ESE 455 -1811 (0xfffff8ed): Fehlende aktuelle Transaktionsprotokolldatei (Exx.log)

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-01-18

Das Microsoft Exchange-Tool Datenbank-Problembehandlung hat im Anwendungsprotokoll mindestens ein ESE 455-Ereignis mit dem Fehlercode -1811 (0xfffff8ed) festgestellt. Dieses Ereignis bedeutet, dass das aktuelle Transaktionsprotokoll (exx.log) entweder fehlt, der Zugriff darauf nicht möglich ist, oder es eine nicht übereinstimmende Signatur hat.

Erläuterung

Mögliche Ursachen für diesen Fehler:

  • Fehler 1811, der JET_errFileNotFound entspricht. Dieser Fehler kann in einer Exchange-Protokolldatei auftauchen, die eine nicht übereinstimmende Signatur und eine interne Protokollgenerierungsnummer (LGeneration) hat. Die Exchange-Protokolldatei heißt normalerweise E00.log. Wenn die Datei E00.log eine nicht übereinstimmende Signatur hat, kann der Informationsspeicher nicht bereitgestellt werden, selbst wenn die Datenbank konsistent ist.
  • Ein Antivirenprogramm legt die Exchange-Protokolldatei in einem Quarantäneordner ab oder löscht sie.
  • Der Reparaturbefehl eseutil /p wurde auf die betroffenen Datenbanken angewendet, und die Protokolldateien wurden nicht entfernt.
  • Der Wiederherstellungsbefehl eseutil /r wurde mit einem falschen Protokolldatei-Basisnamen ausgeführt (z. B. mit eseutil /r Exx.log, wobei Exx.log der aus drei Zeichen bestehende Protokolldatei-Basisname ist).

Dieser Fehler kann auch als -1404, JET_errIndexNotFound auftreten. Dieser Fehler tritt in den folgenden Versionen von Exchange Server auf:

  • Microsoft Exchange Server 2007
  • Microsoft Exchange Server 2003
  • Microsoft Exchange 2000 Server

Benutzeraktion

Um den Fehler zu beheben, führen Sie einen oder mehrere der folgenden Schritte aus:

  • Wenn die Protokolldatei über eine nicht übereinstimmende Signatur und Protokollgenerierungsnummer verfügt, wenden Sie sich an Microsoft Support Services. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Kontakt der Website Microsoft Hilfe und Support.
  • Wenn ein Antivirenprogramm die aktuelle Exchange-Protokolldatei in Quarantäne setzt oder löscht, gehen Sie wie folgt vor:
    • Untersuchen Sie die Konfiguration des Antivirenprogramms.
    • Stellen Sie sicher, dass das Antivirenprogramm keine Exchange Server-Verzeichnisse scannt.
    • Standardmäßig sind einige Antivirenprogramme so konfiguriert, dass sie Laufwerke und Verzeichnisse wöchentlich in einem manuellen oder automatischen Modus scannen. Diese Einstellung kann schnell übersehen werden. Stellen Sie sicher, dass Sie die Exchange Server-Verzeichnisse im Antivirenprogramm zur Liste der ausgeschlossenen Speicherorte hinzufügen. Weitere Informationen dazu, wie Sie Antivirenprogramme für den Betrieb mit Exchange konfigurieren, finden Sie in Microsoft Knowledge Base-Artikel 823166, "Überblick über Exchange Server 2003 und Antivirussoftware".
    • Überprüfen Sie in den Protokolldateien des Antivirenprogramms, ob die Exchange-Protokolldatei in Quarantäne gesetzt oder gelöscht wurde.
      Verwenden Sie eine der folgenden Methoden zum Wiederherstellen der Exchange-Protokolldatei:

Methode 1: Wenn die Exchange-Protokolldatei in das Quarantäneverzeichnis verschoben wurde:

  1. Stellen Sie die Exchange-Protokolldatei in den Ordner wieder her, der die Protokolldateien Ihrer Produktionsumgebung enthält.

  2. Starten Sie den Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst. Wenn keine anderen Protokolldateien fehlen, wird die Datenbank bereitgestellt. Fehlen weitere Protokolldateien, überprüfen Sie, ob diese sich im Quarantäneordner des Antivirenprogramms befinden. Wenn die Protokolldateien sich nicht im Quarantäneordner befinden, lesen Sie Methode 2.

Wenn die Exchange-Protokolldatei gelöscht wurde, müssen Sie die Speichergruppendatenbank aus einer Sicherung wiederherstellen. Führen Sie anschließend eine Wiedergabe der Protokolldateien durch. Führen Sie folgende Schritte durch, um eine verfügbare Datenbank wiederherzustellen:

Methode 2: Wenn die Exchange-Protokolldatei gelöscht wurde:

  1. Verschieben Sie alle inkonsistenten Datenbanken in einen Sicherungsordner.

  2. Wenn eine neue E00.log-Datei erstellt wurde, verschieben Sie diese in den Sicherungsordner. Verschieben Sie außerdem die Datei E00.chk in den Sicherungsordner.

