Ausführen von "Eseutil /R" im Protokollwiederherstellungsmodus

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-06-09

Bei der Protokollwiederherstellung werden Transaktionsprotokolldateien in eine Datenbank eingespielt. Es gibt zwei Arten von Protokollwiederherstellung: Hard Recovery und Soft Recovery. Mit "Eseutil" kann ein Hard Recovery unter Verwendung des Datenbankwiederherstellungsmodus (/C) durchgeführt werden. Weitere Informationen über die Protokollwiederherstellung mit "Eseutil" finden Sie unter Protokollwiederherstellungsmodus "Eseutil /R".

Befehlszeilensyntax zum Ausführen von "Eseutil /R"

So führen Sie "Eseutil /R" aus

  • Die grundlegende Befehlszeilensyntax zum Ausführen eines Soft Recovery mit "Eseutil" lautet wie folgt:

    ESEUTIL /R Enn
    
  • Beispiel:

    ESEUTIL /R E00
    
    noteAnmerkung:
    "Enn" ist der Präfix der Transaktionsprotokolldateien, die in die Datenbank eingespielt werden sollen. Diese Befehlszeile kann nur aus dem Ordner ausgeführt werden, in dem sich die Transaktionsprotokolldateien befinden, und nur, wenn sich die wiederherzustellenden Datenbanken im ursprünglichen Pfad befinden. Die Angabe des Protokolldateipräfix ist für "Eseutil /R" obligatorisch.

Befehlszeilensyntax für komplexere Protokollwiederherstellungsszenarios

Transaktionsprotokolldateien befinden sich nicht im aktuellen Ordner

Als allgemeine Regel sollte "Eseutil /R" immer aus dem Ordner ausgeführt werden, in dem sich die wiedereinzuspielenden Transaktionsprotokolldateien befinden, denn im standardmäßigen Soft Recovery-Verfahren wird der Pfad zu den Datenbanken den Transaktionsprotokolldateien entnommen. Wird die Protokollwiederherstellung aus einem Ordner ausgeführt, in dem sich keine Protokolldateien befinden, wird eine neue Transaktionsprotokolldatei erstellt, die keine Pfade zu den Datenbanken enthält. Wenn Sie die Protokollwiederherstellung von außerhalb des Transaktionsprotokollordners ausführen möchten, fügen Sie dem Befehl den folgenden Schalter hinzu:

/Lpath_to_logfiles

Beispiel:

ESEUTIL /R E00 /Ld:\exchsrvr\logfiles

Steuern der Prüfpunktdatei

Wird ein Soft Recovery manuell ausgeführt, soll die Prüfpunktdatei in den meisten Fällen entweder gelöscht oder verborgen werden, da Sie in der Regel alle verfügbaren Transaktionsprotokolle wiedereinspielen und nicht in der Mitte einer verfügbaren Sequenz starten möchten.

Wenn Sie die Protokollwiederherstellung aus einem Ordner ausführen, in dem sich eine gültige Prüfpunktdatei befindet, und nicht möchten, dass diese Datei bei der Protokollwiederherstellung zugrunde gelegt wird, müssen Sie einen anderen Pfad für die Prüfpunktdatei angeben, die während der Protokollwiederherstellung erstellt werden soll. Dies kann nach dem Wiederherstellen einer Offlinesicherung in einer Sicherungsgruppe erforderlich werden, in der Datenbanken ausgeführt werden.

Wenn Sie die Protokollwiederherstellung aus einem anderen Ordner ausführen und den Vorgang mit der Prüfpunktdatei steuern möchten, müssen Sie den Pfad der Prüfpunktdatei angeben.

Wenn Sie die Verwendung der Prüfpunktdatei während der Protokollwiederherstellung steuern möchten, fügen Sie dem Wiederherstellungsbefehl den folgenden Schalter hinzu:

/Spath_to_or_away_from_current_checkpoint

Beispiel:

ESEUTIL /R E00 /Sd:\

Protokollwiederherstellung für eine Speichergruppe mit einer fehlenden Datenbank

Wenn eine Speichergruppe unerwartet beendet wird und eine der inkonsistenten Datenbank entfernt wird oder nicht verfügbar ist, können Sie die Datenbanken in dieser Speichergruppe erst dann wieder bereitstellen, wenn Sie auch die Protokolle der fehlenden Datenbank wiederhergestellt oder die manuelle Protokollwiederherstellung mit dem Schalter "/I" ausgeführt haben.

Wichtig

Bevor Sie eine Protokollwiederherstellung unter Auslassung der fehlenden Datenbank ausführen, sollten Sie eine Sicherungskopie aller Transaktionsprotokolldateien einschließlich der aktuellen Protokolldatei ("Enn.log") erstellen. Nachdem "Enn.log" im Verlauf der Protokollwiederherstellung der anderen Datenbanken geändert wurde, kann die Datei für die Protokollwiederherstellung der fehlenden Datenbank möglicherweise nicht mehr verwendet werden, wenn diese wieder verfügbar ist.

