Clientzugriffsserver-Daten

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-11-10

In diesem Thema werden die Daten behandelt, die spezifisch für die Microsoft Exchange Server 2007-Serverfunktion ClientAccess sind. Wenn Sie einen Plan für die Wiederherstellung nach Datenverlust erstellen, sollten Sie sich mit den für diese Daten verfügbaren Sicherungs- und Wiederherstellungsmethoden auskennen.

Folgende Informationen erhalten Sie in diesem Thema:

  • Speicherort der Konfigurationsdaten des Clientzugriffsservers und zum Schutz dieser Daten zu verwendende Methoden.

  • Übersicht eines Wiederherstellungsvorgangs für einen Clientzugriffsserver.

Die Serverfunktion ClientAccess speichert Konfigurationsdaten im Active Directory-Verzeichnisdienst, in der IIS-Metabase (Internet Information Services) und in lokalen Konfigurationsdateien. Teile der zwei Datenspeicher (IIS und Active Directory) sind nicht synchronisiert oder dupliziert. Aus diesem Grund stellt Setup /mode:RecoverServer Ihren Clientzugriffsserver im Standardinstallationszustand wieder her und ignoriert alle Anpassungen am Server, die im Anschluss an die Installation erfolgt sind. Von Ihnen erstellte nicht standardgemäße virtuelle Verzeichnisse gehen somit verloren, ebenso wie alle an diesen vorgenommenen Anpassungen.

Wenn die IIS-Metabase und Active Directory nicht synchronisiert sind, weil eine Wiederherstellung ausgeführt wurde, kommt es bei dem Clientzugriffsserver zu Fehlern. Wegen dieser Situation ist es nicht empfehlenswert, die IIS-Metabase auf einem Clientzugriffsserver wiederherzustellen, nachdem Setup /mode:RecoverServer ausgeführt wurde.

Es wird stattdessen empfohlen, ein detailliertes Änderungsprotokoll der am Clientzugriffsserver vorgenommener Anpassungen zu führen. Im Falle einer Wiederherstellung des Clientzugriffsservers können Sie dann unter Bezugnahme auf das Änderungsprotokoll die Anpassungen erneut vornehmen.

Speicherort der Konfigurationsdaten des Clientzugriffsservers

In Tabelle 1 finden Sie eine Übersicht der Speicherorte, an denen von der Exchange 2007-Serverfunktion ClientAccess Konfigurations- und Endbenutzerdaten gespeichert werden. Außerdem werden die Sicherungs- und Wiederherstellungsmethoden angegeben, die für den jeweiligen Datentyp verwendet werden müssen.

In jedem Fall sollten Änderungen, wenn diese an den Dateien oder Standardeinstellungen der Daten vorgenommen werden, dokumentiert und gesichert werden. Wenn keine Änderungen vorgenommen wurden, muss nichts gesichert werden.

Hinweis

In Tabelle 1 beginnen alle Dateipfade im Stamm des Exchange-Installationsordners. Der Standardpfad für den Exchange-Installationsordner lautet C:\Programme\Microsoft\Exchange Server.

Tabelle 1   Von der Serverfunktion "ClientAccess" verwendete Speicherorte für Konfigurations- und Endbenutzerdaten

Wichtige Daten Speicherort Sicherungsmethode Wiederherstellungsmethode

Microsoft Office Outlook Web Access-Website und Datei Web.config

Dateisystem

\ClientAccess\Owa

Sicherung auf Dateiebene

Wiederherstellung auf Dateiebene

IMAP4- und POP3-Protokolleinstellungen

Dateisystem

\ClientAccess\

Sicherung auf Dateiebene

Wiederherstellung auf Dateiebene

Verfügbarkeitsdienst

Active Directory-Konfigurationscontainer und Dateisystem, einschließlich der Datei Web.config

\ClientAccess\exchweb\ews

Domänencontrollerreplikaton oder Active Directory-Sicherung

Sicherung auf Dateiebene

Der Verfügbarkeitsdienst sollte mit Exchange-Verwaltungsshellskripts konfiguriert werden.

Wiederherstellung auf Dateiebene

AutoErmittlung

IIS-Metabase

Systemstatussicherung, Metabaseexport der Websites

Systemstatussicherung, Metabaseexport der Websites

Exchange ActiveSync 

  • Active Directory-Konfigurationscontainer

  • Dateisystem, einschließlich der Datei Web.config im Ordner \ClientAccess\Sync

  • IIS-Metabase

Domänencontrollerreplikaton oder Active Directory-Sicherung

Sicherung auf Dateiebene

Metabaseexport der Websites

Der Dienst sollte mit Exchange-Verwaltungsshellskripts neu konfiguriert werden.

Wiederherstellung auf Dateiebene

Metabaseimport

Virtuelle Outlook Web Access-Verzeichnisse

Active Directory-Konfigurationscontainer und Dateisystem

\ClientAccess\

Domänencontrollerreplikaton oder Active Directory-Sicherung

Sicherung auf Dateiebene

Verwenden Sie Exchange-Verwaltungsshellskripts, um einwandfreie virtuelle Outlook Web Access-Verzeichnisse zu erstellen, die den alten virtuellen Verzeichnissen entsprechen.

Wiederherstellung auf Dateiebene

Registrierung (Von Setup werden nur sehr wenige Informationen in der Registrierung gespeichert, die außerdem für die Serverwiederherstellung nicht wesentlich sind. Nur wenn an diesen Einstellungen Änderungen vorgenommen wurden, müssen diese gesichert werden.)

Microsoft Windows-Registrierung

Systemstatussicherung oder Registrierungsexport

Systemstatuswiederherstellung oder Registrierungsimport

Webdienstekonfiguration

IIS-Metabase

Systemstatussicherung, Metabaseexport der Websites

Systemstatuswiederherstellung oder Metabaseimport

Outlook Web Access-Website

Office Outlook Web Access ermöglicht den Zugriff auf Exchange-Postfächer über einen Webbrowser. Die Office Outlook Web Access-Websitedateien werden standardmäßig zusammen mit der Serverfunktion ClientAccess installiert.

Weitere Informationen zu Outlook Web Access finden Sie unter Verwalten von Outlook Web Access.

IMAP4- und POP3-Protokolleinstellungen

Die meisten IMAP4- und POP3-Konfigurationsinformationen werden in Active Directory gespeichert. In folgenden Dateien werden einige vom Benutzer angepasste Einstellungen gespeichert:

  • Microsoft.Exchange.Imap4.Exe.Config

  • Microsoft.Exchange.Pop3.Exe.Config

Standardmäßig befinden sich diese CONFIG-Dateien in folgendem Ordner: C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\ClientAccess\PopImap.

Hinweis

Diese Einstellungen stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit Protokollprotokollierungseinstellungen.

Weitere Informationen über POP3 und IMAP4 finden Sie unter Verwalten von POP3 und IMAP4.

Verfügbarkeitsdienst

Der Exchange 2007-Verfügbarkeitsdienst verbessert die Frei/Gebucht-Daten von Personen, deren Arbeit vom Informationsfluss abhängt, indem Computern mit Microsoft Office Outlook 2007 sichere, konsistente und aktuelle Frei/Gebucht-Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Die meisten Konfigurationsinformationen des Verfügbarkeitsdiensts werden im Active Directory-Konfigurationscontainer gespeichert. Einige vom Benutzer angepasste Einstellungen werden in der Datei Web.config unter C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\ClientAccess\exchweb\ews gespeichert.

Weitere Informationen zum Verfügbarkeitsdienst finden Sie unter Verwalten des Verfügbarkeitsdiensts.

"Web.config"-Dateien

Die Web.config-Dateien enthalten Konfigurationsdaten zur Steuerung von Parametern für ASP (Active Server Page) Microsoft .NET, wie z. B. die Größe des Verbindungscaches (ConnectionCacheSize) oder die maximale Anforderungslänge (MaxRequestLength). Werte wie diese müssen mithilfe von Web.config konfiguriert werden, weil diese Einstellungen für ASP .NET spezifisch sind.

Standardmäßig befinden sich die Web.config-Dateien in folgenden Pfaden:

  • C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\ClientAccess\owa

  • C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\ClientAccess\Sync\

  • C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\ClientAccess\exchweb\ews

    Wichtig

    Web.config-Dateien sollten ausschließlich mithilfe von Tools wie etwa dem Editor geändert werden. Wenn Sie die web.config-Dateien über IIS ändern, wird die Datei fehlerhaft.

AutoErmittlungseinstellungen

Die Office Outlook 2007-AutoErmittlung ist ein neues Feature in Exchange 2007, das die Office Outlook 2007-Clientkonfiguration wesentlich vereinfacht. Die Office Outlook 2007-AutoErmittlung stellt Konfigurationsinformationen zur Verfügung, die für das Herstellen einer Verbindung mit Exchange erforderlich sind.

Einstellungen für die AutoErmittlung virtueller Verzeichnisse werden in der IIS-Metabase gespeichert, während Konfigurationsinformationen des AutoErmittlungsdiensts für die Intranetbereitstellung in Active Directory gespeichert werden.

Weitere Informationen zur AutoErmittlung finden Sie unter Verwalten des AutoErmittlungsdiensts.

Exchange ActiveSync

Mithilfe des Exchange ActiveSync-Protokolls, das auf HTTP und XML basiert, können mobile Geräte, wie etwa ein browserfähiges Mobiltelefon oder ein Microsoft Windows Mobile®-betriebenes Gerät, auf die Informationen einer Organisation auf einem Server zugreifen, der Microsoft Exchange ausführt. Exchange ActiveSync ermöglicht Benutzern mobiler Geräte den Zugriff auf ihre E-Mail, den Kalender, die Kontakte und Aufgaben sowie den fortgesetzten Zugriff auf diese Informationen während des Offlinearbeitens.

Konfigurationsdaten von Exchange ActiveSync befinden sich an folgenden Speicherorten:

  • Active Directory-Konfigurationscontainer

  • Datei Web.config im Verzeichnis C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\ClientAccess\Sync

  • IIS-Metabase (insbesondere die Authentifizierungseinstellungen)

Weitere Informationen zu Exchange ActiveSync finden Sie unter Verwalten von Exchange ActiveSync.

Wiederherstellen eines Clientzugriffsservers

  • Zum Wiederherstellen eines Clientzugriffsservers können Sie eine der folgenden Aktionen ausführen:

  • Erstellen eines neuen Servers mit einem neuen Namen durch Ausführen von Setup auf einem neuen Server.

  • Wiederherstellen des alten Servers mit identischem Namen durch Ausführen von Setup /mode:RecoverServer auf einem neuen oder dem alten Server.

Im Anschluss an einen der beiden vorangehenden Vorgänge müssen Sie dann dieselben Anpassungen vornehmen, die zum letzten funktionsfähigen Zeitpunkt an diesem Server bestanden haben.

Weitere Informationen

Ein Beispielskript zum Sichern und Wiederherstellen der IIS-Metabase auf einem Clientzugriffsserver finden Sie unter Sichern und Wiederherstellen eines Clientzugriffsservers.

Weitere detaillierte Informationen zu Setup /m:RecoverServer finden Sie unter Grundlegendes zur Installation im Modus "/M:RecoverServer".