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Konfigurieren der Sperrung von Outlook-Clients für die Verwaltung von Nachrichtendatensätzen

Gilt für: Exchange Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-12-09

In Microsoft Exchange Server 2010 können Sie Aufbewahrungsrichtlinien oder verwaltete Ordner für die Messaging-Datensatzverwaltung (Messaging Records Management, MRM) verwenden. Nur Benutzer, die Microsoft Outlook 2010 ausführen, haben Zugriff auf alle Clientfunktionen für Aufbewahrungsrichtlinien und verwaltete Ordner. Benutzer, die Office Outlook 2007 ausführen, haben nur Zugriff auf verwaltete Ordner. Sie können den Zugriff von Benutzern mit inkompatiblen Versionen von Outlook auf ihre Exchange-Postfächer blockieren. Sie können den Zugriff auch auf Postfach- oder auf Postfachserverbasis blockieren.

Möchten Sie wissen, welche anderen Verwaltungsaufgaben es im Zusammenhang mit der Messaging-Datensatzverwaltung (Messaging Record Management, MRM) gibt? Weitere Informationen finden Sie hier: Bereitstellen der Messaging-Datensatzverwaltung.

Verfügbarkeit von MRM-Funktionen nach Clientanwendung und -version

In der folgenden Tabelle sind die MRM-Funktionen aufgelistet, die in verschiedenen Clientanwendungen und -versionen verfügbar sind.

MRM-Funktionen

Clientanwendung Verfügbare MRM-Clientfunktionen

Outlook 2010

Alle

Outlook 2007

Verwaltete Ordner

Outlook 2003 Service Pack 2 (SP2), wenn eine Verbindung mit einem Exchange-Server besteht und im Onlinemodus gearbeitet wird

Es gilt Folgendes:

  • Kommentare verwalteter Ordner werden nur angezeigt, wenn der Benutzer auf das Symbol für einen verwalteten Ordner oder auf Anzeigen und dann auf Richtlinie klickt.
  • Kontingente verwalteter Ordner werden unterstützt. Fehlermeldungen werden angezeigt, wenn ein Ordner sein Kontingent überschreitet.

Mindestens Outlook 2003 SP2, während die Verbindung mit einem Exchange-Server getrennt ist und im Exchange-Cachemodus gearbeitet wird

Es gilt Folgendes:

  • Es werden Symbole für benutzerdefinierte verwaltete Ordner angezeigt.
  • Kommentare verwalteter Ordner werden nicht angezeigt.
  • Kontingente für verwaltete Ordner werden nicht unterstützt. Insbesondere:
    • Es werden keine Fehlermeldungen für Ordnerkontingente angezeigt.
    • Ordnerkontingentinformationen werden nicht mit dem Exchange-Server synchronisiert.

Outlook-Versionen vor Outlook 2003 SP2

Keine

Andere E-Mail-Clientsoftware

Keine

In der folgenden Tabelle werden die Versionsnummern für Outlook angezeigt.

Outlook-Versionen

Outlook-Version Versionsnummer

Outlook 2010

14

Outlook 2007

12

Outlook 2003

11

Outlook 2002

10

Outlook 2000

9

Outlook 98

8.5

Outlook 97

8

Hinweis

Bevor Sie Änderungen vornehmen, beachten Sie, dass sich Hotfixes und Service Pack-Releases auf die Versionszeichenfolge des Clients auswirken können. Gehen Sie mit Umsicht vor, wenn Sie den Clientzugriff einschränken, weil serverseitige Exchange-Komponenten ebenfalls MAPI für die Anmeldung verwenden müssen. Einige Komponenten melden ihre Clientversion als Komponentennamen (wie etwa SMTP oder OLE DB), während andere die Exchange-Buildnummer (wie etwa 6.0.4712.0) melden. Vermeiden Sie daher das Einschränken von Clients, die mit 6.<x.x.> beginnende Versionsnummern aufweisen. Geben Sie beispielsweise, um den MAPI-Zugriff vollständig zu verhindern, statt 0.0.0-6.5535.65535.65535 zwei Bereiche an, sodass sich die Serverkomponenten anmelden können. Geben Sie z. B. Folgendes an: 0.0.0-5.9.9; 7.0.0-.

Seien Sie sich nach dem Ausführen dieser Verfahren bewusst, dass für Benutzer, deren Zugriff auf ihr Postfach blockiert ist, die folgende Warnmeldung angezeigt wird:

Ihr Exchange Server-Administrator hat die Outlook-Version, die Sie verwenden, blockiert. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Administrator.

Um die Warnmeldung zu umgehen, dass MRM-Funktionen für E-Mail-Clients, die frühere Outlook-Versionen als Outlook 2010 ausführen, nicht unterstützt werden, können Sie den Parameter ManagedFolderMailboxPolicyAllowed der Cmdlets New-Mailbox, Enable-Mailbox und Set-Mailbox in der Shell verwenden. Wenn eine Postfachrichtlinie für verwalteten Ordner mithilfe des Parameters ManagedFolderMailboxPolicy einem Postfach zugewiesen wurde, wird die Warnung standardmäßig angezeigt, sofern nicht der Parameter ManagedFolderMailboxPolicyAllowed verwendet wird.

Verwenden der Shell zum Blockieren von Outlook-Versionen auf Postfachbasis

Bevor Sie dieses Verfahren ausführen können, müssen Ihnen die entsprechenden Berechtigungen zugewiesen werden. Informationen zu den von Ihnen benötigten Berechtigungen finden Sie unter "Benutzerpostfächer" im Thema Postfachberechtigungen.

Hinweis

Die Exchange-Verwaltungskonsole kann nicht zum Blockieren von Outlook-Versionen auf Postfachbasis verwendet werden.

In diesem Beispiel werden alle Versionen von Outlook blockiert, die älter sind als 11.8010.8036.

Set-CASMailbox -Identity adam@contoso.com -MAPIBlockOutlookVersions "-11.8010.8036"

In diesem Beispiel wird der von einer Outlook-Version blockierte Zugriff auf das Postfach wiederhergestellt.

Set-CASMailbox -Identity adam@contoso.com -MAPIBlockOutlookVersion $null

Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter Set-CASMailbox.

Verwenden der Shell oder des Registrierungs-Editors zum Blockieren von Outlook-Versionen auf Serverbasis

Das zum Ausführen dieses Verfahrens verwendete Konto muss Mitglied der Gruppe lokaler Administratoren auf dem Server sein.

Verwenden der Shell zum Blockieren von Outlook-Versionen auf Serverbasis

In diesem Beispiel wird der Registrierungswert "Disable MAPI Clients" zum Blockieren des Zugriffs auf alle Postfächer auf einem Exchange 2010-Server für Outlook-Clients erstellt, die älter als Version 14.0.0 sind.

Wichtig

Der für den Parameter Value in diesem Befehl verwendete Wert ist ein Beispielwert. Sie müssen die richtigen Clientversionsnummern ermitteln. In Exchange 2010 können Sie das Cmdlet Get-LogonStatistics verwenden, um die Versionen der MAPI-Clients abzurufen, die mit der Postfachdatenbank verbunden sind.

New-ItemProperty "HKLM:\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\ParametersSystem" -Name "Disable MAPI Clients" -PropertyType String -Value "0.0.0-5.9.9, 14.0.0-"

Ausführliche Informationen zur Syntax und zu den Parametern finden Sie unter New-ItemProperty (möglicherweise in englischer Sprache).

Verwenden des Registrierungs-Editors zum Blockieren von Outlook-Versionen auf Serverbasis

In diesem Beispiel wird der Zugriff auf alle Postfächer auf einem Exchange 2010-Server für Outlook-Clients blockiert, die älter als eine angegebene Versionsnummer sind.

Warnung

Eine fehlerhafte Bearbeitung der Registrierung kann zu schwerwiegenden Problemen führen, die eine Neuinstallation des Betriebssystems erforderlich machen kann. Durch fehlerhafte Bearbeitung der Registrierung verursachte Probleme können unter Umständen nicht mehr behoben werden. Sichern Sie alle wichtigen Daten, bevor Sie die Registrierung bearbeiten.

  1. Starten Sie den Registrierungs-Editor.
  2. Navigieren Sie zum folgenden Unterschlüssel.
    HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\ParametersSystem\Disable MAPI Clients
    Erstellen Sie den Registrierungswert Disable MAPI Clients, sofern dieser nicht bereits vorhanden ist. (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ParametersSystem, zeigen Sie auf Neu, und wählen Sie dann Zeichenfolgenwert aus.)
  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Disable MAPI Client, und klicken Sie dann auf Ändern.
  4. Geben Sie in Wertdaten die zu blockierende Outlook-Versionsnummer ein (z. B. 0.0.0-5.9.9; 7.0.0-).
  5. Starten Sie den Exchange-Informationsspeicherdienst neu, damit die Änderungen sofort wirksam werden.