Maximieren der Clientleistung in Exchange Server 2003

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-07-07

Zusätzlich zu den Verbesserungen an Microsoft® Exchange Server 2003 können viele Faktoren der Clientleistung nur mit der neuen Version von Microsoft Office Outlook® 2003 und Outlook Web Access erreicht werden. In diesem Thema werden die einzelnen Verbesserungen gegenüber früheren Clientversionen hervorgehoben.

Outlook 2003

Outlook 2003 enthält verschiedene neue Features, durch die die Clientleistung optimiert und der allgemeine Umgang in Verbindung mit Exchange Server 2003 verbessert wird. Zu diesen Features gehören die folgenden:

  • Exchange-Cachemodus   Mit diesem Feature können Sie in einer Messagingumgebung mit wahrgenommener Verbindung zwischen dem Outlook 2003-Client und dem Exchange-Server arbeiten. Im Normalfall ist für Benutzer bei der Verwendung des Exchange-Cachemodus kein Unterschied in der Messagingleistung zu beobachten. Bei Servern war die Prozessorleistung im Vergleich zu Exchange 2000 Server mit Service Pack 3 (SP3) um 10 % besser. Weitere Informationen über Serverdaten finden Sie unter Basisdaten zur Leistung von Postfachservern (unter Verwendung von MAPI).
    Obwohl Exchange 2000 Server und Exchange Server 2003 den Exchange-Cachemodus unterstützen, enthält Exchange Server 2003 viele Leistungsverbesserungen, die speziell zur Unterstützung von Outlook 2003-Clients implementiert wurden.
  • RPC über HTTP   Wenn Sie außerhalb der Firewall Ihrer Organisation arbeiten, können Sie durch diese Funktion ohne eine spezielle Verbindung oder Hardware (z. B. Smart Cards oder Sicherheitstoken) über das Internet auf Ihr Exchange 2003-Konto zugreifen. Weitere Informationen zum Konfigurieren von Exchange Server 2003 zur Verwendung von RPC über HTTP finden Sie im Artikel Exchange Server 2003 RPC over HTTP Deployment Scenarios (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=24823).

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Outlook Web Access

Outlook Web Access in Exchange Server 2003 bietet verschiedene neue Features und Verbesserungen. In der neuen Version werden Daten mit gzip-Komprimierung komprimiert. Dadurch wird der Netzwerkverkehr um 50 % verringert. Darüber hinaus wurden die zugrunde liegenden Komponenten für geringeren Speicherbedarf neu entwickelt, sodass die Anforderungen an die Bandbreite vermindert wurden. Einen Leistungsvergleich der unterschiedlichen Versionen von Outlook Web Access finden Sie unter Basisdaten zur Leistung von Outlook Web Access.

SSL (Secure Sockets Layer) stellt eine zusätzliche Bedingung für die Aktivierung der Komprimierung dar, wobei ein geringer Zuwachs des Datenverkehrs anfällt. Dies wird in „Szenario 2“ unter Basisdaten zur Leistung von Outlook Web Access dargestellt. Der einzige Effekt der Aktivierung von SSL besteht in der zusätzlichen Prozessorressource, die auf Ihren Exchange-Servern erforderlich ist. Wenn Sie SSL mit Outlook Web Access starten, wird der Messagingverkehr verringert und gleichzeitig sicherer.

Für eine optimale Verbindungsleistung sollten Benutzer den Outlook Web Access-Front-End-Server auswählen, der sich physisch am nächsten an ihrem Postfachserver befindet, und nicht den Outlook Web Access-Front-End-Server, der sich am nächsten an ihrem derzeitigen Standort befindet.

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Andere Mobile Dienste mit Exchange

Exchange Server 2003 schließt Outlook Mobile Access- und Exchange ActiveSync®-Features ein, die zuvor in Microsoft Mobile Information Server enthalten waren. Bisher mussten Sie in jeder Netzwerkdomäne, in der diese Dienste benötigt wurden, Mobile Information Server installieren. Da Exchange integrierte mobile Dienste enthält, ist die Installation in Netzwerkdomänen nicht mehr erforderlich.

  • Outlook Mobile Access   Mit diesem Feature können Benutzer mit Mobilgeräten auf ihre Ordner Posteingang, Kontakte, Kalender und Aufgaben zugreifen. Bei der bisherigen Unterstützung durch Exchange 2000 Server und Mobile Information Server traten Beschränkungen auf, wenn mobile Geräte außerhalb der Heimdomänen der Benutzer verwendet wurden. Mit Exchange Server 2003 wird diese Beschränkung der Domänengrenzen beseitigt.
  • Exchange ActiveSync   Mit diesem Feature können Benutzer ihre Mobilgeräte direkt mit Exchange Server 2003 synchronisieren. Die Benutzer können die Verbindung ihres Mobilnetzbetreibers verwenden, um ihre Exchange-Informationen mit ihrem Gerät mit Pocket PC Phone Edition oder ihrem Smartphone zu synchronisieren und offline auf diese Informationen zuzugreifen. Wie auch mit Outlook Mobile Access wird mit Exchange Server 2003 die Beschränkung der Domänengrenzen in Mobile Information Server aufgehoben.

Weitere Informationen zu Outlook Mobile Access und Exchange ActiveSync finden Sie im Handbuch für den Clientzugriff in Exchange Server 2003 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=27739).

Überwachen der Clientleistung

In früheren Versionen von Exchange konnte die Leistung für Outlook-Clientbenutzer nicht überwacht werden. Mit Exchange Server 2003 und Outlook 2003 können Administratoren nun die Leistung für diese Benutzer analysieren.

Exchange 2003-Server registrieren sowohl RPC-Wartezeiten als auch Verarbeitungsfehler bei der Ausführung von Outlook 2003 auf Clientcomputern. Administratoren können anhand dieser Informationen die allgemeine Clientleistung ermitteln und den Exchange-Server auf Fehler überwachen.

Die Outlook-Clients übermitteln diese RPC-Daten (z. B. Wartezeiten oder Fehlercodes) mit einem der nächsten erfolgreichen RPC-Aufrufe an den Exchange 2003-Server.

noteAnmerkung:
Die Übermittlung von RPC-Daten vom Clientcomputer an den Exchange-Server ist nur ein Hilfsverfahren, das neben anderen Verfahren zur Erkennung einzelner Echtzeitfehler herangezogen wird.

Zu den Clientleistungsindikatoren gehören die folgenden:

  • Client: versuchte RPCs
  • Client: erfolgreiche RPCs
  • Client: Fehler bei RPCs
  • Client: Fehler bei RPCs: Server nicht verfügbar
  • Client: Fehler bei RPCs: Server überlastet
  • Client: Fehler bei RPCs: andere Fehler
  • Client: versuchte RPCs pro Sekunde
  • Client: erfolgreiche RPCs pro Sekunde
  • Client: Fehler bei RPCs pro Sekunde
  • Client: Fehler bei RPCs pro Sekunde: Server nicht verfügbar
  • Client: Fehler bei RPCs pro Sekunde: Server überlastet
  • Client: Fehler bei RPCs pro Sekunde: andere Fehler
  • Client: gemeldete Gesamtwartezeit
  • Client: RPC-Wartezeit > 2 Sekunden
  • Client: RPC-Wartezeit > 5 Sekunden
  • Client: RPC-Wartezeit > 10 Sekunden

Sie können diese Leistungsindikatoren mit dem Systemmonitor oder mit Microsoft Operations Manager überwachen. Außerdem ist im Exchange Server 2003 Management Pack für Microsoft Operations Manager ein RPC-Leistungs- und -Fehlerbericht für Outlook-Clients enthalten. Das Management Pack bietet außerdem Regeln, die durch Clientüberwachungsereignisse ausgelöst werden. Diese Regeln befinden sich unter Microsoft Exchange Server 2003\Exchange Event Monitoring\Information Store service\ im Exchange Server 2003 Management Pack:

  • Client: Der Prozentsatz erfolgreicher RPCs liegt unter dem angegebenen Schwellenwert.
    Diese Regel wird durch Ereignis MSExchangeIS 9640 ausgelöst.
  • Client: Die durchschnittliche RPC-Wartezeit liegt über dem angegebenen Schwellenwert.
    Diese Regel wird durch Ereignis MSExchangeIS 9641 ausgelöst.
  • Client: Die Anzahl der ausgegebenen RPC-Fehler und Wartezeitwarnungen liegt über dem angegebenen Schwellenwert.
    Diese Regel wird durch Ereignis MSExchangeIS 9642 ausgelöst.

Weitere Informationen zu den auf RPC bezogenen Vorgängen, die Sie mit Microsoft Operations Manager überwachen können, finden Sie im Handbuch Neues in Exchange Server 2003 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=21765).

Weitere Informationen zu Microsoft Operations Manager finden Sie auf den Websites Microsoft Operation Manager (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=16198) und Better Together: Microsoft Operations Monitor and Exchange Server 2003 (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=18176).

Hilfe zur Behandlung von Problemen in Verbindung mit RPC bietet das Microsoft Exchange Server Performance Troubleshooting Analyzer Tool (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=55884).