Hochverfügbarkeitsstrategien

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-08-31

Dieses Thema stellt eine grobe Übersicht der Hochverfügbarkeitsstrategien in Microsoft Exchange Server 2007 zur Verfügung. Außerdem wird in diesem Thema der empfohlene Entscheidungsprozess bei der Auswahl der Verfügbarkeitslösung vorgestellt, die für Ihre Organisation geeignet ist.

Je nach Kontext und Zielgruppe können die Begriffe Verfügbarkeit und Hochverfügbarkeit ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Mit diesen Begriffen kann eine Vielzahl von geschäftlichen Zielen und technischen Anforderungen beschrieben werden, von Verfügbarkeitszielen, die nur die Hardware betreffen, bis hin zu unternehmenswichtigen Zielen, die sich auf die Verfügbarkeit des Messagingdiensts als Ganzes beziehen.

Es kann im Allgemeinen leicht geschehen, dass Organisationen unangemessene Erwartungen hinsichtlich der Verfügbarkeitsziele haben. Auch ist es leicht möglich, dass Organisationen höhere Verfügbarkeitsgrade verlangen, als sie tatsächlich bezahlen möchten, bevor ihnen die Auswirkungen hinsichtlich der Kosten klar geworden sind.

Unter anderem stellen folgende Komponenten Faktoren im Hinblick auf entstehende Kosten für die meisten Verfügbarkeitslösungen dar:

  • Hardware

  • Software

  • Netzwerkinfrastruktur

  • Schulungen

  • Wartungsfreundlichkeit

  • Betriebskosten

Wartungsfreundlichkeit bezieht sich auf die mit Drittanbietern für Dienste getroffenen vertraglichen Vereinbarungen oder auf Vereinbarungen auf Betriebsebene mit IT-Abteilungen in Ihrem Unternehmen zur Bereitstellung oder Wartung von IT-Diensten oder -Komponenten.

Verfügbarkeit

Die Verfügbarkeit bezeichnet das Leistungsniveau, auf dem Dienste, Anwendungen oder Systeme bereitgestellt werden. In Systemen mit einer hohen Verfügbarkeit treten kaum Ausfallzeiten auf, unabhängig davon, ob diese geplant oder ungeplant sind. Die Verfügbarkeit wird oft als Prozentsatz der Zeit angegeben, während der ein Dienst oder System verfügbar ist. Ein Dienst mit einer Verfügbarkeit von 99,9 Prozent ist beispielsweise 8,75 Stunden pro Jahr nicht verfügbar.

Zur Erhöhung der Verfügbarkeit müssen Sie Fehlertoleranzmechanismen implementieren, um die Auswirkungen des Ausfalls von Komponenten und der Dienstabhängigkeiten zu maskieren oder zu minimieren. Fehlertoleranz lässt sich durch Implementieren von Redundanz für einzelne Fehlerquellen erzielen.

Bei der Planung der Verfügbarkeit von Microsoft Exchange sollten Sie alle Komponenten berücksichtigen, die Bestandteil der Messaginginfrastruktur sind. Bei einigen Komponenten kann es sich auch um weitere Dienste mit Unterkomponenten handeln. Die Verfügbarkeit des Messagingdiensts wird durch die Verfügbarkeit jeder einzelnen Komponente bestimmt, die Teil der Infrastruktur ist.

Definieren der Verfügbarkeitsanforderungen

Bei der Verfügbarkeit eines Diensts handelt es sich um ein komplexes Thema, das zahlreiche Bereiche umfasst. Es können unterschiedliche Ansätze gewählt werden, um die erforderlichen Verfügbarkeitsgrade zu liefern, und jeder von diesen besitzt eigene Auswirkungen hinsichtlich der Kosten.

Die Verfügbarkeitsanforderungen können von Kunden jedoch häufig relativ einfach beschrieben werden, ohne dass diese die Auswirkungen vollständig verstehen. Diese Situation kann zu Missverständnissen zwischen dem Kunden und dem IT-Unternehmen, unangebrachten Investitionen und schließlich zu Unzufriedenheit seitens des Kunden aufgrund unangemessener Erwartungen führen.

Eine Anforderung 99,5-prozentiger Verfügbarkeit kann sich von einer anderen Anforderung 99,5-prozentiger Verfügbarkeit unterscheiden. So ist bei der einen Anforderung möglicherweise lediglich die Hardwareplattform das Diskussionsthema, während es bei einer anderen Anforderung um die Verfügbarkeit des vollständigen End-to-End-Diensts geht. Auch kann die Verfügbarkeit des vollständigen End-to-End-Diensts völlig unterschiedlich definiert werden. Es ist daher wichtig, genau zu verstehen, wie Verfügbarkeitsanforderungen zu erfassen sind. Beispiel:

  • Wird die Lösung als zu 100 Prozent verfügbar betrachtet, wenn die gesamte Hardware und Software auf dem primären Server richtig funktioniert und die Benutzerverbindungen von der Anwendung akzeptiert werden können?

  • Wird die Lösung weiterhin als zu 100 Prozent verfügbar betrachtet, wenn 100 Benutzer vorhanden sind, von denen jedoch 25 Prozent aufgrund eines Ausfalls des lokalen Netzwerks keine Verbindung herstellen können?

  • Wird die Lösung lediglich zu 1 Prozent als verfügbar betrachtet, wenn nur einer von 100 Benutzern eine Verbindung herstellen und arbeiten kann?

  • Wie wirkt es sich auf die Messwerte für die Verfügbarkeit aus, wenn zwar alle 100 Benutzer eine Verbindung herstellen können, der Dienst jedoch dahingehend beeinträchtigt ist, dass nur zwei von drei Benutzertransaktionen verfügbar sind oder schlechte Leistungswerte vorliegen?

Der Zeitraum der Verfügbarkeitsmessung kann sich auch erheblich auf die Definition der Verfügbarkeit auswirken. Bei einer Anforderung von 99,9 Prozent Verfügbarkeit über einen Zeitraum von einem Jahr ist eine Ausfallzeit von 8,75 Stunden zulässig. Eine Anforderung von 99,9 Prozent Verfügbarkeit in einem rollenden 4-Wochen-Fenster lässt in jedem Zeitraum nur eine Ausfallzeit von 40 Minuten zu.

Es ist außerdem erforderlich, die Ausfallzeiten zu ermitteln und zu verhandeln, damit geplante Wartungsaktivitäten, Service Pack-Updates und Softwareupdates ordnungsgemäß durchgeführt werden können. Der tolerierbare Umfang der geplanten Ausfallzeit hat eine wesentliche Auswirkung auf die Definition der Verfügbarkeitsanforderungen.

Die RTM-Version (Release To Manufacturing) von Microsoft  Exchange Server 2007 enthält neue Features zum Verringern der Kosten und Erhöhen der Betriebszeit:

  • Fortlaufende lokale Replikation Bei der fortlaufenden lokalen Replikation (Local Continuous Replication, LCR) handelt es sich um eine Lösung mit einem Server, bei der mit integrierter Technologie eine Speichergruppenkopie auf einem zweiten Datenträgersatz erstellt und verwaltet wird, der mit demselben Server wie die Produktionsspeichergruppe verbunden ist. LCR bietet den asynchronen Protokollversand, die Protokollwiedergabe und einen schnellen manuellen Wechsel zu einer Kopie der Daten. Weitere Informationen zur fortlaufenden lokalen Replikation finden Sie unter Fortlaufende lokale Replikation.

  • Forlaufende Clusterreplikation Bei der fortlaufenden Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR) werden die Replikations- und Wiedergabefeatures in Exchange 2007 mit den Failoverfeatures in den Microsoft-Clusterdiensten verglichen. CCR ist eine Lösung, die ohne eine einzelne Fehlerquelle in einem einzelnen Data Center oder zwischen zwei Data Centers bereitgestellt werden kann. Weitere Informationen zur fortlaufenden Clusterreplikation finden Sie unter Fortlaufende Clusterreplikation. CCR bietet zahlreiche Vorteile gegenüber Clustern in früheren Versionen von Exchange Server und Einzelkopieclustern in Exchange 2007. Nähere Informationen zu diesen Vorteilen finden Sie unter Vorteile der fortlaufenden Clusterreplikation im Vergleich zu Einzelkopieclustern.

  • Einzelkopiecluster In Exchange 2007 bringen Einzelkopiecluster (Single Copy Cluster, SCC), in früheren Versionen von Exchange Server auch als Cluster mit freigegebenem Speicher bezeichnet, einige entscheidende Änderungen und Verbesserungen mit sich. Weitere Informationen zu SCC finden Sie unter Einzelkopiecluster.

Microsoft Exchange Server 2007 Service Pack 1 (SP1) weist ein zusätzliches Feature auf, das Standortflexibilität zur Verfügung stellt:

  • Fortlaufende Standbyreplikation   Fortlaufende Standbyreplikation (Standby Continuous Replication, SCR) ist ein neues Feature, das in Exchange 2007 SP1 eingeführt wurde. Wie der Name schon nahe legt, ist die SCR auf Fälle ausgelegt, in denen Standbywiederherstellungsserver verwendet werden bzw. deren Verwendung aktiviert wird. SCR erweitert das vorhandene fortlaufende Replikationsfeature und aktiviert neue Datenverfügbarkeitsszenarien für Exchange 2007-Postfachserver. SCR verwendet dieselbe Protokollversand- und -wiedergabetechnologie, die auch von der LCR und CCR verwendet wird, um zusätzliche Bereitstellungsoptionen und -konfigurationen bereitzustellen. SCR kann zum Replizieren von Daten von eigenständigen Postfachservern und Postfachclusterservern verwendet werden. Weitere Informationen zur SCR finden Sie unter Fortlaufende Standbyreplikation.

Diese Features bieten verbesserte Wiederherstellungsmöglichkeiten, die eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen. Die folgende Tabelle listet verschiedene Verfügbarkeitsanforderungen auf, und vergleicht die Exchange 2007-Lösungen mit den Notfallwiederherstellungslösungen, die in Exchange Server 2003 verfügbar waren. Weitere Informationen zu Hochverfügbarkeitskonfigurationen für Exchange 2007 finden Sie unter Bereitstellungen für hohe Verfügbarkeit.

Vergleich der Hochverfügbarkeitslösungen basierend auf den Verfügbarkeitsanforderungen

Verfügbarkeitsanforderung Exchange 2003-Lösung Exchange 2007 RTM-Lösung Exchange 2007 SP1-Lösung

Langfristige Archivierung

Tägliche vollständige Sicherungen. Wiederherstellen von Sicherungen auf identisch aufgebautem Server.

Wöchentliche vollständige Sicherungen und tägliche inkrementelle Sicherungen. Wiederherstellen von Sicherungen auf beliebigem Server.

Wöchentliche vollständige Sicherungen und tägliche inkrementelle Sicherungen. Wiederherstellen von Sicherungen auf beliebigem Server.

Reaktion auf Benutzerfehler

Standardwert für Papierkorb: 7 Tage Über 7 Tage, Wiederherstellen von Sicherungen auf identisch aufgebautem Server

Standardwert für Papierkorb: 14 Tage Über 14 Tage, Wiederherstellen von Sicherungen auf beliebigem Server

Standardwert für Papierkorb: 14 Tage Über 14 Tage, Wiederherstellen von Sicherungen auf beliebigem Server

Ausfallsicherheit bei Fehlern:

  • Datenträger

  • Hardware

  • Freigegebener Speicher

Wiederherstellen von Sicherungen auf identisch aufgebautem Server.

Fortlaufende Replikation. Keine Wiederherstellung erforderlich.

Eigenständiger Fehler oder dualer CCR-Fehler: "Dial-Tone" an alternativem Standort oder Datenbankportabilität.

Fortlaufende Replikation. Keine Wiederherstellung erforderlich.

Eigenständiger Fehler oder dualer CCR-Fehler: "Dial-Tone" an alternativem Standort oder Datenbankportabilität.

Ausfallsicherheit bei Totalausfall eines Standorts

Wiederherstellen von Sicherungen auf identisch aufgebautem Server.

Fortlaufende Replikation auf den zweiten Standort. Keine Wiederherstellung erforderlich.

Eigenständiger Fehler oder dualer CCR-Fehler: "Dial-Tone" an alternativem Standort oder Datenbankportabilität.

Fortlaufende Standbyreplikation an den zweiten Standort. Keine Wiederherstellung erforderlich.

Datenbankportierbarkeit oder Aktivierung des Standbyservers.

Auswählen der geeigneten Verfügbarkeitslösung

Mehrere Konfigurationen können zum Verbessern der Verfügbarkeit einer Exchange 2007-Bereitstellung verwendet werden. Ein wichtiger Schritt hinsichtlich der Auswahl der richtigen Verfügbarkeitslösung ist die Analyse einer ausgewählten Optionsmenge, damit ermittelt werden kann, welche Lösung Ihren Unternehmenszielen und Verfügbarkeitsanforderungen am besten entspricht. Sie können zu diesem Zweck z. B. eine Tabelle erstellen, die einen Abschnitt für jeden Fehlertyp enthält. Verwenden Sie in jedem Abschnitt der Tabelle eine Zeile zum Angeben der einzelnen Lösungen, die eine Wiederherstellungsstrategie bereitstellen, die konsistent mit Ihren Verfügbarkeitsanforderungen für den Fehler ist. Dokumentieren Sie die signifikanten Faktoren der Lösung in den Spalten. Beispiele für typische Faktoren:

  • Zeitdauer bis zur Wiederherstellung

  • Datenauswirkungen der Wiederherstellung

  • Zugehörige Hardware- und Softwarekosten

  • Zugehörige Ressourcenkosten

  • Wahrscheinlichkeit des Ereignisses

  • Auswirkungen auf das Geschäft

  • Komplexitätsrisiken

  • Drittanbieterlösungen

  • Vorteile

  • Nachteile

Nachdem Sie diese Tabellen erstellt haben, wählen Sie mehrere Lösungen für die Kostenanalyse aus. Sie sollten für jede ausgewählte Lösung die geschätzten Kosten pro Postfach ermitteln, die auch in einer Tabelle dargestellt werden können. Stellen Sie sicher, dass in der Kostentabelle eine Zeile zur Verfügung gestellt wird, die die Qualität der Lösung im Vergleich zu den Geschäftszielen beschreibt. Stellen Sie sicher, mehrere Optionen auszuwerten. Wählen Sie mindestens eine Lösung aus, die die Anforderungen erfüllt, jedoch von der typischen Lösung abweicht, die Ihre Organisation auswählen würde.

Überprüfen Sie schließlich die Unternehmensziele, Verfügbarkeitsanforderungen, möglichen Lösungen und Kostenanalysen, um Ihre Lösung auszuwählen. Berücksichtigen Sie während dieses Vorgangs die folgenden Schlüsselaspekte, um die richtige Entscheidung zu treffen:

  • Klare Aufstellung von mit Prioritäten versehenen Unternehmenszielen   Diese Prioritäten sind wichtig, weil verschiedene Ziele wahrscheinlich zu einem Konflikt führen.

