Verwalten von Remotedomänen

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-01-05

Sie können Einträge für Remotedomänen erstellen, um Einstellungen für die Nachrichtenübertragung zwischen der Microsoft Exchange Server 2007-Organisation und Domänen außerhalb der Gesamtstruktur des Verzeichnisdienstes Active Directory zu definieren. Durch das Erstellen eines Remotedomäneneintrags steuern Sie die Nachrichtentypen, die an diese Domäne gesendet werden. Sie können zudem auch Nachrichtenformatrichtlinien anwenden und zulässige Zeichensätze für Nachrichten angeben, die von Benutzer Ihrer Organisation an die Remotedomäne gesendet werden. Bei den Einstellungen für Remotedomänen handelt es sich um globale Konfigurationseinstellungen für die Exchange-Organisation.

Beim Konfigurieren von Remotedomänen können Sie verhindern, dass bestimmte Nachrichtentypen an diese Domäne übermittelt werden. Zu diesen Nachrichtentypen gehören Abwesenheitsnachrichten, automatische Antwortnachrichten, Unzustellbarkeitsberichte (Non-Delivery Reports, NDRs) und Weiterleitungsbenachrichtigungen für Besprechungen. In einer Umgebung mit mehreren Gesamtstrukturen möchten Sie die Übermittlung dieser Nachrichtentypen an solche Domänen ggf. zulassen. Wenn Sie allerdings eine Domäne identifiziert haben, aus der Spam gesendet wird, empfiehlt es sich in der Regel, die Übermittlung solcher Nachrichtentypen an die Remotedomänen zu sperren.

Darüber hinaus können Sie das Nachrichtenformat sowie den Zeichensatz angeben, das bzw. der für E-Mail-Nachrichten verwendet wird, die an Remotedomänen gesendet werden. Diese Einstellungen können hilfreich sein, um sicherzustellen, dass die aus Ihrer Domäne an die Remotedomäne gesendeten E-Mail-Nachrichten mit dem empfangenden E-Mail-System kompatibel sind. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass es sich bei dem Messagingsystem der Remotedomäne um ein Exchange Server-System handelt, können Sie festlegen, dass immer die RTF-Formatierung von Exchange verwendet wird.

Die Remotedomäneneinstellungen werden während der Kategorisierung auf Nachrichten angewendet. Bei der Empfängerauflösung wird die Empfängerdomäne mit den konfigurierten Remotedomänen verglichen. Wenn die Konfiguration einer Remotedomäne verhindert, dass ein bestimmter Nachrichtentyp an Empfänger in dieser Domäne gesendet wird, wird die Nachricht gelöscht. Wenn Sie für die Remotedomäne ein bestimmtes Nachrichtenformat festlegen, werden Nachrichtenkopfzeile und -inhalt geändert. Die Informationen über die Konfiguration einer Remotedomäne sind in Active Directory gespeichert. Die Einstellungen gelten für alle Nachrichten, die von der Exchange-Organisation verarbeitet werden.

Hinweis

Wenn Sie Nachrichteneinstellungen auf Benutzerbasis konfigurieren, setzen diese Einstellungen die Konfiguration für die Organisation außer Kraft.

Aufgaben in Verbindung mit der Remotedomäne

Standardmäßig gibt es nur einen einzigen Remotedomäneneintrag. Der Adressraum der Domäne wird als * konfiguriert. Der Stern steht für alle Domänen. Wenn Sie keine weiteren Remotedomäneneinträge erstellen, gelten für alle Nachrichten, die an alle Empfänger in allen Remotedomänen gesendet werden, die gleichen Einstellungen. Die folgenden Schritte können sowohl in der Exchange-Verwaltungskonsole als auch in der Exchange-Verwaltungsshell vollzogen werden:

  • Anzeigen von Remotedomänen

  • Erstellen eines Remotedomäneneintrags

  • Konfigurieren von Einstellungen für Remotedomänen

  • Entfernen eines Remotedomäneneintrags

Anzeigen von Remotedomänen

Die Remotedomänen, die für die Exchange-Organisation in der Exchange-Verwaltungsshell oder der Exchange-Verwaltungskonsole konfiguriert wurden, können wie folgt angezeigt werden:

  • Erweitern Sie zum Anzeigen von Remotedomänen in der Exchange-Verwaltungskonsole den Knoten Organisationskonfiguration, klicken Sie auf Hub-Transport, und klicken Sie dann auf die Registerkarte Remotedomänen.

