Der Pfad eines virtuellen Verzeichnisses auf dem Server stimmt nicht mit dem Pfad in Active Directory überein

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-04-01

Microsoft Exchange Best Practices Analyzer untersucht den Active Directory-Verzeichnisdienst, um die Werte für das Attribut folderPathName und das Attribut msExchDefaultDomain für jedes virtuelle Verzeichnis abzurufen, das von Microsoft Exchange 2003- oder Microsoft Exchange 2000-Servern gehostet wird.

Der Best Practices Analyzer vergleicht die Pfade dieser Attribute mit den Pfaden, die in der IIS-Metabasis (Internet Information Services, Internetinformationsdienste) auf den entsprechenden Servern gespeichert sind, um zu ermitteln, ob sie übereinstimmen. Wenn die Pfade nicht übereinstimmen, erstellt der Best Practices Analyzer die folgende Warnmeldung:

Der Pfad des virtuellen Verzeichnisses '<VirtuellesVerzeichnis>' auf dem Server <ServerName> stimmt nicht mit dem Attribut folderPathName oder msExchDefaultDomain in Active Directory überein. Dies führt zu Fehlern bei der Verwendung von Outlook Web Access (OWA) und WebDAV. Aktueller Pfad: <Pfad>.

Diese Nachricht zeigt an, dass möglicherweise ein Problem bei diesem bestimmten virtuellen Verzeichnis besteht. Wenn sich der in der Metabasis gespeicherte Pfad von dem in Active Directory gespeicherten Pfad unterscheidet, können Benutzer, die frühere Versionen von Outlook Web Access verwenden, möglicherweise keine Verbindung zu ihren Postfächern oder zu Öffentlichen Exchange-Ordnern herstellen. Wenn in diesem Szenario ein Benutzer versucht, eine Verbindung mit Exchange mithilfe der URL des Front-End-Servers herzustellen, erhält er die folgende Fehlermeldung:

Fehler: 404 - Die Datei oder das Verzeichnis wurde nicht gefunden.

Die gesuchte Ressource wurde möglicherweise entfernt oder umbenannt, oder sie steht vorübergehend nicht zur Verfügung.

Die Pfade der virtuellen Verzeichnisse für Postfächer und Öffentliche Ordner müssen für alle Front-End- und Back-End-Clientzugriffsserver mit den entsprechenden Informationen in den Attributen msExchDefaultDomain und folderPathName Active Directory übereinstimmen.

Virtuelle Verzeichnisse von WebDAV und früheren Outlook Web Access-Versionen verweisen auf eine SMTP-Domäne (Simple Mail Transfer Protocol). Die SMTP-Domäne wird für die Zuordnung zu Postfächern verwendet. Beispielsweise kann eine URL wie http://<server>/exchange dem folgenden Pfad zugeordnet sein:

\\.\BackOfficeStorage\contoso.com\MBX

Wenn in diesem Szenario zu http://<server>/exchange/benutzer1 navigiert wird, ordnet Exchange die Anforderung einem Postfach zu, wie etwa benutzer1@contoso.com.

Wenn ein virtuelles Verzeichnis für Exchange 2003 oder Exchange 2000 konfiguriert wird, werden die Konfigurationsinformationen in der IIS-Metabasis gespeichert. Die IIS-Metabasis ist eine XML-Datei, die Konfigurationsinfomrationen für IIS enthält. Exchange 2003 und Exchange 2000 enthalten einen Prozess, der als DS2MB-Prozess (Directory Service to Metabase, Verzeichnisdienst-zu-Metabasis) bezeichnet wird. Dieser Prozess ist für die Synchronisierung von Änderungen zwischen der IIS-Metabasis und Active Directory zuständig. Wenn der DS2MB-Prozess deaktiviert wird, werden die konfigurierten Informationen zu virtuellen Verzeichnissen möglicherweise nicht mehr mit Active Directory synchronisiert.

Notieren Sie zum Beheben dieses Problems den für das virtuelle Verzeichnis angegebenen Pfad, und verwenden Sie dann den ADSI-Editor (Adsiedit.msc), um den Wert für die Attribute msExchDefaultDomain und folderPathName in Active Directory festzulegen.

So zeigen Sie den Pfad des virtuellen Verzeichnisses in Windows Server 2003 an

  1. Starten Sie das Internetinformationsdienste-Manager-Snap-In der Microsoft Management Console (MMC).

  2. Erweitern Sie den Servernamen, erweitern Sie Websites, erweitern Sie Standardwebsite, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den virtuellen Server, der in der Best Practices Analyzer-Warnmeldung angegeben wurde, und klicken Sie dann auf Eigenschaften. Klicken Sie zum Beispiel mit der rechten Maustaste auf Exchange.

  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Virtuelles Verzeichnis, und notieren Sie dann den im Feld Lokaler Pfad angezeigten Pfad. Dieser Pfad ähnelt dem folgenden:

    \\.\BackOfficeStorage\contoso.com\MBX

So legen Sie die Attribute "folderPathName" und "msExchDefaultDomain" in Active Directory fest

  1. Starten Sie den ADSI-Editor. Klicken Sie dazu auf Start, klicken Sie auf Ausführen, geben Sie adsiedit.msc ein, und klicken Sie auf OK.

    noteAnmerkung:
    In Windows Server 2008 ist der ADSI-Editor standardmäßig installiert. In Windows Server 2003 ist der ADSI-Editor in den Windows-Supporttools enthalten. Doppelklicken Sie zum Installieren der Windows-Supporttools auf der Windows Server 2003-CD im Ordner Support\Tools auf Suptools.msi.
  2. Stellen Sie eine Verbindung mit dem Container Konfiguration auf einem Domänencontroller her, wenn für den ADSI-Editor noch keine Verbindung besteht.

  3. Erweitern Sie den folgenden Pfad:

    • Konfiguration [<Domänencontroller>.contoso.com]
    • CN=Configuration,DC=contoso,DC=com
    • CN=Services
    • CN=Microsoft Exchange
    • CN=<Organisationsname>
    • CN=Administrative Groups
    • CN=<NameDerAdministrativenGruppe>
    • CN=Servers
    • CN=<ServerName>
    • CN=Protocols
    • CN=HTTP
    • CN=1
  4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste im Detailbereich auf CN=<VirtuellerServer>, und klicken Sie dann auf Eigenschaften. Ersetzen Sie <VirtuellerServer> durch den Namen des virtuellen Servers, der in der Best Practices Analyzer-Warnmeldung angegeben wurde. Klicken Sie z. B. mit der rechten Maustaste auf CN=Exchange, oder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf CN=Public.

    noteAnmerkung:
    Die Best Practices Analyzer-Regel untersucht nur die Eigenschaften für das virtuelle Verzeichnis Exchange und das virtuelle Verzeichnis Public.
  5. Klicken Sie auf der Registerkarte Attribut-Editor auf folderPathName, und klicken Sie dann auf Bearbeiten.

  6. Geben Sie im Feld Wert den Wert ein, der dem Ordnerpfad entspricht, und klicken Sie dann auf OK. Geben Sie z. B. für das virtuelle Verzeichnis /Exchange den Wert MBX im Feld Wert ein.

  7. Klicken Sie auf der Registerkarte Attribut-Editor auf das Attribut msExchDefaultDomain und anschließend auf Bearbeiten. Dieses Attribut ist in der Standardeinstellung nicht festgelegt. Wenn das Attribut festgelegt ist, überprüfen Sie, ob es mit der SMTP-Domäne übereinstimmt, die im physischen Pfad des virtuellen Verzeichnisses im IIS-Manager (Internet Information Services, Internetinformationsdienste) angezeigt wird.

  8. Starten Sie den ADSI-Editor.