Erstellen eines Windows Server 2003-Failoverclusters für einen Einzelkopiecluster

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-10-31

In diesem Thema wird erläutert, wie eine neuer Windows Server 2003-Failovercluster für einen Microsoft Exchange Server 2007-Postfachclusterserver (Clustered Mailbox Server, CMS) in einem Einzelkopiecluster (Single Copy Cluster, SCC) mithilfe des Assistenten zum Erstellen eines neuen Serverclusters oder Cluster.exe erstellt wird.

Beim Erstellen eines Windows Server 2003-Failoverclusters zur Verwendung durch einen Postfachclusterserver in einem Einzelkopiecluster müssen Sie alle anfänglichen Clusterkonfigurationsinformationen bereitstellen. In diesem Thema werden zwei Verfahren behandelt:

  • Erstellen eines neuen Failoverclusters   Mithilfe des Assistenten zum Erstellen eines neuen Serverclusters oder Cluster.exe.

  • Hinzufügen mindestens eines Knotens zum Failovercluster   Mithilfe des Assistenten zum Hinzufügen von Knoten oder Cluster.exe.

Bevor Sie beginnen

Diese Verfahren können lokal auf dem physikalischen Knoten oder remote durchgeführt werden. Es wird jedoch empfohlen, diese Verfahren auf dem Knoten durchzuführen, der der erste Knoten im Cluster sein wird.

Es wird empfohlen, sich mit dem Hardwarehersteller in Verbindung zu setzen, um sich über besondere Anweisungen zu informieren, die ggf. für das Erstellen eines Failoverclusters mit freigegebenem Speicher mithilfe von Windows Server 2003 zu beachten sind.

Damit Sie die folgenden Verfahren ausführen können, muss die Mitgliedschaft in der lokalen Gruppe Administratoren an das verwendete Konto auf dem Computer delegiert worden sein. Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Exchange 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Hinweis

Es wird empfohlen, das Konto zu verwenden, dass während der Exchange-Installation verwendet wird, falls dieses über eine ausreichende Autorisierung verfügt, um zu verhindern, dass nach dem Abschluss der Installation vergessen wird, die Konten zu wechseln.

Verfahren

So erstellen Sie einen neuen Failovercluster mithilfe des Assistenten zum Erstellen eines neuen Serverclusters

  1. Öffnen Sie ein Fenster mit der Eingabeaufforderung, und führen Sie den folgenden Befehl aus:

    cluster /create /wizard
    
  2. Der Assistent zum Erstellen eines neuen Serverclusters wird angezeigt. Stellen Sie sicher, dass Sie über die notwendigen Informationen verfügen, um mit der Konfiguration fortzufahren, und klicken Sie dann auf Weiter.

  3. Wählen Sie im Feld Domäne den Namen der Domäne aus, in der der Cluster erstellt werden soll. Geben Sie im Feld Clustername einen eindeutigen Namen für den Cluster ein, der maximal 15 Zeichen lang ist, und klicken Sie dann auf Weiter.

    Hinweis

    Wenn die Seite Domänenzugriff verweigert angezeigt wird, bedeutet dies normalerweise, dass Sie sich lokal mit einem Konto angemeldet haben, das kein Domänenkonto mit lokalen Administratorrechten ist. In diesem Fall fordert Sie der Assistent auf, ein Konto anzugeben. Dies ist nicht das Clusterdienstkonto. Wenn Sie über die geeigneten Anmeldeinformationen verfügen, wird die Seite Domänenzugriff verweigert nicht angezeigt.

  4. Überprüfen Sie auf der Seite Computer auswählen den Namen des Computers, der verwendet werden soll, bzw. geben Sie ihn ein.

    Hinweis

    Der Computername unterscheidet nicht zwischen Groß-/Kleinschreibung.

