oder eine Ordnergruppe erstellen soll (eigentlich also eine Datenbanktabelle mit zugehörigen Kriterien). Wenn die Ansicht auf den Ordner oder auf die Menge von Ordnern bereits über eine passende Einschränkung verfügt, verwendet der Server die vorhandene Ansicht, um die Benutzeranforderung zu erfüllen. Wenn eine Ansicht nicht über eine passende Einschränkung verfügt, wird von Exchange eine neue Ansicht erstellt. Das Erstellen einer Ansicht ist speicheraufwändiger als das Verwenden einer vorhandenen Ansicht.

Nach vielen Postfachverschiebungen werden die Client-Beschränkungen kurzzeitig rechenintensiver. Die Operation move-mailbox bewirkt, dass ein Server die Indexe für Ordner neu aufbaut. Deshalb müssen alle Einschränkungen aufs Neue erstellt werden, wenn Clients erstmals Ordner auf neuem Server anzeigen, und dies kann im Ergebnis zu schwacher Leistung führen. Wenn Sie nicht erst kürzlich Postfächer verschoben haben, untersuchen Sie Folgendes:

  • Eine andere MAPI-Anwendung ist auf den Client-Computern nicht installiert. Microsoft Office Outlook®-Add-Ins oder andere MAPI-Anwendungen bewirken möglicherweise, dass zu viele Einschränkungen erstellt werden.
  • Postfächer haben eine bestimmte Größte, und dementsprechend sind innerhalb der Organisation Grenzwerte festgelegt.

Weitere Informationen über die Größe von Postfächern die Objektanzahl finden Sie im Blog des Microsoft Exchange Teams in „Recommended Mailbox Size Limits“ unter (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=55097).

Massenweise ausgeführte RPC-Operationen

Beispiele für massenweise ausgeführte RPC-Operationen umfassen das Verschieben, Löschen oder Festlegen von Eigenschaften (d. h. die Lesekennzeichnung) auf Hunderten oder Tausenden Elementen in einem Arbeitsgang. Diese Operationsarten können kurzzeitig die Serverleistung verschlechtern. Wenn Sie häufig massenweise RPC-Vorgänge ausführen und es auf dem Server zu Engpässen mit dem Datenträger oder dem Prozessor kommt, sinkt die Outlook-Leistung für die anderen Benutzer auf demselben Server.

So beheben Sie diesen Fehler

  1. Stellen Sie sicher, dass die Postfachbegrenzungen eingestellt sind.

  2. Empfehlen Sie Ihren Benutzern, ihre Elemente in PST-Dateien zu archivieren.

    noteAnmerkung:
    Als allgemeine optimale Methode sollten Ordner, die häufig verwendet werden, weniger als 5.000 Objekte enthalten.

Hohe Werte für RPC-Synchronisierungsvorgänge

Hohe Werte für RPC-Synchronisierungsvorgänge weisen darauf hin, dass zur Zeit viele Benutzer Elemente synchronisieren. Im Ergebnis ist die Serverlast erhöht.

So beheben Sie diesen Fehler

  • Gewährleisten Sie, dass die Exchange-Server entsprechend der Anzahl von Clientcomputern, die Outlook im Exchange-Cache-Modus ausführen, skaliert wurden. Weitere Informationen finden Sie in Exchange Server 2003 RPC over HTTP Deployment Scenarios unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=47577.

  • Durch Verlangsamen von Client-Anforderungen im Exchange-Modus mit Zwischenspeicherung wird verhindert, dass ein Leistungsproblem aufgrund einer hohen Anzahl von RPC-Synchronisierungsoperationen entsteht. Weitere Informationen finden Sie im Knowledge Base-Artikel 818484, „Registry Values and Counters That You Can Use to Configure and Monitor Outlook Client Synchronization“ unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=818484.

Eine große Anzahl von Onlineoperationen auf Clients

Manchmal tritt in Exchange ein ungewöhnlich heftiger Anstieg von Leistungsproblemen auf, der durch hohe Last verursacht wird, die über die Benutzer verteilt ist. Dies kann das Ergebnis schlechter Planung beim Wachsen der Organisation sein. Wenn Sie bei der Skalierung Ihrer Organisation die optimalen Methoden von Microsoft befolgt haben, aber dennoch eine schwache Leistung feststellen, die durch Onlinevorgänge von Clients verursacht wird, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass die Benutzer MAPI-Anwendungen von Drittanbietern oder Outlook-Plug-Ins ausführen.

Vorgänge mit Benutzeransichten

Die ExMon-RPC-Daten weisen darauf hin, dass ein Benutzer neue Ansichten erstellt, woraus eine hohe Serverbelastung resultiert. In diesem Szenario ist ein einzelner Benutzer für eine starke RPC-Prozessorauslastung verantwortlich.

Für die Untersuchung dieses Problems betrachten Sie die folgenden Szenarien:

  • Möglicherweise führt der Benutzer Operationen auf einem Ordner mit vielen Elementen durch. Um dieses Problem zu beheben, fordern Sie die Benutzer auf, die Anzahl der Elemente in den einzelnen Ordner zu reduzieren. Allgemein wird es als optimal angesehen, wenn Ordner weniger als 2.000 Objekte enthalten.
  • Möglicherweise führt der Benutzer eine schlecht programmierte Anwendung ausführt, die eine übermäßige Last verursacht. Sie beheben das Problem durch Entfernen der Anwendung.

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