  • Hinterfragen der alten Wahrheiten, die möglicherweise nicht mehr gelten   Nutzen Sie das gesamte Potenzial von Exchange 2007 während der Entwurfs- und Auswertungsphase. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es für die kosteneffektivste Lösung erforderlich sein kann, neue Ansätze für Sicherungen, die Speicherung und den Betrieb in Betracht zu ziehen.

  • Untersuchen einzelner Fehlerquellen im Messagingsystem   Eine einzelne Kopie der Postfachdaten, die in einem einzigen SAN (Storage Area Network) gespeichert ist, bedeutet, dass die Daten nicht vollständig vor Beschädigung und Fehlern geschützt sind. Beschädigungen oder Fehler können auf verschiedene Art und Weise für diese einzige Kopie der Daten auftreten, und zwar unabhängig von dem Maß an Redundanz, das das SAN bereitstellt. Mit SCC kann ein SAN-Fehler dazu führen, dass der Dienst Datenverluste von mehreren Stunden und Unterbrechungen von mehreren Tagen erfährt. CCR ist eine Verfügbarkeitslösung, die zu einigen Datenverlusten führen kann, wenn ein Serverfehler auftritt. Diese Lösung verwaltet jedoch auch zwei Kopien der Daten. CCR verhindert den größten Teil des Datenverlusts bei einem Serverfehler mithilfe eines Features des Hub-Transport-Servers, das als Transportpapierkorb bezeichnet wird. Daher bleiben bei den meisten dauerhaften Fehlerereignisse die Postfachdaten erhalten.

  • Untersuchen Sie die Palette der Speicheroptionen, die für jede Lösung verfügbar sind   CCR bietet Organisationen die Option, eine breitere Palette von Speicherlösungen zu verwenden, z. B. DAS (Direct-Attached Storage). CCR erfordert kein SAN-Fabric und bringt daher keine erhöhte Komplexität und keine höheren Kosten mit sich. DAS (Direct-Attached Storage) – ein SAN oder eine preiswerte Speicherlösung – ist einfacher bereitzustellen und zu betreiben.

  • Berücksichtigen Sie, dass CCR und LCR es Ihnen ermöglichen, die Sicherungsstrategie von einer typischen vollständigen Sicherung, die täglich erfolgt, in eine weniger häufige vollständige Sicherung mit täglicher inkrementeller Sicherung zu ändern   CCR und LCR können auch eine kürzere Vereinbarung zum Servicelevel (SLA) für die Wiederherstellung nach dem ersten Fehler unterstützen. Die Vereinbarung zum Servicelevel für die Wiederherstellung nach einem doppelten Fehler (Fehler oder Beschädigung beider Kopien) muss möglicherweise im Vergleich zu Ihrer aktuellen Vereinbarung zum Servicelevel für die Wiederherstellung verlängert werden. Änderungen wie diese können die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) erheblich verringern, da die Sicherungskosten normalerweise eine Hauptkomponente der Gesamtbetriebskosten sind. Außerdem kann auch der Wechsel zu einer datenträgerbasierten Sicherungsstrategie die Sicherungskosten verringern.

  • Untersuchen Sie die Verwendung der fortlaufenden Replikationstechnologie in Exchange 2007, um eine Lösung zu erstellen   Durch CCR wird Replikationstechnologie von Drittanbietern überflüssig. Zurzeit unterstützt CCR Cluster mit zwei Knoten. Dabei verwaltet jeder Knoten eine Kopie der Daten. Eine auf dieser Technologie basierende standortflexible Lösung besitzt die folgenden Vorteile:

    • Sie stellt sicher, dass die Postfachdaten im Sicherungsdatacenter für Clients verfügbar sind.

    • Die fortlaufende Replikation verschiebt weniger Daten als die meisten Lösungen von Drittanbietern.

    • Sie erfordert weniger Integration, um eine standortflexible Lösung zu erstellen.

  • Erstellen von Tabellen, die das Wiederherstellungsverhalten und die mit den verschiedenen Optionen verbundenen Kosten angeben   Stellen Sie für die Kostentabelle sicher, dass sie einige Optionen enthält, die von den vorhandenen Vorgehensweisen abweichen. Verwenden Sie die Fakten in den von Ihnen erstellten Tabellen, um eine Lösung zu entwerfen, auf die Folgendes zutrifft:

    • Sie ist die beste Lösung für die Geschäftanforderungen.

    • Sie erfüllt die Kostenanforderungen.

    • Sie stellt einen Grad der Bereitstellungs- und Betriebskomplexität dar, den Ihre Organisation unterstützen kann.

Basisprodukte und -komponenten

Die Bereitstellung von Produkten und Komponenten sollte auf deren Fähigkeit bezüglich hoher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit basieren. Diese Anforderungen sollten den Grundstein im Verfügbarkeitskonzept bilden. Zusätzliche Investitionen zur weiteren Steigerung der Verfügbarkeit sind reine Verschwendung und erzielen keine höhere Verfügbarkeit, wenn diese Basisprodukte und -komponenten unzuverlässig und ausfallanfällig sind.

Dienstverwaltungsprozesse

Effektive Dienstverwaltungsprozesse wirken sich positiv auf die Verfügbarkeit aus. Prozesse wie die Verfügbarkeits-, Vorfall-, Problem- und Änderungsverwaltung spielen bei der Gesamtverwaltung des Messagingdienstes eine bedeutende Rolle.

Systemverwaltung

Die Systemverwaltung sollte die Überwachung, Diagnose und automatische Fehlerbehebung zur schnellen Ermittlung und Lösung von möglichen und tatsächlichen Ausfällen beinhalten.

Spezielle Lösungen mit vollständiger Redundanz

Um eine dauerhafte Verfügbarkeit von nahezu 100 Prozent zu erzielen kostenintensive Lösungen erforderlich, die vollständige Redundanz bieten. Unter Redundanz versteht man die Verwendung doppelter Komponenten zur Erhöhung der Verfügbarkeit. Damit hohe Verfügbarkeitsanforderungen erfüllt werden können, müssen diese Komponenten autonom nebeneinander arbeiten.

Festlegen von Verfügbarkeitszielen und SLA-Anforderungen

Der Grundstein für eine hohe Verfügbarkeit beginnt bereits bei der Entwicklung von qualitativ hochwertigen Produkten und Komponenten. Diese Produkte und Komponenten alleine erzielen noch nicht den gewünschten Verfügbarkeitsgrad. Ziele zur Verfügbarkeit sollten möglichst früh während der Konzeption festgelegt werden. So können die Kosten für spätere Überarbeitungen, ungeplante Aktualisierungen in Bezug auf Verfügbarkeitsanforderungen, nicht geplante Tools zur Überwachung der Infrastruktur, ungeplante Ausgaben zur Behebung einzelner Schwachstellen in der Infrastruktur, Wartungsfähigkeit und Bedienbarkeit möglichst gering gehalten werden.

Einer der ersten Schritte bei der Planung von Hochverfügbarkeit ist die Überprüfung der Vereinbarung zum Servicelevel (Service Level Agreement, SLA), die Sie für Ihre Organisation erstellt haben. Nach dem Erstellen einer SLA können Sie die Exchange 2007-Bereitstellung sowie die Serverkonfigurationen festlegen, die für diese Vereinbarung optimal geeignet sind.

Im folgenden Abschnitt werden die wichtigsten Überlegungen für Hochverfügbarkeit in Beziehung zur Wiederherstellung nach Datenverlust erörtert:

  • Erlaubte Ausfallzeiten   Beachten Sie die maximal erlaubten Ausfallzeiten für Ihre Organisation im Hinblick auf die für Ihre Organisation festgelegte Exchange-Dienstverfügbarkeit. Je nach den für Ihre Organisation festgelegten Ausfallzeiten können Sie unter Anwendung der Messaging Dial Tone-Wiederherstellungsstrategie die SLA für Ihre Organisation einhalten. Eine Messaging Dial Tone-Wiederherstellungsstrategie beinhaltet, dass Sie Ihren Benutzern ein temporäres Postfach zur Verfügung stellen, so dass die Benutzer E-Mail-Nachrichten unmittelbar nach einem Notfall senden und empfangen können. Mit dieser Strategie ist der E-Mail-Dienst schnell wieder verfügbar, bevor die Verlaufsdaten von Postfächern wiederhergestellt werden. Normalerweise wird die Wiederherstellung durch das Zusammenführen der Verlaufs- und der temporären Postfachdaten abgeschlossen.

  • Erlaubter Wiederherstellungszeitraum   Beachten Sie den maximalen für die Wiederherstellung nach Datenverlust erlaubten Zeitraum. Sie sollten beispielsweise den ungefähren Zeitraum angeben, der zur Wiederherstellung eines Postfachs, einer einzelnen Datenbank oder eines vollständigen Server unter Exchange 2007 benötigt wird.

  • Datenverlusttoleranz   Beachten Sie die Toleranz, die Ihre Organisation für den vorübergehenden oder dauerhaften Verlust von Exchange-Daten eingeräumt hat. Ihre Organisation toleriert zum Beispiel den vorübergehenden Verlust von Postfachdaten seit der letzten Sicherung für einen Zeitraum von 24 Stunden, so lange die Benutzer Nachrichten innerhalb von 4 Stunden senden und empfangen können. In anderen Fällen sind möglicherweise strengere Einschränkungen notwendig, zum Beispiel, dass alle Exchange-Daten innerhalb von vier Stunden nach Eintreten des Notfalls wiederhergestellt werden müssen.

Nachdem Sie die Auswirkungen von Ausfallzeiten auf Ihr Unternehmen bewertet und sich für den in der Messagingumgebung angestrebten Grad der Betriebszeit entschieden haben, können Sie nun eine SRL erstellen. SLA-Anforderungen bestimmen, auf welche Weise Faktoren wie Speicher, Cluster sowie Sicherung und Wiederherstellung Ihre Organisation beeinflussen.

Zum Bewerten von SLAs sollten zunächst die regulären Geschäftszeiten und die erwarteten geplanten Ausfallzeiten erfasst werden. Formulieren Sie anschließend die Anforderungen Ihres Unternehmens bezüglich der Verfügbarkeit, Leistung und Wiederherstellbarkeit. Dazu gehören die Zeit für die Nachrichtenübermittlung, die prozentuale Serverbetriebszeit, der Speicherbedarf pro Benutzer und die Zeit zum Wiederherstellen einer Exchange-Datenbank.

Ermitteln Sie außerdem die geschätzten Kosten für nicht geplante Ausfallzeiten, um die erforderliche Fehlertoleranz beim Entwurf des Messagingsystems berücksichtigen zu können.

Exchange 2007 und Windows Server 2003 enthalten Features, die Einfluss auf die Organisationsentwurf im Hinblick auf die Erfüllung von SLAs haben können. So erlauben es u. U. die lokale fortlaufende Replikation (Local Continuous Replication, LCR), die fortlaufende Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR), Einzelkopiecluster (Single Copy Cluster, SCC), der Volumeschattenkopie-Dienst (Volume Shadow Copy Service, VSS), Wiederherstellungsspeichergruppen, Datenbankportabilität und Wähltonportierbarkeit bestehende Beschränkungen durch SLAs in Frage zu stellen.

In der folgenden Tabelle finden Sie einige Kategorien und spezifische Elemente, die in SLAs integriert werden können.

Kategorien und Elemente eines typischen Unternehmens-SLA

SLA-Kategorien Beispiele für SLA-Elemente

Betriebszeiten

  • Die Zeit, die der Messagingdienst für Benutzer zur Verfügung steht

  • Die für geplante Ausfallzeiten reservierte Zeit (Wartung)

  • Die Zeitspanne für Ankündigungen von Netzwerk- oder anderen Änderungen mit Auswirkungen für die Benutzer

Dienstverfügbarkeit

  • Prozentsatz der Zeit, in der Exchange-Dienste ausgeführt werden

  • Prozentsatz der Zeit, in der Postfachspeicher bereitgestellt sind

  • Prozentsatz der Zeit, in der Domänencontrollerdienste ausgeführt werden

Systemleistung

  • Anzahl der internen Benutzer, die gleichzeitig vom Messagingsystem unterstützt werden

  • Anzahl der über eine Remoteverbindung angemeldeten Benutzer, die gleichzeitig vom Messagingsystem unterstützt werden

  • Anzahl der Messagingtransaktionen, die pro Zeiteinheit unterstützt werden

  • Zulässiges Leistungsniveau, z. B. die von den Benutzern wahrgenommene Wartezeit

Wiederherstellung nach Datenverlust

  • Zeitdauer für das Wiederherstellen nach jedem Fehlertyp, beispielsweise der Ausfall einzelner Datenbanken, Postfachserverausfälle, Domänencontrollerausfälle und Standortausfälle

  • Zeitdauer bis zur Bereitstellung eines Mail-Ersatzsystems, damit Benutzer E-Mails senden und empfangen können, ohne Zugriff auf Verlaufsdaten zu haben („Messaging Dial Tone“)

  • Zeitdauer bis zur Wiederherstellung der Daten auf den Stand zum Zeitpunkt des Ausfalls

Helpdesk und Support

  • Genau benannte Verfahren, mit den sich Benutzer an Helpdeskmitarbeiter wenden können

  • Helpdeskreaktionszeit für verschiedene Problemklassen

  • Helpdeskverfahren in Bezug auf Problemweiterleitungsverfahren

Sonstige

  • Erforderlicher Speicherbedarf pro Benutzer

  • Anzahl der Benutzer, die besondere Funktionen (z. B. Remotezugriff auf das Messagingsystem) benötigen

Indem Sie eine Reihe von Leistungsindikatoren in Ihre SLAs aufnehmen, können Sie die Erfüllung der genauen Leistungsanforderungen der Benutzer besser gewährleisten. Beispielsweise wird das Leistungsniveau bei langen Wartezeiten oder niedriger Bandbreite beim Zugriff auf den Postfachserver von Benutzern anders eingeschätzt als von Systemadministratoren. Benutzer würden das Leistungsniveau als schlecht einschätzen, Systemadministratoren jedoch als vertretbar. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Datenträger-Eingabe/Ausgabe-Wartezeiten (E/A) zu überwachen.

Hinweis

Für jedes SLA-Element müssen auch spezifische Leistungsmerkmale festgelegt werden, um die Leistung im Zusammenhang mit den Verfügbarkeitszielen zu erfassen. Zusätzlich muss festgelegt werden, wie oft Sie dem IT-Management und anderen Entscheidungsträgern eine Statistik zur Verfügung stellen möchten.

Erstellen von Vereinbarungen zum Servicelevel mit Anbietern

Viele Unternehmen, die Wert auf Lösungen mit hoher Verfügbarkeit legen, nutzen Dienste von Drittanbietern, um Ihre angestrebten Ziele für hohe Verfügbarkeit zu erreichen. In diesen Fällen ist das Erreichen von hoher Verfügbarkeit des Messagingsystems abhängig von externen Hardware- und Softwareanbietern. Nur verzögert reagierende Anbieter und schlecht ausgebildetes Personal können die Verfügbarkeit des Messagingsystems beeinträchtigen.

Es ist von großer Bedeutung, SLAs mit allen wichtigen Anbietern auszuhandeln. Das Aushandeln von SLAs mit Ihren Anbietern stellt sicher, dass Ihr Messagingsystem den Spezifikationen entspricht, das erforderliche Wachstum ermöglicht und im festgelegten Maße verfügbar ist. Wenn Sie keine SLAs aushandeln, kann dies die Dauer von Ausfallzeiten Ihres Messagingsystems deutlich erhöhen.

Wichtig

Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter mit den Festlegungen jedes SLA vertraut sind. Beispielsweise enthalten viele SLAs von Hardwareanbietern Klauseln, die nur Supportpersonal des Anbieters oder zertifiziertem Personal Ihres Unternehmens erlauben, den Serverschrank zu öffnen. Die Nichteinhaltung dieser Klausel führt zu einer Verletzung des SLA und zur Annullierung aller Gewährleistungs- und Haftungsansprüche an den Anbieter.

Zusätzlich sollten Sie regelmäßig die Problemweiterleitungsverfahren anhand von Übungen zu Supportanfragen testen. Um sich davon zu überzeugen, dass Sie über die aktuellsten Kontaktinformationen verfügen, sollten Sie auch Pagernummern und Telefonverzeichnisse testen.

Aspekte in Bezug auf Verfügbarkeit

Folgende Aspekte sollten bei der Festlegung von Verfügbarkeitsanforderungen berücksichtigt werden:

  • Machen Sie sich die Sicherheitslücken des vorgeschlagenen Infrastrukturentwurfs bewusst. Stellen Sie sicher, dass keine Fehlerquellen vorhanden sind. Als Fehlerquellen werden Komponenten in der Messaginginfrastruktur bezeichnet, die nicht überflüssig sind und bei Ausfall Auswirkungen auf den Benutzer haben. Der technische Lösungsentwurf sollte die vollständige End-to-End-Konfiguration abdecken.

  • Berücksichtigen Sie die vom Unternehmen für den Messagingdienst angegebene Mindestverfügbarkeit sowie die Mindestanforderungen in Bezug auf Zuverlässigkeit, Wartungsfähigkeit und Bedienbarkeit der einzelnen Komponenten in der Messaginginfrastruktur.

  • Berücksichtigen Sie Test- oder Simulationsoptionen neuer Komponenten, um sicherzustellen, dass diese die angegebenen Anforderungen erfüllen. Um beurteilen zu können, ob neue Komponenten des Entwurfs den festgelegten Anforderungen entsprechen, muss das Testsystem sicherstellen, dass die erwartete Verfügbarkeit auch tatsächlich bereitgestellt werden kann. Der Test sollte auch durchgeführt werden, wenn die Komponenten in Betrieb sind. Simulationstools, mit denen die erwarteten Benutzeranforderungen an die neuen IT-Dienstleistungen nachgebildet werden, sollten sorgfältig geprüft werden, um sicherzustellen, dass die Komponenten auch bei großem Volumen und Stress ordnungsgemäß arbeiten.

Aspekte in Bezug auf Hochverfügbarkeit

Für eine Messaginglösung mit hoher Verfügbarkeit müssen Sie in ein Überwachungsprogramm, Dienstverwaltungsprozesse, Systemverwaltungstools und Redundanz bereitstellen. Bei Bereitstellungen mit hoher Verfügbarkeit darf die End-to-End-Konfiguration keine einzige Fehlerquelle aufweisen. Bei der Konzeption einer hohen Verfügbarkeit müssen Sie das Entfernen einzelner Fehlerquellen und Planen alternativer Komponenten berücksichtigen, um die Störung der Geschäftsabläufe bei Ausfall einer Komponente möglichst gering zu halten. Das Konzept sollte darüber hinaus bei geplanter Ausfallzeiten, die für Wartungsaktivitäten wie das Implementieren von Änderungen in die Infrastruktur erforderlich sind, Auswirkungen auf den Geschäftsablauf vermeiden oder möglichst gering halten. Bei den Wiederherstellungskriterien sollten die schnelle Wiederherstellung und die umgehende Bereitstellung von Diensten als oberstes Ziel bereits bei der Konzeptentwicklung definiert werden.

Beim Entwickeln eines Bereitstellungsplans für Ihre Messaginglösung müssen Sie die Ziele der Lösung definieren. Dies ist besonders wichtig beim Entwerfen der Verfügbarkeitseigenschaften der Lösung. Häufig ergeben sich bei den Zielen eines Unternehmens Widersprüche. Beispielsweise können die Ziele für die Verfügbarkeit bei 100 Prozent liegen, wobei gleichzeitig gefordert wird, dass die neuesten Sicherheitsupdates binnen einer Woche nach ihrer Veröffentlichung aufgespielt werden. Die Kosten sind oft ein weiterer Faktor, den es bei Bereitstellungsplänen zu berücksichtigen gilt. Das Befolgen einer Planungsmethode, die alle Unternehmensanforderungen ermittelt und die möglichen Optionen mit diesen Anforderungen abgleicht, ist der beste Ansatz zum Bestimmen der optimalen Lösung für Ihr Unternehmen.

Zum Erreichen einer hohen Verfügbarkeit muss der Schwerpunkt fortlaufend auf die Betriebsabläufe in Ihrer Organisation gelegt werden. Sämtliche Ursachen von Ausfällen müssen bekannt sein. Für Ausfälle, die durch Prozessoptimierungen verhindert werden können, müssen die entsprechenden Schritte eingeleitet werden.

Ein weiterer Hauptfaktor bei der Maximierung der Verfügbarkeit ist die Überwachung der Exchange-Umgebung. Durch eine proaktive Überwachung können Problembereiche im System ausgemacht werden, bevor es zu Fehlern oder Ausfällen kommt. Darüber hinaus kann die Überwachung eine Warnung des Betriebspersonals bei Problemen auslösen, die nicht automatisch vom System behoben werden. In solchen Situationen kann eine rechtzeitige Reaktion die Dauer des Ausfalls verkürzen und so die Verfügbarkeit verbessern.

Exchange 2007 weist Abhängigkeiten mit der Infrastruktur innerhalb eine Rechenzentrums auf. Deshalb unterliegt die Verfügbarkeit von Exchange der von den anderen Komponenten gebotenen Verfügbarkeit. Organisationen sollten für jede Abhängigkeit Vereinbarungen zum Servicelevel (Service Level Agreements - SLAs) einrichten. Die SLA muss die Verfügbarkeit des bereitgestellten Diensts und die Wiederherstellungsdauer nach einem Ausfall definieren. Der Active Directory-Verzeichnisdienst ist beispielsweise für Exchange überaus wichtig. Wenn die Verfügbarkeit von Active Directory niedriger als die Verfügbarkeitsziele für Exchange ist, muss damit gerechnet werden, dass Exchange seine Ziele nicht erreicht.

Die Verfügbarkeit von Exchange 2007 ist von der Verfügbarkeit anderer Dienste in der IT-Infrastruktur abhängig. Dienste wie Active Directory und das Netzwerk müssen funktionieren, damit Exchange wunschgemäß arbeiten kann. Die Verfügbarkeit dieser Komponenten wirkt sich direkt auf die Verfügbarkeit von Exchange aus. Sie müssen daher sicherstellen, dass die Anforderungen an die Verfügbarkeit von Exchange nicht die Verfügbarkeitsanforderungen der anderen Komponenten übersteigen. Es folgt eine Liste von Komponenten, von denen Exchange abhängig ist:

  • Active Directory

  • Domain Name System

  • TCP/IP-Netzwerk

  • Speichersubsystem

  • Sicherungsdienste

  • Überwachungsdienste

  • Rechenzentrumsinfrastruktur (Stromversorgung und Klimatisierung)

Nachdem Sie Ihre Unternehmensziele und die SLAs für die Exchange-Abhängigkeiten definiert haben, sollten Sie eine Ausgangsliste mit den Verfügbarkeitsanforderungen für Messagingdienste erstellen. Diese Liste sollte die einzelnen allgemeinen Klassen von Ausfällen und die erwartete Wiederherstellungsdauer (Recovery Time Objective, RTO) enthalten. Für datenbezogene Ausfälle sollte die Liste einen Hinweis auf die Auswirkungen des Ausfalls auf die Daten aufweisen. Dies kann durch Angeben eines Wiederherstellungszeitpunkts erfolgen. Ein Wiederherstellungszeitpunkt bestimmt die Auswirkungen auf die Daten, indem ein Zeitpunkt angegeben wird, der den nach einer Wiederherstellung verfügbaren Datenbestand definiert. Ausfälle bzw. Fehler, die berücksichtigt werden sollten:

  • Verloren gegangenes einzelnes E-Mail-Element

  • Verloren gegangenes einzelnes Postfach

  • Verloren gegangene oder beschädigte Datenbank

  • Datenträgerausfall

  • Ausfall oder Beschädigung eines Datenträgervolumes

  • Ausfall einer Speichereinheit

  • Serverausfall

  • Verlust der Netzwerkverbindung

  • Ausfall des Rechenzentrums

In vielen Organisationen variieren die festgelegten Verfügbarkeitsanforderungen basierend auf dem Benutzertyp. Einige Benutzer nutzen das Messagingsystem beispielsweise zum Nachverfolgen von Lieferungen oder Verkäufen, während andere es für nicht unternehmenswichtige Nachrichten verwenden. Die Werte für Wiederherstellungsdauer und -zeitpunkt müssen für Benutzer, für die das Nachrichtensystem für unternehmenswichtige Prozesse unbedingt erforderlich ist, so niedrig wie möglich sein. Für andere Benutzer können höhere Werte gewählt werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Standortflexibilität für Exchange 2007 finden Sie unter Site Resilience Configurations.