Verwalten des Exchange 2007-Nachrichtenroutings

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-08-13

Dieses Thema bietet eine Übersicht über die Konfiguration, die Sie ausführen können, um das Nachrichtenrouting für eine Microsoft Exchange Server 2007-Organisation verwalten zu können. An der Weiterleitung von Nachrichten an Empfänger in einer Exchange 2007-Organisation sind viele Komponenten beteiligt. Wenn Sie die Einstellungen für diese Komponenten konfigurieren, können Sie den Nachrichtenfluss zwischen Hub-Transport-Servern, Edge-Transport-Servern, Servern unter Exchange Server 2003 oder Servern unter Exchange 2000 Serversowie anderen SMTP-Servern (Simple Mail Transfer Protocol) steuern.

Die Exchange 2007-Routingtopologie wird von der Standorttopologie des Verzeichnisdienstes Active Directory abgeleitet. Das interne Nachrichtenrouting setzt auf die Konfiguration von Active Directory-Standorten und IP-Standortverknüpfungen auf, um Folgendes zu ermitteln:

  • Welche Exchange-Server direkt kommunizieren können

  • Wann Nachrichten zwischen Active Directory-Standorten weitergeleitet werden müssen

Wenn Nachrichten an externe Domänen geroutet werden, müssen sie an Sendeconnectors geroutet werden. Wenn eine Exchange 2007-Organisation mit einer Exchange 2003- oder Exchange 2000-Organisation koexistiert, müssen Sie die Routinggruppenconnectors beibehalten. Die folgenden Abschnitte enthalten eine Übersicht darüber, wie Routingkomponenten konfiguriert werden und wie Probleme mit dem Routing behandelt werden können.

Active Directory-Standorte

Active Directory-Standorte werden nicht von Exchange-Administratoren verwaltet. Sie müssen über die Berechtigungen der Gruppe der Active Directory-Unternehmensadministratoren verfügen, um Active Directory-Standorte erstellen, löschen oder ändern zu können. Da die Exchange-Routingtopologie jedoch von der Active Directory-Standorttopologie abgeleitet wird, kann ein Exchange-Administrator auf einen Active Directory-Standort ein "Nur-Exchange-Attribut" anwenden, das nur vom Exchange 2007-Routing berücksichtigt wird.

In der Exchange-Organisation müssen Sie ggf. erzwingen, dass die gesamte Nachrichtenübermittlung über einen speziellen Active Directory-Standort erfolgt. In diesem Szenario verhindert die Konnektivität ggf. den direkten SMTP-Relay zwischen Standorten. Daher müssen Nachrichten über einen Zwischenstandort weitergeleitet werden, bevor sie an ihr Ziel gesendet werden. Aufgrund der internen Richtlinien einer Exchange-Organisation möchte der Administrator ggf. auch alle Nachrichten über einen bestimmten Standort weiterleiten. Sie können die Tasks der Exchange-Verwaltungsshell zum Definieren eines Active Directory-Standorts als Hub-Standort verwenden.

Sie verwenden das Cmdlet Set-ADSite, um einen Active Directory-Standort als Hub-Standort zu definieren. Wenn entlang des kostengünstigsten Routingpfads für die Nachrichtenzustellung ein Hub-Standort vorhanden ist, werden die Nachrichten in einer Warteschlange gespeichert und dann von den Hub-Transport-Servern am Hub-Standort verarbeitet, bevor sie mittels Relay an ihr Endziel weitergeleitet werden. Wenn ein Active Directory-Standort als Hub-Standort konfiguriert ist, werden Routingpfade, die diesen Standort enthalten, immer mittels Relay über den Hub-Standort weitergeleitet.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen:

Active Directory-IP-Standortverknüpfungen

Wie Active Directory-Standorte werden auch Active Directory-IP-Standortverknüpfungen nicht von Exchange-Administratoren verwaltet. Sie müssen über die Berechtigungen der Gruppe der Active Directory-Unternehmensadministratoren verfügen, um Active Directory-Standortverknüpfungen erstellen, löschen oder ändern zu können. Da die Exchange-Routingtopologie jedoch von der Active Directory-Standorttopologie abgeleitet wird, kann ein Exchange-Administrator auf eine Active Directory-Standortverknüpfung ein "Nur-Exchange-Attribut" anwenden, das nur vom Exchange 2007-Routing berücksichtigt wird.

