Grundlegendes zu Outlook Anywhere

Gilt für: Exchange Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-11-04

In Microsoft Exchange Server 2010 können die Clients, die Microsoft Office Outlook 2010, Outlook 2007 oder Outlook 2003 verwenden, mithilfe der Funktion Outlook Anywhere, die zuvor als "RPC-über-HTTP" bezeichnet wurde, von außerhalb des Unternehmensnetzwerks oder über das Internet anhand der Windows-Netzwerkkomponente "RPC-über-HTTP" eine Verbindung zu ihren Exchange-Servern herstellen. In diesem Thema wird die Funktion Outlook Anywhere beschrieben, es werden Informationen zur Bereitstellung von Outlook Anywhere angegeben, und es wird die Koexistenz mit älteren Versionen von Exchange erläutert. Außerdem werden auch die Vorteile der Verwendung von Outlook Anywhere aufgeführt.

Möchten Sie wissen, welche Verwaltungsaufgaben es im Zusammenhang mit Outlook Anywhere gibt? Informationen hierzu finden Sie unter Verwalten von Outlook Anywhere.

Inhalt

Outlook Anywhere und Exchange 2010

Vorteile der Verwendung von Outlook Anywhere

Bereitstellen von Outlook Anywhere

Verwalten von Outlook Anywhere

Koexistenz

Outlook Anywhere an mehreren Active Directory-Standorten

Benutzer

Testen der Outlook Anywhere-Verbindung

Outlook Anywhere und Exchange 2010

Die Windows-Proxykomponente "RPC-über-HTTP", die von Outlook Anywhere-Clients zum Herstellen der Verbindung verwendet wird, bindet RPCs (Remote Procedure Calls, Remoteprozeduraufrufe) in eine HTTP-Schicht ein. Auf diese Weise kann der Datenverkehr Netzwerkfirewalls passieren, ohne dass dazu RPC-Ports geöffnet werden müssen. In Exchange 2010 ist es ebenso wie in Exchange 2007 sehr einfach, diese Funktion bereitzustellen und zu verwalten. Für die Bereitstellung von Outlook Anywhere in Ihrer Exchange 2010-Messagingumgebung müssen Sie Outlook Anywhere auf mindestens einem Clientzugriffsserver mithilfe des Assistenten "Outlook Anywhere aktivieren" in der Exchange-Verwaltungskonsole aktivieren.

Vorteile der Verwendung von Outlook Anywhere

Outlook Anywhere bietet die folgenden Vorteile für Clients, die Outlook 2010, Outlook 2007 oder Outlook 2003 für den Zugriff auf Ihre Exchange-Messaginginfrastruktur verwenden:

  • Benutzer verfügen über den Remotezugriff auf Exchange-Server über das Internet.
  • Sie können dieselbe URL und denselben Namespace wie für Outlook-Webanwendung und Microsoft Exchange ActiveSync verwenden.
  • Sie können dasselbe SSL-Serverzertifikat (Secure Sockets Layer) wie für Outlook-Webanwendung und Exchange ActiveSync verwenden.
  • Nicht authentifizierte Anforderungen von Outlook können nicht auf Exchange-Server zugreifen.
  • Sie müssen für den Zugriff auf Exchange-Server über das Internet keine VPN-Verbindung (Virtual Private Network, virtuelles privates Netzwerk) verwenden.
  • Sie müssen in Exchange 2010 keine Konfiguration vornehmen, wenn Sie den Lastenausgleich mit SSL-Sitzungs-ID auf dem Clientzugriffsserver mit Outlook Anywhere verwenden.
  • Wenn Sie bereits Outlook-Webanwendung mit SSL oder Exchange ActiveSync mit SSL verwenden, müssen Sie keine weiteren Ports für das Internet öffnen.
  • Sie können die End-to-End-Clientkonnektivität für Outlook Anywhere und TCP-basierte Verbindungen mithilfe des Cmdlets Test-OutlookConnectivity testen.

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Bereitstellen von Outlook Anywhere

Die Bereitstellung von Outlook Anywhere in Ihrer Organisation ist einfach zu bewerkstelligen. Für eine erfolgreiche Bereitstellung von Outlook Anywhere beachten Sie am besten die folgenden Empfehlungen:

  • Verwenden Sie mindestens einen Clientzugriffsserver pro Standort   In Exchange 2010 ist ein Standort eine Netzwerkadresse mit einer Verbindung mit hoher Bandbreite zwischen allen Computern. Installieren Sie am besten mindestens einen Clientzugriffsserver pro Standort, um den Clientzugriff auf den Postfachserver bereitzustellen. Um eine bessere Leistung und eine größere Zuverlässigkeit erzielen zu können, können Sie an jedem Standort jedoch auch mehrere Clientzugriffsserver installieren.
  • Aktiveren Sie Outlook Anywhere auf mindestens einem Clientzugriffsserver   Es wird empfohlen, an jedem Standort einen Clientzugriffsserver zu installieren, auf dem Outlook Anywhere aktiviert ist. Dadurch können Outlook 2010 oder Outlook 2007 verwendende Clients die Verbindung zum Postfach eines Benutzers über den Clientzugriffsserver an diesem Standort herstellen. Benutzer stellen über HTTPS eine Verbindung zu dem Clientzugriffsserver her, der sich an dem Standort befindet, an dem sich auch ihr Postfach befindet. Dadurch verringert sich das mit der Verwendung von RPCs über das Internet verbundene Risiko. Die Verwendung von RPCs über das Internet kann die Leistung beeinträchtigen.

Weitere Informationen finden Sie unter Aktivieren von Outlook Anywhere.

Verwalten von Outlook Anywhere

Outlook Anywhere kann mithilfe der Exchange-Verwaltungskonsole oder der Exchange-Verwaltungsshell verwaltet werden. Standardmäßig werden beim Aktivieren von Outlook Anywhere auf einem Clientzugriffsserver alle Benutzer, die über ein Postfach auf einem Exchange 2010-Postfachserver verfügen, für Outlook Anywhere aktiviert. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von Outlook Anywhere.

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Koexistenz

Für Postfächer auf Exchange 2010-Postfachservern müssen die Clients über Exchange 2010-Clientzugriffsserver eine Verbindung herstellen. Outlook Anywhere kann in Umgebungen verwendet werden, in denen weiterhin Microsoft Exchange Server 2007- und Exchange Server 2003-Server verwendet werden. Für Benutzer mit Postfächern auf Exchange 2003-Servern, die Outlook 2007 oder Outlook 2003 zum Herstellen der Verbindung verwenden, müssen diese Clients manuell konfiguriert werden. Weitere Informationen zum Konfigurieren von Outlook Anywhere mit Exchange 2007 oder Exchange 2003 finden Sie unter Konfigurieren von Outlook Anywhere in einer Umgebung mit früheren Versionen von Exchange

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Outlook Anywhere an mehreren Active Directory-Standorten

Wenn Sie über mehrere Active Directory-Standorte verfügen, die durch Netzwerkverbindungen mit geringer Bandbreite getrennt sind, können Sie an jedem Standort einen Clientzugriffsserver aktivieren. Der AutoErmittlungsdienst erkennt dann automatisch, welcher Clientzugriffsserver dem Postfach des Benutzers am nächsten ist, das sich entweder auf einem für RPC-über-HTTP aktivierten Exchange 2003-Back-End-Server oder auf einer späteren Exchange-Version befindet, die die Postfachserverrolle ausführt. Nachdem der Benutzer eine Verbindung über das Internet mithilfe von RPC-über-HTTP hergestellt hat, verwendet der Clientzugriffsserver RPC-Anforderungen. Dadurch wird sichergestellt, dass RPC-Anforderungen im Intranet des Standorts verbleiben. Weitere Informationen zum Angeben eines externen Hostnamens für Outlook Anywhere finden Sie unter Konfigurieren eines externen Hostnamens für Outlook Anywhere.

Benutzer

Benutzer, die über Postfächer auf Exchange Server 2003-Servern mit SP1 oder höher oder auf Exchange 2003-Servern verfügen, die für RPC-über-HTTP aktiviert sind, können ebenfalls über das Internet auf ihre Exchange-Informationen zugreifen. Für diese Benutzer können Sie die Shell verwenden und damit die Funktion Outlook Anywhere an diesem Standort auf dem Exchange 2010-Clientzugriffsserver verwenden.

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Testen der Outlook Anywhere-Verbindung

Nachdem Sie Outlook Anywhere in Ihrer Microsoft Exchange Server 2010-Organisation aktiviert haben, können Sie die End-to-End-Clientkonnektivität für Outlook testen. Führen Sie eine der folgenden Aktionen aus, um die End-to-End-Konnektivität für Outlook zu testen:

  • Führen Sie das Cmdlet Test-OutlookConnectivity aus. Das Cmdlet testet auf Outlook Anywhere- (RPC-über-HTTP) sowie auf TCP/IP-Verbindungen. Führt die Durchführung des Cmdlet-Tests zu einem Fehler, wird der fehlerhafte Schritt in der Ausgabe aufgeführt.
  • Führen Sie den Konnektivitätstest von Outlook Anywhere mithilfe der Exchange-Remoteverbindungsuntersuchung (Exchange Remote Connectivity Analyzer, ExRCA) aus. Wenn Sie diesen Test ausführen, erhalten Sie eine ausführliche Zusammenfassung, in der angegeben ist, wo der Fehler im Test aufgetreten ist und mit welchen Schritten Sie die Probleme lösen können.

Bei beiden Tests wird die Anmeldung über Outlook Anywhere getestet, nachdem die Servereinstellungen vom AutoErmittlungsdienst abgerufen wurden. Die End-to-End-Überprüfung umfasst Folgendes:

  • Testen der AutoErmittlungskonnektivität
  • Überprüfen von DNS
  • Überprüfen von Zertifikaten (ob der Zertifikatsname mit der Website übereinstimmt, ob das Zertifikat abgelaufen oder vertrauenswürdig ist)
  • Überprüfen, ob die Firewall ordnungsgemäß eingerichtet ist (ExRCA überprüft die Gesamteinrichtung der Firewall. Das Cmdlet prüft die Windows-Firewallkonfiguration.)
  • Bestätigen der Clientkonnektivität durch Anmelden am Benutzerpostfach

Weitere Informationen finden Sie unter Testen der Outlook Anywhere-Konnektivität.

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