Protokollwiederherstellung einer verschobenen Datenbank

Bei dieser Methode der Protokollwiederherstellung wird der Wiederherstellungsprozess vollständig von der Ausführung der Speichergruppe abgekoppelt. Mit dieser Methode sollten Sie zudem auch eine Offlinesicherung in einer Speichergruppe für die Wiederherstellung wiederherstellen, wenn Sie irgendwelche Protokolldateien in die Sicherung einspielen möchten.

Zur Vorbereitung dieses Verfahrens sollten Sie die Datenbankdateien (EDB- und STM-Dateien) sowie alle Transaktionsprotokolle, die eingespielt werden sollen, in einen einzigen temporären Ordner verschieben.

So führen Sie "Eseutil" für eine verschobene Datenbank aus

  • Aus diesem Ordner kann der folgende Befehl ausgeführt werden:

    ESEUTIL /R Enn /I /D
    
  • Beispiel:

    ESEUTIL /R E00 /I /D
    

Je nachdem, ob die Transaktionsprotokolle für andere Datenbanken, die den Protokollen zugeordnet waren, Datensätze mit dem Status "Ordnungsgemäß beendet" enthalten, ist der Schalter "/I" erforderlich oder nicht. Die Verwendung des Schalters ist unter diesen Umständen empfehlenswert, denn dann müssen Sie die Protokollwiederherstellung nicht erneut starten, wenn es in der Protokolldatei eine fehlerhafte Zuordnung gibt.

Das Verhalten des Schalters "/D" macht eine nähere Erläuterung erforderlich. Ist der Schalter "/D" nicht vorhanden, werden die in den Transaktionsprotokolldateien aufgezeichneten Datenbankpfade zum Auffinden der Datenbanken verwendet. Dies ist die einzige Konfigurationsmöglichkeit bei Eseutil für Exchange 2000 und ältere Versionen. Wird der Schalter "/D" ohne Pfad verwendet, wird das aktuelle Verzeichnis als Pfad zu den Datenbankdateien verwendet. Folgt auf den Schalter "/D" unmittelbar (d. h. ohne Leerzeichen) ein Dateipfad, wird dieser Pfad zum Auffinden der Datenbankdateien verwendet. Weitere Informationen über die Verwendung des Schalters "/D" zum Lösen von Problemen mit Transaktionsprotokollen beim Verschieben einer Exchange-Datenbank finden Sie unter "Probleme mit Transaktionsprotokolldateien beim Verschieben von Exchange-Postfachdatenbanken".

Aufgrund möglicher Eingabefehler wird dringend empfohlen, die Verwendung von Pfaden in Verbindung mit den Schaltern von "Eseutil" möglichst zu vermeiden, indem "Eseutil" aus einem Ordner ausgeführt wird, in dem alle Datendateien bereits vorhanden sind.

Nach Abschluss der Protokollwiederherstellung und wenn die Datenbankdateien den Status "Ordnungsgemäß beendet" aufweisen, können sie wieder in die entsprechende Speichergruppe verschoben und mit einer Bereitstellung der Datenbanken den dortigen Protokolldateien zugeordnet werden.

noteAnmerkung:
In der Regel muss das Kontrollkästchen Diese Datenbank kann bei einer Wiederherstellung überschrieben werden in den Datenbankobjekteigenschaften von Exchange-System-Manager aktiviert werden, bevor die Datenbank bereitgestellt wird.

Befehlszeilenreferenz

Dies ist die Befehlszeilenreferenz, die angezeigt wird, wenn Sie eseutil ./? im Ordner Exchsrvr\Bin an der Eingabeaufforderung eingeben und und dann "R" für Datenbankwiederherstellung auswählen.

RECOVERY:
    DESCRIPTION:  Performs recovery, bringing all databases to a
                  clean-shutdown state.
         SYNTAX:  ESEUTIL /r <3-character logfile base name> [options]
        OPTIONS:  zero or more of the following switches, separated by a space:
                  /l<path>          - location of log files
                                      (default: current directory)
                  /s<path>          - location of system files (eg. checkpoint file)
                                      (default: current directory)
                  /i                - ignore mismatched/missing database attachments
                  /t                - on successful recovery, truncate log files
                  /u[log]           - stop recovery when the Undo phase is reached with the option
                                      to stop when a certain log generation is recovered.
                                      [log] is the log generation number and if not specified
                                      the replay will go to the end of the existing logs.
                  /d[path]          - location of database files, or current directory
                                      if [path] not specified (default: directory
                                      originally logged in log files)
                  /n<path1[:path2]> - new location of database file and optional old location
                                      if the database file location changed.
                                      Can be specified for each database file.
                                      If a certain database is not in the list,it won't get recovered.
                                      To allow recovery in the original location
 for all other database, use /n*.
                                      (not valid with /d switch, not valid with
/b switch)
                  /8                - set 8k database page size (default: 4k)
                  /o                - suppress logo

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Themen im Handbuch zum Exchange Server-Datenbankdienstprogramm: