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Aktivieren einer verzögerten Kopie einer Postfachdatenbank

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-03-19

Eine verzögerte Kopie einer Postfachdatenbank ist eine Kopie einer Postfachdatenbank, für die ein Wiedergabeverzögerungszeitraum mit einem Wert größer 0 konfiguriert wurde. Das Aktivieren und Wiederherstellen einer verzögerten Postfachdatenbankkopie ist ein einfacher Vorgang, wenn die Datenbank alle Protokolldateien wiedergeben und die Datenbankkopie auf den aktuellen Stand gebracht werden soll. Wenn Sie die Protokolldateien nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wiedergeben möchten, ist der Vorgang komplizierter, da Sie die Protokolldateien manuell bearbeiten und "Eseutil" ausführen müssen.

Möchten Sie wissen, welche anderen Verwaltungsaufgaben es im Zusammenhang mit Postfachdatenbankkopien gibt? Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von Postfachdatenbankkopien.

Hinweis

Wie lange es dauert, um eine verzögerte Postfachdatenbankkopie zu aktivieren, hängt unmittelbar davon ab, wie viele Protokolldateien wiedergegeben werden müssen und wie schnell die Wiedergabe durch die Hardware möglich ist. Sie können mindestens von einer Protokollwiedergaberate von zwei Protokollen pro Sekunde und Datenbank ausgehen.

Voraussetzungen

  • Für die zu aktivierende Postfachdatenbankkopie muss ein Wiedergabeverzögerungszeitraum größer 0 konfiguriert sein.

  • Für die zu aktivierende Postfachdatenbankkopie müssen alle Protokolldateien bis zu dem Zeitpunkt verfügbar sein, bis zu dem die Datenbank wiederhergestellt werden soll. Bedenken Sie beim Festlegen des Zeitpunkts, bis zu dem die Wiederherstellung erfolgen soll, dass sich Datenbanktransaktionen über mehrere Protokolldateien erstrecken können.

Verwenden der Shell, um eine verzögerte Postfachdatenbankkopie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu aktivieren

Bevor Sie dieses Verfahren ausführen können, müssen Ihnen die entsprechenden Berechtigungen zugewiesen werden. Informationen zu den von Ihnen benötigten Berechtigungen finden Sie unter "Postfachdatenbankkopien" im Thema Berechtigungen für hohe Verfügbarkeit.

Hinweis

Es ist nicht möglich, die Exchange-Verwaltungskonsole (Exchange Management Console, EMC) zu verwenden, um eine verzögerte Postfachdatenbankkopie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu aktivieren.

  1. Verwenden Sie, wie im folgenden Beispiel gezeigt wird, das Cmdlet Suspend-MailboxDatabaseCopy, um die Replikation für die zu aktivierende verzögerte Kopie anzuhalten.

    Suspend-MailboxDatabaseCopy DB1\EX3 -SuspendComment "Activated lagged copy of DB1 on server EX3" -Confirm:$false
    
  2. Erstellen Sie wahlweise eine dateisystembasierte (nicht Exchange-bezogene) VSS-Momentaufnahme (Volume Shadow Copy Service, Volumeschattenkopie-Dienst) der Volumes, auf denen sich die Datenbankkopie und die zugehörigen Protokolldateien befinden. Zum Erstellen einer VSS-Momentaufnahme können Sie das in Windows enthaltene Tool "vssadmin.exe" verwenden, wie im folgenden Beispiel gezeigt wird.

    vssadmin create shadow /For=C:\mountpoints\db01
    vssadmin create shadow /For=C:\mountpoints\db01_logs
    

    Hinweis

    Zu diesem Zeitpunkt stehen noch Schattenkopien für die Datenbank- und Protokollvolumes aus. Wenn Sie mit diesem Verfahren für das vorhandene Volume fortfahren, würde dies eine Beeinträchtigung der Copy-on-Write-Leistung (Kopie bei Schreibvorgang) nach sich ziehen. Falls dies nicht gewünscht ist, können Sie die Datenbank und die Protokolldateien auf ein anderes Volume kopieren, um die Wiederherstellung vorzunehmen.

  3. Ermitteln Sie, welche Protokolldateien für eine Wiedergabe in der Datenbank erforderlich sind, um Ihre Anforderungen im Hinblick auf den Zeitpunkt für diese Wiederherstellung zu erfüllen. (Orientieren Sie sich hierbei an den in Windows-Explorer angezeigten Informationen zu Datum und Uhrzeit der Protokolldateien.) Alle Protokolle, die nach diesem Zeitpunkt erstellt wurden, sollten so lange in ein anderes Verzeichnis verschoben werden, bis der Vorgang abgeschlossen ist und die Protokolle nicht mehr benötigt werden.

  4. Löschen Sie die Prüfpunktdatei (CHK) für die Datenbank.

  5. Verwenden Sie "Eseutil", wie im folgenden Beispiel dargestellt, um die Wiederherstellung durchzuführen.

    Eseutil.exe /r /eXX /a
    

    Hinweis

    Im vorherigen Beispiel stellt /eXX das Protokollgenerierungspräfix für die Datenbank dar (z. B. E00, E01, E02 usw.).

    Wichtig

    Wie viel Zeit dieser Schritt in Anspruch nimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen die Länge des Wiedergabeverzögerungszeitraums, die Anzahl der in diesem Zeitraum generierten Protokolldateien und die Geschwindigkeit, mit der diese Protokolle von der vorhandenen Hardware in der wiederherzustellenden Datenbank wiedergegeben werden können.

  6. Wenn die Protokollwiedergabe beendet ist, befindet sich die Datenbank im Zustand "Clean Shutdown" und kann kopiert und zu Wiederherstellungszwecken verwendet werden.

  7. Setzen Sie nach Abschluss der Wiederherstellung die Replikation für die Datenbank fort, die im Rahmen der Wiederherstellung verwendet wurde. Gehen Sie hierbei wie im folgenden Beispiel gezeigt vor.

    Resume-MailboxDatabaseCopy DB1\EX3
    

Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter Suspend-MailboxDatabaseCopy oder Resume-MailboxDatabaseCopy.

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