  • Zum Anzeigen von Remotedomänen in der Exchange-Verwaltungsshell verwenden Sie das Cmdlet Get-RemoteDomain.

Die Reihenfolge, in der die Remotedomänen aufgeführt werden, ist nicht von Bedeutung. Beim Vergleich der Empfängerdomäne mit den Remotedomäneneinträgen wird die jeweils am besten zutreffende Übereinstimmung verwendet.

Erstellen von Remotedomäneneinträgen

Sie erstellen Remotedomäneneinträge, damit Sie Einstellungen für die Nachrichtenübertragung zwischen der Exchange 2007-Organisation und der Domäne außerhalb der Active Directory-Gesamtstruktur definieren können. Beim Erstellen eines Remotedomäneneintrags geben Sie einen Namen ein, damit der Administrator beim Anzeigen der Konfigurationseinstellungen der Zweck des Eintrags erkennen kann. Die Länge dieses Namens ist auf 64 Zeichen begrenzt. Darüber hinaus geben Sie den Namen der Domäne an, für die dieser Eintrag und die zugehörigen Einstellungen gelten sollen. Sie können im Domänennamen auch ein Platzhalterzeichen verwenden, um alle Unterdomänen einzubeziehen. Das Platzhalterzeichen muss sich am Anfang des Domänennameneintrags befinden. Der Name der SMTP-Domäne ist auf 256 Zeichen beschränkt.

Abbildung 1 zeigt den Assistenten für neue Remotedomäne. In Tabelle 1 finden Sie Beispiele für gültige Remotedomäneneinträge.

Abbildung 1   Assistent für neue Remotedomäne

Assistent für neue Remotedomänen

Tabelle 1   Beispiele für Remotedomäneneinträge

Domänenname Einstellungen

*

Diese Einstellung gilt für alle Domänen, für die kein expliziter Domäneneintrag vorhanden ist oder die keine Unterdomäne einer Remotedomäne sind, für die ein expliziter Eintrag vorhanden ist.

Contoso.com

Diese Einstellung gilt für alle Empfänger mit einer E-Mail-Adresse in der Domäne Contoso.com.

*.Contoso.com

Diese Einstellung gilt für alle Empfänger mit einer E-Mail-Adresse in der Domäne Contoso.com oder in einer Unterdomäne von Contoso.com.

Beim Erstellen der Remotedomäne wird für Einstellungen betreffend das Einschränken des Nachrichtenempfangs und das Nachrichtenformat die Standardkonfiguration verwendet. Zum Ändern der Standardeinstellungen konfigurieren Sie die Eigenschaften der Remotedomäne.

Konfigurieren der Einstellungen für Remotedomänen

Mit der Konfiguration einer Remotedomäne legen Sie die Einstellungen für Abwesenheitsnachrichten sowie das Nachrichtenformat für E-Mail-Nachrichten fest, die an die Remotedomäne gesendet werden. Die Konfigurationsoptionen für Remotedomänen werden in den nachstehenden Abschnitten erläutert.

Einstellungen für Abwesenheitsnachrichten

Einstellungen für Abwesenheitsnachrichten für eine Remotedomäne können Sie in der Exchange-Verwaltungskonsole auf der Registerkarte Allgemein der Eigenschaftenseite der Remotedomäne konfigurieren. Erweitern Sie zum Anzeigen der Eigenschaftenseite der Remotedomäne den Knoten Organisationskonfiguration, klicken Sie auf Hub-Transport und dann auf die Registerkarte Remotedomänen, wählen Sie eine Remotedomäne aus und klicken Sie dann im Aktionsbereich auf Eigenschaften. Einstellungen für Abwesenheitsnachrichten können auch in der Exchange-Verwaltungsshell unter Verwendung des Cmdlets Set-RemoteDomain mit dem Parameter AllowedOOFType konfiguriert werden.

Mit den Einstellungen für Abwesenheitsnachrichten steuern Sie die jeweiligen Nachrichtentypen, die an Empfänger in der Remotedomäne gesendet werden. Die Nachrichtentypen für Abwesenheitsnachrichten, die in Ihrer Organisation zur Verfügung stehen, sind sowohl von der Microsoft Office Outlook-Clientversion als auch von der Exchange Server-Version abhängig, unter der sich das Benutzerpostfach befindet.

Eine Abwesenheitsnachricht wird zwar auf dem Outlook-Client festgelegt, jedoch vom Exchange-Server gesendet. In Exchange 2007 gibt es drei Klassifizierungen für Abwesenheitsnachrichten: extern, intern und Legacy.

In Abbildung 2 wird die Registerkarte Allgemein der Remotedomäneneigenschaften dargestellt, auf der Sie die Einstellungen für Abwesenheitsnachrichten konfigurieren. Tabelle 2 enthält Informationen über die Unterstützung seitens des Clients und des Servers für jede Klassifizierung von Abwesenheitsnachrichten.

Abbildung 2   Registerkarte "Allgemein" für Remotedomäneneigenschaften

Registerkarte "Allgemein" für Remotedomäneneigenschaften

Tabelle 2   Client- und Serverunterstützung für Abwesenheitsnachrichtentypen

Abwesenheitsnachrichtentyp Unterstützung durch Clientversion Unterstützung durch Exchange Server-Version

Extern

  • Outlook 2007

  • Microsoft Office Outlook Web Access an ein Postfach auf einem Exchange-Postfachserver

Exchange 2007

Intern

  • Outlook 2007

  • Outlook Web Access an ein Postfach auf einem Exchange 2007-Postfachserver

Exchange 2007

Legacy

Outlook 2003 oder älter

  • Exchange 2007

  • Exchange Server 2003

  • Exchange 2000 Server

Auf der Registerkarte Allgemein der Eigenschaftenseite der Remotedomäne können Sie eine der folgenden Einstellungen für Abwesenheitsnachrichten auswählen:

  1. Nichts zulassen   Wenn Sie diese Option auswählen, werden keine Abwesenheitsnachrichten an Empfänger in der Remotedomäne übermittelt. Um diese Option mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell festzulegen, legen Sie den Wert des Parameters AllowedOOFType auf None fest.

  2. Nur externe Abwesenheitsnachrichten zulassen   Wenn Sie diese Option auswählen, werden nur Abwesenheitsnachrichten, die von einem Outlook 2007-Client oder mithilfe von Outlook Web Access auf Extern festgelegt wurden, an die Remotedomäne übermittelt. Dies ist die Standardeinstellung für eine neue Remotedomäne. Um diese Option mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell festzulegen, legen Sie den Wert des Parameters AllowedOOFType auf External fest.

  3. Externe Abwesenheitsnachrichten und mit Outlook 2003 oder früheren Clients festgelegte bzw. mit Exchange 2003 oder früheren Versionen festgelegte Abwesenheitsnachrichten zulassen   Wenn Sie diese Option auswählen, werden Abwesenheitsnachrichten, die von einem Outlook 2007-Client oder mithilfe von Outlook Web Access als Extern konfiguriert wurden, an die Remotedomäne gesendet. Von Outlook 2003 oder früheren Clientversionen konfigurierte Abwesenheitsnachrichten werden ungeachtet der Serverversion ihres Postfachspeichers an die Remotedomäne übermittelt. Von Exchange 2003 oder früheren Serverversionen konfigurierte Abwesenheitsnachrichten werden ungeachtet der Clientversion, mit der die Abwesenheitsnachricht konfiguriert wurde, an die Remotedomäne übermittelt. Um diese Option mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell festzulegen, legen Sie den Wert des Parameters AllowedOOFType auf ExternalLegacy fest.

  4. Interne Abwesenheitsnachrichten und mit Outlook 2003 oder früheren Clients festgelegte bzw. mit Exchange 2003 oder früheren Versionen festgelegte Abwesenheitsnachrichten zulassen   Wenn Sie diese Option auswählen, werden Abwesenheitsnachrichten, die von einem Outlook 2007-Client oder mithilfe von Outlook Web Access als Intern konfiguriert wurden, an die Remotedomäne gesendet. Von Outlook 2003 oder früheren Clientversionen konfigurierte Abwesenheitsnachrichten werden ungeachtet der Serverversion ihres Postfachspeichers an die Remotedomäne übermittelt. Von Exchange 2003- oder früheren Serverversionen konfigurierte Abwesenheitsnachrichten werden ungeachtet der Clientversion, mit der die Abwesenheitsnachricht konfiguriert wurde, an die Remotedomäne übermittelt. Um diese Option mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell festzulegen, legen Sie den Wert des Parameters AllowedOOFType auf InternalLegacy fest.

Einstellungen für das Nachrichtenformat

Nachrichtenformateinstellungen für eine Remotedomäne können in der Exchange-Verwaltungskonsole auf der Seite Remotedomäne Eigenschaften auf der Registerkarte Nachrichtenformat konfiguriert werden. Es können mehrere Nachrichtenformatoptionen konfiguriert werden, um Richtlinien für die Nachrichtenübermittlung und -formatierung für Nachrichten festzulegen, die an Empfänger in der Remotedomäne gesendet werden. Die verfügbaren Einstellungen werden in diesem Abschnitt erläutert.

Abbildung 3 zeigt die Registerkarte Nachrichtenformat unter den Eigenschaften der Remotedomäne.

Abbildung 3   Registerkarte "Nachrichtenformat" unter den Eigenschaften der Remotedomäne

Registerkarte "Nachrichtenformat" für Remotedomäneneigenschaften

Mit dem ersten Satz Optionen auf der Registerkarte Nachrichtenformat werden Einschränkungen der Nachrichtentypen festgelegt, die an die Remotedomäne gesendet werden können, wie der Name des Absender beim Empfänger angezeigt wird sowie die Spaltenbreite für den Nachrichtentext.

  • Automatische Antworten zulassen   Ein Client-E-Mail-Programm verfügt möglicherweise über eine Regel, die besagt, dass Nachrichten automatisch beantwortet werden, die an eine bestimmte Verteilergruppe gesendet wurden. Wenn Sie diese Option auswählen, werden automatische Antworten an die Remotedomäne gesendet. Standardmäßig ist die Option deaktiviert, und es werden keine automatischen Antworten an Empfänger in Remotedomänen gesendet.

  • Automatische Weiterleitung zulassen   Ein Client-E-Mail-Programm verfügt möglicherweise über eine Regel, die besagt, dass bestimmte Nachrichten an andere E-Mail-Adressen weitergeleitet werden. Wenn Sie diese Option auswählen, werden automatische Weiterleitungen an die Remotedomäne gesendet. Standardmäßig ist die Option deaktiviert, und es werden keine automatischen Weiterleitungen an Empfänger in Remotedomänen gesendet.

  • Übermittlungsberichte zulassen   Ein Client-E-Mail-Programm ist möglicherweise so konfiguriert, dass der Absender benachrichtigt wird, wenn die Nachricht zugestellt oder vom Empfänger gelesen wurde. Standardmäßig ist diese Option aktiviert, und es werden Übermittlungsberichte an alle Empfänger in allen Remotedomänen gesendet. Wenn Sie diese Option deaktivieren, werden keine Übermittlungsberichte an Empfänger in Remotedomänen gesendet.

  • Unzustellbarkeitsberichte zulassen   Wenn einem Empfänger in der Exchange-Organisation eine Nachricht nicht zugestellt werden kann, wird ein Unzustellbarkeitsbericht generiert und an den Absender der Nachricht übermittelt. Standardmäßig ist diese Option aktiviert, und es werden Unzustellbarkeitsberichte an alle E-Mail-Adressen in allen Remotedomänen gesendet. Wenn Sie diese Option deaktivieren, werden keine Unzustellbarkeitsberichte an E-Mail-Adressen in Remotedomänen gesendet.

  • Absendernamen in Nachrichten anzeigen   Ein Benutzer, der auf einem Postfachserver in der Exchange-Organisation über ein Postfach verfügt, hat sowohl eine E-Mail-Adresse als auch einen Anzeigenamen, die dem Benutzerkonto zugeordnet sind. Standardmäßig ist diese Option aktiviert, und für den Nachrichtenempfänger wird der Anzeigename des Benutzers angezeigt. Wenn Sie diese Option deaktivieren, wird für den Empfänger der E-Mail-Alias angezeigt. Es empfiehlt sich, diese Option aktiviert zu lassen.

  • Zeilenumbruch in Nachrichtentexten an Spalte   Wählen Sie diese Option aus, wenn für ausgehende Nachrichten der Zeilenumbruch in Nachrichtentexten verwendet werden soll. Geben Sie anschließend die Zeilenumbruchgröße (0 bis 132 Zeichen) in das Textfeld ein. Lassen Sie das Feld leer, wenn der Wert auf Unbegrenzt festgelegt werden soll. Der Standardwert ist unbegrenzt (leer). Wenn Sie diese Option auswählen, wird der Text aller E-Mail-Nachrichten, die von Ihrer Organisation an die Remotedomäne gesendet werden, mit der von Ihnen festgelegten Nachrichtentextbreite angezeigt. Wenn Sie für diese Option keinen Wert angeben, wird die Nachrichtentextbreite von den Einstellungen der Client-E-Mail-Anwendung bestimmt. Einige ältere Versionen von E-Mail-Clients setzen voraus, dass nach dem 76 oder 77 Zeichen ein Zeilenumbruch gesetzt wird. Wenn Sie diese Einstellung nicht konfigurieren, werden in diesen E-Mail-Clients nur die ersten 76 Zeichen jeder Zeile angezeigt. Daher sind Teile der Nachricht möglicherweise nicht lesbar.

  • Weiterleitungsbenachrichtigung für Besprechung aktiviert   Diese Einstellung ist nur verfügbar, wenn Sie die Exchange-Verwaltungsshell verwenden. Um diese Option zu konfigurieren, verwenden Sie das Cmdlet Set-RemoteDomain mit dem Parameter MeetingForwardNotificationEnabled. Standardmäßig ist diese Einstellung auf $true festgelegt, und Besprechungsanfragen, die an Empfänger in der Remotedomäne weitergeleitet werden, generieren eine Weiterleitungsbenachrichtigung für den Besprechungsorganisator. Wenn dieser Parameter auf $false festgelegt ist, generieren Besprechungsanfragen, die an Empfänger in der Remotedomäne weitergeleitet werden, keine Weiterleitungsbenachrichtigung.

Exchange-Rich-Text-Format and TNEF-Einstellungen

Verwenden Sie die Exchange-RTF-Formateinstellungen, um festzulegen, ob E-Mail-Nachrichten von Ihrer Organisation an die Remotedomäne unter Verwendung des Exchange-RTF-Formats gesendet werden. Mit Exchange-RTF können in der E-Mail-Nachricht Farben, Schriftarten und Formatierungen angezeigt werden. In Exchange 2007 wird RTF als Format für Nachrichten verwendet, die zwischen Outlook-Clients übermittelt werden. Allerdings kann Exchange-RTF nur von Outlook gelesen werden. Das Exchange 2007-RTF-Format unterscheidet sich von dem RTF-Format, das von Textverarbeitungsprogrammen wie Microsoft Office Word verwendet wird. Wenn ein Empfänger in einer Remotedomäne eine Dateianlage mit Namen Winmail.dat mit seiner E-Mail-Nachricht erhält, bedeutet dies, dass die Remotedomäne mit dem Exchange-RTF-Format nicht kompatibel ist. Um dieses Problem zu umgehen, können Sie die Remotedomäne so konfigurieren, dass Exchange-RTF niemals verwendet wird.

Wählen Sie aus der folgenden Liste eine der verfügbaren Exchange-RTF-Optionen aus:

  • Immer verwenden   Wählen Sie diese Option aus, damit Nachrichten immer im Exchange-RTF-Format gesendet werden.

  • Nie verwenden   Wählen Sie diese Option aus, damit Nachrichten nie im Exchange-RTF-Format gesendet werden.

  • Individuelle Benutzereinstellungen verwenden   Diese Option ist standardmäßig aktiviert, und die Exchange-RTF-Einstellungen, die zum Senden von E-Mail-Nachrichten verwendet werden, werden vom Outlook-Benutzer festgelegt.

Die RTF-Einstellungen steuern außerdem, ob TNEF-Codierung (Transport Neutral Encapsulation Format) für eine Nachricht verwendet wird. Um diese Einstellungen zu konfigurieren, verwenden Sie in der Exchange-Verwaltungsshell das Cmdlet Set-RemoteDomain mit dem Parameter TNEFEnabled. TNEF wird zum Codieren von MAPI-Nachrichteneigenschaften für die Übermittlung durch ein Nachrichtensystem verwendet, das diese Eigenschaften nicht direkt unterstützt.