  5. Auf der Seite Konfiguration analysieren analysiert der Assistent die Domäne und den Knoten hinsichtlich möglicher Hard- und Softwareprobleme, die zu Installationsproblemen führen könnten. Prüfen Sie alle Warn- und Fehlermeldungen, die angezeigt werden. Klicken Sie auf Details, um zu jeder Warn- oder Fehlermeldung weitere Informationen anzuzeigen.

    Hinweis

    Nach Abschluss der Analyse entsteht aus der am oberen Bildschirmrand angezeigten Aufzählung eine Struktur der Statusinformationen. Die Struktur kann erweitert werden, um spezifische Zustände anzuzeigen. Elemente mit einem Häkchensymbol können ignoriert werden. Elemente mit gelben Dreiecksymbolen sind Warnungen. Elemente mit roten Symbolen sind blockierende Fehler, die behoben werden müssen.

  6. Klicken Sie nach erfolgreichem Abschluss der Überprüfung auf Weiter. Sind Fehler vorhanden, beheben Sie diese, bevor Sie die Installation fortsetzen.

  7. Geben Sie auf der Seite IP-Adressen die eindeutige, gültige Cluster-IP-Adresse ein, und klicken Sie auf Weiter. Der Assistent ordnet die Cluster-IP-Adresse automatisch dem öffentlichen Netzwerk zu, indem anhand der Subnetmask das richtige Netzwerk ausgewählt wird. Die Cluster-IP-Adresse sollte nur für administrative Zwecke und nicht für Clientverbindungen verwendet werden.

  8. Geben Sie auf der Seite Clusterdienstkonto den Benutzernamen und das Kennwort des Clusterdienstkontos ein. Wählen Sie im Feld Domäne den Domänennamen aus, und klicken Sie dann auf Weiter. Der Assistent überprüft das Benutzerkonto und das Kennwort.

  9. Klicken Sie auf der Seite Vorgeschlagene Clusterkonfiguration auf Quorum. Wählen Sie einen freigegebenen Datenträger als Host für das Quorum aus dem Dropdownfeld aus. Klicken Sie auf OK und dann auf Weiter.

  10. Überprüfen Sie auf der Seite Cluster wird erstellt alle Warn- oder Fehlermeldungen, die während der Clustererstellung angezeigt werden. Klicken Sie auf die jeweilige Warn- oder Fehlermeldung, um weitere Informationen dazu anzuzeigen. Klicken Sie zum Fortfahren auf Weiter.

  11. Klicken Sie auf Fertig stellen, um die Clusterkonfiguration abzuschließen.

So verwenden Sie den Assistenten zum Hinzufügen von Knoten zum Hinzufügen mindestens eines zusätzlichen Knotens zu einem Failovercluster

  1. Öffnen Sie ein Eingabeaufforderungsfenster, und führen Sie den folgenden Befehl aus:

    cluster /add /wizard
    
  2. Klicken Sie, nachdem der Assistent zum Hinzufügen von Knoten angezeigt wurde, auf Weiter.

  3. Klicken Sie in der Liste Domäne auf die Domäne, in der sich der Failovercluster befindet, überprüfen Sie den Clusternamen im Feld Cluster, und klicken Sie dann auf Weiter.

  4. Geben Sie im Feld Computername den Namen des Knotens (oder der Knoten) ein, die hinzugefügt werden sollen, und klicken Sie dann auf Hinzufügen und anschließend auf Weiter.

    Hinweis

    Wenn Sie mehrere Knoten zum Cluster hinzufügen müssen, wird empfohlen, alle in diesem Schritt hinzuzufügen. Fügen Sie einfach alle Knoten in die Liste ein.

  5. Klicken Sie, nachdem der Assistent zum Hinzufügen von Knoten die Clusterkonfiguration erfolgreich analysiert hat, auf Weiter.

  6. Geben Sie auf der Seite Clusterdienstkonto im Feld Kennwort das Kennwort für das Clusterdienstkonto ein. Stellen Sie sicher, dass in der Liste Domäne die richtige Domäne für dieses Konto angezeigt wird, und klicken Sie dann auf Weiter.

