Bewährte Methoden für Öffentliche Ordner von Exchange Verwalten von Daten

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-08-16

Nach der Planung und Bereitstellung einer Lösung für Öffentliche Ordner in der Organisation müssen Sie einen Plan für die Datenverwaltung implementieren.

Aus übergeordneter Sicht betrachtet, bedeutet die Verwaltung der Daten für Öffentliche Ordner die Verwaltung von Datenbankgröße und -wachstum. Die Datenbankgröße beeinflusst die folgenden Funktionen:

  • Zeiten für Sicherung und Wiederherstellung
  • Zeitpunkt für Onlinewartung
  • Hardwareplanung

Daher ist es für die Wartung einer effizienten Bereitstellung Öffentlicher Ordner von entscheidender Bedeutung, dass die Datenbankgröße kontrolliert und das Wachstum der Datenbanken für Öffentliche Ordner überwacht wird. In diesem Artikel werden die folgenden Aspekte der Datenverwaltung behandelt:

  • Planung der Kapazität der Datenbanken für Öffentliche Ordner
  • Onlinewartung
  • Grenzwerte für Verfallszeit und Größe von Inhalten

In diesem Artikel wird vorausgesetzt, dass die grundlegenden Konzepte für Öffentliche Ordner bekannt sind. Eine Beschreibung dieser Konzepte finden Sie unter "Verwalten von Postfachspeichern und Informationsspeichern für Öffentliche Ordner" im Exchange Server 2003 – Administratorhandbuch.

Kapazitätsplanung

Bei der Planung der Kapazität für eine bestimmte Datenbank für Öffentliche Ordner müssen zwei Elemente berücksichtigt werden. Zuerst müssen Sie ermitteln, wie viele Daten in einer Datenbank gespeichert werden. Nachdem der Umfang der Daten bekannt ist, der in einer Datenbank gespeichert wird, können Sie die Datenbankgröße ermitteln. Zweitens müssen Sie die Wachstumsrate einer bestimmten Datenbank für Öffentliche Ordner überwachen und quantifizieren. Durch Überwachung der Wachstumsrate der einzelnen Datenbanken kann die optimale Kapazität der Datenbank gewährleistet werden.

Als Faustregel zur Bestimmung der Datenbankgröße gilt: Multiplizieren Sie den Umfang der Daten, die in der Datenbank gespeichert werden, mit einem Skalierungsfaktor von 1,6. Dieser Skalierungsfaktor von 1,6 berücksichtigt den erforderlichen Datenbankaufwand für Vorbereitung und Verwaltung der Datenindizes sowie Wartung. Wenn in der Datenbank beispielsweise 1 GB Daten gespeichert werden müssen, müssen Sie die Implementierung einer 1,6-GB-Datenbank vorsehen.

Beim Skalierungsfaktor von 1,6 handelt es sich um eine allgemeine Richtlinie, der auf Durchschnittswerten basiert. Der Skalierungsfaktor von 1,6 wurde in Tests ermittelt, die von Microsoft durchgeführt wurden. Es ist keine bewährte Methode, für Öffentliche Ordner Datenbanken zu verwenden, deren Größe weniger als das 1,6-Fache des Datenumfangs beträgt.

Überwachung und Quantifizierung des Wachstums spielen bei der Kapazitätsplanung und Datenverwaltung einer Datenbank für Öffentliche Ordner eine wichtige Rolle. Sie müssen die Wachstumsrate zumindest für die einzelnen Server überwachen, um die Überlastung eines Servers zu verhindern. Im Idealfall sollten Sie das Wachstum der gesamten Datenbank und der einzelnen Ordner überwachen. Wenn Sie die Wachstumsraten auf Datenbankebene kennen, sind Sie besser vorbereitet, um Probleme im Zusammenhang mit dem Datenbankwachstum zu verhindern.

Darüber hinaus müssen Sie berücksichtigen, dass sich die Replikation von Daten direkt auf die Wachstumsraten auswirkt. Überprüfen Sie regelmäßig den täglichen Umfang von Inhaltsreplikation und Hierarchiereplikation. Notieren Sie sich das physikalische Wachstum der Datenträger, auf denen die Daten gespeichert sind, um dieses Wachstum zu verfolgen.