Eine TNEF-codierte Nachricht enthält eine unformatierte Textversion der Nachricht sowie eine binäre Anlage, die als Paket für einen Teil der Nachricht fungiert. Die binäre Anlage kann besondere Outlook-Features enthalten, z. B. Abstimmungsschaltflächen, Besprechungsanfragen oder benutzerdefinierte Formulare. Einige Nachrichtenfeatures erfordern TNEF-Codierung, damit die Nachricht ordnungsgemäß von Empfängern in einem E-Mail-System wie z. B. Exchange Server version 5.5 empfangen werden kann. Wenn eine Nachricht, die TNEF-Informationen enthält, von einem E-Mail-Client empfangen wird, der TNEF nicht versteht, tritt häufig eines der folgenden drei Szenarien ein:

  • Die unformatierte Textversion der Nachricht wird empfangen und enthält eine Anlage namens Winmail.dat. Die Anlage Winmail.dat enthält keine sinnvollen Informationen, wenn sie geöffnet wird, weil sie im TNEF-Format vorliegt.

  • Die unformatierte Textversion der Nachricht wird empfangen und enthält eine Anlage, die einen generischen Namen wie etwa ATT00008.att oder ATT00005.eml besitzt. In diesem Fall kann der Client den TNEF-Teil der Nachricht nicht erkennen. Aus diesem Grund erstellt er eine Datei, die die TNEF-Informationen enthält.

  • Die unformatierte Textversion der Nachricht wird empfangen, und der E-Mail-Client ignoriert die Anlage Winmail.dat.

Wenn Sie häufig Besprechungsanfragen an Exchange Server 5.5-Empfänger senden, müssen Sie den Wert des Parameters TNEFEnabled auf $true für diese Domäne festlegen, damit diese Nachrichten als Besprechungsanfragen empfangen werden. Exchange 2007 sendet Besprechungsanfragen im iCalendar-Standard für Kalenderelemente an das Internet. Dieses Format wird jedoch von Exchange Server 5.5 nicht unterstützt. Wenn Sie die Nachrichtenformateinstellungen so konfigurieren, dass immer TNEF verwendet wird, werden die Besprechungsanfragen stattdessen mithilfe von TNEF gesendet.

Zeichensätze

Mit den Optionen unter Zeichensätze können Sie einen MIME-Zeichensatz und einen Nicht-MIME-Zeichensatz auswählen, die verwendet werden sollen, wenn Nachrichten an eine Remotedomäne gesendet werden. Die im Internet verwendeten Zeichensätze sind bei IANA (Internet Assigned Names Authority) registriert. Die am häufigsten verwendeten Zeichensätze sind US-ASCII und Westeuropäisch (ISO-8859-1). Zur Unterstützung von Spracheinstellungen werden andere Zeichensätze verwendet. Weitere Informationen zu Zeichensätzen finden Sie unter: "Zeichensätze" (http://www.iana.org/assignments/character-sets).

Hinweis

UNRESOLVED_TOKEN_VAL(exNote3rdPartyURL)

Der Standardzeichensatz für eine Remotedomäne für MIME und Nicht-MIME ist ISO-8859-1. Verwenden Sie die folgenden Zeichensatzoptionen, um die zulässigen Zeichensätze für Nachrichten festzulegen, die an die Remotedomäne gesendet werden:

  • MIME-Zeichensatz   Um einen MIME-Zeichensatz anzugeben, wählen Sie den Zeichencodierungssatz aus der Dropdownliste aus.

  • Nicht-MIME-Zeichensatz   Um einen Nicht-MIME-Zeichensatz anzugeben, wählen Sie den Zeichencodierungssatz aus der Dropdownliste aus.

Eine Liste mit unterstützten Zeichensätzen finden Sie unter Unterstützte Zeichensätze für die Konfiguration von Remotedomänen.

Entfernen eines Remotedomäneneintrags

Wenn Sie einen Remotedomäneneintrag entfernen, werden die Einstellungen für die Nachrichtenübermittlung nicht mehr auf Nachrichten angewendet, die an die Remotedomäne gesendet werden. Mit dem Entfernen eines Remotedomäneneintrags wird die Nachrichtenübermittlung an die Remotedomäne nicht deaktiviert. Nachdem ein Remotedomäneneintrag entfernt wurde, gelten für neue Nachrichten, die an diese Domäne gesendet werden, die Einstellungen für die Standardremotedomäne. Die Standardremotedomäne kann nicht entfernt werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen: