Überschreitung des Schwellenwerts bei "RPC-Clientbackoff/Sek." oder "Fehler bei RPCs"

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-05-26

Microsoft® Exchange Server Analyzer enthält ein Erfassungsmodul für Leistungsdaten, mit dem Leistungsindikatorobjekte auf Computern abgefragt werden, auf denen Exchange 2000 Server, Exchange Server 2003 oder Exchange Server 2007 ausgeführt wird. Das Erfassungsmodul für Leistungsdaten erfasst Daten von den Leistungsindikatoren RPC-Clientbackoff/Sek. und Client: Fehler bei RPCs: Server überlastet/Sek. des MSExchangeIS-Leistungsobjekts, um Leistungsdaten zu analysieren.

Exchange Analyzer erstellt eine Warnung, wenn festgestellt wird, dass im Erfassungszeitraum eine der folgenden Bedingungen erfüllt wurde:

  • Der Wert von MSExchangeIS\RPC-Clientbackoff/Sek. war größer als 5
  • Der Wert von MSExchangeIS\Client: Fehler bei RPCs: Server überlastet/Sek. war größer als 5
  • Diese Warnung zeigt an, dass beim Server möglicherweise eine höhere Last als normal auftritt und entsprechend ein Ansteigen der RPC-Wartezeiten oder der RPC-Threadauslastung vorkommen kann. Dieses Problem kann sich durch langsameres Ansprechen von E-Mail-Clients oder verzögerte Anzeige des Dialogfelds Abbruchanforderung bemerkbar machen.

Zum Beheben dieser Warnung führen Sie diese Schritte aus, und folgen Sie diesem Leitfaden, um die Grundursache zu bestimmen. Beheben Sie dann das Problem entsprechend:

  • Wenn Clientbackoffs auftreten, überprüfen Sie, ob die RPC-Wartezeiten hoch sind. Wenn die RPC-Wartezeiten hoch sind, leiten Sie eine allgemeine Problembehebung ein, um festzustellen, ob Leistungsengpässe vorliegen, wie etwa Benutzer mit hohem Datenverkehr, Festplatten-Subsysteme mit schlechter Leistung, erschöpfter Arbeitsspeicher, übermäßige Last usw.
    • Ist die RPC-Rate hoch? 
    • Sind die RPC-Wartezeiten lang? 
      Untersuchen Sie die Ausgabe des Exchange-Problembehandlungs-Assistenten, um zu bestimmen, bei welchen Clienttypen die längsten Wartezeiten auftreten.
      Wenn Backoffs auftreten, untersuchen Sie den Wert von MSExchangeIS-Client (*)\Durchschnittl. RPC-Wartezeit für jede Instanz, um zu bestimmen, bei welchem Clienttyp die längsten Wartezeiten auftreten. Überprüfen Sie anschließend den Wert von MSExchangeIS-Client(*)\RPC-Vorgänge/Sek. pro Protokoll, um festzustellen, welche Instanz (Clienttyp) der höchsten Vorgangsanzahl entspricht. Wenn die Anzahl der RPC-Vorgänge/Sek. hoch ist, kann dies einen Hinweis darstellen, dass die langen Wartezeiten auftreten, weil von Clients mehr Last verursacht wird, als der Server verarbeiten kann.
      Wenn die RPC-Rate hoch ist, versuchen Sie, die Ursache der hohen Rate zu ermitteln. Verwenden Sie den Exchange Server User Monitor (ExMon) zum Erfassen von Benutzerinformationen, um zu bestimmen, ob einzelne Clients für die hohe Last verantwortlich sind.
      Selbst wenn die Rate hoch ist, sollte der Ressourcenengpass auf dem Server identifiziert werden.
      Der Problembehebungs-Assistent meldet die Werte für MSExchangeIS\Durchschnittl. RPC-Wartezeit und MSExchangeIS-Client\Durchschnittl. RPC-Wartezeit. MSExchangeIS-Client\Durchschnittl. RPC-Wartezeit ist die Wartezeit bei RPC-Vorgängen, wie sie von den Clientanwendungen gemeldet wird. MSExchangeIS\Durchschnittl. RPC-Wartezeit ist der Zeitraum, den die Verarbeitung von RPC-Vorgängen auf dem Server im Mittel beansprucht. Wenn der Wert für MSExchangeIS-Client\Durchschnittl. RPC-Wartezeit erheblich höher als der Wert für MSExchangeIS\Durchschnittl. RPC-Wartezeit ist, tritt die Wartezeit zwischen dem Client und dem Server auf. Dieses Verhalten weist also, in anderen Worten, auf ein Problem bei der Netzwerkwartezeit hin. 
  • Überprüfen Sie die Anzeige des Leistungsindikators für die Anzahl langsamer RPC-Pakete (MSExchangeIS\Anzahl langsamer RPC-Pakete), um festzustellen, wie viele RPCs länger als zwei Sekunden für die Verarbeitung auf dem Server beansprucht haben.
    Wenn die durchschnittliche RPC-Wartezeit kurz ist und nur wenige langsame RPCs auftreten, liegt das Problem außerhalb des Exchange-Servers, wie etwa in einer hohen Clientlast.
    Wenn die durchschnittliche RPC-Wartezeit lang ist oder viele RPCs mit langer Wartezeit auftreten, liegt möglicherweise ein Leistungsengpass auf dem Server vor. Untersuchen Sie die üblichen Ursachen, wie Datenträgerwartezeiten, Warteschlangen- oder CPU-Auslastung.
    • Untersuchen von Ressourcenengpässen auf dem Server
      Besteht ein Datenträgerengpass?
      Besteht ein CPU-Engpass auf dem Server?

Weitere Informationen zu den Leistungsindikatoren MSExchangeIS\RPC-Clientbackoff/Sek. und MSExchangeIS\Client: Fehler bei RPCs: Server überlastet/Sek. finden Sie unter "Überwachen von Postfachservern" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=145200).

Weitere Informationen zur Behebung von Problemen mit langsamer Verarbeitung von RPC-Anforderungen finden Sie unter "Behandlung von Problemen der langsamen Verarbeitung von RPC-Anforderungen" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=145201).

Weitere Informationen zu Leistungsproblemen bei Exchange 2007 finden Sie unter "Exchange 2007-Leistungsprobleme" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=116829).

Weitere Informationen zur Leistungsüberwachung von Exchange-Servern finden Sie unter "Überwachen der Serverleistung" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=145203).