Standardmäßig verwendet Microsoft Exchange die mit der IP-Standortverknüpfung zusammenhängenden Kosten für Active Directory-Replikationszwecke zur Berechnung einer Routingtopologie. Wenn Sie nach Abschluss der Dokumentation des vorhandenen Active Directory-Standorts und der IP-Standortverknüpfungstopologie feststellen, dass die Active Directory-Standortverknüpfungskosten und die Übermittlungsmuster des Netzwerkdatenverkehrs für Exchange 2007 nicht optimal sind, können Sie die von Microsoft Exchange ermittelten Kosten anpassen. Als Exchange-Administrator können und sollten Sie die einer IP-Standortverknüpfung zugeordneten Kosten nicht mit Active Directory-Tools ändern. Verwenden Sie stattdessen das Cmdlet Set-AdSiteLink in der Exchange-Verwaltungsshell verwenden, um dem IP-Standortlink Exchange-spezifische Kosten zuzuweisen.

Wenn einer IP-Standortverknüpfung Exchange-Kosten zugeordnet wurden, setzen die Exchange-Kosten die Kosten von Active Directory für das Nachrichtenrouting außer Kraft. Beim Routing werden bei der Ermittlung des günstigsten Routingpfads nur die Exchange-Kosten berücksichtigt.

Neues in Exchange 2007 Service Pack 1

Microsoft Exchange Server 2007 Service Pack 1 (SP1) unterstützt die Konfiguration einer maximalen Nachrichtengröße für eine Active Directory-IP-Standortverknüpfung. Standardmäßig wendet Exchange 2007 keine maximale Nachrichtengröße für Nachrichten an, die mittels Relay zwischen Hub-Transport-Servern an verschiedenen Active Directory-Standorten weitergeleitet werden. Wenn Sie mit dem Cmdlet Set-AdSiteLink eine maximale Nachrichtengröße für einen Active Directory-IP-Standortlink konfigurieren, wird beim Routing ein Unzustellbarkeitsbericht (NDR, Non-Delivery Report) für alle Nachrichten generiert, deren Größe die für den Active Directory-Standortlink auf dem kostengünstigsten Routingpfad konfigurierte, maximal zulässige Nachrichtengröße überschreitet. Diese Konfiguration ist nützlich, um die Größe von Nachrichten zu beschränken, die über Verbindungen mit niedriger Bandbreite an Active Directory-Remotestandorte gesendet werden.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen:

Sendeconnectors

Exchange 2007-Transportserver erfordern Sendeconnectors, um Nachrichten an den nächsten Hop auf dem Weg zum Ziel übertragen. Ein Sendeconnector steuert ausgehende Verbindungen vom sendenden Server an den empfangenden Server oder das Ziel-E-Mail-System. Mit dem Adressraum für einen Sendeconnector werden die folgenden Bedingungen festgelegt:

  • Die Empfängerdomänen, an die dieser Connector E-Mail-Nachrichten weiterleitet

  • Der Transporttyp

  • Die Kosten, die diesem Adressraum auf diesem bestimmten Sendeconnector zugeordnet sind

Wenn die Serverfunktion Hub-Transport oder Edge-Transport installiert wird, werden standardmäßig keine expliziten Sendeconnectors erstellt. Allerdings wird der implizite, organisationsinterne Sendeconnector für das interne Nachrichtenrouting verwendet. Die End-to-End-Nachrichtenübermittlung ist nur möglich, wenn eine der folgenden Bedingungen zutrifft:

  • Sie haben den Edge-Transport-Server mit dem Edge-Abonnement-Verfahren für den Active Directory-Standort abonniert.

  • Sie haben zum Weiterleiten von Internet-E-Mail manuell Sendeconnectors und Empfangsconnectors konfiguriert.

Die Protokollprotokollierung für den organisationsinternen Sendeconnector ist standardmäßig deaktiviert. Sie können die Protokollprotokollierung für den organisationsinternen Sendeconnector mithilfe des Cmdlets Set-TransportServer aktivieren oder deaktivieren.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen:

Routinggruppenconnectors

Wenn Exchange 2007 und Exchange 2003 oder Exchange 2000 in der gleichen Organisation parallel betrieben werden, müssen Sie zwischen der einzelnen, globalen Exchange 2007-Routinggruppe und den in vorherigen Versionen von Exchange Server konfigurierten Routinggruppen Routinggruppenconnectors konfigurieren. Der erste Routinggruppenconnector zwischen Exchange 2007 und Exchange 2003 oder Exchange 2000 wird bei der Installation der ersten Hub-Transport-Serverfunktion in einer vorhandenen Exchange-Organisation erstellt und konfiguriert.

Sie müssen die Exchange-Verwaltungsshell verwenden, um die Routinggruppenconnectors zu konfigurieren, die einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server als Quell- oder Zielserver verwenden. Damit die Koexistenz mit Exchange 2003 und Exchange 2000 unterstützt wird, werden alle Computer mit Exchange 2007 automatisch in einzelne Routinggruppe gestellt, wenn die erste Hub-Transport-Serverfunktion installiert wird. Die Routinggruppe in Exchange 2007 wird im Exchange-System-Manager von Exchange 2003 und Exchange 2000 als Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) erkannt. Sie können nicht den Exchange-System-Manager von Exchange 2003 oder Exchange 2000, um die Exchange 2007-Routinggruppe oder beliebige Routinggruppenconnectors zu verwalten, die einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server als Quell- oder Zielserver einbeziehen.

