Wiederherstellungsterminologie

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-10-10

Achten Sie darauf, sich mit den folgenden Ausdrücken vertraut zu machen. Weitere Ausdrücke, die für Microsoft Exchange spezifisch sind, finden Sie im Exchange Server 2007-Glossar.

  • (ESE-)Datenbank
    Eine Datenbank der Extensible Storage Engine (ESE), die von Exchange verwendet wird.
  • (ESE-)Protokolle
    Die von ESE verwendeten Protokolle zur Bereitstellung der ACID-Merkmale (Atomicity, Consistency, Isolation, Durability; Atomarität, Konsistenz, Isolation, Dauerhaftigkeit).
  • (Remote-)Kopie
    Eine Speichergruppe oder Datenbankkopie, die von einem anderen Server im Cluster verwaltet wird.
  • aktive Kopie
    Die bereitstellungsfähige Masterkopie für die Speichergruppe. Diese Kopie stellt die aktuellen Inhalte der anderen Kopien der gleichen Speichergruppe dar.
  • Sichern
    Erstellen einer Kopie einer Datenbank oder einer anderen Systemkomponente durch Aufbewahren der tatsächlichen Dateien, aus denen diese Komponente besteht. Diese Dateien werden i. d. R. an einem anderen Speicherort gespeichert, z. B. auf speziellen Speichermedien.
  • Sicherung
    Die Datei oder die Medien, auf denen Dateien gesichert wurden, üblicherweise komprimiert.
  • Sicherungsauftrag
    Der Vorgang einer Sicherung von mehreren Dateien zu einem Zeitpunkt.
  • Startpartition
    Die Datenträgerpartition, auf der das Windows Server 2003-Betriebssystem installiert ist. Diese Partition enthält die Ordner %systemroot% und %programfiles%.
  • Prüfpunktdatei
    Eine Datei, in der der Verlauf der Transaktionsprotokollierung nachverfolgt wird. Die Prüfpunktdatei weist einen Zeiger auf die älteste Protokolldatei auf, die noch nicht in die Datenbank geschriebene Daten enthält. Der Name der Prüfpunktdatei lautet Enn.chk, wobei Enn das Präfix für die Protokolldatei der Speichergruppe darstellt.
  • Ordnungsgemäßes Beenden
    Beim Herunterfahren einer Datenbank wird durch eine Kennzeichnung in der Datenbank-Kopfzeile nachverfolgt, ob die erforderlichen Verwaltungsaufgaben zum Erreichen eines konsistenten Zustands für die Datenbank durchgeführt wurden. Eine Datenbank, die in einem konsistenten Zustand heruntergefahren wurde, wird als "ordnungsgemäß beendet" bezeichnet.
  • Klon
    Ein Konzept im Volumenschattenkopie-Dienst, bei dem eine vollständige Kopie einer Sammlung von Dateien erstellt wird. Der Inhalt von Dateien spiegelt einen bestimmten Zeitpunkt wider.
  • Konsistenter Zustand
    Wenn sich die Datenbank in einem konsistenten Zustand befindet, kann sie erneut bereitgestellt werden, ohne dass Transaktionsprotokolle wiedergegeben werden müssen. Die Datenbank wurde beim Herunterfahren erfolgreich aus dem Protokolldateistrom entfernt. Eine solche Datenbank kann bereitgestellt und in den Protokollstrom eingefügt werden, ohne dass weitere Transaktionsprotokolle wiedergegeben werden müssen. Das Ändern einer Datenbank von einem inkonsistenten in einen konsistenten Zustand umfasst im Allgemeinen zwei Vorgänge: Wiederherstellen der Datenbank aus einer Sicherung, die im Onlinestatus der Datenbank abgeschlossen wurde, und Wiedergeben der Transaktionsprotokolldateien in die wiederhergestellte Datenbank.
  • fortlaufende Replikation
    Eine asynchrone, replikationsähnliche Technologie, bei der eine Kopie einer Speichergruppe erstellt und deren Aktualität durch Änderungspropagierung aufrecht erhalten wird. Dieses Feature umfasst die fortlaufende lokale Replikation und die geclusterte fortlaufende Replikation.
  • Kopie
    Ein Replikat einer oder mehrerer Datei(en). Im Kontext der Notfallwiederherstellung bezieht sich der Ausdruck Kopie auf eine Speichergruppe.
  • Datenbank
    Im Kontext der Notfallwiederherstellung wird Datenbank als allgemeiner Begriff verwendet, der sich entweder auf einen Postfachspeicher oder auf einen Informationsspeicher für Öffentliche Ordner bezieht. Eine Exchange-Datenbank besteht aus Informationen im Arbeitsspeicher und den Datenbankdateien auf dem Datenträger. Wenn die Informationen im Arbeitsspeicher vor dem Schreiben in die Datenbankdateien auf dem Datenträger verloren gehen, können sie aus den Transaktionsprotokolldateien wiedergegeben werden.
  • Fehlerhaftes Beenden
    Wenn eine Datenbank vor dem Abschluss der erforderlichen Verwaltungsaufgaben heruntergefahren wird, befindet sie sich in einem inkonsistenten Zustand. Diese Art des Herunterfahrens wird als fehlerhaft beendet gekennzeichnet. In der Folge müssen einige Transaktionsprotokolldateien wiedergegeben werden, bevor die Datenbank als konsistent angesehen werden kann. Eine in diesem Zustand heruntergefahrene Datenbank kann erst bereitgestellt werden, wenn die Transaktionsprotokolle wiedergegeben und die Datenbank ordnungsgemäß vom aktuellen Protokollstrom getrennt wurde.
  • Extensible Storage Engine (ESE)
    Das von Exchange verwendete Datenbankmodul. Bei der Extensible Storage Engine handelt es sich um einen ISAM-Tabellenmanager (Indexed Sequential Access Method) für mehrere gleichzeitig angemeldete Benutzer mit vollständigen Funktionen für DML (Data Manipulation Language) und DDL (Data Definition Language). Anwendungen, z. B. Exchange speichern über die Extensible Storage Engine Datensätze und erstellen Indizes.
  • Vollständiger Sicherungssatz
    Vollständige Sicherungssätze werden zum Sichern der Windows Server 2003-Betriebssystemdateien erstellt, darunter die Systemstatusdaten und alle auf dem Server installierten Anwendungen. Diese Dateien müssen im Rahmen desselben Sicherungsauftrags gesichert werden.
  • Hard Recovery
    Bei Hard Recovery-Vorgängen wird eine wiederhergestellte Datenbank in einen konsistenten Zustand überführt, indem Transaktionen aus Transaktionsprotokolldateien in die Datenbank eingespielt werden. Zum Starten eines Hard Recovery-Vorgangs aktivieren Sie beim Wiederherstellen der letzten Datenbank im Sicherungsprogramm das Kontrollkästchen Letzter Sicherungssatz, oder Sie verwenden den Befehl eseutil /cc. Bei diesem Vorgang wird die Datei RESTORE.env erstellt. Über diese Datei wird ermittelt, auf welche Weise die Datenbankdateien wiederhergestellt werden sollen und welche Transaktionsprotokolldateien aus dem temporären Verzeichnis wiederhergestellt werden sollen, in dem die Sicherung wiederhergestellt wurde. Nachdem die Datenbanken an den ursprünglichen Speicherort kopiert und die Transaktionsprotokolldateien aus dem temporären Verzeichnis wiedergegeben wurden, werden weitere Transaktionsprotokolldateien wiedergegeben, die beim Hard Recovery-Vorgang in dem Pfad für Transaktionsprotokolldateien gefunden werden, der für die Speichergruppe der wiederhergestellten Datenbank angegeben wurde. Beim Soft Recovery-Vorgang werden ebenfalls alle zusätzlichen gefundenen Transaktionsprotokolldateien wiedergegeben.
  • Ordnungsgemäße Kopie
    Ein Status einer Speichergruppenkopie, der anzeigt, dass Protokolle angewendet werden, um die Änderungen an der Speichergruppe wiederzugeben. Eine Kopie mit vollständigem Seed, die über einen gültigen, nicht fehlerhaften Protokolldatenstrom verfügt und auf der erfolgreich Protokollwiedergabevorgänge ausgeführt werden können.
  • Inkonsistenter Zustand
    Wenn sich die Datenbank in einem inkonsistenten Zustand befindet, was als fehlerhaft beendet bezeichnet wird, kann sie nicht erneut bereitgestellt werden. Eine Datenbank im inkonsistenten Zustand wurde nicht vom Transaktionsprotokollstrom getrennt, und sie kann erst nach dem Wiedergeben der entsprechenden Transaktionsprotokolldateien bereitgestellt werden. Nach der Wiedergabe ist die Datenbank vom Protokollstrom getrennt und somit in einen konsistenten und Zustand überführt, in dem sie bereitgestellt werden kann.
  • Lokale Kopie
    Eine Kopie, die vom gleichen Server wie die Produktionsspeichergruppe verwaltet wird.
  • Postfachspeicher
    Eine Datenbank zum Speichern von Postfächern in Exchange. Exchange-Postfachspeicher enthalten private Daten von Benutzern sowie Postfachordner, die beim Erstellen eines neuen Postfachs für einen Benutzer generiert werden.
  • Bereitgestelltes Laufwerk
    Ein bereitgestelltes Laufwerk ist einem leeren Ordner auf einem Volume zugeordnet, auf dem das NTFS-Dateisystem installiert ist. Bereitgestellte Laufwerke funktionieren wie andere Laufwerke, es handelt sich jedoch um zugewiesene Laufwerkspfade anstelle von Laufwerkbuchstaben. Sie können über ein bereitgestelltes Laufwerk einem Computer, auf dem bereits alle 26 möglichen Laufwerkbuchstaben vergeben sind, ein Laufwerk hinzufügen. Darüber hinaus können Sie die Größe eines Volumes erhöhen, ohne das Volume auf einem größeren Datenträger erneut zu erstellen.
  • Offlinesicherung
    Eine Sicherung, die angefertigt wird, während die Exchange-Dienste angehalten sind. Während einer Offlinesicherung haben die Benutzer keinen Zugriff auf ihre Postfächer.
  • Onlinesicherung
    Eine Sicherung, die angefertigt wird, während die Exchange-Dienste ausgeführt werden.
  • Physikalische Fehler
    Der Dateninhalt einer Datei, die nicht gelesen werden kann oder die Gültigkeitsprüfung nicht besteht.
  • Zeitpunktkopie
    Eine bestimmte Version einer Kopie, die durch einen VSS-Snapshot oder einen Klonvorgang zum Zweck der Gültigkeitsprüfung oder des Datenzugriffs erstellt wurde.
  • Informationsspeicher für Öffentliche Ordner
    Der Teil des Exchange-Informationsspeichers, in dem Informationen in Öffentlichen Ordnern verwaltet werden.
  • Wiederherstellung
    Im Kontext von Exchange-Datenbanken bedeutet Wiederherstellung das Wiedergeben von Transaktionsprotokolldateien in eine wiederhergestellte Datenbank. Durch diese Aktion wird die Datenbank in den aktuellen Zustand versetzt. Für diesen Wiederherstellungsschritt sind zwei Formen vorhanden: Soft Recovery und Hard Recovery.
  • Wiedergeben
    Ein Vorgang, bei dem Exchange die Transaktionsprotokolldateien für eine Speichergruppe untersucht, um Transaktionen zu identifizieren, die protokolliert, jedoch nicht in die Datenbanken dieser Speichergruppe integriert wurden. Bei diesem Vorgang, der auch als Wiedergeben von Protokolldateien bezeichnet wird, werden die Datenbanken mithilfe der Transaktionsprotokolldateien auf den aktuellen Stand gebracht. Der Vorgang des Anwendens von Protokolldateien auf eine Datenbank, um ihren Inhalt in einen anderen Status zu überführen.
  • Ressourcengruppen
    In einem Cluster sind Ressourcengruppen Sammlungen von Ressourcen, die als einzelne Einheit verwaltet werden. Beim Failover wird die gesamte Ressourcengruppe vom fehlerhaften Knoten auf einen verfügbaren Knoten verschoben.
  • Wiederherstellen
    Das Überführen der ursprünglichen Dateien, die zuvor in einer Sicherung gespeichert wurden, zurück an ihren Speicherort auf dem Server.
  • Seed
    Der Grundinhalt einer Speichergruppe, der zum Starten der Wiedergabeverarbeitung verwendet wird.
  • Snapshot
    Ein VSS-Konzept, bei dem eine Kopie in einer schreibfähigen Version einer Sammlung von Dateien erstellt wird. Der Inhalt von Dateien spiegelt einen bestimmten Zeitpunkt wider.
  • Soft Recovery
    Ein Vorgang der automatischen Wiedergabe von Transaktionsprotokolldateien, der beim erneuten Bereitstellen einer Datenbank nach einer unerwarteten Unterbrechung durchgeführt wird.

    Beim Soft Recovery-Vorgang werden nur Protokolle von dem Pfad der Transaktionsprotokolldateien wiedergegeben, der für die Speichergruppe mit den betroffenen Datenbanken angegeben wurde. Betroffene Datenbanken werden als "fehlerhaft beendet" bezeichnet. Beim Soft Recovery-Vorgang wird mithilfe der Prüfpunktdatei ermittelt, welche Transaktionsprotokolldatei bei der sequenziellen Wiedergabe der Transaktionen in Datenbanken zuerst berücksichtigt werden soll. Im Rahmen dieses Vorgangs werden die Datenbanken auf den aktuellen Stand aller aufgezeichneten Transaktionen gebracht.

  • Speichergruppe
    Ein Exchange-Konzept, das eine Sammlung von Datenbanken identifiziert.
  • Systempartition
    Die Datenträgerpartition, über die der Computer gestartet wird. Diese Partition enthält im Stammverzeichnis z. B. die Dateien NTLDR und BOOT.INI.
  • Transaktionsprotokolldateien
    Dateien, die einen Datensatz der an einer Exchange-Datenbank vorgenommenen Änderungen enthalten. Alle Änderungen an der Datenbank werden in Transaktionsprotokolldateien aufgezeichnet, bevor sie in die Datenbankdateien geschrieben werden. Wenn eine Datenbank unerwartet heruntergefahren wird, können die nicht fertig gestellten Transaktionen durch das Wiedergeben der Transaktionsprotokolldateien in die Datenbank wiederhergestellt werden.
  • Volumeschattenkopie-Dienst
    Der Volumeschattenkopie-Dienst (Volume Shadow Copy Service, VSS) ist ein Dienst in Windows Server 2003 und Windows Server 2008. Er stellt ein Framework dar, das die Kommunikation zwischen Anwendungen, wie etwa Exchange 2007, Speichersubsystemen und Anwendungen zur Speicherverwaltung (einschließlich Anwendungen zur Datensicherung) erleichtert, um zu bestimmten Zeitpunkten erstellte Kopien von Speicherdaten zu definieren, verwahren und auszunutzen.
  • VSS
    Informationen dazu finden Sie beim Volumeschattenkopie-Dienst.
  • Windows-Sicherungssatz
    Die grundlegenden Dateien und Ordner, die zum Aufbewahren einer Sicherung des Betriebssystems Windows Server 2003 erforderlich sind. Zu diesen Dateien und Ordnern gehören alle, die von Windows auf der Startpartition und der Systempartition erstellt werden. Außerdem sind die Systemstatusdaten enthalten, die gemeinsam mit den Dateien und Ordnern des Betriebssystems Windows Server 2003 in derselben Sicherung gespeichert werden.