Konfigurieren eines SMTP-Connectors

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-04-26

Die Hauptanwendungsgebiete eines SMTP-Connectors bestehen darin, eine Verbindung zum Internet oder zu anderen E-Mail-Systemen herzustellen und zusätzliche Optionen eines SMTP-Internet-Gateways festzulegen. Da Sie mit einen SMTP-Connector eine isolierte Route für Internetmail erstellen, wird so die Verwaltung und Problembehandlung beim Auftreten von Nachrichtenflussproblemen erleichtert.

In diesem Abschnitt wird hauptsächlich die Verwendung eines Connectors als Verbindungsverfahren für das Übermitteln von Internet-E-Mail-Nachrichten behandelt. Zum Konfigurieren eines SMTP-Connectors für die Übermittlung von Internet-E-Mail-Nachrichten müssen Sie zuerst die folgenden Konfigurationsanforderungen berücksichtigen:

Wie sollen Nachrichten für die ausgehende Übermittlung weitergeleitet werden?

Beim Konfigurieren eines Connectors können Sie festlegen, dass zum Weiterleiten aller ausgehender Nachrichten über den Connector DNS verwendet wird, oder Sie können einen Smarthost angeben, an den alle Nachrichten weitergeleitet werden.

Weiterleiten aller ausgehenden Nachrichten mit DNS durch den Connector

Auf diese Weise wird vom SMTP-Connector die IP-Adresse des Remote-SMTP-Servers mithilfe von DNS aufgelöst und dann die Nachricht übermittelt.

Überprüfen Sie bei Verwendung dieses Routingverfahrens die folgenden Angaben:

  • Überprüfen Sie, ob der verwendete DNS-Server Namen aus dem Internet erfolgreich auflösen kann.
  • Wenn Sie zum Auflösen von Namen einen externen DNS-Server verwenden und dieser Server auf der Ebene des virtuellen SMTP-Servers konfiguriert ist (d. h. Sie verwenden einen anderen DNS-Server als den in Ihrer Netzwerkverbindung angegebenen), stellen Sie sicher, dass dieser externe DNS-Server in der Lage ist, Namen aus dem Internet aufzulösen.

Angeben eines Smarthosts

Der Smarthost verarbeitet die DNS-Auflösung und stellt die Nachricht zu. Auch wenn Sie einen Smarthost auf einem virtuellen SMTP-Server angeben können, sollten Sie ihn direkt im Connector eintragen. Die Smarthost-Einstellung im SMTP-Connector überschreibt alle auf dem virtuellen SMTP-Server konfigurierten Smarthosts.

Geben Sie bei Verwendung dieses Routingverfahrens für den Smarthost eine IP-Adresse oder einen Namen an. Die IP-Adresse bzw. der Name des Smarthost müssen die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Bei Angabe einer IP-Adresse für den Smarthost   Schließen Sie die IP-Adresse in eckige Klammern ein (z. B. [10.0.0.1]), und stellen Sie sicher, dass die IP-Adresse nicht die des Exchange-Servers ist.
  • Bei Angabe eines Namens für den Smarthost   Stellen Sie sicher, dass der Name ein vollqualifizierter Domänenname (FQDN) ist. (So ist beispielsweise „Servername“ kein FQDN. „Servername.contoso.com“ ist jedoch ein FQDN.) Stellen Sie auch sicher, dass der Name nicht der FQDN des Exchange-Servers ist.

Sollte sich innerhalb Ihres Netzwerks kein Smarthost befinden, fragen Sie bei Ihrem Internetdienstanbieter nach der IP-Adresse oder dem FQDN des zu verwendenden Smarthosts. Achten Sie auch bei diesen Angaben darauf, dass die oben genannten Anforderungen erfüllt sind.

Welche Server sollen als lokale Bridgeheadserver verwendet werden?

Ein virtueller SMTP-Server dient als Host für einen Connector. Beim Erstellen des Connectors legen Sie mindestens einen Exchange-Server und einen virtuellen SMTP-Server als Bridgeheadserver fest. Der Connector erbt Größenbeschränkungen und weitere Einstellungen vom virtuellen SMTP-Server. Sie können diese Einstellungen im Connector jedoch überschreiben. Außerdem können Sie aus Gründen des Lastenausgleichs, der Leistungssteigerung und der Redundanz auch mehrere Bridgeheadserver definieren.

Zum Senden ausgehender E-Mail-Nachrichten verwendet der Connector den für den virtuellen SMTP-Server konfigurierten ausgehenden Anschluss. Wenn in Ihrer Organisation Nachrichten in großen Mengen extern versendet werden, sollten Sie zum Empfangen von Internet-E-Mail-Nachrichten dedizierte Exchange-Server und virtuelle SMTP-Server als Gatewayserver oder Bridgeheadserver festlegen. Auf diese Weise müssen andere Postfachserver nicht den zusätzlichen Verwaltungsaufwand eines Gatewayservers übernehmen.

Welche Domänen sollen im Adressraum enthalten sein?

Mit dem Adressraum eines Connectors definieren Sie die E-Mail-Adressen oder Domänen für die E-Mail-Nachrichten, die Sie über diesen Connector weiterleiten möchten. Beispielsweise werden mit dem Adressraum * (Sternchen) alle externen Domänen beschrieben. Ein Connector mit diesem Adressraum kann alle externen E-Mail-Nachrichten weiterleiten.

In Exchange werden Nachrichten über den Connector weitergeleitet, für dessen Adressraum die beste Übereinstimmung erzielt wird. Wenn Sie einen Connector mit dem Adressraum * und einen zweiten mit dem Adressraum *.net angelegt haben, werden Nachrichten an eine auf .net endende Domäne über den zweiten Connector weitergeleitet. Diese Routingentscheidung wird getroffen, da immer der Connector ausgewählt wird, der den der ausgehenden Nachricht ähnlichsten Adressraum aufweist.

Gibt es Connectors mit identischen Adressräumen, erfolgt die Auswahl wie bei Routinggruppen-Connectors nach den günstigsten Übertragungskosten. Sie legen z. B. die beiden SMTP-Connectors Connector1 und Connector2 an und weisen beiden den Adressraum * zu. Da Connector1 über eine bessere Netzwerkverbindung verfügt, möchten Sie (solange er nicht ausfällt) immer diesen Connector verwenden, um Nachrichten über das Internet zu versenden. Sie weisen deshalb Connector1 die Kosten 1 zu. Anschließend legen Sie die Kosten für Connector2 auf 2 fest. Solange Connector1 einwandfrei funktioniert, werden Nachrichten immer über diesen Connector weitergeleitet, da so die geringsten Kosten entstehen. Fällt Connector1 jedoch aus, wird der Connector mit den nächstgeringeren Kosten verwendet, im Beispiel also Connector2.

Wichtig

Geben Sie im Adressraum eines SMTP-Connectors nicht die Domänen für eingehende Verbindungen an. Diese sind in den Empfängerrichtlinien aufgeführt. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Empfängerrichtlinien. Wenn Sie im SMTP-Adressraum einige oder alle Domänen für eingehende Verbindungen angeben, erhalten Sie u. U. Unzustellbarkeitsberichte (NDRs), die auf eine Mailschleife hindeuten. (Diese NDRs weisen möglicherweise den Fehlercode 5.3.5 auf.) Geben Sie im Dialogfeld Eigenschaften des Connectors auf der Registerkarte Adressraum die Domänen an, die Sie als routingfähige Domänen konfigurieren möchten.

Was ist ein angemessener Bereich für einen Connector?

Sie können als Bereich für einen Connector entweder eine gesamte Organisation oder eine Routinggruppe auswählen. Sie verfügen z. B. über zwei Routinggruppen, und jede Routinggruppe enthält einen Server mit einem SMTP-Connector, mit dem Nachrichten über das Internet versendet werden. Sie können dann für jeden Connector einen eigenen Routinggruppenbereich festlegen. Durch das Angeben eines Routinggruppenbereichs wird erreicht, dass die Server der jeweiligen Routinggruppen stets den Connector der eigenen Routinggruppe verwenden. Zusätzlich bedeutet dies jedoch auch, dass sich beim Ausfall eines SMTP-Connectors die Nachrichten der entsprechenden Routinggruppe in der Warteschlange ansammeln, bis der Connector wieder verfügbar ist. Aufgrund dieser Einschränkungen bei der Verwendung von Routinggruppenbereichen empfiehlt sich das Festlegen eines SMTP-Connectors für einen bestimmten Bereich nur dann, wenn das Ansammeln von Nachrichten in der Warteschlange beim Ausfall des Connectors annehmbar ist, oder wenn das Netzwerk nicht für den zusätzlichen Netzwerkverkehr ausgelegt ist, der durch das Weiterleiten der Internetmail einer Routinggruppe über den SMTP-Connector einer anderen entsteht. Andernfalls müssen Sie dem Connector einen die ganze Organisation umfassenden Bereich zuweisen und allen Benutzern der Organisation erlauben, jeden geeigneten SMTP-Connector zu verwenden.

Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Erstellen eines SMTP-Connectors für die Übermittlung von Internetmail.

Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Aktivieren von anonymem Zugriff für einen SMTP-Connector.