Übersicht über den AutoErmittlungsdienst

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-07-27

Microsoft Exchange Server 2007 beinhaltet einen neuen Microsoft Exchange-Dienst, den AutoErmittlungsdienst. Der AutoErmittlungsdienst konfiguriert Clientcomputer, auf denen Microsoft Office Outlook 2007 ausgeführt wird. Er kann ebenfalls unterstützte Mobilgeräte konfigurieren. Der AutoErmittlungsdienst bietet Zugriff auf Microsoft Exchange-Features für Outlook 2007-Clients, die mit Ihrer Microsoft Exchange-Messagingumgebung verbunden sind. Der AutoErmittlungsdienst muss ordnungsgemäß bereitgestellt und konfiguriert werden, damit Outlook 2007-Clients automatisch eine Verbindung mit Microsoft Exchange-Features wie etwa dem Offlineadressbuch, dem Verfügbarkeitsdienst und Unified Messaging (UM) herstellen können. Außerdem müssen diese Exchange-Features ordnungsgemäß konfiguriert sein, um ihre entsprechenden Funktionen für Outlook 2007-Clients bereitstellen zu können. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren der Exchange-Dienste für den AutoErmittlungsdienst.

Der AutoErmittlungsdienst verwendet E-Mail-Adresse und Kennwort eines Benutzers, um Profileinstellungen für Outlook 2007-Clients und unterstützte Mobilgeräte bereitzustellen. Wenn der Outlook 2007-Client der Domäne hinzugefügt wird, wird das Domänenkonto des Benutzers verwendet.

Outlook 2007 und AutoErmittlung

Der AutoErmittlungsdienst vereinfacht die Konfiguration von Outlook 2007. In früheren Versionen von Exchange und Outlook mussten alle Benutzerprofile manuell für den Zugriff auf Microsoft Exchange konfiguriert werden. Die Verwaltung dieser Profile verursachte zusätzlichen Arbeitsaufwand, wenn Änderungen an der Messagingumgebung vorgenommen wurden. Andernfalls wurden die Outlook-Clients nicht mehr ordnungsgemäß ausgeführt.

Der AutoErmittlungsdienst konfiguriert das Benutzerprofil automatisch anhand der E-Mail-Adresse bzw. des Domänenkontos eines Benutzers. Unter Verwendung der E-Mail-Adresse bzw. des Domänenkontos stellt der AutoErmittlungsdienst dem Client folgende Informationen bereit:

• Den Anzeigenamen des Benutzers

• Gesonderte Verbindungseinstellungen für interne und externe Verbindungen

• Den Speicherort des Postfachservers des Benutzers

• Die URLs für verschiedene Outlook-Features, die Funktionen wie Frei/Gebucht-Informationen, Unified Messaging und das Offlineadressbuch regeln.

• Servereinstellungen von Outlook Anywhere

Wenn die Microsoft Exchange-Informationen eines Benutzers geändert werden, konfiguriert Outlook das Benutzerprofil mit dem AutoErmittlungsdienst automatisch neu. Wird beispielsweise das Postfach eines Benutzers verschoben oder kann der Client keine Verbindung zum Postfach des Benutzers bzw. zu verfügbaren Exchange-Features herstellen, ruft Outlook den AutoErmittlungsdienst auf und aktualisiert das Benutzerprofil automatisch mit den Informationen, die für die Verbindung zum Postfach und zu den Exchange-Features benötigt werden.

Die folgenden Abschnitte enthalten Informationen, die für die erfolgreiche Bereitstellung des AutoErmittlungsdiensts für Ihre Organisation erforderlich sind.

Funktionsweise des AutoErmittlungsdiensts

Wenn Sie die Serverfunktion ClientAccess auf einem Computer installieren, auf dem Exchange 2007 ausgeführt wird, wird das neue virtuelle Verzeichnis Autodiscover unter der Standardwebsite von IIS (Internetinformationsdienste) erstellt. Dieses virtuelle Verzeichnis verarbeitet unter den folgenden Umständen Anforderungen des AutoErmittlungsdiensts von Outlook 2007-Clients und unterstützten mobilen Geräten:

• Ein neues Benutzerkonto wird konfiguriert oder aktualisiert.

• Ein Benutzer überprüft regelmäßig, ob Änderungen der Exchange-Webdienste-URLs vorliegen.

• In Ihrer Exchange-Messagingumgebung treten Änderungen der zugrunde liegenden Netzwerkverbindung auf.

Außerdem wird ein neues Active Directory-Objekt (das Dienstverbindungspunkt-Objekt) erstellt, wenn Sie die Serverfunktion ClientAccess installieren.

Das Dienstverbindungspunkt-Objekt enthält die autorisierende Liste der URLs des AutoErmittlungsdiensts für die Gesamtstruktur. Sie können das Dienstverbindungspunkt-Objekt mithilfe des Cmdlets Set-ClientAccessServer aktualisieren. Weitere Informationen zum Cmdlet Set-ClientAccessServer finden Sie unter Set-ClientAccessServer.

Weitere Informationen über Dienstverbindungspunkt-Objekte finden Sie auf der Website zur Veröffentlichung mit Dienstverbindungspunkten.

In Abbildung 1 wird die erstmalige Herstellung einer Verbindung zwischen Client und Clientzugriffsserver aus dem internen Netzwerk dargestellt.

Abbildung 1   Prozess der AutoErmittlung für internen Zugriff

Für den externen Zugriff verwendet der Client die primäre SMTP-Domänenadresse aus der E-Mail-Adresse des Benutzers, um den AutoErmittlungsdienst im Internet zu suchen.

Abhängig davon, ob der AutoErmittlungsdienst auf einer separaten Website konfiguriert wurde, lautet die URL des AutoErmittlungsdiensts entweder https://<SMTP-Adresse-Domäne>/autodiscover/autodiscover.xml oder https://autodiscover.<SMTP-Adresse-Domäne>/autodiscover/autodiscover.xml. Abbildung 2 zeigt eine einfache Topologie mit einem Client, eine Verbindung aus dem Internet herstellt.

Abbildung 2   Prozess der AutoErmittlung für externen Zugriff

Wenn der Client eine Verbindung zum Active Directory-Verzeichnisdienst herstellt, sucht er nach dem Dienstverbindungspunkt-Objekt, das während des Setups erstellt wurde. In Bereitstellungen mit mehreren Clientzugriffsservern wird für jeden Clientzugriffsserver ein Dienstverbindungspunkt-Objekt der AutoErmittlung erstellt. Das Dienstverbindungspunkt-Objekt beinhaltet das Attribut ServiceBindingInfo, das den vollqualifizierten Domänennamen des Clientzugriffsservers im Format https://CAS01/autodiscover/autodiscover.xml enthält. Der vollqualifizierte Domänenname lautet CAS01. Unter Verwendung der Anmeldeinformationen führt der Outlook 2007-Client die Authentifizierung mit Active Directory durch und sucht nach den Dienstverbindungspunkt-Objekten der AutoErmittlung. Nachdem der Client die Instanzen des AutoErmittlungsdiensts abgerufen und aufgelistet hat, stellt er eine Verbindung zum ersten Clientzugriffsserver in der Liste her und ruft die Profilinformationen, die für die Verbindung zum Benutzerpostfach sowie zu verfügbaren Microsoft Exchange-Features benötigt werden, als XML-Daten ab.

Bereitstellungsoptionen für den AutoErmittlungsdienst

Das Bereitstellen des AutoErmittlungsdiensts ist nur ein Schritt, mit dem sichergestellt wird, dass auf die Microsoft Exchange-Dienste wie etwa den Verfügbarkeitsdienst durch Outlook 2007-Clients zugegriffen werden kann. Diese Dienste müssen ordnungsgemäß bereitgestellt und konfiguriert werden, damit Clients die richtigen Profilkonfigurationsinformationen vom AutoErmittlungsdienst abrufen können. Weitere Informationen zum Bereitstellen Ihrer Microsoft Exchange-Dienste finden Sie unter Konfigurieren der Exchange-Dienste für den AutoErmittlungsdienst.

Bei der Planung der Clientzugriffsserver-Infrastruktur für Ihre Exchange-Messagingumgebung sollten Sie die Bereitstellung des AutoErmittlungsdiensts berücksichtigen. Weitere Informationen zum Bereitstellen des AutoErmittlungsdiensts finden Sie unter Aspekte beim Bereitstellen des AutoErmittlungsdienstes.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Bereitstellen und Verwalten von Nachrichten finden Sie unter den folgenden Themen:

• Aspekte beim Bereitstellen des AutoErmittlungsdienstes

• Konfigurieren der Exchange-Dienste für den AutoErmittlungsdienst

• Verwalten des AutoErmittlungsdiensts