Bereitstellen von Exchange Server 2003 in einem Cluster

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-12-08

Nachdem Sie die Strategie für die Clusterbereitstellung geplant haben, stellt die ordnungsgemäße Bereitstellung dieses Clusters die hohe Verfügbarkeit der Server sicher, die Microsoft Exchange Server 2003 verwenden. Obwohl die Bereitstellung von Exchange in einem Cluster ähnlich der Bereitstellung von Exchange in einer Organisation ohne Cluster ist, gibt es wichtige Unterschiede zu beachten. Um einen umfassenden Überblick über die Bereitstellung von Exchange Server 2003 in einem Cluster zu erhalten, sollten Sie daher dieses Thema zusammen mit den vorhergehenden Themen in diesem Handbuch sorgfältig durchlesen.

In diesem Thema wird insbesondere auf die folgenden Themen eingegangen:

  • Anforderungen für Clustering
    In diesem Abschnitt werden die Anforderungen für die Installation von Exchange Server 2003 erläutert, einschließlich der erforderlichen Versionen von Microsoft Windows und Exchange, Softwareanforderungen und Anforderungen an die Netzwerkkonfiguration.
  • Bereitstellungsszenarios
    Dieser Abschnitt enthält Informationen über die folgenden Konfigurationen und Verfahrensweisen zur Bereitstellung von Exchange Server 2003-Clustern:
    • Clusterszenario mit vier Knoten
    • Bereitstellen eines neuen Exchange Server 2003-Clusters
    • Aktualisieren eines Exchange 2000 Server-Clusters auf Exchange Server 2003
    • Migrieren eines Exchange Server 5.5-Clusters zu Exchange Server 2003
    • Aktualisieren gemischter Exchange 2000 Server- und Exchange Server 5.5-Cluster

Führen Sie die folgenden Schritte aus, bevor Sie mit den in diesem Thema aufgelisteten Bereitstellungsverfahren fortfahren:

  • Lesen Sie den Abschnitt „Verwenden des Serverclusterdiensts“ im Handbuch Planen eines Exchange 2003-Messagingsystems (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=47584).
  • Erstellen Sie einen Windows 2000-Server oder einen Microsoft Windows Server™ 2003-Cluster. Informationen zum Erstellen eines Windows 2000- bzw. Windows Server 2003-Clusters finden Sie in den folgenden Ressourcen:

Anforderungen für Clustering

Bevor Sie Exchange Server 2003 auf einem Windows 2000 Server- oder Windows Server 2003-Cluster bereitstellen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Organisation die in diesem Abschnitt genannten Anforderungen erfüllt.

Systemweite Anforderungen für Clustering

Stellen Sie sicher, dass die folgenden systemweiten Anforderungen erfüllt sind, bevor Sie den Exchange Server 2003-Cluster bereitstellen:

  • Stellen Sie sicher, dass DNS (Domain Name System) und WINS (Windows Internet Name Service) verwendet werden. Der DNS-Server sollte im Idealfall dynamische Aktualisierungen akzeptieren. Wenn der DNS-Server keine dynamischen Aktualisierungen akzeptiert, müssen Sie einen DNS-Hosteintrag (A-Eintrag) für jede Netzwerknamenressource im Cluster erstellen. Exchange funktioniert andernfalls nicht ordnungsgemäß. Weitere Informationen zum Konfigurieren von DNS in Exchange finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 322856, „Konfigurieren von DNS für eine Verwendung mit Exchange Server“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=322856).

  • Wenn die Clusterknoten zu einer Verzeichnisnamensdienst-Zone gehören, die über einen anderen Namen als den Domänennamen des Microsoft Active Directory-Verzeichnisdiensts verfügt, zu dem der Computer gehört, schließt der DNSHostName standardmäßig nicht den Namen der untergeordneten Domäne ein. In diesem Fall müssen Sie die DNSHostName-Eigenschaft ändern, um sicherzustellen, dass bestimmte Dienste ordnungsgemäß funktionieren, beispielsweise der Dateireplikationsdienst (FRS). Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 240942 „Active Directory-Eigenschaft DNSHostName enthält Subdomäne nicht“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=240942).

  • Alle Clusterknoten müssen Server derselben Domäne sein. Exchange Server 2003 wird nicht für Knoten unterstützt, die auch Active Directory-Verzeichnisserver sind, oder Knoten, die verschiedenen Active Directory-Domänen angehören.

  • Beim Erstellen der virtuellen Exchange-Server müssen Sie über eine ausreichende Anzahl von statischen IP-Adressen verfügen. Genauer gesagt muss ein Cluster mit <n> Knoten und <e> virtuellen Exchange-Servern über 2*n + e +1 IP-Adressen verfügen. In dieser Gleichung stellt +1 die zusätzliche IP-Adresse für die Standard-Clustergruppe dar. Es wird daher empfohlen, dass für einen Cluster mit zwei Knoten fünf statische Adressen zuzüglich der Anzahl der virtuellen Exchange-Server vorhanden sein sollten. Bei einem Cluster mit vier Knoten sollten neun statische Adressen zuzüglich der Anzahl der virtuellen Exchange-Server zur Verfügung stehen. Weitere Informationen zu IP-Adressen finden Sie im Abschnitt „IP-Adressen und Netzwerknamen“ im Handbuch Planen eines Exchange 2003-Messagingsystems (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=47584).

    noteAnmerkung:
    In diesem Thema bezieht sich die Bezeichnung „virtueller Exchange-Server“ auf virtuelle Exchange-Server im Cluster und nicht auf virtuelle Protokollserver, z. B. virtuelle HTTP-Server.
  • Stellen Sie sicher, dass der Clusterdienst auf allen Knoten installiert ist und ordnungsgemäß ausgeführt wird, bevor Sie Exchange Server 2003 installieren. Unter Windows 2000 müssen Sie den Clusterdienst manuell installieren und konfigurieren. Für Windows Server 2003, Enterprise und Datacenter Edition, ist der Clusterdienst als Standard installiert. Nach der Installation des Diensts können Sie mithilfe der Clusterverwaltung den Cluster konfigurieren. Wenn der Clusterdienst vor der Installation nicht auf jedem Knoten installiert ist und ordnungsgemäß ausgeführt wird, kann das Exchange Server 2003-Setup die Cluster-gestützte Version von Exchange 2003 nicht installieren.

    noteAnmerkung:
    Wenn Sie Exchange Server 2003 vor der Konfiguration des Clusters installiert haben, müssen Sie Exchange Server 2003 deinstallieren, den Cluster konfigurieren und anschließend Exchange Server 2003 erneut installieren.
  • Installieren Sie Exchange Server 2003 nicht auf mehreren Knoten gleichzeitig.

  • Ein Exchange Server 2003-Clusterserver kann nicht als erster Servercomputer mit Exchange Server 2003 einem Exchange Server 5.5-Standort beitreten. Der Grund hierfür besteht darin, dass der Standortreplikationsdienst (SRS) auf einem Exchange-Cluster nicht unterstützt wird. Sie müssen zunächst einen eigenständigen Server mit Exchange Server 2003 ohne Clustering an einem Exchange Server 5.5-Standort installieren, bevor Sie Exchange Server 2003 auf den Clusterknoten installieren. (Der erste Server mit Exchange Server 2003, der an einem Exchange Server 5.5-Standort installiert wird, führt SRS aus.) Weitere Informationen zu SRS finden Sie in der Exchange Server 2003-Hilfe.

  • Stellen Sie vor der Installation von Exchange Server 2003 sicher, dass der Ordner auf der physischen Datenträgerressource, in dem Sie die freigegebenen Daten von Exchange installieren möchten, leer ist.

  • Sie müssen die gleiche Version von Exchange Server 2003 auf allen Knoten des Clusters installieren. Zusätzlich müssen die Exchange-Programmdateien auf allen Knoten im Cluster am gleichen Speicherort installiert werden. In Exchange Server 2003 werden die Exchange-Binärdateien im lokalen Speicher installiert und nicht im gemeinsamen Speicher der Cluster.

  • Als Mindestanforderung müssen die Microsoft Exchange Messaging and Collaboration- sowie die Microsoft Exchange-Systemverwaltungstools auf allen Knoten installiert sein.

  • Das Clusterdienstkonto muss über lokale Administratorrechte für die Clusterknoten verfügen und ein Domänenbenutzerkonto sein. Sie können diese Berechtigungen festlegen, indem Sie ein Domänenbenutzerkonto erstellen und als Mitglied der lokalen Administratorgruppe für jeden Knoten hinzufügen.

  • In Windows 2000 und höheren Versionen verfügt jedes Benutzerkonto über die Berechtigung, der Domäne einen Computer hinzuzufügen. Wenn diese Berechtigung im Rahmen der Sicherheitsrichtlinien Ihrer Organisation eingeschränkt wurde, müssen Sie sie explizit erteilen. Informationen dazu, wie Sie überprüfen können, ob das Clusterdienstkonto über die Benutzerberechtigung zum Hinzufügen von Arbeitsstationen zu einer Domäne verfügt, finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 307532 „Problembehandlung für das Clusterdienstkonto bei Änderung von Computerobjekten“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=307532).

  • (Empfohlen) Installieren Sie Terminaldienste, damit die Administratoren die Cluster mithilfe von Remotedesktop verwalten können. Administratoren können die Cluster jedoch auch über die Verwaltung (Adminpak.msi) von einem beliebigen Computer mit Exchange Server 2003 aus verwalten.

    noteAnmerkung:
    Terminaldienste sind als Standard auf Servern mit Windows Server 2003 installiert. Bei Servern mit Windows 2000 stellen die Terminaldienste eine optionale Komponente dar.

Serverspezifische Anforderungen für Clustering

Stellen Sie sicher, dass Ihre Server die in diesem Abschnitt beschriebenen Anforderungen erfüllen, bevor Sie den Exchange Server 2003-Cluster bereitstellen.

Hardwareanforderungen

Die Hardwareanforderungen zur Bereitstellung von Exchange Server 2003-Clustern hängen vom verwendeten Betriebssystem ab.

  • Hardwareanforderungen für Windows Server 2003
    Exchange Server 2003-Clusterknoten, die unter Windows Server 2003 Enterprise oder Datacenter Edition ausgeführt werden, müssen die im Windows Server-Katalog (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=17219) im Abschnitt „Cluster Solutions“ aufgeführten Hardwareanforderungen erfüllen. Bei einem geografisch verteilten Cluster müssen außerdem sowohl die Hardware- als auch die Softwarekonfiguration zertifiziert und im Windows Server-Katalog unter "Geographically Dispersed Cluster Solution" aufgeführt sein.
  • Hardwareanforderungen für Windows 2000 Server
    Exchange Server 2003-Clusterknoten, die unter Windows 2000 Server installiert sind, müssen die Advanced Server oder Datacenter Server Edition ausführen. Informationen über die Hardwareanforderungen für diese Editionen finden Sie im Abschnitt zu den Checklisten für die Clusterserverinstallation im technischen Artikel Schrittweise Anleitung zum Installieren des Clusterdiensts (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=83053).
noteAnmerkung:
Um die Konfiguration zu vereinfachen und mögliche Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden, wird empfohlen, bei der Clusterkonfiguration identische Speicherhardware für alle Clusterknoten zu verwenden.

Anforderungen an die Betriebssystemversion und die Exchange-Edition

Für das Erstellen von Exchange-Clustern sind bestimmte Versionen des Betriebssystems und von Exchange erforderlich. In Tabelle 1 sind die erforderlichen Versionen von Windows 2000 und Windows Server 2003 sowie die Exchange Server 2003-Editionen und die Anzahl der jeweils zur Verfügung stehenden Clusterknoten aufgeführt.

Wichtig

Exchange Server 2003 Standard Edition unterstützt kein Clustering. Clustering wird ebenfalls nicht von Windows 2000 Server und Windows Server 2003 unterstützt.

Tabelle 1   Anforderungen an die Betriebssystemversion und Exchange-Edition

Betriebssystemversion Exchange Server 2003-Edition Verfügbare Clusterknoten

Beliebiger Server der Windows 2000 Server- oder Windows Server 2003-Reihe

Exchange Server 2003 Standard Edition

Keine

Windows 2000 Server oder Windows Server 2003 Standard Edition

Exchange Server 2003 Standard Edition oder Exchange Server 2003 Enterprise Edition

Keine

Windows 2000 Advanced Server

Exchange Server 2003 Enterprise Edition

Bis zu zwei

Windows 2000 Datacenter Server

Exchange Server 2003 Enterprise Edition

Bis zu vier

Windows Server 2003 Enterprise Edition

Exchange Server 2003 Enterprise Edition

Bis zu acht

Windows Server 2003 Datacenter Edition

Exchange Server 2003 Enterprise Edition

Bis zu acht

Anforderungen für freigegebene Festplatten

Im Folgenden sind die Mindestanforderungen für freigegebene Festplatten bei der Installation von Exchange Server 2003 auf einem Windows 2000- oder Windows Server 2003-Cluster aufgeführt:

  • Freigegebene Festplatten müssen physisch mit einem freigegebenen Bus verbunden sein.
  • Auf die Festplatten muss von jedem Knoten im Cluster aus zugegriffen werden können.
  • Festplatten müssen als Basisdatenträger und nicht als dynamische Festplatten konfiguriert sein.
  • Alle Partitionen auf der freigegebenen Festplatte müssen als NTFS-Dateisystem formatiert sein.
  • Es können nur physische Festplatten als Clusterressourcen verwendet werden. Alle Partitionen auf einer physischen Festplatte werden als eine Ressource behandelt.
  • Es wird empfohlen, mithilfe von Diskpart die gemeinsam verwendeten Datenträger auf der Speicherebene auszurichten. Diskpart ist ein im Windows Server 2003 Service Pack 1 enthaltenes Tool. Weitere Informationen finden Sie unter "Anpassen der Exchange-E/A-Vorgänge an die Speichernachverfolgungsgrenzen" in Optimieren von Speichersystemen für Exchange Server 2003.

Anforderungen für die Netzwerkkonfiguration

Stellen Sie sicher, dass die Netzwerke für die Client- und Clusterkommunikation ordnungsgemäß konfiguriert sind. In diesem Abschnitt werden Verknüpfungen zu den notwendigen Verfahrensweisen beschrieben, um sicherzustellen, dass die privaten und öffentlichen Netzwerkeinstellungen ordnungsgemäß konfiguriert sind. Zusätzlich müssen Sie sicherstellen, dass die Netzwerkverbindungen für den Cluster in der richtigen Reihenfolge konfiguriert sind.

Ausführliche Anweisungen zum Konfigurieren des privaten Netzwerks in einem Exchange-Cluster finden Sie unter How to Configure the Private Network in an Exchange Cluster.

Ausführliche Anweisungen zum Konfigurieren des öffentlichen Netzwerks in einem Exchange-Cluster finden Sie unter Konfigurieren des öffentlichen Netzwerks in einem Exchange-Cluster.

Ausführliche Anweisungen zum Konfigurieren der Netzwerkverbindungs-Reihenfolge in einem Exchange-Cluster finden Sie unter Konfigurieren der Reihenfolge der Netzwerkverbindungen in einem Exchange-Cluster.

In Abbildung 1 wird eine Netzwerkkonfiguration für einen Cluster mit vier Knoten dargestellt.

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Weitere Informationen zum Konfigurieren öffentlicher und privater Netzwerke in einem Cluster finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 258750 "Empfehlungen für die private Heartbeat-Konfiguration auf einem Clusterserver" (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=258750).

Änderungen des Berechtigungsmodells für Clustering

Die zum Erstellen, Löschen oder Ändern eines virtuellen Exchange-Servers erforderlichen Berechtigungen wurden in Exchange Server 2003 geändert. Diese Änderungen lassen sich am besten anhand eines Vergleichs mit dem Exchange 2000 Server-Berechtigungsmodell verdeutlichen.

noteAnmerkung:
In den folgenden Abschnitten bezeichnet der Begriff „Cluster-Administrator“ die Person, die in Ihrer Organisation die Exchange-Cluster verwaltet.

Exchange 2000 Server-Berechtigungsmodell

Ein Exchange 2000 Server-Clusteradministrator kann einen virtuellen Exchange-Server nur erstellen, löschen oder ändern, wenn das Konto des Clusteradministrators und das Clusterdienstkonto über die folgenden Berechtigungen verfügen:

  • Wenn es sich beim virtuellen Exchange-Server um den ersten virtuellen Exchange-Server in der Exchange-Organisation handelt, müssen das Konto des Cluster-Administrators und das Clusterdienstkonto jeweils Mitglied einer Gruppe sein, die über die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf Organisationsebene verfügt.
  • Wenn es sich beim virtuellen Exchange-Server nicht um den ersten virtuellen Exchange-Server in der Exchange-Organisation handelt, müssen das Konto des Cluster-Administrators und das Clusterdienstkonto jeweils Mitglied einer Gruppe sein, die über die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf der Ebene der administrativen Gruppe verfügt.

Exchange Server 2003-Berechtigungsmodell

Das Berechtigungsmodell wurde in Exchange Server 2003 geändert. Für das Clusterdienstkonto von Windows sind keine Exchange-spezifischen Berechtigungen mehr erforderlich. Insbesondere muss dem Clusterdienstkonto von Windows nicht mehr die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ zugewiesen werden, weder auf Ebene der Exchange-Organisation noch auf Ebene der administrativen Gruppe. Die Standardberechtigungen in der Gesamtstruktur sind für die Funktion in Exchange Server 2003 ausreichend.

Der Clusteradministrator muss wie in Exchange 2000 Server über die folgenden Berechtigungen verfügen:

  • Wenn es sich beim virtuellen Exchange-Server um den ersten virtuellen Exchange-Server in der Exchange-Organisation handelt, muss der Clusteradministrator Mitglied einer Gruppe sein, die über die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf Organisationsebene verfügt.
  • Wenn es sich beim virtuellen Exchange-Server nicht um den ersten virtuellen Exchange-Server in der Organisation handelt, müssen Sie ein Konto verwenden, das Mitglied einer Gruppe ist, die über die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf der Ebene der administrativen Gruppe verfügt.

Abhängig vom Modus, in dem die Exchange-Organisation ausgeführt wird (einheitlicher oder gemischter Modus) und abhängig von der Topologiekonfiguration müssen die Clusteradministratoren jedoch über die folgenden zusätzlichen Berechtigungen verfügen:

  • Wenn die Exchange-Organisation im einheitlichen Modus betrieben wird und sich der virtuelle Exchange-Server in einer Routinggruppe befindet, die sich über mehrere administrative Gruppen erstreckt, muss der Clusteradministrator Mitglied einer Gruppe sein, der die Funktion "Exchange-Administrator – Vollständig" auf allen administrativen Gruppenebenen zugewiesen ist, über die sich die Routinggruppe erstreckt. Wenn sich der virtuelle Exchange-Server beispielsweise in einer Routinggruppe befindet, die sich über die erste und zweite administrative Gruppe erstreckt, muss der Clusteradministrator ein Konto verwenden, das Mitglied einer Gruppe ist, der die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ für die erste administrative Gruppe zugewiesen ist und das ebenfalls Mitglied einer Gruppe ist, der die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ für die zweite administrative Gruppe zugewiesen ist.

    noteAnmerkung:
    Routinggruppen von Exchange-Organisationen, die im einheitlichen Modus ausgeführt werden, können sich über mehrere administrative Gruppen erstrecken. Routinggruppen von Exchange-Organisationen, die im gemischten Modus ausgeführt werden, können sich nicht über mehrere administrative Gruppen erstrecken.
  • In bestimmten Topologien, z. B. übergeordneten/untergeordneten Domänen, in denen der Clusterserver der erste Exchange-Server der untergeordneten Domäne ist, muss der Cluster-Administrator ein Mitglied der Gruppe sein, der die Funktion „Exchange-Administrator“ oder höher auf Organisationsebene zugewiesen ist, um den für den Empfängeraktualisierungsdienst in der untergeordneten Domäne zuständigen Server festzulegen.

Bereitstellungsszenarios

Nachdem Sie sichergestellt haben, dass die Exchange-Organisation die in diesem Thema aufgeführten Anforderungen erfüllt, können Sie einen Exchange Server 2003-Cluster bereitstellen. In diesem Abschnitt werden Verknüpfungen zu den Verfahren erläutert, die für die Bereitstellung von Exchange Server 2003-Aktiv/Passiv- oder Exchange Server 2003-Aktiv/Aktiv-Clustern in Windows Server 2003 durchgeführt werden müssen. Auf Verfahrensunterschiede in Bezug auf die Bereitstellung von Exchange Server 2003-Clustern in Windows 2000 wird speziell hingewiesen.

Dieser Abschnitt enthält die folgenden Bereitstellungsszenarios:

  • Clusterszenario mit vier Knoten
  • Bereitstellen eines neuen Exchange Server 2003-Clusters
  • Aktualisieren eines Exchange 2000 Server-Clusters auf Exchange Server 2003
  • Migrieren eines Exchange Server 5.5-Clusters zu Exchange Server 2003
  • Aktualisieren gemischter Exchange 2000 Server- und Exchange Server 5.5-Cluster

Clusterszenario mit vier Knoten

Auch wenn sich die in diesen Abschnitt aufgelisteten Bereitstellungsverfahren auf beliebige Clusterkonfigurationen beziehen, ist es hilfreich, diese anhand des typischen Szenarios eines Clusters mit vier Knoten zu erläutern.

Bei der empfohlenen Konfiguration eines Exchange Server 2003-Clusters mit vier Knoten handelt es sich um eine Konfiguration mit drei aktiven Knoten und einem passiven Knoten, wobei jeder der aktiven Knoten über einen virtuellen Exchange-Server verfügt. Diese Konfiguration ist vorteilhaft, da sie Ihnen die Möglichkeit bietet, drei aktive Exchange-Server auszuführen, wobei die Ausfallsicherheit durch einen passiven Server gewährleistet wird.

In Abbildung 2 ist ein Exchange Server 2003-Aktiv/Passiv-Cluster mit vier Knoten dargestellt.

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In den nachstehenden Abschnitten sind die empfohlenen Software-, Hardware- und Speicheranforderungen für einen Exchange Server 2003-Aktiv/Passiv-Cluster mit vier Knoten aufgeführt.

Empfehlungen für die Software

In diesem Szenario führen alle vier Knoten des Clusters Windows Server 2003 Enterprise Edition und Exchange Server 2003 Enterprise Edition aus. Darüber hinaus ist jeder Knoten mit einem DNS-Server verbunden, der dynamische Aktualisierungen zulässt.

Empfehlungen für die Hardware

Für dieses Szenario gelten die folgenden Hardwareempfehlungen:

Serverhardware

  • Vier Prozessoren mit 1 GHz, 1 MB oder 2 MB L2-Cache
  • 4 GB ECC-RAM (Error Correction Code)
  • Zwei Netzwerkschnittstellenkarten mit einer Geschwindigkeit von 100 Mbp/s oder 1000 Mbp/s
  • RAID-1-Array mit zwei internen Festplatten für die Windows Server 2003- und Exchange Server 2003-Programmdateien
  • Zwei redundante 64-Bit-Fiber-Hostbusadapter (HBAs) für die Verbindung mit dem Storage Area Network (SAN)

LAN-Hardware

  • Zwei Netzwerk-Switches (Duplex) mit einer Geschwindigkeit von 100 Mbp/s oder 1000 Mbp/s

SAN-Hardware

  • Redundante Fiber Switches
  • 106 Datenträgerspindles (Ultra Wide SCSI) mit einer Spindlegeschwindigkeit von 10.000 UpM oder höher
  • mindestens 256 MB Lese-/Schreibcache

Empfehlungen für die Speicherkonfiguration

Für dieses Szenario gelten die folgenden Empfehlungen für die Speicherkonfiguration:

Speichergruppen und Datenbanken

  • Drei Speichergruppen pro virtuellem Exchange-Server
  • Fünf Datenbanken pro Speichergruppe

Festplattenkonfiguration

In Tabelle 2 ist die empfohlene Festplattenkonfiguration aufgeführt. Weitere Informationen dazu und zu anderen Laufwerkkonfigurationen finden Sie im Kapitel „Laufwerkbuchstabenbeschränkungen“ im Handbuch Planen eines Exchange 2003-Messagingsystems (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47584).

Tabelle 2   Festplattenkonfiguration für einen Aktiv/Passiv-Cluster mit vier Knoten und drei virtuellen Exchange-Servern

Knoten 1 (VES1, aktiv) Knoten 2 (VES2, aktiv) Knoten 3 (VES3, aktiv) Knoten 4 (passiv)

Datenträger 1: SMTP/MTA

Datenträger 8: SMTP

Datenträger 15: SMTP

Datenträger 22: Quorum

Datenträger 2: SG1-Datenbanken

Datenträger 9: SG1-Datenbanken

Datenträger 16: SG1-Datenbanken

 

Datenträger 3: SG1-Protokolle

Datenträger 10: SG1-Protokolle

Datenträger 17: SG1-Protokolle

 

Datenträger 4: SG2-Datenbanken

Datenträger 11: SG2-Datenbanken

Datenträger 18: SG2-Datenbanken

 

Datenträger 5: SG2-Protokolle

Datenträger 12: SG2-Protokolle

Datenträger 19: SG2-Protokolle

 

Datenträger 6: SG3-Datenbanken

Datenträger 13: SG3-Datenbanken

Datenträger 20: SG3-Datenbanken

 

Datenträger 7: SG3-Protokolle

Datenträger 14: SG3-Protokolle

Datenträger 21: SG3-Protokolle

 

SAN-Festplattenkonfiguration

  • SMTP/MTA-Datenträger   RAID (0+1)-Array, das aus vier Spindles besteht. (3 VES × 4 Datenträger = 12 Datenträger.)
  • Laufwerke für Speichergruppenprotokolle   RAID 1-Array, das aus zwei Spindles besteht. (3 VES × 3 Speichergruppen × 2 Datenträger = 18 Datenträger.)
  • Datenbankdatenträger (EDB- und STM-Dateien)   RAID (0+1)-Array, das aus acht Spindles besteht. (3 VES × 3 Speichergruppen × 8 Datenbanken = 72 Datenträger.)
  • Quorumdatenträger-Ressourcenlaufwerk   RAID 1-Array, das aus zwei Spindles besteht (2 Datenträger).

Die Gesamtzahl der freigegebenen Datenträgerspindles beträgt 104.

Bereitstellen eines neuen Exchange Server 2003-Clusters

Dieser Abschnitt enthält Informationen über die Bereitstellung eines neuen Exchange Server 2003-Clusters in Ihrer Organisation. Die Verfahrensweisen, auf die in diesem Abschnitt verwiesen wird, beziehen sich auf beliebige Clusterkonfigurationen, angefangen mit einem Aktiv/Passiv-Cluster mit zwei und bis acht Knoten bis hin zu einem Aktiv/Aktiv-Cluster mit einem oder zwei Knoten.

In diesem Abschnitt werden insbesondere die folgenden Schritte erläutert:

  1. Vorbereiten von Active Directory für Exchange Server 2003
  2. Installieren von Exchange Server 2003 auf jedem Knoten
  3. Erstellen der virtuellen Exchange-Server

Schritt 1: Vorbereiten von Active Directory für Exchange Server 2003

Die Vorbereitung von Active Directory für die Clusterinstallation ist ähnlich der Vorbereitung von Active Directory für Server ohne Clustering.

Schritt 1 umfasst die folgenden Aufgaben:

  1. Führen Sie ForestPrep aus.
  2. Führen Sie DomainPrep aus.

Ausführen von ForestPrep

Bevor Sie Exchange Server 2003 in der Gesamtstruktur installieren, müssen Sie das Windows Active Directory-Schema erweitern. Dazu müssen Sie ForestPrep ausführen.

noteAnmerkung:
Die Ausführung von ForestPrep ist nur dann erforderlich, wenn Sie Exchange Server 2003 in Ihrer Organisation zum ersten Mal installieren. Wenn Exchange Server 2003 in Ihrer Organisation bereits installiert ist, müssen Sie ForestPrep nicht ausführen.

Ausführliche Anweisungen zum Ausführen von ForestPrep finden Sie unter Ausführen des Dienstprogramms ForestPrep von Exchange Server 2003.

noteAnmerkung:
Während des Prozesses ForestPrep geben Sie den Namen des Benutzers oder der Gruppe ein, der bzw. die für die Installation von Exchange Server 2003 verantwortlich ist. Dieses Konto muss ein Domänenkonto sein, das die lokalen Administratorrechte für die Clusterknoten umfasst. Das angegebene Konto muss außerdem über die Berechtigung zur Verwendung des Assistenten für die Zuweisung von Verwaltungsberechtigungen auf Exchange-Objekte verfügen, um alle Ebenen von Exchange Server 2003-Administratorkonten erstellen zu können.

Ausführen von DomainPrep

Sie müssen DomainPrep für jede Windows 2000- oder Windows Server 2003-Domäne ausführen, in der Sie Exchange Server 2003 installieren möchten. Bevor Sie DomainPrep ausführen können, muss ForestPrep jedoch die Replikation der Schemaaktualisierungen abgeschlossen haben.

noteAnmerkung:
Die Ausführung von DomainPrep ist nur dann erforderlich, wenn Sie Exchange Server 2003 in Ihrer Organisation zum ersten Mal installieren. Wenn Exchange Server 2003 bereits in Ihrer Domäne installiert ist, müssen Sie DomainPrep nicht ausführen.

Ausführliche Anweisungen zum Ausführen von DomainPrep finden Sie unter Ausführen des Dienstprogramms DomainPrep von Exchange Server 2003.

Schritt 2: Installieren von Exchange Server 2003 auf jedem Knoten

Nachdem Sie das Schema mit ForestPrep erweitert und die Domäne mit DomainPrep vorbereitet haben, können Sie Exchange Server 2003 auf dem ersten Clusterknoten installieren.

Schritt 2 umfasst die folgenden Aufgaben:

  1. Stellen Sie sicher, dass der Clusterdienst auf jedem Knoten ausgeführt wird.
  2. Installieren und aktivieren Sie die benötigten Windows-Dienste.
  3. Installieren Sie MSDTC (Microsoft Distributed Transaction Coordinator).
  4. Führen Sie das Exchange Server 2003-Setup aus.

Bevor Sie diese Schritte ausführen, müssen Sie sich jedoch mit den Anforderungen für die Installation von Exchange Server 2003 auf Clusterservern vertraut machen (Tabelle 3).

Tabelle 3   Anforderungen für die Ausführung des Exchange-Setups auf einem Clusterserver

Bereich Anforderungen

Berechtigungen

Das Konto muss Mitglied einer Gruppe sein, der die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf Organisationsebene zugewiesen ist.

noteAnmerkung:
Ein Konto, das über die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf der administrativen Ebene verfügt, kann das Exchange-Setup auf einem Clusterknoten ausführen, wenn der Clusterknoten Mitglied der Gruppe „Exchange Domain Servers“ auf der dem Clusterknoten zugehörigen Domäne ist.

Für die Installation von Exchange Server 2003 in eine vorhandene Exchange Server 5.5-Organisation sind zusätzliche Berechtigungen erforderlich. Informationen zu den besonderen Berechtigungen für die Installation von Exchange Server 2003 in einer vorhandenen Exchange Server 5.5-Organisation finden Sie unter "Berechtigungen für die Migration von Exchange 5.5 zu Exchange 2003" in Migration von Exchange Server 5.5 zu Exchange Server 2003.

Dateisystem

  • Das Installationslaufwerk kann nicht das freigegebene Laufwerk des Clusters sein.
  • Das Installationslaufwerk muss über die Knoten hinweg identisch sein.

Clusterressourcen

  • MSDTC muss auf einem der Clusterknoten ausgeführt werden. Die MSDTC-Clusterressource muss in der Standard-Clustergruppe vorhanden sein.

Sonstige

  • Der Fully Qualified Domain Name (FQDN – vollqualifizierter Domänenname) des Knotens darf nicht mit der SMTP-Proxydomäne einer Empfängerrichtlinie übereinstimmen.
    noteAnmerkung:
    Bei einem Cluster mit drei oder mehr Knoten handelt es sich i. d. R. um einen Aktiv/Passiv-Cluster. Im Modus „aktiv/passiv“ können n – 1 oder weniger virtuelle Exchange-Server vorhanden sein, wobei n für die Anzahl der Knoten steht. Wenn beispielsweise durch die Installation von Exchange in einem Knoten der Cluster zu einem Cluster mit drei Knoten wird und die Anzahl der virtuellen Exchange-Server drei oder mehr beträgt, hält das Exchange-Setup die Installation an, bis Sie einen der virtuellen Exchange-Server entfernen.
  • Der Clusterdienst muss initialisiert sein und ausgeführt werden.
  • Wenn Sie über mehr als einen Knoten verfügen, muss es sich um einen Aktiv/Passiv-Cluster handeln. Bei nur einem Knoten ist die Konfiguration „aktiv/aktiv“ nicht zulässig.

Bei Verwendung von Windows 2000

Windows 2000 Service Pack 4 (SP4) ist erforderlich.

Sicherstellen, dass der Clusterdienst auf jedem Knoten ausgeführt wird

Damit Exchange Server 2003 erfolgreich auf einem Server in einem Cluster installiert werden kann, muss der Clusterdienst auf einem Clusterknoten installiert sein und ausgeführt werden. Der Clusterdienst wird als Standard mit Windows Server 2003 Enterprise Edition und Windows Server 2003 Datacenter Edition installiert. In Windows 2000 Server ist der Clusterdienst jedoch nicht als Standard installiert.

Ausführliche Anweisungen zum Bestätigen, dass der Clusterdienst ausgeführt wird, finden Sie unter Überprüfen, dass der Clusterdienst auf jedem Knoten ausgeführt wird.

Installieren und Aktivieren der benötigten Windows-Dienste

Für Exchange Server 2003-Setup müssen folgende Komponenten und Dienste auf dem Server installiert und aktiviert sein:

  • .NET Framework
  • ASP.NET
  • Internetinformationsdienste (IIS)
  • WWW-Publishingdienst
  • SMTP-Dienst
  • NNTP-Dienst (Network News Transfer Protocol)

Wenn Sie Exchange Server 2003 auf einem Server installieren, auf dem Windows 2000 ausgeführt wird, werden beim Exchange-Setup automatisch Microsoft .NET Framework und ASP.NET installiert. Der WWW-Publishingdienst, der SMTP-Dienst und der NNTP-Dienst müssen hingegen manuell installiert und gestartet werden, bevor Sie das Setup von Exchange Server 2003 ausführen.

Wichtig

Wenn Sie Exchange auf einem neuen Server installieren, werden nur die erforderlichen Dienste aktiviert. Das Post Office Protocol (POP3), Version 3, und das Internet Message Access Protocol (IMAP4) Version 4 sind beispielsweise auf allen Computern mit Exchange Server 2003 als Standard deaktiviert. Aktivieren Sie nur die Dienste, die Sie für die Durchführung von Exchange Server 2003-Aufgaben benötigen. Der NNTP-Dienst sollte immer deaktiviert sein. Obwohl NNTP für die Installation von Exchange erforderlich ist, werden die NNTP-Funktionen von Exchange nicht unterstützt und können nicht in Exchange-Serverclustern verwendet werden.

Ausführliche Anweisungen zum Installieren der IIS-Voraussetzungen für Exchange-Cluster, die unter Windows 2000 ausgeführt werden, finden Sie unter Installieren der erforderlichen IIS-Komponenten für Exchange Server 2003 unter Windows 2000.

Ausführliche Anweisungen zum Installieren der IIS-Voraussetzungen für Exchange-Cluster, die unter Windows Server 2003 ausgeführt werden, finden Sie unter Installieren der erforderlichen IIS-Komponenten für Exchange Server 2003 unter Windows Server 2003.

Installieren von MSDTC

Bevor Sie Exchange Server 2003 auf Servern mit Windows Server 2003 oder Windows 2000 installieren, müssen Sie zunächst die MSDTC-Ressource im Cluster installieren.

Das Installieren der MSDTC-Ressource in der Standard-Clustergruppe ist eine für Exchange empfohlene Methode. Die MSDTC-Ressource ist die einzige Ressource, die in der Standardclustergruppe unterstützt wird. Exchange-Ressourcen sollten der Standardclustergruppe nicht hinzugefügt werden, da diese Konfiguration nicht unterstützt wird.

Ausführliche Schritte zum Installieren des MSDTC in einem Windows 2000-Servercluster finden Sie unter Installieren des Microsoft Distributed Transaction Coordinator in einem Windows 2000 Server-Cluster.

Ausführliche Schritte zum Installieren des MSDTC in einem Windows Server 2003-Servercluster finden Sie unter Installieren des Microsoft Distributed Transaction Coordinator in einem Windows Server 2003-Servercluster.

noteAnmerkung:
Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 312316, „XADM: Setup Does Not Install Exchange 2000 on a Cluster if the MSDTC Resource Is Not Running“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=312316).

Weitere Informationen zum Hinzufügen der MSDTC-Ressource unter Windows Server 2003 finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 301600, „Konfigurieren des Microsoft Distributed Transaction Coordinator auf einem Windows Server 2003-Cluster“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=301600).

noteAnmerkung:
Der Knowledge Base-Artikel 301600 enthält einen Verweis auf den Artikel 817064, „Aktivieren von DTC-Netzwerkzugriff in Windows Server 2003“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=817064). Um die optimale Sicherheit für Exchange Server zu gewährleisten, sollte kein DTC-Netzwerkzugriff für Exchange-Cluster gewährt werden. Wenn Sie die DTC-Ressource für einen Exchange-Cluster konfigurieren, gewähren Sie keinen DTC-Netzwerkzugriff.

Ausführen des Exchange-Setups

Die Installation von Exchange Server 2003 in einem Cluster ist ähnlich der Installation von Exchange Server 2003 auf Servern ohne Clustering. Ausführliche Anweisungen zum Ausführen von Exchange-Setup in einem Windows-Server-Cluster finden Sie unter Ausführen von Exchange-Setup in einem Windows Server-Cluster.

noteAnmerkung:
Bei der Installation von Exchange Server 2003 in einem Windows-Cluster wird die unbeaufsichtigte Installation nicht unterstützt.

Es wird empfohlen, dass Sie vor der Installation von Exchange Server 2003 auf einem Knoten alle Clusterressourcen dieses Knotens auf einen anderen Knoten verschieben.

Wichtig

Installieren Sie Exchange Server 2003 vollständig auf einem Knoten, bevor Sie es auf einem weiteren Knoten installieren.

Wichtige Informationen über die nach der Bereitstellung auszuführenden Schritte finden Sie unter Schritte nach der Installation von Exchange Server 2003. Dieses Thema enthält Informationen, wie der Erfolg der Exchange-Installation geprüft werden kann. Es enthält außerdem Informationen über das Aktualisieren des Clusters mit den neuesten Service Packs und Sicherheitspatches für Exchange Server 2003.

Schritt 3: Erstellen der virtuellen Exchange-Server

Der letzte Schritt bei der Konfiguration von Exchange Server 2003 in einem Cluster ist die Erstellung der virtuellen Exchange-Server.

Schritt 3 umfasst die folgenden Aufgaben:

  1. Erstellen Sie die Ressourcengruppe, die den virtuellen Exchange-Server hosten soll. Für jeden virtuellen Exchange-Server ist eine separate Clustergruppe erforderlich. Exchange-Clusterressourcen sollten der Standardclustergruppe nicht hinzugefügt werden, und das Hinzufügen eines virtuellen Ecvhange-Servers zur Clustergruppe wird nicht unterstützt. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Erstellen einer Ressourcengruppe für einen virtuellen Exchange-Server in einem Windows Server-Cluster.
  2. Erstellen Sie eine IP-Adressressource. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Erstellen einer IP-Adressressource für einen virtuellen Exchange-Server in einem Windows Server-Cluster.
  3. Erstellen Sie eine Netzwerknamenressource. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Erstellen einer Netzwerknamenressource für einen virtuellen Exchange-Server in einem Windows Server-Cluster.
  4. Fügen Sie dem virtuellen Exchange-Server eine Datenträgerressource hinzu. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Verschieben einer vorhandenen Datenträgerressource auf einen virtuellen Exchange-Server in einem Windows Server-Cluster.
  5. Erstellen Sie eine Exchange Server 2003-Systemaufsichtsressource. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Erstellen einer Exchange-Systemaufsichtsressource für einen virtuellen Exchange-Server in einem Windows-Servercluster.
  6. Erstellen Sie zusätzliche virtuelle Exchange-Server. Sie müssen diese Schritte für jeden virtuellen Exchange-Server wiederholen, den Sie zum Cluster hinzufügen möchten. Beispiel:
    • Wenn Sie einen Exchange Server 2003-Aktiv/Passiv-Cluster mit zwei Knoten konfigurieren, erstellen Sie nur einen virtuellen Exchange-Server. Daher müssen Sie diese Aufgaben nur einmal durchführen.
    • Wenn Sie einen Exchange Server 2003-Cluster mit drei Aktiv- und einem Passiv-Knoten konfigurieren, erstellen Sie drei virtuelle Exchange-Server. Daher müssen Sie diese Aufgaben dreimal durchführen.

Bevor Sie diese Schritte durchführen, müssen Sie sich mit den Anforderungen für das Erstellen von virtuellen Exchange-Servern vertraut machen (Tabelle 4).

Tabelle 4   Anforderungen an virtuelle Exchange-Server

Bereich Anforderungen

Berechtigungen

  • Wenn Sie den ersten Exchange-Server in der Organisation oder in der Domäne erstellen, müssen Sie ein Konto verwenden, das Mitglied einer Gruppe ist, der die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf Organisationsebene zugewiesen ist.
  • Wenn der Exchange-Server nicht der erste in der Organisation oder in der Domäne ist, müssen Sie ein Konto verwenden, das Mitglied einer Gruppe ist, der die „Funktion Exchange-Administrator – Vollständig“ auf der administrativen Gruppenebene zugewiesen ist.

Dateisystem

  • Der MDBDATA-Ordner muss leer sein.

Clusterressourcen

  • Die Netzwerknamenressource muss online sein.
  • Die physischen Datenträgerressourcen müssen online sein.

Sonstige

  • Der FQDN des virtuellen Exchange-Servers darf nicht mit der SMTP-Proxydomäne einer Empfängerrichtlinie übereinstimmen.
  • Einschränkungen für „aktiv/aktiv“ müssen erzwungen werden.
  • Virtuelle Exchange-Server werden in ihren eigenen Clustergruppen installiert.

Hinzufügen einer Datenträgerressource zum virtuellen Exchange-Server

Sie müssen für jeden Datenträger, den Sie dem virtuellen Exchange-Server zuordnen möchten, eine Datenträgerressource hinzufügen. Dieser Abschnitt enthält Verknüpfungen zu den folgenden Verfahren:

noteAnmerkung:
Um eine mögliche Beschädigung der Festplatte zu vermeiden, lesen Sie die Informationen unter „Prüfliste: Erstellen eines Serverclusters“ in der Hilfe von Windows 2000 oder „Planung und Vorbereitung der Clusterinstallation“ in der Hilfe von Windows Server 2003 durch, bevor Sie einen Datenträger mit einem freigegebenen Bus verbinden.

Nach der erfolgreichen Erstellung der Exchange-Systemaufsichtsressource erstellt die Exchange-Systemaufsicht die folgenden zusätzlichen Ressourcen automatisch für den virtuellen Exchange-Server (Abbildung 3):

  • Instanz des Exchange-Informationsspeichers
  • Instanz des Exchange Message Transfer Agent
  • Instanz des Exchange-Routingdiensts
  • Instanz des virtuellen SMTP-Servers
  • Instanz des virtuellen HTTP-Servers von Exchange
  • Instanz von Exchange MS Search

Zum Erhöhen der Sicherheit sind die Windows IMAP4- und POP3-Protokolldienste als Standard nicht mehr auf Servern aktiviert, auf denen Windows Server 2003 ausgeführt wird. Entsprechend werden die IMAP4- und POP3-Protokollressourcen in der Standardeinstellung nicht mehr beim Erstellen eines virtuellen Servers mit Exchange Server 2003 erzeugt.

Weitere Informationen zum Hinzufügen von IMAP4- und POP3-Ressourcen finden Sie im Technischen Referenzhandbuch für Exchange Server 2003 unter „Verwalten von Exchange-Clustern“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47617).

noteAnmerkung:
Die MTA-Instanzressource (Message Transfer Agent) wird nur für den ersten virtuellen Exchange-Server erstellt, der zum Cluster hinzugefügt wird. Alle virtuellen Exchange-Server im Cluster nutzen diese MTA-Instanzressource gemeinsam.

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Wiederholen von Schritt 3 für den nächsten virtuellen Exchange-Server

Wiederholen Sie für jeden virtuellen Exchange-Server, den Sie erstellen möchten, das unter „Schritt 3: Erstellen der virtuellen Exchange-Server“ beschriebene Verfahren. Wenn Sie z. B. einen Aktiv/Passiv-Cluster mit vier Knoten und drei virtuellen Exchange-Servern erstellen, wiederholen Sie diesen Schritt noch zweimal. Wenn Sie einen Aktiv/Aktiv-Cluster mit zwei Knoten erstellen, müssen Sie diesen Schritt noch einmal wiederholen.

Unterstützung mehrerer SMTP-Domänen in einer Front-End-/Back-End-Topologie

Wenn Sie Exchange Server 2003 in einer Front-End-/Back-End-Topologie ausführen, die mehrere SMTP-Namespaces enthält, müssen Sie für jeden Domänennamespace zusätzliche virtuelle HTTP-Server auf dem virtuellen Exchange-Server erstellen. Wenn zum Beispiel contoso.com Exchange Server 2003 für tailspintoys.com und wingtiptoys.com verwaltet, sind drei virtuelle Server erforderlich: der virtuelle Standardserver, ein virtueller Server für tailspintoys.com und ein virtueller Server für wingtiptoys.com. Diese Konfiguration bietet maximale Flexibilität bei der Entscheidung darüber, welche Ressourcen den verwalteten Unternehmen zur Verfügung stehen sollen.

Informationen zur Front-End- und Back-End-Serverarchitektur finden Sie unter „Aktualisieren von Front-End- und Back-End-Servern“ in Aktualisieren von Exchange 2000 Server auf Exchange Server 2003. Weitere Informationen zur Planung eines Front-End-Servers sowie zur Konfiguration von Front-End-/Back-End-Servern, auf denen Exchange Server 2003 ausgeführt wird, finden Sie im Handbuch Planen eines Exchange 2003-Messagingsystems (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=47584).

Zum Konfigurieren eines Back-End-Clusterservers für die Unterstützung mehrerer SMTP-Domänen müssen Sie jeden Front-End-Server den Clusterknoten zuordnen, sodass jeder Knoten Proxyanforderungen von jedem Front-End-Server in Ihrer Organisation akzeptieren kann.

Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Unterstützen mehrerer SMTP-Domänen in einer Front-End-/Back-End-Topologie.

In Abbildung 4 wird eine Front-End/Back-End-Konfiguration dargestellt, bei der Exchange-Clustering eingesetzt wird.

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Aktualisieren eines Exchange 2000 Server-Clusters auf Exchange Server 2003

Bei der Aktualisierung eines Exchange 2000 Server-Clusters auf Exchange Server 2003 müssen Sie jeden Clusterknoten und jeden virtuellen Exchange-Server auf Exchange Server 2003 aktualisieren.

Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Aktualisieren eines Exchange 2000-Clusters auf Exchange Server 2003.

noteAnmerkung:
Bevor Sie den Exchange 2000-Cluster auf Exchange Server 2003 aktualisieren, sollten Sie sich mit den Anforderungen für die Aktualisierung eines Clusterknotens (Tabelle 5) und die Aktualisierung eines virtuellen Exchange-Servers (Tabelle 6) vertraut machen.

Tabelle 5   Anforderungen für die Aktualisierung eines Clusterknotens

Bereich Anforderungen

Berechtigungen

  • Konto muss Mitglied einer Gruppe sein, der die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf der administrativen Gruppenebene zugewiesen ist.

Clusterressourcen

  • Auf dem Knoten, den Sie aktualisieren, dürfen keine Clusterressourcen ausgeführt werden, da das Exchange-Setup den Clusterdienst wiederverwendet. Cluster mit einem Knoten sind davon ausgenommen.
  • Die MSDTC-Ressource muss auf einem der Clusterknoten ausgeführt werden.

Sonstige

  • Es können nur Server, auf denen Exchange 2000 SP3 ausgeführt wird, auf Exchange Server 2003 aktualisiert werden. Wenn auf den Servern ältere Versionen von Exchange ausgeführt werden, müssen Sie zunächst auf Exchange 2000 SP3 aktualisieren.
  • Die Clusterknoten müssen nacheinander aktualisiert werden.
  • Der Clusterdienst muss initialisiert sein und ausgeführt werden.
  • Wenn Sie über mehr als zwei Knoten verfügen, muss es sich um einen Aktiv/Passiv-Cluster handeln. Wenn der Cluster nur über einen oder zwei Knoten verfügt, ist die Konfiguration „aktiv/aktiv“ zulässig.

Bei Verwendung von Windows 2000

Tabelle 6   Anforderungen für die Aktualisierung eines virtuellen Exchange-Servers

Bereich Voraussetzungen

Berechtigungen

  • Wenn der virtuelle Exchange-Server der erste in der Organisation oder in der Domäne zu aktualisierende Server ist, müssen Sie ein Konto verwenden, das Mitglied einer Gruppe ist, der die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf der Organisationsebene zugewiesen ist.
  • Wenn der virtuelle Exchange-Server nicht der erste in der Organisation oder in der Domäne zu aktualisierende Server ist, reicht es ein Konto aus, das Mitglied einer Gruppe ist, der die Funktion „Exchange-Administrator – Vollständig“ auf der administrativen Gruppenebene zugewiesen ist.

Clusterressourcen

  • Die Netzwerknamenressource muss online sein.
  • Die physischen Datenträgerressourcen müssen online sein.
  • Die Systemaufsichtsressource muss offline sein.

Sonstige

  • Bei der Version von Exchange, die auf dem Computer installiert ist, auf dem die Clusterverwaltung ausgeführt wird, muss es sich um die gleiche Version handeln, über die der Knoten verfügt, der im Besitz des virtuellen Exchange-Servers ist.
  • Die virtuellen Exchange-Server müssen nacheinander aktualisiert werden.

Migrieren eines Exchange Server 5.5-Clusters zu Exchange Server 2003

Die Verfahrensweisen zur Aktualisierung der Clusterknoten von Exchange Server 5.5 auf Exchange 2000 Server werden in diesem Dokument nicht behandelt. Informationen über die Aktualisierung von Exchange Server 5.5-Servern auf Exchange 2000 Server finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 316886, „Migration von Exchange Server 5.5 auf Exchange 2000 Server“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=316886)

Aktualisieren gemischter Exchange 2000 Server- und Exchange Server 5.5-Cluster

Verwenden Sie für die Aktualisierung von Exchange-Clustern, die sowohl Exchange 2000 Server- als auch Exchange Server 5.5-Knoten verwenden, die unter „Aktualisieren eines Exchange 2000 Server-Clusters auf Exchange Server 2003“ weiter oben in diesem Kapitel beschriebenen Verfahrensweisen zusammen mit den in Migration von Exchange Server 5.5 zu Exchange Server 2003 aufgeführten Verfahren.

Weitere Informationen

Wichtige Informationen zum Aktualisieren des Clusters auf die neueste Version der Service Packs und Sicherheitspatches für Exchange Server 2003 finden Sie unter Schritte nach der Installation von Exchange Server 2003.

Weitere Informationen über den Aufbau eines Windows Server 2003-basierenden Clusters finden Sie im Leitfaden zum Erstellen und Konfigurieren eines Serverclusters unter Windows Server 2003.

Weitere Informationen zum Erstellen von Exchange Server 2003-Clusterlösungen finden Sie in den folgenden Ressourcen in der WSSRA (Windows Server System Reference Architecture):