Schnelle Nachrichtenübermittlung für IMAP4 aktivieren

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-01-18

Microsoft Exchange Server Analyzer fragt den Active Directory-Verzeichnisdienst ab, um den Wert des Attributs serialNumber aller Verzeichnisobjekte mit der Objektklasse msExchExchangeServer zu ermitteln. Wenn der Zeichenfolgenwert Version 5.5 enthält, wird auf dem Computer Microsoft Exchange Server, Version 5.5, ausgeführt. Wenn der Zeichenfolgenwert Version 6.0 enthält, wird auf dem Computer Microsoft Exchange 2000 Server ausgeführt. Wenn der Zeichenfolgenwert Version 6.5 enthält, wird auf dem Computer Exchange Server 2003 ausgeführt. Wenn der Zeichenfolgenwert Version 8.0 enthält, wird auf dem Computer Exchange Server 2007 ausgeführt.

Exchange Server Analyzer fragt außerdem den Active Directory®-Verzeichnisdienst ab, um den Wert für das Attribut serverRole des Exchange-Serverobjekts zu ermitteln. Der Wert 1 für das Attribut serverRole gibt an, dass der Servercomputer mit Exchange als Front-End-Server konfiguriert wurde. Der Wert 0 zeigt an, dass der Servercomputer mit Exchange nicht als Front-End-Server konfiguriert wurde.

Exchange Analyzer fragt dann die Microsoft WMI-Klasse (Windows® Management Instrumentation, Windows®-Verwaltungsinstrumentation) Win32_Service ab, um den Wert des Schlüssels Started für den IMAPv4-Dienst (IMAP4Svc) zu ermitteln. Der Wert False zeigt an, dass der IMAPv4-Dienst auf diesem Servercomputer mit Exchange nicht ausgeführt wird. Der Wert True gibt an, dass der IMAPv4-Dienst ausgeführt wird.

Anschließend liest Exchange Analyzer die in der Eigenschaft LM/Imap4Svc/<IMAP4INSTANCE>/1016/ServerState enthaltenen Daten, um den Status der virtuellen IMAPv4-Serverinstanz zu ermitteln, die auf dem Servercomputer mit Exchange Server ausgeführt wird. Die Statuscodes und die entsprechenden Zustände lauten wie folgt:

Statuscode Zustand

1

Starten

2

Gestartet

3

Beenden

4

Beendet

5

Anhalten

6

Angehalten

7

Fortsetzen

Schließlich liest Exchange Analyzer die in der Eigenschaft LM/Imap4Svc/<IMAP4INSTANCE>/49853/ImapEnableFastMsgRetrieval enthaltenen Daten in der IIS-Metabase (Internet Information Services, Internetinformationsdienste), um festzustellen, ob die schnelle IMAP4-Nachrichtenübermittlung (Internet Message Access Protocol Version 4) auf dem Servercomputer mit Exchange Server aktiviert ist.

Wenn Exchange Analyzer feststellt, dass die folgenden Bedingungen ausnahmslos erfüllt sind, zeigt das Tool eine Warnung an.

  • Auf dem Computer wird Exchange Server 2003 ausgeführt.
  • Der Computer ist nicht als ein Exchange Server 2003-Front-End-Server konfiguriert.
  • Der IMAPv4-Dienst und der virtuelle Server werden ausgeführt.
  • Die schnelle IMAP4-Nachrichtenübermittlung ist auf dem Servercomputer mit Exchange Server nicht aktiviert.

Diese Warnung zeigt an, dass der Exchange Server 2003-Back-End-Server ggf. eine Leistungsverschlechterung aufweist, die durch die Aktivierung der schnellen IMAP4-Nachrichtenübermittlung behoben werden kann.

Internetmessaging-Clientcomputer die mithilfe von IMAP4 auf Exchange Server zugreifen, verwenden den Streamingpeicher (STM-Datei) zum Lesen und Schreiben von Postfachdaten, die als MIME-Inhalte gespeichert sind. Wenn Sie die Funktion zum Verschieben von Postfächern in Exchange-System-Manager oder Active Directory-Benutzer und -Computer zum Verschieben eines Postfachs verwenden, auf das durch einen IMAP4-Client zugegriffen wird, werden die Daten im verschobenen Postfach in den EDB-Informationsspeicher (Extensible Storage Engine) (EDB-Datei) heraufgestuft, und die Inhalte werden aus MIME-Inhalten in MAPI-Inhalte umgewandelt.

Wenn sich der IMAP4-Client anmeldet, werden genaue Nachrichtengrößen berechnet, und die MAPI-in-MIME-Konvertierung der Postfachdaten findet im Arbeitsspeicher und auf dem Datenträger des Servers statt. Die Konvertierung auf dem Datenträger findet im Microsoft Windows-Ordner TMP statt, der sich normalerweise nicht auf einem Datenträger mit vielen Spindles befindet. Der Datenträger kann die große Anzahl der E/A-Anforderungen nicht verarbeiten, die durch die Konvertierung einer so großen Anzahl von Nachrichten verursacht wird. Daher können lange Verzögerungen (bis zu mehrere Minuten lang) auftreten, wenn der Benutzer einen so einfachen Vorgang wie etwa das Umschalten zwischen Nachrichten auf dem Client durchführt. Dieses Verhalten tritt auf, weil der Datenträger, auf dem der Ordner TMP gespeichert ist, nicht der umfangreichen Datenträgeraktivität gewachsen ist, die Exchange beim Konvertieren von Nachrichten generiert.

In Extremfällen werden dabei auf dem Servercomputer mit Exchange sehr große temporäre Dateien erstellt. In einigen Fällen kann die Konvertierung aus MIME in MAPI bei falscher Planung oder nicht verfügbaren Serverressourcen auch zu Systemwartezeiten führen. Dies kann aufgrund der Anforderung genauer Berechnungen der Nachrichtengröße lange Verzögerungen bei der Anmeldung der IMAP4-Clients bewirken. Sie können die Leistung verbessern, indem Sie schnelle Nachrichtenübermittlung für IMAP4-Clients aktivieren.

So aktivieren Sie schnelle Nachrichtenübermittlung für einen virtuellen IMAP4-Server

  1. Befolgen Sie die Anleitungen in der Hauptdokumentation für Exchange Server 2003, "Aktivieren der schnellen Nachrichtenübermittlung für einen virtuellen IMAP4-Server" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=108282).

Weitere Informationen zu Leistungsproblemen mit IMAP4-Clients finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 329067, "Informationen zu Leistungsproblemen, die bei der Verwendung von POP3-, IMAP- oder WebDAV-Clients wie etwa Entourage auftreten, nachdem Sie Postfächer in Exchange Server 2003 oder in Exchange 2000 Server verschoben haben" (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=329067) (englischsprachig).