Bereitstellen von Topologien mit mehreren Gesamtstrukturen

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-28

In diesem Thema wird eine Übersicht über die Bereitstellung von Microsoft Exchange Server 2010 in Topologien mit mehreren Gesamtstrukturen bereitgestellt. Es enthält Informationen zu den folgenden Themen:

  • Unterstützte Topologien mit mehreren Gesamtstrukturen   Exchange 2010 unterstützt zwei Arten von Topologien mit mehreren Gesamtstrukturen: Gesamtstrukturübergreifende und Ressourcengesamtstrukturen

  • GAL-Synchronisierung   Wenn Sie über eine gesamtstrukturübergreifende Umgebung verfügen, müssen Sie sicherstellen, dass die globale Adressliste in jeder Gesamtstruktur E-Mail-Empfänger aus anderen Gesamtstrukturen umfasst.

  • Verschieben von Postfächern zwischen Gesamtstrukturen    Das Cmdlet New-MoveRequest in der Exchange-Verwaltungsshell kann zum Verschieben von Postfächern zwischen Gesamtstrukturen verwendet werden.

  • Grundlegendes zur Verwaltung mehrerer Gesamtstrukturen   Eine Beschreibung des Berechtigungsmodells, um die Berechtigungen innerhalb Ihrer Gesamtstrukturen konfigurieren und verwalten zu können.

Unterstützte Topologien mit mehreren Gesamtstrukturen

Exchange 2010 unterstützt zwei Arten von Topologien mit mehreren Gesamtstrukturen:

  • Gesamtstrukturübergreifende Topologie   Bei einer gesamtstrukturübergreifenden Topologie handelt es sich um eine Topologie mit mehreren Exchange-Gesamtstrukturen. Die folgende Übersicht zeigt, welche Aufgaben zur Bereitstellung von Exchange 2010 in einer Topologie mit mehreren Gesamtstrukturen ausgeführt werden müssen:

    1. Zunächst muss in jeder Gesamtstruktur Exchange 2010 installiert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Neuinstallation von Exchange 2010.

    2. Als nächstes müssen die Empfänger in jeder der Gesamtstrukturen so synchronisiert werden, dass die globale Adressliste (GAL) in jeder Gesamtstruktur Benutzer aus allen synchronisierten Gesamtstrukturen enthält. Ausführliche Informationen finden Sie im Abschnitt "GAL-Synchronisierung" weiter unten.

    3. Schließlich muss der Verfügbarkeitsdienst so konfiguriert werden, dass Benutzer in einer Gesamtstruktur Verfügbarkeitsdaten von Benutzern in einer anderen Gesamtstruktur anzeigen können. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren des Verfügbarkeitsdiensts für gesamtstrukturübergreifende Topologien.

    Weitere Informationen zum Bereitstellen von Exchange 2010 in einer gesamtstrukturübergreifenden Topologie finden Sie unter Bereitstellen von Exchange 2010 in einer gesamtstrukturübergreifenden Topologie.

  • Ressourcengesamtstruktur   Bei einer Topologie mit Ressourcengesamtstruktur handelt es sich um eine Topologie mit einer Exchange-Gesamtstruktur und mindestens einer Benutzerkontengesamtstruktur. Die folgende Übersicht zeigt, welche Aufgaben zur Bereitstellung von Exchange 2010 in einer Topologie mit Ressourcengesamtstruktur ausgeführt werden müssen:

    1. Es muss eine Gesamtstruktur vorhanden sein, in der Exchange installiert ist. In der Exchange-Gesamtstruktur müssen die Benutzerkonten mit Exchange-Postfächern deaktiviert sein.

    2. Sie müssen über mindestens eine Gesamtstruktur mit Benutzerkonten verfügen. In dieser Gesamtstruktur sollte Exchangenicht installiert sein.

    3. Danach müssen die deaktivierten Benutzerkonten in der Exchange-Gesamtstruktur den Benutzerkonten in der Kontengesamtstruktur zugeordnet werden.

    Weitere Informationen zum Bereitstellen von Exchange 2010 in einer Topologie mit Ressourcengesamtstruktur finden Sie unter Bereitstellen von Exchange 2010 in einer Exchange-Ressourcengesamtstruktur-Topologie.

GAL-Synchronisierung

Standardmäßig enthält eine GAL die E-Mail-Empfänger aus einer einzelnen Gesamtstruktur. Wenn Sie über eine gesamtstrukturübergreifende Umgebung verfügen, wird die Verwendung von Microsoft Identity Lifecycle Manager (ILM) 2007 Feature Pack 1 (FP1) empfohlen, um sicherzustellen, dass jede Gesamtstruktur über E-Mail-Empfänger aus anderen Gesamtstrukturen verfügt. ILM 2007 FP1 erstellt E-Mail-Benutzer, die Empfängern aus anderen Gesamtstrukturen entsprechen. Dadurch können die Benutzer diese Kontakte in der GAL anzeigen und Nachrichten an diese senden. Beispielsweise werden Benutzer der Gesamtstruktur A in der Gesamtstruktur B als E-Mail-Benutzer angegeben und umgekehrt. Benutzer der Zielgesamtstruktur können zum Senden einer Nachricht das E-Mail-Benutzerobjekt auswählen, das einen Empfänger einer anderen Gesamtstruktur darstellt.

Erstellen Sie zum Aktivieren der GAL-Synchronisierung Verwaltungs-Agents, die E-Mail-aktivierte Benutzer, Kontakte und Gruppen aus den angegebenen Active Directory-Diensten in ein zentrales Metaverzeichnis importieren. Im Metaverzeichnis werden die E-Mail-aktivierten Objekte als E-Mail-Benutzer dargestellt. Gruppen werden als Kontakte ohne zugeordnete Mitgliedschaft dargestellt. Anschließend exportieren die Verwaltungs-Agents diese E-Mail-Benutzer in eine Organisationseinheit in der angegebenen Zielgesamtstruktur.

Weitere Informationen zu Microsoft Identity Lifecycle Manager 2007 FP1 finden Sie unter Microsoft Identity Lifecycle Manager 2007 Feature Pack 1 Evaluation Edition.

Verschieben von Postfächern zwischen Gesamtstrukturen

In einer gesamtstrukturübergreifenden Topologie möchten Sie möglicherweise Postfächer von einer Gesamtstruktur in die andere verschieben. Zu diesem Zweck müssen Sie das Cmdlet New-MoveRequest in der Exchange-Verwaltungsshell verwenden. Es handelt sich hierbei um denselben Befehl, der zum Verschieben von Postfächern innerhalb einer einzelnen Gesamtstruktur verwendet wird. Weitere Informationen zum Verschieben von Postfächern zwischen Gesamtstrukturen finden Sie unter den folgenden Themen:

Grundlegendes zu Topologien mit mehreren Gesamtstrukturen

Microsoft Exchange Server 2010 verwendet zum Verwalten Ihrer Umgebungen mit mehreren Gesamtstrukturen neue Berechtigungsfunktionen.

Exchange 2010 verwendet ein Berechtigungsmodell für die rollenbasierte Zugriffssteuerung (Role Based Access Control, RBAC). Die Verwaltungsrollengruppen, denen Administratoren angehören, sowie die Zuweisungsrichtlinien für Verwaltungsrollen, denen Endbenutzer zugeordnet sind, bestimmen, welche Aufgaben Administratoren und Endbenutzer ausführen können. Um Berechtigungen für mehrere Gesamtstrukturen verstehen zu können, müssen Sie mit dem RBAC-Modell vertraut sein. Weitere Informationen zu RBAC, Rollengruppen und Rollenzuweisungsrichtlinien finden Sie unter Grundlegendes zur rollenbasierten Zugriffssteuerung.

Das Berechtigungsmodell für die rollenbasierte Zugriffssteuerung kann zum Konfigurieren und Verwalten der Berechtigungen innerhalb Ihrer Gesamtstrukturen verwendet werden. Weitere Informationen zu Berechtigungen innerhalb mehrerer Gesamtstrukturen finden Sie unter den folgenden Themen:

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