Bei einer Aktualisierung von Exchange Server 5.5 auf Exchange 2000 Server oder Exchange Server 2003 müssen Sie eine Zunahme der Größe des Exchange 2000 Server- bzw. Exchange Server 2003-Postfachspeichers einplanen. Diese Zunahme erfolgt wegen der Replikation Öffentlicher Ordner von Exchange Server 5.5 auf Exchange 2000 Server oder Exchange Server 2003. Diese Zunahme tritt auch dann auf, wenn in Exchange 2000 Server oder Exchange Server 2003 keine Postfächer vorhanden sind. Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel Postfach-Speicher wächst, wenn Sie Öffentliche Ordner von Exchange Server auf Exchange 2000 replizieren.

Onlinewartung

Die Onlinedatenbankwartung in Exchange Server ist äußerst wichtig. Die Onlinedatenbankwartung umfasst die folgenden Aufgaben:

  • Dumpster-Bereinigung, d. h. das Löschen von Nachrichten, deren Aufbewahrungszeitpunkt für gelöschte Objekte abgelaufen ist
  • Ablauf von Öffentlichen Ordnern, d. h. die Nachrichten in Öffentlichen Ordner werden nach einer bestimmten Zeit ungültig
  • Bereinigung gelöschter Postfächer
  • Onlinedefragmentierung, d. h. Erkennen und Löschen von Datenbankobjekten, die nicht mehr verwendet werden, sodass zusätzlicher Datenbankspeicherplatz entsteht

Diese Prozesse sorgen für einen einwandfreien Zustand des Exchange Server-Computer und eine stabile Leistung. Es hat sich bewährt, die Onlinewartung mindestens vier Stunden am Tag auszuführen. Insbesondere muss mindestens einmal wöchentlich eine planmäßige Onlinewartung durchgeführt werden, da sonst die Leistung im Laufe der Zeit beeinträchtigt wird.

Es wird empfohlen, die Onlinedatenbankwartung so zu konfigurieren, dass sie für die einzelnen Datenbanken, einschließlich der Postfachspeicher und der Informationsspeicher für Öffentliche Ordner, täglich für vier Stunden ausgeführt wird. Stimmen Sie die Onlinewartungsintervalle mit den Sicherungszeitplänen ab. Wenn die Sicherung beispielsweise von Mitternacht bis 2:00 Uhr ausgeführt wird, führen Sie die Onlinewartung von 3:00 Uhr bis 7:00 Uhr aus.

Dieser zeitliche Ablauf ist wichtig, da die Onlinewartung nicht gestartet wird, wenn die Sicherungssitzung noch aktiv ist. Bei einer Überlappung hat die Sicherung Vorrang vor der Wartung. In diesem Fall überprüft Exchange Server alle 15 Minuten, ob die Sicherung beendet wurde. Nach der Sicherung beginnt die Wartung.

Während der Onlinewartung werden 18 Aufgaben ausgeführt. Nachdem eine Aufgabe gestartet wurde, muss sie unabhängig vom Zeitrahmen der Wartung beendet werden. Bei der Wartung wird jedoch keine neue Aufgabe gestartet, wenn der Zeitrahmen der Wartung abgelaufen ist. Daher kann es in einigen Fällen vorkommen, dass in einem bestimmten Wartungszeitraum nicht alle Aufgaben beendet werden. Wenn die Wartung vor dem Ende einer Aufgabe beendet wird, beginnt die Aufgabe im nächsten Wartungszyklus an der Stelle, an der sie beendet wurde.

So aktivieren Sie die Onlinedatenbankwartung

  1. Öffnen Sie den Exchange-System-Manager.

  2. Erweitern Sie Server und dann den gewünschten Server.

  3. Erweitern Sie die gewünschte Speichergruppe.

  4. Klicken Sie im Detailfenster in der Liste der verfügbaren Datenspeicher mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Informationsspeicher, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  5. Klicken Sie im Dialogfeld Eigenschaften für Speicher auf die Registerkarte Datenbank.

  6. Führen Sie eines der folgenden Verfahren aus:

    • Wählen Sie in der Liste Wartungsintervall ein Intervall aus.
    • Klicken Sie andernfalls auf Anpassen, um das Dialogfeld Zeitplan zu öffnen und ein benutzerdefiniertes Intervall zu erstellen.
  7. Klicken Sie auf OK.

