Optimieren des Message Transfer Agents

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-05-10

Der Message Transfer Agent (MTA) wird in Exchange-Organisationen mit Exchange Server 5.5 und Exchange Server 2003 verwendet. Der MTA wird für die gesamte Kommunikation an einem Standort verwendet, und möglicherweise auch zwischen Standorten, sofern Standortconnectors, die RPCs (Remote Procedure Calls) verwenden, oder X.400-Connectors bereitgestellt werden. Der MTA verarbeitet auch Nachrichten von oder zu anderen Messagingsystemen wie Lotus cc:Mail, Lotus Notes, Novell GroupWise oder Microsoft Mail.

Es wird empfohlen, dass auf allen Exchange Server-Computern, die E-Mail weiterleiten, der Dienst Exchange-MTA-Stacks ausgeführt wird. Dies ist besonders in einer Umgebung im gemischten Modus wichtig, in der Nachrichten zwischen Exchange Server 5.5 und Exchange Server 2003 bzw. Exchange 2000 Server übertragen werden. Außerdem ist der MTA für X.400-Connectors-Vorgänge und Vorgänge zum Verschieben von Postfächern erforderlich.

In Exchange Server 2003 erzeugt der MTA eine wesentlich größere Belastung der Systemressourcen (CPU, Arbeitsspeicher und Festplatte) als in Exchange Server 5.5, da alle Nachrichten jetzt über den Prozess Store.exe geleitet werden. Sie sollten diese erhöhte Last beim Planen der Größe Ihrer Hardware berücksichtigen. An einem großen gemischten Exchange Server 5.5- und Exchange 2000 Server- oder Exchange Server 2003-Standort sollten Sie die Server in verschiedene Routinggruppen einteilen und einen Exchange 2003-Server ausschließlich für die Kommunikation der Exchange 2000 Server- und Exchange Server 2003- an die Exchange Server 5.5-MTAs bereitstellen. Die anderen Exchange 2003-Server am Standort können mit diesem dedizierten Bridgeheadserver Nachrichten an die Exchange 5.5-Server senden. Dadurch wird die zusätzliche Belastung durch die MTA-Verarbeitung verringert.

In kleineren Organisationen ist für den MTA-Prozess keine manuelle Abstimmung notwendig. Bei größeren Unternehmen mit vielen Servern am selben Standort, vielen Standorten in der Organisation oder älteren Messagingconnectors sollten Sie bei der Ausführung im gemischten Modus die MTA-Registrierungsparameter einstellen. Nach der Konvertierung in den einheitlichen Modus sollten Sie diese Registrierungseinstellungen entfernen. Durch Verwendung der unten beschriebenen MTA-Feinabstimmungen in einer Exchange-Organisation im einheitlichen Modus wird die Leistung von Exchange gemindert.

  • DB data buffers per object   Bei diesem Wert handelt es sich um die Anzahl von Datenbankserverpuffern, die für jedes Datenbankobjekt konfiguriert werden. Bei mehr Puffern wird mehr Arbeitsspeicher verbraucht, es ist jedoch auch weniger wahrscheinlich, dass ein Datenbankobjekt aufgrund zu geringen Pufferspeichers auf die Festplatte ausgelagert wird. Genaue Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts finden Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „DB data buffers per Object““.
  • Dispatcher threads   Dieser Wert gibt die Anzahl der MTA-Verteilerthreads an, die für die Verarbeitung von Nachrichten verantwortlich sind. Dieser wird aufgrund der drei Typen von Verteilerthreads mit drei multipliziert: Router, Fanout und Ergebnisse. Genaue Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts finden Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts für Verteilerthreads“.
  • Kernel threads   Dieser Wert gibt die Anzahl der Plattformthreads an, die für die Sitzungs- und Darstellungsschicht des OSI-Stacks (Open Systems Interconnection) verantwortlich sind. Diese Threads sind im Kern der MTA-Nachrichtenverarbeitung zu finden. Genaue Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts finden Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „Kernel Threads““.
  • Max RPC Calls Outstanding   Dieser Wert gibt die maximale Anzahl der RPC-Threads an. Durch diese Einstellung wird die maximale Anzahl von RPCs begrenzt, die garantiert zur gleichen Zeit verarbeitet werden. Genaue Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts finden Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „Max RPC Calls Outstanding““.
  • MDB users   Dieser Wert gibt die Anzahl der aus dem Verzeichnis zwischenzuspeichernden DNs (Distinguished Names) an. Genaue Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts finden Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „MDB Users““.
  • RTS threads   Dieser Wert gibt die Anzahl der Threads an, die für die Transportschicht des OSI-Stacks (Open Systems Interconnection) verantwortlich sind. Genaue Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts finden Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „RTS Threads““.
  • TCP/IP control blocks   Dieser Wert gibt die maximal unterstützte Anzahl gleichzeitig auftretender Verbindungen nach RFC 1006 (TCP/IP) an. Durch diese Einstellung wird die Anzahl der für X.400-Verbindungen verfügbaren Puffer gesteuert. Genaue Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts finden Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „TCP/IP Control Blocks““.
  • Transfer threads   Dieser Wert gibt die Anzahl der MTA-Übertragungsthreads an. Der Wert wird für die beiden Untertypen (eingehende Übertragung, ausgehende Übertragung) von Übertragungsthreads mit zwei multipliziert. Genaue Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts finden Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „Transfer Threads““.

