Verbesserungen bei der Client/Server-Kommunikation in Outlook 2003 und Exchange Server 2003

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-05-18

Je mehr Postfächer eine Organisation auf einem einzigen Server platziert, desto mehr Clientverbindungen muss dieser Server verwalten. Folglich stellt das Optimieren der Client/Server-Kommunikation einen wichtigen Aspekt bei der Serverkonsolidierung dar. Microsoft® Office Outlook® 2003 ist ein idealer Messagingclient für Exchange 2003. Dieser Client verfügt über zahlreiche Features, die speziell auf die Senkung der Netzwerkbandbreitenausnutzung ausgelegt sind und die die E-Mail-Handhabung für den Benutzer über Remoteverbindungen in einer Exchange 2003-Organisation verbessern.

Im Folgenden finden Sie die wesentlichen Verbesserungen, die mithilfe von Outlook 2003 bei der Client/Server-Kommunikation erzielt werden können. Diese Verbesserungen ermöglichen es Ihnen, eine große Anzahl von Postfächern auf einem einzigen Server mit Exchange 2003 zu platzieren:

  • MAPI-Komprimierung und gepackte Pufferpakete   Wenn Sie Outlook 2003 in einer Exchange 2003-Organisation verwenden, wird der Postfachinhalt auf dem Server mit Exchange komprimiert, bevor er an den Outlook 2003-Client gesendet wird. Zusätzlich werden die Daten in große, optimierte Pufferpakete gepackt, wodurch sich die Anzahl der Anforderungen verringert, die zwischen dem Outlook-Client und dem Server mit Exchange 2003 übertragen werden müssen. Sowohl die MAPI-Komprimierung als auch gepackte Pufferpakete senken die Anforderungen an die Netzwerkbandbreite für die Client/Server-Kommunikation signifikant und ermöglichen einem Server mit Exchange die Verwaltung einer höheren Anzahl von Benutzern mit akzeptablen Antwortzeiten.

  • Exchange-Cachemodus   Dieses Feature ermöglicht Outlook 2003 das Herunterladen aller Elemente aus einem Postfach auf einem Server bei gleichzeitiger Synchronisierung in einem Cache, der sich auf dem lokalen Clientcomputer befindet. Nach dem Herunterladen einer vollständigen Kopie des Postfachs führt der Client die meisten E-Mail-bezogenen Aufgaben auf dem lokalen Computer aus. Kommunikation mit dem Server ist nur noch während der Synchronisierung von Offlineordnern erforderlich, wenn neue Elemente auf den Clientcomputer heruntergeladen werden, wenn hinzugefügte oder veränderte Elemente auf den Server hochgeladen werden sowie beim Senden von Nachrichten. In der folgende Abbildung wird das Prinzip des Exchange-Cachemodus veranschaulicht.
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    Durch den Exchange-Cachemodus lassen sich potenziell sowohl die Arbeitsauslastung von Servern als auch die Auslastung der Netzwerkbandbreite reduzieren. Der Exchange-Cachemodus verbessert darüber hinaus die Handhabung von Outlook 2003 bei Benutzern mit Remotezugriff oder in Zweigstellen. Der Zugriff auf im lokalen Cache gespeicherte Elemente ist immer schnell, unabhängig davon, wie langsam oder unzuverlässig die Netzwerkverbindung ist. Außerdem ist der Zugriff auf die im lokalen Cache gespeicherten Elemente von der Serververfügbarkeit unabhängig. Da der Client mit einer lokalen Kopie der Daten arbeitet, müssen Benutzer Outlook 2003 nicht erneut starten, um ein Offlineprofil zu verwenden, wenn es zu Unterbrechungen der Netzwerkverbindung kommt oder der Server zeitweise zur Wartung heruntergefahren wird.
    Im Exchange-Cachemodus können Benutzer unter folgenden Optionen zum Herunterladen wählen.

    • Elemente vollständig herunterladen   Dies ist die Standardeinstellung und auch die beste Option, wenn der Exchange-Cachemodus über schnelle und zuverlässige Netzwerkverbindungen verwendet wird. Der Client lädt sofort alle Elemente auf den Client herunter.
    • Kopfzeilen zuerst herunterladen   Bei dieser Option lädt der Client zuerst die Kopfzeilen herunter, damit der Benutzer sofort eine Liste der neuen Elemente anzeigen kann. Nach dem Herunterladen der Kopfzeilen lädt der Client dann alle Daten vollständig auf den Client herunter. Diese Option könnte beispielsweise angebracht sein, wenn Benutzer sofortigen Zugriff auf neue Nachrichten benötigen. Beachten Sie aber, dass hierbei im Vergleich zur Option Elemente vollständig herunterladen ein zusätzlicher Client/Server-Verbindungszyklus erforderlich ist.
    • Nur Kopfzeilen herunterladen   Dies ist die beste Option, wenn der Exchange-Cachemodus über langsame und unzuverlässige Netzwerkverbindungen, z. B. DFÜ-Verbindungen, verwendet wird. Der Client lädt nur die Nachrichtenkopfzeilen herunter, sodass der Benutzer zuerst die Größe von Nachrichten und Anlagen prüfen und dann entscheiden kann, welche Elemente heruntergeladen oder direkt auf dem Server gelöscht werden sollen. Der Client lädt eine Nachricht herunter, wenn der Benutzer sie in Outlook 2003 öffnet.
    noteAnmerkung:
    Aufgrund der vielfältigen Vorteile ist es empfehlenswert, den Exchange-Cachemodus sowohl für lokale als auch bei Remote-Netzwerkverbindungen zu aktivieren.
  • Verbesserte Synchronisierungsleistung bei Outlook 2003   Die Leistung von Outlook 2003 im Exchange-Cachemodus wird noch weiter gesteigert, indem die Anzahl der Änderungsbenachrichtigungen zwischen Client und Server verringert wurde. Der Client wird vom Server über die Anzahl und Größe der herunterzuladenden Nachrichten informiert. Außerdem wird, wenn Elemente als gelesen oder ungelesen markiert, zur Nachverfolgung gekennzeichnet oder anderweitig geändert werden, nur die Kopfzeile an den Server zurückgesendet, in der die Änderung vermerkt ist. Wenn Elemente vollständig heruntergeladen werden, stellt die MAPI-Komprimierung einen effizienten Datenfluss sicher.
    Beachten Sie, dass der Synchronisierungsvorgang in Outlook 2003 inkrementell verläuft. Das heißt, dass der Synchronisierungsvorgang bei einer Unterbrechung des Synchronisierungszyklus an der Stelle der Unterbrechung fortfährt, statt den gesamten Synchronisierungsprozess von vorne zu beginnen. Als fehlerhaft oder widersprüchlich gekennzeichnete Elemente werden in den Ordner Synchronisierungselemente verschoben, wodurch das Fortsetzen des Synchronisierungsvorgangs ermöglicht wird. In der unteren rechten Ecke des Outlook 2003-Clients wird dem Benutzer eine Statusanzeige der Synchronisierung angezeigt. Die Statusanzeige zeigt detaillierte Synchronisierungsinformationen an, z. B. die Gesamtmenge noch zu synchronisierender Daten und ob die Postfachordner aktuell sind.

  • Leistungsüberwachung in Outlook 2003   Outlook 2003 sammelt Leistungsinformationen und sendet diese an Exchange 2003, sodass ein IT-Administrator Leistungsengpässe im Zusammenhang mit geringer Bandbreite und schlechten Verbindungen identifizieren kann. Die Leistungsdaten werden im Exchange-Informationsspeicher gespeichert sowie in das Ereignisprotokoll geschrieben und in Form von Leistungsindikatoren erfasst. Zur kontinuierlichen Überwachung von Antwortzeiten sowie zum Erstellen von Leistungsberichten über einen bestimmten Zeitraum hinweg können Tools von Drittanbietern oder von Microsoft, wie z. B. das Exchange 2003 Management Pack (Exchange Management Pack.akm) für Microsoft Operations Manager, verwendet werden. Die Analyse der Leistungsdaten auf einem zentralen Server kann der IT-Abteilung dabei helfen, das Auftreten von Verbindungsproblemen bei lokalen und Remoteclients festzustellen.