Wiederherstellen einer Exchange-Datenbank

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-01-31

Prüfliste zur Wiederherstellung einer Exchange-Datenbank

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Aufheben der Bereitstellung der wiederherzustellenden Datenbanken für jedes Postfach oder jeden Informationsspeicher für Öffentliche Ordner

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Konfigurieren der Datenbanken, sodass sie bei der Wiederherstellung überschrieben werden können (optional)

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Ermitteln der Speicherorte von Datenbank und Protokolldateien zur Wiederherstellung (optional)

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Kopieren der aktuellen Datenbankdateien an einen anderen Speicherort (optional)

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Sicherstellen, dass die Namen der Postfächer und Informationsspeicher für Öffentliche Ordner im Exchange-System-Manager mit den Namen auf dem Sicherungsmedium übereinstimmen

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Sicherstellen, dass der Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst (MSExchangeIS) ausgeführt wird

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Auswählen der Sicherungsdateien auf dem Sicherungsmedium für die Wiederherstellung

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Wiederherstellen der ausgewählten Dateien

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Überprüfen, ob die Wiederherstellung erfolgreich war

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Einspielen der Transaktionsprotokolldateien (Eseutil /cc) (optional)

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Bereitstellen der Datenbanken (Speicher)

Aufheben der Bereitstellung der wiederherzustellenden Exchange-Datenbanken

Bevor Sie den Wiederherstellungsvorgang durchführen, müssen Sie die Bereitstellung der Exchange-Datenbanken aufheben, die wiederhergestellt werden sollen. Wenn eine Datenbank, die wiederhergestellt werden soll, noch verfügbar ist, schlägt der Wiederherstellungsvorgang fehl. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Aufheben der Bereitstellung von Postfachspeichern und Informationsspeichern für Öffentliche Ordner.

noteAnmerkung:
Wenn die Bereitstellung von Postfächern und Öffentlichen Ordnern aufgehoben wird, haben Benutzer keinen Zugriff mehr darauf. Da Exchange mehrere Speichergruppen, Postfächer und Informationsspeicher für Öffentliche Ordner unterstützt, müssen Sie nur die Bereitstellung der Datenbanken aufheben, die von der Sicherung wiederhergestellt werden sollen. Für die Wiederherstellung einer Datenbank ohne Beeinträchtigung der E-Mail-Benutzer, die ihre Postfächer in dieser Datenbank haben, ziehen Sie anstatt der ursprünglichen Speichergruppe die Verwendung einer Speichergruppe für die Wiederherstellung in Betracht. Normalerweise werden Speichergruppen für die Wiederherstellung nur verwendet, wenn bestimmte Daten aus der gesicherten Datenbank in die gerade verwendete Originaldatenbank extrahiert oder mit Daten in der Originaldatenbank zusammengeführt werden sollen.
noteAnmerkung:
Sie müssen die Bereitstellung für jede Datenbank aufheben, die Sie wiederherstellen möchten.

Konfigurieren der Exchange-Datenbanken, sodass sie bei der Wiederherstellung überschrieben werden (optional)

Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Exchange-Datenbanken bei der Wiederherstellung überschrieben werden, müssen Sie die Datenbanken entsprechend konfigurieren. Sie müssen die Datenbanken jedoch nicht konfigurieren, wenn Sie sie am ursprünglichen Speicherort wiederherstellen oder Speichergruppen für die Wiederherstellung verwenden. Eine Konfiguration ist nur erforderlich, wenn die wiederherzustellenden Datenbanken unterschiedliche GUIDs in Active Directory haben. Eine andere GUID ist beispielsweise erforderlich, wenn Sie eine Datenbank in einer anderen Gesamtstruktur wiederherstellen, die z. B. für Tests verwendet wird. Eine andere GUID ist auch dann erforderlich, wenn das Datenbankobjekt in Active Directory gelöscht wurde. Wenn Sie gelöschte Objekte in Active Directory wiederherstellen, vergeben Sie für jedes Objekt eine neue GUID.

Verwenden Sie diese Option nur, wenn die Datenbank überschrieben werden muss.

Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Konfigurieren der Exchange-Datenbanken, sodass sie bei der Wiederherstellung überschrieben werden.

Ermitteln der Speicherorte von Datenbank und Protokolldateien zur Wiederherstellung (optional)

Wenn Sie Kopien der beschädigten Datenbank für eine ggf. später erforderliche Reparatur erstellen möchten, ermitteln Sie die Speicherorte von Datenbank und Protokolldateien. Sie können die Dateien dann verschieben oder kopieren.

Bei dem nachfolgend beschriebenen Verfahren müssen Sie Informationen aus den Dialogfeldern für die Eigenschaften der Datenbank und der Speichergruppe aufzeichnen, zu der die Datenbank gehört. Das gilt für jede Datenbank, die Sie verschieben oder kopieren möchten. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Ermitteln der Speicherorte von Datenbank und Protokolldateien zur Wiederherstellung.

Verschieben oder Kopieren vorhandener Versionen der Datenbankdateien zur Wiederherstellung (optional)

Sie können die vorhandenen Datenbankdateien vor dem Überschreiben bei der Wiederherstellung für den Fall aufbewahren, dass die Wiederherstellung fehlschlägt. Das Erstellen einer Kopie der beschädigten Datenbank ermöglicht weitere Wiederherstellungsoptionen. Wenn der Wiederherstellungsvorgang beispielsweise fehlschlägt, können Sie zu den ursprünglichen Versionen zurückkehren, die sich möglicherweise reparieren lassen.

Der Nachteil bei der Erstellung von Datenbankkopien vor der Wiederherstellung besteht darin, dass der Datenbankwiederherstellungsvorgang wesentlich länger dauern kann. Wenn das Verschieben der Dateien an einen anderen Speicherort auf demselben logischen Laufwerk möglich ist, ist dies der weitaus schnellere Weg als das Kopieren der Dateien. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Kopieren oder Verschieben vorhandener Versionen der Datenbankdateien zur Wiederherstellung.

Wichtig

Das Verschieben von Datenbankdateien von ihrem ursprünglichen Speicherort in einen anderen Ordner auf demselben logischen Laufwerk geschieht fast augenblicklich, da nur die Aktualisierung der Daten in der NTFS-Masterdateitabelle (MFT) auf die Festplatte geschrieben werden muss. Das Verschieben der Dateien auf ein anderes logisches Laufwerk (auch wenn sich beide Laufwerke auf derselben physischen Festplatte befinden) oder das Kopieren an einen anderen Speicherort dauert wesentlich länger, da jede Datenbankdatei neu geschrieben werden muss. Das Verschieben oder Kopieren von Datenbankdateien an einen anderen Speicherort über das Netzwerk dauert sogar noch länger und kann zur Auslastung des Netzwerks führen. Dies ist einer der Gründe dafür, dass die vollständige Nutzung der Leistungsfähigkeit der 4 Speichergruppen und 20 Datenbanken von Exchange Server 2003 (mehr Datenbanken mit geringerem Umfang) sogar bessere Verwaltungsmöglichkeiten und mögliche Zeitersparnis bei Aufgaben im Zusammenhang mit der Sicherung und Wiederherstellung bietet.

Sicherstellen, dass die Namen der Postfächer und Informationsspeicher für Öffentliche Ordner im Exchange-System-Manager mit den Namen auf dem Sicherungsmedium übereinstimmen

Die Namen der Speichergruppen und Datenbanken (Postfachspeicher oder Informationsspeicher für Öffentliche Ordner), die Sie von den Sicherungsmedien wiederherstellen, müssen mit den Namen der Speichergruppen und Datenbanken der Active Directory-Objekte auf dem Server übereinstimmen, auf dem sie wiederhergestellt werden sollen. Wenn der Exchange-System-Manager auf einem Exchange-Server in der Organisation ausgeführt wird, liest das Programm diese Active Directory-Daten und zeigt sie an, sodass die Namen der Speichergruppen und Datenbanken der Sicherung anhand dieser Daten überprüft werden können. Wenn die Namen nicht übereinstimmen, wird die Wiederherstellung nicht durchgeführt.

Wenn Sie z. B. eine Speichergruppe und die zugehörigen Datenbanken vor der Wiederherstellung löschen, sind diese Speichergruppe und ihre Datenbanken in Active Directory auf dem Server nicht vorhanden. Sie müssen eine Speichergruppe und Datenbanken erstellen, deren Namen mit denen auf Ihren Sicherungsmedien übereinstimmen. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Sicherstellen, dass die Namen der Speichergruppe und der Datenbank mit den Namen der Dateien für die Wiederherstellung übereinstimmen.

Beheben von Problemen mit nicht übereinstimmenden Namen zwischen Exchange-System-Manager und Sicherungsmedien

Wenn Sie feststellen, dass die Namen nicht übereinstimmen, nachdem Sie die Anweisungen weiter oben in diesem Kapitel befolgt haben, müssen Sie eine Speichergruppe und Datenbanken erstellen, deren Namen denen der Speichergruppe und Datenbanken auf Ihren Sicherungsmedien entsprechen.

Wenn der Name einer Datenbank oder einer Speichergruppe geändert wurde, müssen Sie die Datenbank oder Speichergruppe lediglich umbenennen.

Wenn Sie einen neuen Server einrichten oder die Datenbank bzw. Speichergruppe nicht vorhanden ist, müssen Sie diese erstellen. Ausführliche Anweisungen finden Sie in den folgenden Verfahren:

Sicherstellen, dass der Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst (MSExchangeIS) ausgeführt wird

Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Starten des Microsoft Exchange-Informationsspeicherdiensts (MSExchangeIS).

Auswählen der Sicherungsdateien, die von den Sicherungsmedien wiederhergestellt werden sollen

Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Auswählen der Sicherungsdateien, die von den Sicherungsmedien wiederhergestellt werden sollen.

Wiederherstellen der ausgewählten Dateien

Bei der Wiederherstellung von differenziellen und inkrementellen Sicherungen müssen diese in chronologischer Reihenfolge wiederhergestellt werden. Stellen Sie immer zuerst die normale Sicherung wieder her, und führen Sie anschließend die Wiederherstellung der inkrementellen oder differenziellen Sicherungen in chronologischer Reihenfolge durch. Wenn Sie Sicherungssätze in einer anderen Reihenfolge wiederherstellen, können einige Transaktionsprotokolle möglicherweise nicht eingespielt werden. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Wiederherstellen ausgewählter Dateien.

Überprüfen, ob die Wiederherstellung erfolgreich war

Das Feld Status im Dialogfeld Status: Wiederherstellen zeigt an, wie weit der Wiederherstellungsvorgang fortgeschritten ist. Wenn im Statusfeld eine Fehlermeldung angezeigt wird, sind beim Wiederherstellungsvorgang Probleme aufgetreten, die behoben werden müssen, bevor die Wiederherstellung der Exchange-Datenbanken fortgesetzt werden kann. Klicken Sie auf Bericht, um weitere Informationen zu diesen Fehlern zu erhalten.

Wenn im Feld Status der Wert Abgeschlossen angezeigt wird, wurden die Datenbank und die Protokolldateien erfolgreich im temporären Verzeichnis wiederhergestellt. Es müssen jedoch noch die Transaktionsprotokolle eingespielt werden, um den gesamten Wiederherstellungsvorgang abzuschließen. Das Einspielen der Transaktionsprotokolle kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Weitere Informationen zum Überprüfen des Erfolgs eines Wiederherstellungsprozesses finden Sie unter „Überprüfen des Erfolgs eines abgeschlossenen Wiederherstellungsauftrags“ in Wiederherstellen von Daten mit dem Sicherungsprogramm.

Einspielen der Transaktionsprotokolldateien mit „Eseutil /CC“ (optional)

Wenn eine Datenbank von Sicherungsmedien wiederhergestellt wird, befindet sie sich in einem inkonsistenten Zustand, d. h., die Datenbank und die Protokolldateien sind nicht synchronisiert. Zur vollständigen Wiederherstellung von Exchange-Daten nach der Wiederherstellung der Datenbank müssen Sie die Transaktionsprotokolle einspielen, um die Datenbank zu aktualisieren oder konsistent zu machen.

Bei einem Hard Recovery-Vorgang wird die wiederhergestellte Datenbank wieder in einen konsistenten Zustand versetzt. Um den Hard Recovery-Vorgang zu starten, können Sie bei der Wiederherstellung der letzten Datenbank im Sicherungsprogramm das Kontrollkästchen Letzter Wiederherstellungssatz aktivieren aktivieren oder den Befehl Eseutil /cc verwenden.

Informationen zum Ausführen von Eseutil über die Eingabeaufforderung finden Sie weiter oben in diesem Kapitel unter „Globales Ausführen von Exchange-Tools auf einem Server“.

Es sollte nur jeweils eine Instanz von Eseutil /cc ausgeführt werden, auch wenn Sie mehrere Datenbanken gleichzeitig wiederherstellen. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Ausführen von „Eseutil /cc“.

Bereitstellen der Datenbanken (Speicher)

Das Bereitstellen des Informationsspeichers ist der letzte Schritt bei der Wiederherstellung einer Exchange-Datenbank. Stellen Sie vor dem Bereitstellen des Speichers sicher, dass der Hard Recovery-Vorgang abgeschlossen ist. Überprüfen Sie zu diesem Zweck, ob die Datei Restore.env gelöscht wurde. Die Datei Restore.env wird erst gelöscht, wenn der Hard Recovery-Vorgang erfolgreich war. Öffnen Sie den Ordner, den Sie als temporären Speicherort für Protokolldateien angegeben haben, und öffnen Sie anschließend den Ordner für die Speichergruppe, die Sie wiederherstellen. Wenn die Datei Restore.env noch vorhanden ist, wurde der Hard Recovery-Vorgang nicht abgeschlossen. Stellen Sie den Speicher nicht bereit.

noteAnmerkung:
Wenn Sie den Hard Recovery-Vorgang mit dem Parameter /k durchgeführt haben, durch den das Löschen der Datei Restore.env verhindert wird (Eseutil /cc /k), überprüfen Sie mit Eseutil /mh die Kopfzeile der Datenbank auf einen Clean Shutdown-Status.

Nachdem Sie sich vergewissert haben, dass das Einspielen des Transaktionsprotokolls abgeschlossen wurde, können Sie alle wiederhergestellten Speicher bereitstellen. Ausführliche Anweisungen finden Sie unter Bereitstellen eines Exchange-Informationsspeichers.