Einstellungen für den Registrierungsschlüssel „MSExchangeIS“

Im MTA von einem Exchange 5.5-Server oder einem vorherigen Gateway empfangene Nachrichten werden an den Prozess Store.exe weitergeleitet und anschließend an das erweiterte Warteschlangenmodul übertragen. In Umgebungen, in denen viele Nachrichten zur gleichen Zeit beim MTA ankommen, empfiehlt es sich, die Anzahl der Verarbeitungsthreads zwischen dem Prozess Store.exe und dem MTA zu erhöhen. Sie können die Auslastung der Warteschlange für Übertragungen vom MTA an den Prozess Store.exe mit dem Systemmonitor oder dem Exchange-System-Manager überwachen.

In kleineren Organisationen ist für den MTA-Prozess keine manuelle Abstimmung notwendig. Bei größeren Unternehmen mit vielen Servern am selben Standort, vielen Standorten in der Organisation oder älteren Messagingconnectors sollten Sie bei der Ausführung im gemischten Modus die MTA-Registrierungsparameter einstellen. Nach der Konvertierung in den einheitlichen Modus sollten Sie diese Registrierungseinstellungen entfernen. Durch Verwendung der unten beschriebenen MTA-Feinabstimmungen in einer Exchange-Organisation im einheitlichen Modus wird die Leistung von Exchange gemindert.

  • Gateway In Threads   Dieser Wert legt die Anzahl der Threads fest, die zum Abrufen von Nachrichten vom MTA-Prozess im Prozess Store.exe zur Verfügung stehen. Weitere Einzelheiten zum Festlegen des Registrierungswerts Gateway In Threads erhalten Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „Gateway In Threads““.
  • Gateway Out Threads   Dieser Wert legt die Anzahl der Threads fest, die zum Senden von Nachrichten vom Informationsspeicher zum MTA-Prozess zur Verfügung stehen. Weitere Einzelheiten zum Festlegen des Registrierungswerts Gateway Out Threads erhalten Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „Gateway Out Threads““.

Sie sollten diese Werte allen auf dem Server konfigurierten privaten Datenbanken hinzufügen. Nachdem Sie diese Änderung vorgenommen haben, müssen Sie den Registrierungswert Max RPC Calls Outstanding für den MTA-Prozess erhöhen. Ausführliche Anweisungen zum Festlegen des Registrierungswerts Max RPC Calls Outstanding erhalten Sie unter „Festlegen des Registrierungswerts „Max RPC Calls Outstanding““. Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 264075, „Description of MTA tuning when Exchange 5.5 coexists with Exchange 2000 Server or with Exchange Server 2003“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=264075).

MTA-Dateiverzeichnisse

In der Standardeinstellung befinden sich die MTA-Datenbank und die MTA-Ausführungsverzeichnisse von Exchange in dem Pfad, in dem Exchange Server 2003 installiert wurde (Laufwerk:\Programme\Exchsrvr\mtadata). Auf einigen Servern, insbesondere bei der Verwendung von Exchange als Bridgeheadserver, können Sie die Leistung verbessern, indem Sie die MTA-Datenbank auf ein schnelles Festplattenarray verschieben, z. B. eine RAID0+1-Partition. Ändern Sie nicht das MTA-Ausführungsverzeichnis, da in diesem Fall unerwünschte Nebeneffekte auftreten können.

Die MTA-Datenbank (auch als X.400-Nachrichtenwarteschlangenverzeichnis bezeichnet) kann unter Verwendung des Exchange-System-Managers an einen anderen Speicherort verschoben werden. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Verschieben des MTA-Datenbankverzeichnisses.