Benutzerdefinierte Attribute

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2013-03-14

MicrosoftExchange Server 2010 und Exchange Server 2007 umfassen 15 Erweiterungsattribute. Sie können diese Attribute verwenden, um Informationen über einen Empfänger hinzuzufügen, z. B. eine Mitarbeiter-ID, eine Organisationseinheit (Organizational Unit, OU) oder einen anderen benutzerdefinierten Wert, für den kein Attribut vorhanden ist. Diese benutzerdefinierten Attribute haben in Active Directory die Bezeichnungen von ms-Exch-Extension-Attribute1 bis ms-Exch-Extension-Attribute15. In der Exchange-Verwaltungsshell sind die entsprechenden Parameter CustomAttribute1 bis CustomAttribute15. Diese Attribute werden von Exchange-Komponenten nicht verwendet. Sie können zum Speichern von Active Directory-Daten verwendet werden, ohne dass dabei das Active Directory-Schema erweitert werden muss.

Wenn Sie in MicrosoftExchange Server 2003 und früheren Versionen diese Informationen in Active Directory speichern möchten, mussten Sie ein Attribut durch Erweitern des Active Directory-Schemas erstellen. Eine Schemaerweiterung erfordert Planung, die Beschaffung von Objekt-IDs (OIDs) für neue Attribute sowie das Testen des Erweiterungsprozesses in einer Testumgebung, bevor die Erweiterung in einer Produktionsumgebung implementiert werden kann. In Exchange 2010 und MicrosoftExchange Server 2007 können benutzerdefinierte Active Directory-Schemaerweiterungen nicht in Empfängerfiltern verwendet werden, die von Adresslisten, E-Mail-Adressrichtlinien und dynamischen Verteilergruppen verwendet werden.

Wichtig

In Exchange 2003 können Sie benutzerdefinierte Active Directory-Schemaerweiterungen erstellen. In Exchange 2010 dagegen können Sie keine benutzerdefinierten Exchange 2003-Schemaerweiterungen als filterbare Eigenschaft verwenden. Wenn Ihre Organisation über benutzerdefinierte Schemaerweiterungen verfügt, wird die Verwendung der 15 benutzerdefinierten Attribute empfohlen, die mit Exchange 2010 für jeden Empfänger bereitgestellt werden. Wenn jedoch die 15 benutzerdefinierten Attribute den von Exchange definierten Anforderungen Ihrer Organisation nicht genügen, wird von der Aktualisierung von Objekten abgeraten, die benutzerdefinierte Schemaerweiterungen verwenden.

Inhalt

Vorteile von benutzerdefinierten Attributen

Mehrwertige benutzerdefinierte Attribute

Beispiele für benutzerdefinierte Attribute

Beispiel für benutzerdefiniertes Attribut mit dem Parameter "ConditionalCustomAttributes"

Vorteile von benutzerdefinierten Attributen

Dies sind einige der Vorteile der Verwendung von benutzerdefinierten Attributen:

  • Sie vermeiden das Erweitern des Active Directory-Schemas.

  • Die Attribute werden von Exchange Setup erstellt.

  • Sie können entweder die Exchange-Verwaltungskonsole (EMC) oder Exchange-Verwaltungsshell zur Attributverwaltung verwenden. Sie müssen zum Füllen und Anzeigen dieser Attribute keine benutzerdefinierten Steuerelemente erstellen oder Skripts schreiben.

  • Bei den Attributen handelt es sich um filterbare Eigenschaften, die im Parameter Filter mit Empfänger-Cmdlets wie Get-Mailbox verwendet werden können. Sie können auch in der EMC und der Shell zum Erstellen von Filtern für E-Mail-Adressrichtlinien, Adresslisten und dynamische Verteilergruppen verwendet werden.

Zurück zum Seitenanfang

Mehrwertige benutzerdefinierte Attribute

In Microsoft Exchange 2010 Service Pack 2 (SP2) wurden fünf mehrwertige benutzerdefinierte Attribute hinzugefügt, damit Sie zusätzliche Informationen für E-Mail-Empfänger speichern können, falls die herkömmlichen benutzerdefinierten Attribute Ihren Anforderungen nicht genügen. Die Parameter ExtensionCustomAttribute1 bis ExtensionCustomAttribute5 können jeweils bis zu 1.300 Werte enthalten. Sie können mehrere Werte in Form einer durch Trennzeichen getrennten Liste angeben. Die folgenden Cmdlets unterstützen diese neue Parameter:

Weitere Informationen zu mehrwertigen Eigenschaften finden Sie unter Ändern von mehrwertigen Eigenschaften.

Beispiele für benutzerdefinierte Attribute

In zahlreichen Exchange-Bereitstellungen ist das Erstellen einer E-Mail-Adressrichtlinie für alle Empfänger in einer Organisationseinheit ein gängiges Szenario. Die Organisationseinheit ist keine filterbare Eigenschaft, die im Parameter RecipientFilter einer E-Mail-Adressrichtlinie oder einer Adressliste verwendet werden kann.

Hinweis

Dynamische Verteilergruppen verfügen über einen zusätzlichen Parameter, mit dem Sie diese auf Empfänger in einer bestimmten Organisationseinheit oder einem bestimmten Container beschränken können.

Wenn die Empfänger in der jeweiligen Organisationseinheit nicht über gemeinsame Eigenschaften wie Abteilung oder Standort verfügen, nach denen Sie filtern können, können Sie eines der benutzerdefinierten Attribute mit einem gemeinsamen Wert füllen, wie in diesem Beispiel gezeigt.

Get-Mailbox -OrganizationalUnit Sales | Set-Mailbox CustomAttribute1 "SalesOU"

Nun können Sie eine E-Mail-Adressrichtlinie für alle Empfänger erstellen, deren Eigenschaft CustomAttribute1 den Wert "SalesOU" hat, wie in diesem Beispiel dargestellt.

New-EmailAddressPolicy -Name "Sales" -RecipientFilter { CustomAttribute1 -eq "SalesOU"} -EnabledEmailAddressTemplates "SMTP:%s%2g@sales.contoso.com"

Zurück zum Seitenanfang

Beispiel für benutzerdefiniertes Attribut mit dem Parameter "ConditionalCustomAttributes"

Sie müssen beim Erstellen von dynamischen Verteilergruppen, E-Mail-Adressrichtlinien oder Adresslisten nicht den Parameter RecipeintFilter verwenden, um benutzerdefinierte Attribute anzugeben. Sie können stattdessen die Parameter von ConditionalCustomAttribute1 bis ConditionalCustomAttribute15 verwenden. Sie können eine dynamische Verteilergruppe basierend auf den Empfängern erstellen, deren CustomAttribute1 auf "SalesOU" gesetzt ist, wie es dieses Beispiel zeigt.

New-DynamicDistributionGroup -Name "Sales Users and Contacts" -IncludedRecipients "MailboxUsers,MailContacts" -ConditionalCustomAttribute1 "SalesOU"

Hinweis

Sie müssen den Parameter IncludedRecipients verwenden, wenn Sie den Parameter Conditional verwenden. Außerdem können Sie nicht den Parameter Conditional verwenden, wenn Sie den Parameter RecipientFilter verwenden. Wenn Sie weitere Filter hinzufügen möchten, um dynamische Verteilergruppen, E-Mail-Adressrichtlinien oder Adresslisten zu erstellen, sollten Sie den Parameter RecipientFilter verwenden.

Zurück zum Seitenanfang

 © 2010 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.