Weitere Informationen zur Onlinedatenbankwartung finden Sie unter "Konfigurieren der Wartungs- und Sicherungsoptionen für Informationsspeicher" in Kapitel 7, "Verwalten von Postfachspeichern und Informationsspeichern für Öffentliche Ordner", im Exchange Server 2003 – Administratorhandbuch. Weitere Informationen finden Sie im Microsoft WebLog von JeremyK zum Thema Speicherhintergrundprozesse, Teil I - IS-Wartung.

Festlegen von Grenzwerten für Verfallszeit und Größe von Inhalten

Eine weiter wichtige Aufgabe bei der Verwaltung der Daten in Datenbanken für Öffentliche Ordner ist die Durchsetzung von geeigneten Richtlinien für die Grenzwerte für Verfallszeit und Größe von Inhalten.

Implementieren Sie die Grenzwert für die Ordner, bevor Sie die Ordner den Benutzern zur Verfügung stellen. Für diese Vorgehensweise gibt es eine Reihe von wichtigen Gründen:

  • Die Sicherung und Wiederherstellung von Datenbanken unterliegt praktischen Einschränkungen. Diese Einschränkungen entstehen durch die Vereinbarung zum Servicelevel mit den Benutzern. Wenn die Vereinbarung zum Servicelevel beispielsweise vorschreibt, dass die Verfügbarkeit eines bestimmten unternehmenswichtigen Ordners 99,9999 Prozent beträgt, ist die Größe der Datenbank, in der der unternehmenswichtige Inhalt gespeichert ist, an die benötigte Zeit für die Wiederherstellung gebunden. .
  • Öffentliche Ordner werden häufig als öffentliche Archive verwendet. Ohne eine entsprechende Kontrolle werden die Ordner daher immer voller. Sie sollten im Rahmen bewährter Methoden keinesfalls zulassen, dass Benutzer Öffentliche Ordner als persönliche, private E-Mail-Archive verwenden.
  • Sie können Ablaufrichtlinien für Öffentliche Ordner konfigurieren, die Bereitstellungen enthalten, die ein bestimmtes Alter überschreiten. Dieses Verfahren ist jedoch nicht für bestimmte Typen von Öffentlichen Ordnern geeignet, z. B. für Ordner, in denen Kontaktdetails gespeichert werden.
  • Sie sollten für normale Öffentliche Ordner, die für einfache Bereitstellungen verwendet werden, Grenzwerte konfigurieren. Sie können beispielsweise die Grenzwerte für Öffentliche Ordner, die für einfache Bereitstellungen verwendet werden, auf 20 MB und die Grenzwerte für Archivordner auf 100 MB festlegen. Für Kontaktordner sollten Sie jedoch keine Grenzwerte konfigurieren, damit der Speicherplatz nicht begrenzt wird.
  • Die Grenzwerte für Öffentliche Ordner im Informationsspeicher für Öffentliche Ordner werden genauso konfiguriert wie die Grenzwerte für Postfächer. Sie können für auch Grenzwerte für einzelne Öffentliche Ordner konfigurieren, die die für den Informationsspeicher festgelegten Grenzwerte überschreiben.
  • Um eine direkte Wiederherstellung durchzuführen, sollten die Datenträger mindestens so viel freien Speicherplatz aufweisen wie die Größe der Datenbank zuzüglich mindestens 10 Prozent. Eine 35-GB-Datenbank sollte sich beispielsweise auf einer 80-GB-Partition befinden.
  • Beachten Sie, dass sich die Aufbewahrungszeit für gelöschte Objekte ebenfalls auf die Größe des Informationsspeichers für Öffentliche Ordner auswirkt, da die Objekte erst dann gelöscht werden, nachdem die Aufbewahrungszeit für gelöschte Objekte abgelaufen ist.

Weitere Informationen zum Festlegen von Speicher- und Ablaufgrenzwerten für Öffentliche Ordner finden Sie in den folgenden Microsoft Knowledge Base-Artikeln:

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Öffentlichen Ordnern in Exchange Server finden Sie in den folgenden Ressourcen: