Erweiterte Routingkonfiguration

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-05-05

In diesem Thema werden einige Themenbereiche zur erweiterten Routingkonfiguration behandelt. Sie finden Erklärungen zu folgenden Themen:

  • Connectors für Lastenausgleich und Failover   Konfigurationen zum Aktivieren von Lastenausgleich und Failover zwischen Connectors.
  • Erweiterte Verbindungsstatuskonfiguration   Spezifische Szenarien zum Deaktivieren bzw. Unterdrücken von Verbindungsstatusinformationen.

Verwenden von Connectors für Lastenausgleich und Failover

Beim Routing wird mithilfe der mit Routinggruppenconnectors verbundenen Kosten der beste Weg zur internen Nachrichtenübermittlung ermittelt. Außerdem wird über die mit SMTP- und X-400-Connectors verbundenen Kosten die beste Methode zum Übertragen von externer E-Mail ermittelt. Beachten Sie, dass beim Routing der Connector zunächst nach dem am besten passenden Adressraum und anschließend nach den geringsten Kosten ausgewählt wird. Connectors können auch zum Lastenausgleich von Nachrichten verwendet und für Failover konfiguriert werden.

Der Nachteil in der Verwendung von Connectors für Lastenausgleich und Failover liegt in der durch diese Konfigurationen bewirkte Vergrößerung der Verbindungsstatustabelle, die über die gesamte Exchange-Organisation hinweg repliziert wird. Hier wächst mit der Größe der Verbindungsstatustabelle auch die Belastung der Systemleistung.

Konfigurieren von Connectors zum Lastenausgleich

Wenn ein Connector zum Lastenausgleich von Anforderungen zwischen zwei oder mehreren Bridgeheadservern verwendet werden soll, müssen Sie einen einzelnen Connector mit dem gewünschten Adressraum erstellen (z. B. „*“ für einen SMTP-Connector). Legen Sie anschließend zwei unterschiedliche Exchange-Server und virtuelle SMTP-Server als Bridgeheadserver fest. Beim Routing wird der Bridgeheadserver nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und die über diesen Connector gesendete Anforderungslast effektiv ausgeglichen. Ist jedoch einer dieser Bridgeheadserver nicht verfügbar, wird für dort angelangte Nachrichten nicht automatisch eine alternative Route gewählt. Nachrichten verbleiben so lange in der Warteschleife, bis dieser Server wieder verfügbar ist. Sobald eine Nachricht den ausgewählten Bridgeheadserver erreicht, ist kein erneutes Routing zwischen Bridgeheadservern möglich.

Im Verbindungsstatus ist nur der Connectorstatus enthalten. Wenn einer der Bridgeheadserver verfügbar ist, wird stets auch der Connector als verfügbar behandelt. Für das Routing wird dieser Connector auch beim Ausfall eines der Bridgeheadserver weiterhin als verfügbarer Pfad bewertet, und folglich wird auch weiterhin nach dem Zufallsprinzip zwischen den Bridgeheadservern gewählt.

Konfigurieren von Connectors für Failover

Wenn Connectors für ein automatisches Failover konfiguriert werden sollen, können Sie auf verschiedenen Bridgeheadservern zwei getrennte Connectors mit unterschiedlichen Kosten erstellen. Der Verbindungsstatus eines Connectors wird durch den zugehörigen lokalen Bridgeheadserver festgelegt. Wenn der Bridgeheadserver des bevorzugten Connectors mit den niedrigsten Kosten nicht verfügbar ist, wird dieser Connector beim Routing als nicht verfügbar bewertet und der zweite Connector gewählt. Ist der Bridgeheadserver des Connectors mit den niedrigeren Kosten wieder verfügbar, wird dieser von den Exchange-Servern erneut verwendet.

Liegen zwei Connectors mit identischen Kosten vor, werden die durch die Exchange-Server verwendeten Bridgeheadserver und Connectors nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Beim Ausfall eines der Bridgeheadserver erfolgt ein automatisches Failover zum zweiten Connector. Wird jedoch der erste Bridgeheadserver wieder verfügbar, erfolgt kein Failover auf diesen Server, da diese Route dieselben Kosten aufweist wie die bereits verwendete.

Unterdrücken des Verbindungsstatus-Datenverkehrs für Connectors

Der Verbindungsstatus-Datenverkehr wird durch Exchange 2003 bei oszillierenden Verbindungen oder wenn keine alternative Route zu einer Endknoten-Routinggruppe vorhanden ist, unterdrückt. Mithilfe dieser Verbesserungen wird das durch den Verbindungsstatus erzeugte Datenverkehrsvolumen reduziert. Wird zusätzlich für einen Routinggruppenconnector die Standardoption Jeder lokale Server kann E-Mail über diesen Connector senden ausgewählt wird, bleibt der Status des Connectors stets als verfügbar gekennzeichnet. Mithilfe dieser Option wird jeglicher durch Änderungen des Connectorstatus erzeugte Verbindungsstatus-Datenverkehr wirksam unterdrückt. Für SMTP- oder X.400-Connectors ist diese Option jedoch nicht verfügbar.

Einige Unternehmen entscheiden sich bei Umgebungen mit extrem niedriger Bandbreite und hohen Wartezeiten für eine Unterdrückung des Verbindungsstatus-Datenverkehrs zwischen Routinggruppen. Durch Ändern eines Registrierungsschlüsselwerts kann der Verbindungsstatus-Datenverkehr auf einzelnen Servern für sämtliche Connectors unterdrückt werden. Beim Unterdrücken des Verbindungsstatus-Datenverkehrs auf einem Server werden jegliche Verbindungsstatusänderungen auf sämtlichen Connectors ignoriert, für die er als Bridgeheadserver dient. Die Verbindungsstatusinformationen für Connectors auf anderen Servern werden weiterhin aktualisiert, und die Organisation betreffende Verbindungsstatusinformationen werden weiterhin an sämtliche Server der Organisation weitergegeben. Durch Server mit unterdrücktem Verbindungsstatus-Datenverkehr werden jedoch keine Informationen an die zugehörigen Connectors gesendet. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Liste der Vor- und Nachteile der Unterdrückung des Verbindungsstatus-Datenverkehrs.

Der Verbindungsstatus-Datenverkehr sollte unter folgenden Bedingungen unterdrückt werden:

  • Sie verfügen über einen Connector, dessen Status für andere Server in der restlichen Exchange-Organisation nicht von Bedeutung ist (beispielsweise ein Connector, der ausschließlich von einer Routinggruppe oder einer kleinen Anzahl von Servern zum Senden von Nachrichten an das Internet verwendet wird).
  • Wenn ein Connector aufgrund von Netzwerkproblemen zwischen einem verfügbaren und nicht verfügbaren Status oszilliert. Beachten Sie, dass unter Exchange 2003 eine Verbindung als oszillierend bewertet wird, wenn der Connectorstatus (verfügbar und nicht verfügbar) innerhalb eines Verbindungsstatusintervalls (zehn Minuten in der Standardeinstellung) zweimal wechselt. Verbindungsstatus-Datenverkehr besteht, wenn ein Connector in zwei unterschiedlichen Zeitintervallen als jeweils verfügbar bzw. nicht verfügbar gekennzeichnet wird. Auch in Exchange-Organisationen mit Exchange 2000-Servern wird für oszillierende Verbindungen Datenverkehr erzeugt, da diese Server nicht über die in Exchange 2003 enthaltenen Verbindungsstatusverbesserungen verfügen.

Vor- und Nachteile der Unterdrückung des Verbindungsstatus-Datenverkehrs

Vorteile Nachteile

Die Unterdrückung des Verbindungsstatus-Datenverkehrs ist verhältnismäßig einfach zu konfigurieren und kann auf einzelne Server unter isolierten Bedingungen angewendet werden.

Auf einem Server mit unterdrücktem Verbindungsstatus-Datenverkehr können keine redundanten Pfade bzw. alternative Connectors erstellt werden. Verbindungsstatusänderungen auf dem primären Connector werden nie erkannt, daher werden Nachrichten nicht an einen alternativen Connector umgeleitet. Beim Routing wird angenommen, dass der primäre Connector weiterhin verfügbar ist.

Über die Unterdrückung des Verbindungsstatus-Datenverkehrs auf einem Server kann der durch häufiges Wechseln erzeugte Datenverkehr im Netzwerk reduziert werden. Besonders vorteilhaft ist eine Verringerung des Datenverkehrs bei Netzwerken mit sehr begrenzter Bandbreite. Der tatsächliche Gewinn aus dem verringerten Datenverkehr ist von der Größe der Exchange-Organisation und der Häufigkeit abhängig, in der Verbindungsstatusänderungen repliziert werden.

Die Unterdrückung des Verbindungsstatus-Datenverkehrs auf einem einzelnen Server führt nicht zu einer vollständigen Vermeidung des Verbindungsstatus-Datenverkehrs zwischen Routinggruppen.

noteAnmerkung:
Die fehlerhafte Bearbeitung der Registrierung kann zu ernsthaften Problemen führen, die möglicherweise eine Neuinstallation des Betriebssystems erforderlich machen. Dadurch entstandene Probleme können unter Umständen nicht mehr behoben werden. Sichern Sie vor dem Ändern der Registrierung alle wichtigen Daten.

Beachten Sie, dass durch eine Änderung dieses Registrierungsschlüssels nicht das Weiterleiten der Verbindungsstatustabelle über Server hinweg beendet wird. Es wird lediglich der durch Connectorstatuswechsel erzeugte Verbindungsstatus-Datenverkehr unterdrückt.

Weitere Informationen finden Sie unter Unterdrücken der Verbindungsstatusinformationen auf einem Server.