  3. Kopieren Sie alle vorhandenen Protokolldateien in den Sicherungsordner.

    noteAnmerkung:
    Sie müssen die Protokolldateien kopieren. Verschieben Sie die Protokolldateien nicht.
  4. Benennen Sie die letzte E00*.log-Protokolldatei in E00.log um.

  5. Stellen Sie die Datenbank aus einer Sicherung wieder her. Führen Sie anschließend eine Wiedergabe der Protokolldateien durch. Dadurch wird die Datenbank wieder in einen konsistenten Zustand gebracht. Die in den Sicherungsordner kopierte Datei E00.log ist in der Datenbank jedoch nicht enthalten. Es liegt zwar ein geringer Verlust von Daten vor, Sie verfügen nun aber über eine Datenbank, die bereitgestellt werden kann.

    noteAnmerkung:
    Wenn Sie die Datenbank nicht aus einer Sicherung wiederherstellen können, bringen Sie die Datenbank mithilfe von Reparaturdienstprogrammen in einen konsistenten Zustand.
  6. Starten Sie den Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst.

Wenn der Reparaturbefehl eseutil /p auf die betroffene Datenbank angewendet wurde und die Protokolldateien nicht entfernt wurden, gehen Sie wie folgt vor:

So überprüfen Sie, ob der Befehl "eseutil /p" ausgeführt wurde

  1. Klicken Sie auf Start, klicken Sie auf Ausführen, und geben Sie cmdein. Klicken Sie anschließend auf OK.

  2. Geben Sie Folgendes an der Eingabeaufforderung ein:

    c:\program files\exchsrvr\bin\eseutil /mh "c:\program files\exchsrvr\mdbdata\<name of Exchange database.edb>"
    

    Die voranstehende Syntax geht von folgenden Voraussetzungen aus:

    • Die Exchange Server-Programmdateien wurden im Ordner c:\Programme\exchsrvr installiert.
    • Ihre Datenbank befindet sich im Ordner c:\Programme\exchsrvr\mdbdata.
  3. Lesen Sie das Attribut Reparaturanzahl. Weist das Attribut Reparaturanzahl den Wert "0" (Null) auf, wurde der Befehl eseutil /p nicht ausgeführt. Weist das Attribut Reparaturanzahl einen anderen Wert als "0" (Null) auf, wurde der Befehl eseutil /p auf die Datenbank angewendet.

Wenn sich die öffentlichen und privaten Datenbanken in einem konsistenten Zustand bzw. im Status "Clean Shutdown" befinden, können Sie die Transaktionsprotokolldateien in einen anderen Ordner verschieben. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um zu ermitteln, ob die Datenbanken sich in einem konsistenten Zustand bzw. im Status "Clean Shutdown" befinden:

So ermitteln Sie, ob die Datenbanken sich in einem konsistenten Zustand bzw. im Status "Clean Shutdown" befinden

  1. Klicken Sie auf Start, dann auf Ausführen, und geben Sie cmd ein. Klicken Sie anschließend auf OK.

  2. Geben Sie Folgendes ein, um den privaten Informationsspeicher zu untersuchen:

    c:\program files\exchsrvr\bin\eseutil /mh "drive:\program files\exchsrvr\mdbdata\priv1.edb"
    
  3. Geben Sie Folgendes ein, um den öffentlichen Informationsspeicher zu untersuchen:

    c:\program files\exchsrvr\bin\eseutil /mh "drive:\program files\exchsrvr\mdbdata\pub1.edb"
    

    Die Syntax in den Schritten 2 und 3 geht von folgenden Voraussetzungen aus:

    • Die Exchange Server-Programmdateien wurden im Ordner c:\Programme\exchsrvr installiert.
    • Ihre Datenbank befindet sich im Ordner c:\Programme\exchsrvr\mdbdata.
  4. Schauen Sie sich die Ergebnisse der Konsistenzprüfung an. Wenn eine Datenbank konsistent ist (Status = "Clean Shutdown"), wurden alle Protokolldateien an den Informationsspeicher übergeben. Wenn die Datenbank nicht konsistent ist (Status = "Dirty Shutdown"), muss die Datenbank nicht unbedingt beschädigt sein. Möglicherweise wurden die Protokolldateien nur noch nicht an die Datenbank übergeben.

  5. Liegt der Status Clean Shutdown vor, verschieben Sie alle Protokolldateien aus allen mdbdata-Verzeichnissen in einen Sicherungsordner.

  6. Stellen Sie die Datenbank bereit.

  • Wenn der Wiederherstellungsbefehl eseutil /r mit einem falschen Protokolldatei-Basisnamen ausgeführt wurde, verwenden Sie die richtige Option, um den Befehl erfolgreich auszuführen. Die üblichen Protokolldatei-Basisnamen sind "e00", "e01", "e02" und "e03". Der folgende Befehl enthält beispielsweise einen richtigen Protokolldatei-Basisnamen:

    eseutil /r e00
    
  • Wenn das Problem weiterhin besteht, kontaktieren Sie Microsoft Support Services. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Kontakt der Website Microsoft Hilfe und Support.