Neu in Exchange 2007 SP1

Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1) unterstützt die Konfiguration einer maximalen Nachrichtengröße für einen Routinggruppenconnector. Standardmäßig wendet Exchange 2007 keine maximale Nachrichtengröße für Nachrichten an, die mittels Relay zwischen einem Routinggruppenconnector weitergeleitet werden. Wenn Sie mit dem Cmdlet Set-RoutingGroupConnector eine maximale Nachrichtengröße für einen Routinggruppenconnector konfigurieren, wird beim Routing ein Unzustellbarkeitsbericht (NDR, Non-Delivery Report) für alle Nachrichten generiert, deren Größe die für den Routinggruppenconnector auf dem kostengünstigsten Routingpfad konfigurierte, maximal zulässige Nachrichtengröße überschreitet. Diese Konfiguration ist nützlich, um die Größe von Nachrichten zu beschränken, die über Verbindungen mit niedriger Bandbreite an Exchange Server 2003-Remotestandorte und Servercomputer mit Exchange 2000 Server gesendet werden.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen:

Problembehandlung Routing

Exchange 2007 bietet Tools und umfassende Protokollierungsressourcen zur Unterstützung bei der Lösung von Problemen mit dem Nachrichtenfluss. In der Toolbox der Exchange-Verwaltungskonsole stehen die folgenden Diagnosetools zur Verfügung:

  • Exchange Server Best Practices Analyzer   Verwenden Sie den Best Practices Analyzer zum Prüfen der Konfiguration und des Zustands der Exchange-Topologie. Diese Tool sammelt und prüft automatisch Informationen über die Konfiguration der Exchange-Organisation und fasst die Ergebnisse in einem Bericht zusammen. In diesem Bericht werden die Probleme nach Schweregrad aufgeführt, und es wird eine Lösungsmöglichkeit für das Problem vorgeschlagen. Außerdem stellt dieses Tool eine Liste kürzlich vorgenommener Änderungen und eine detaillierte Zusammenfassung der Konfiguration der Exchange-Organisation zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter Microsoft Exchange Analyzers.

  • Exchange-Nachrichtenübermittlungs-Problembehandlung   Verwenden Sie das Tool Exchange-Nachrichtenübermittlungs-Problembehandlung zur Diagnose von Problemen im Zusammenhang mit dem Nachrichtenfluss und dem Transport. Mit diesem Tool können Sie ein Symptom betreffend den Nachrichtenfluss auswählen, Ihre Konfiguration analysieren und die Ergebnisse in einem Bericht ausgeben. Weitere Informationen finden Sie unter: Übersicht:Microsoft Exchange-Analyseprogramme.

  • Nachrichtenverfolgung   Sie verwenden das Tool zur Nachrichtenverfolgung zum Prüfen des Inhalts von Nachrichtenverfolgungsprotokollen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten der Nachrichtenverfolgung.

  • Warteschlangenanzeige   Verwenden Sie die Exchange-Warteschlangenanzeige zum Anzeigen und Verwalten von Exchange-Nachrichtenwarteschlangen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden der Warteschlangenanzeige zum Verwalten von Warteschlangen.

Neu in Exchange 2007 SP1

Die Routingprotokollanzeige ist ein neues Tool in Exchange 2007 SP1. Das Tool kann auf einem Server mit Exchange 2007 SP1 verwendet werden, auf dem die Serverfunktion Hub-Transport oder Edge-Transport installiert ist. Die Routingprotokollanzeige wird im Toolboxknoten der Exchange-Verwaltungskonsole gestartet.

In früheren Versionen von Exchange Server konnten Sie mithilfe des WinRoute-Tools (Winroute.exe) eine Verbindung mit dem Exchange-Routingmoduldienst an Port 691 herstellen. In Exchange 2007 gibt es kein Routingmodul. Die Routingprotokollanzeige ermöglicht Administratoren das Öffnen einer Routingprotokolldatei, die Informationen dazu enthält, wie die Routingtopologie für den Server aussieht. Sie können die Routingprotokolldateien miteinander vergleichen, um festzustellen, welche Änderungen zwischen zwei Zeiträumen in der Routingtopologie aufgetreten sind. Sie können mithilfe dieses Tools die Änderungen bestimmen, die in der Routingtopologie aufgetreten sind, und beurteilen, ob aufgrund dieser Änderungen Probleme aufgetreten sind. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden der Routingprotokollanzeige.

Weitere Informationen zur Behandlung von Problemen mit dem Nachrichtenfluss finden Sie auch unter den folgenden Themen:

Weitere Informationen

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen: