Bewährte Methoden für Öffentliche Ordner von Exchange Skalierbarkeit

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-09-14

Bei Entwurf und Implementierung der Bereitstellung von Öffentlichen Ordnern von Microsoft® Exchange Server müssen Sie bei der Ermittlung der optimalen Skalierbarkeit die folgenden Faktoren berücksichtigen:

  • Anzahl der Datenbanken für Öffentliche Ordner
  • Breite und Tiefe der Hierarchie Öffentlicher Ordner
  • Objekte in den einzelnen Öffentlichen Ordnern
  • Benutzer der einzelnen Datenbanken für Öffentliche Ordner

In diesem Artikel werden die einzelnen Faktoren ausführlich erläutert. Ausführliche Informationen zu Datenträgergröße, Wachstumsraten von Öffentlichen Ordnern und allgemeiner Kapazitätsplanung finden Sie unter Bewährte Methoden für Öffentliche Ordner von Exchange Verwalten von Daten.

Anzahl der Datenbanken für Öffentliche Ordner

Erwägen Sie bei der Planung der Anzahl bereitzustellender Datenbanken für Öffentliche Ordner die beiden folgenden bewährten Methoden.

Stellen Sie für Topologien großer Unternehmen, in denen Öffentliche Ordner stark genutzt werden, dedizierte Server für Öffentliche Ordner bereit. Diese bewährte Methode basiert auf der allgemein bewährten Methode, für einzelne Serverfunktionen spezielle CPU-Ressourcen und Datenträgerressourcen vorzuhalten.

Beachten Sie, dass wenige große Datenbanken für Öffentliche Ordner besser skaliert und einfacher verwaltet werden können als viele kleine Datenbanken für Öffentliche Ordner. Durch die Verringerung der Anzahl von Datenbanken für Öffentliche Ordner können Sie den erforderlichen Zeitaufwand für Sicherung und Wiederherstellung vieler kleinerer Datenbanken verkleinern. Darüber hinaus wird das Verkehrsaufkommen für die Replikation im Hintergrund verringert. Weiterhin ist die Onlinewartung von wenigen größeren Datenbanken schneller als die Onlinewartung vieler kleiner Datenbanken. Schließlich ist die Verwaltung einer kleineren Anzahl von Datenbanken für Öffentliche Ordner in Hinblick auf die Anwendung von Berechtigungen und den Zugriff auf die Inhalte sowie die Implementierung einer effizienten Replikation und von Verweisen einfacher.

Die bewährte Methode, dass wenige große Datenbanken für Öffentliche Ordner besser skaliert und einfacher verwaltet werden können als viele kleine Datenbanken für Öffentliche Ordner, gilt insbesondere bei Betrachtung der Topologie auf Organisationsebene. Auf der Serverebene können einige Verwaltungs- und Wartungsaufgaben, wie z. B. Sicherung und Wiederherstellung, schneller ausgeführt werden, wenn viele kleinere Datenbanken eingesetzt werden. Letztendlich muss die Anzahl der bereitgestellten Datenbanken für Öffentliche Ordner die Anforderungen des Unternehmens erfüllen. Bei der Ermittlung der Anzahl bereitzustellender Datenbanken müssen Sie die Kosten des Verkehrsaufkommens für die Replikation gegenüber den Kosten für Datenbanksicherung, Wartung und Wiederherstellungszeiten abwägen.

Breite und Tiefe der Hierarchie

Beim Entwurf der Hierarchie Öffentlicher Ordner müssen Sie die Auswirkungen der Hierarchiereplikation in der Umgebung kennen. Tiefe Hierarchien für Öffentliche Ordner können besser skaliert werden als breite Hierarchien. Eine tiefe Hierarchie besteht anstelle von vielen übergeordneten Ordnern aus einer Vielzahl von vertikal verschachtelten Ordnern. Eine breite Hierarchie besteht aus vielen übergeordneten Ordnern mit wenigen vertikal verschachtelten Unterordnern.

Überlegen Sie sich beispielsweise, wie 250 Ordner in einer bestimmten Hierarchie angeordnet werden können. In einer breiten Hierarchie können unter einem übergeordneten Ordner direkt 250 Unterordner vorhanden sein. Eine tiefe Hierarchie kann fünf Ordner auf der obersten Ebene enthalten, die jeweils fünf direkte Unterordner enthalten. Jeder dieser Unterordner kann wiederum zehn Unterordner enthalten.

In beiden Beispielen sind 250 Ordner vorhanden (5*5*10=250). Die tiefe Hierarchie bietet jedoch aus zwei Gründen eine bessere Leistung als die breite Hierarchie. Der erste Grund liegt in der Verarbeitung von Ordnern mit unterschiedlichen Berechtigungen bei der Replikation. Der zweite Grund besteht darin, dass Clientaktionen, wie z. B. Sortieren, Suchen und Erweitern, für einen Ordner mit zehn Unterordnern weniger aufwändig sind als für Ordner mit 250 Unterordnern.

Beachten Sie die bewährte Methode, dass ein Ordner nicht mehr als 250 Unterordner enthalten sollte, obwohl tiefe Hierarchien besser skaliert werden können als breite Hierarchien. Bei mehr als 250 Unterordnern kommt es bei Zugriffsanforderungen eines Clients zu unakzeptablen Verzögerungen.