  7. Zeigen Sie auf der Seite Vorgeschlagene Clusterkonfiguration die Konfigurationsdetails an, um die Richtigkeit der Cluster-IP-Adresse, der Netzwerk- und Quoruminformationen zu überprüfen, und klicken Sie dann auf Weiter.

  8. Klicken Sie im Anschluss an die erfolgreiche Konfiguration des Failoverclusters auf Weiter und dann auf Fertig stellen.

    Nachdem alle Knoten dem Cluster hinzugefügt wurden, müssen die Clusternetzwerke konfiguriert werden. Ausführliche Anweisungen zum Konfigurieren der Clusternetzwerke finden Sie unter Konfigurieren von Cluster-Netzwerkkomponenten und Cluster-Netzwerkpriorität.

So verwenden Sie "Cluster.exe" zum Erstellen eines neuen Failoverclusters

  1. Öffnen Sie ein Eingabeaufforderungsfenster, und führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Cluster /cluster:<ClusterName> /create /node:<NodeName> /ipaddress:<ClusterIPAddress> /user:<ClusterServiceAccount> /password:<ClusterServiceAccountPassword> /unattend /quorum:"DiskResourceforQuorum"
    

    Im Befehl oben ist das Format für die Option /quorum "Disk X:". Dabei stellt X den Laufwerkbuchstaben dar, der dem Datenträger zugewiesen wurde, den Sie für das Quorum verwenden. Verwenden Sie keine Klammern (<>) im Befehl, und stellen Sie sicher, dass die Anführungszeichen und der Doppelpunkt für die Option /quorum verwendet werden, wie im folgenden Beispiel gezeigt.

    /quorum:"Disk Q:"
    
  2. Während der Clusterbildung wird der erste erkannte Datenträger mit mehr als 500 MB freiem Speicherplatz und NTFS-Formatierung automatisch der Standardclustergruppe hinzugefügt. Dies ist selbst dann der Fall, wenn es sich nicht um den gleichen Datenträger handelt, der mit der Option /quorum angegeben wurde. Nur der erste erkannte Datenträger, der diese beiden Kriterien erfüllt, wird hinzugefügt. Andere Datenträger werden selbst dann nicht hinzugefügt, wenn sie diese Kriterien erfüllen. Bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren, sollten Sie sicherstellen, dass die Clustergruppe den richtigen physikalischen Datenträger enthält. Um zu ermitteln, welcher Datenträger der Clustergruppe während der Clusterbildung hinzugefügt wurde, führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Cluster res
    

    Wenn sich der Quorumdatenträger nicht in der Clustergruppe befindet, können Sie ihn in die Gruppe verschieben, indem Sie den folgenden Befehl ausführen:

    Cluster res "Disk X:" /move:"Cluster Group"
    

    Dabei ist X der Laufwerkbuchstabe für den Quorumdatenträger.

  3. Nachdem Sie sichergestellt haben, dass sich der Quorumdatenträger in der Clustergruppe befindet, können Sie dem Cluster weitere Knoten hinzufügen, indem Sie den folgenden Befehl ausführen:

    Cluster <ClusterName> /add:<NodeName> /password:<ClusterServiceAccountPassword> /unattend
    

    Um in diesem Schritt mehrere Knoten hinzuzufügen, trennen Sie die Knotennamen durch Kommas, wie im folgenden Beispiel gezeigt:

    /add:NodeName,NodeName
    

    Nachdem alle Knoten dem Cluster hinzugefügt wurden, müssen die Clusternetzwerke konfiguriert werden. Ausführliche Anweisungen zum Konfigurieren der Clusternetzwerke finden Sie unter Konfigurieren von Cluster-Netzwerkkomponenten und Cluster-Netzwerkpriorität.