Wie bereits oben erwähnt, muss bei der Implementierung einer Hierarchie die Auswirkung der Berechtigungen auf die Clientleistung berücksichtigt werden, wenn ein Benutzer auf Öffentliche Ordner zugreifen möchte. Sind für jeden Unterordner eines Öffentlichen Ordners eigene Zugriffssteuerungslisteneinträge definiert, muss die Zugriffssteuerungsliste für den übergeordneten Öffentlichen Ordner ausgewertet werden, um zu ermitteln, welche Benutzer Änderungen im übergeordneten Öffentlichen Ordner sehen dürfen, wenn der Exchange Server-Computer eine neue Replikationsnachricht für einen Öffentlichen Ordner erhält. Wenn der übergeordnete Öffentliche Ordner einen umfangreichen freigegebenen Zugriffssteuerungslisteneintrag (DACL, Discretionary Access Control List) enthält, kann die Aktualisierung der Ansicht für die einzelnen Abonnenten des Öffentlichen Ordners lange Zeit dauern.

noteAnmerkung:
Die DACL für den übergeordneten Ordner setzt sich aus der Summe der DACLs der Unterordner des Öffentlichen Ordners zusammen.

Wenn die folgenden Bedingungen zutreffen, müssen u. U. viele DACL-Daten (mehrere MB) analysiert werden.

  • Ein einzelner übergeordneter Öffentlicher Ordner enthält viele Unterordner.
  • Für jeden dieser Unterordner ist eine eigene Zugriffssteuerungsliste definiert.

Diese DACL-Daten müssen analysiert werden, damit die Anzeige für alle Abonnenten des Öffentlichen Ordners aktualisiert werden können, wenn eine Nachricht für die Replikation Öffentlicher Ordner empfangen wird.

Es wird daher empfohlen, die Hierarchie der Öffentlichen Ordner entsprechend den Benutzergruppen anzuordnen, die auf die übergeordneten Ordner zugreifen. Darüber hinaus sollten Sie in den Hierarchien für Öffentliche Ordner keine komplexen Berechtigungsmodelle implementieren. Wenn Sie bereits tiefe Ordnerhierarchien mit unterschiedlichen Berechtigungen in den verschiedenen Knoten der Struktur implementiert haben, finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel "Langsame Reaktion beim Zugriff auf Öffentliche Ordner auf einem Computer mit Exchange Server 2003 für Benutzer" einen Hotfix, der die Clientleistung verbessern kann. Einen ähnlichen Hotfix für Exchange 2000 Server finden Sie im Knowledge Base-Artikel "Langsame Reaktion eines Servers für Öffentliche Ordner von Exchange 2000 Server für Benutzer".

Beim Entwurf der Hierarchie müssen Sie auch berücksichtigen, wie der Inhalt in der Hierarchie repliziert wird. Meistens ist es sinnvoll, den Inhalt zu verteilen und die Anzahl der Replikate weitgehend zu reduzieren. Weitere Informationen finden Sie unter Bewährte Methoden für Öffentliche Ordner von Exchange Implementieren der Replikation.

Objekte in den einzelnen Ordnern

Es ist eine bewährte Methode, dass die Anzahl der Objekte in einem Öffentlichen Ordner 5.000 Objekte nicht übersteigt. Um die Anzahl der Objekte pro Ordner zu verwalten, sollten Sie die Verfallszeit entsprechend konfigurieren. Wenn der Grenzwert von 5.000 Objekten regelmäßig erreicht wird (selbst bei einem aggressiven Verfallszeitplan), sollten Sie den Betreff des Öffentlichen Ordners in Unterthemen aufteilen und für jedes Unterthema mehrere Öffentliche Ordner erstellen.

Weitere Informationen finden Sie unter Bewährte Methoden für Öffentliche Ordner von Exchange Verwalten von Daten.

Benutzer der einzelnen Datenbanken für Öffentliche Ordner

Obwohl die Anzahl der Benutzer, die auf eine einzelne Datenbank für Öffentliche Ordner zugreifen können, keinen Einschränkungen unterliegt, wird empfohlen, den Zugriff auf 10000 Benutzer zu begrenzen. Der Hauptgrund für diesen empfohlenen Grenzwert besteht darin, dass der virtuelle Speicher oder der Kernelspeicher von Exchange Server zu klein werden kann, wenn mehr als 10000 Benutzer auf eine einzige Datenbank zugreifen.

Sie sollten die Leistungsindikatoren Clientanmeldungen und Max. Clientanmeldungen im Leistungsobjekt MSExchangeIS Public des MMC-Snap-In-Verwaltungstools Leistung überwachen, um die Anzahl der Benutzer zu verfolgen, die auf die Öffentlichen Ordner eines bestimmten Servers zugreifen.

Informationen zu Lastüberwachung, Leistungsoptimierung und Skalierbarkeit finden Sie im Handbuch zur Leistung und Skalierbarkeit von Exchange Server 2003.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Öffentlichen Ordnern in Exchange Server finden Sie in den folgenden Ressourcen: