Nachrichtenrouting in einer Koexistenzumgebung

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-01-14

In diesem Thema wird beschrieben, wie das Nachrichtenrouting ausgeführt wird, wenn Microsoft Exchange Server 2007 in derselben Exchange-Organisation mit Computern mit Exchange Server 2003 oder mit Exchange 2000 Server koexistiert. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Änderungen beim Routing verstehen, die durch das Hinzufügen von Exchange 2007 in einer vorhandenen Exchange-Organisation eingeführt werden, damit Sie Connectors konfigurieren und Routingschleifen vermeiden können. Wenn eine große Organisation eine Überführung von Exchange 2003 nach Exchange 2007 ausführt, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Zeitraum der Koexistenz verschiedener Versionen.

Änderungen beim Routing

Exchange 2007 führt Änderungen beim Routing ein, die die vorhandene Active Directory-Standorttopologie und das zugrunde liegende Netzwerk ausnutzen, um eine effiziente, deterministische Routingtopologie bereitzustellen. Wenn Exchange 2007 mit Exchange 2003 oder Exchange 2000 koexistiert, müssen zusätzliche Konfigurationsaufgaben ausgeführt werden, die das Nachrichtenrouting zwischen den verschiedenen Serverversionen unterstützen. In Tabelle 1 werden die Unterschiede beim Nachrichtenrouting zwischen den Exchange Server-Versionen aufgeführt.

Tabelle 1   Unterschiede beim Routing zwischen den Versionen von Exchange Server

Exchange 2007 Exchange 2000 und Exchange 2003

Exchange verwendet Active Directory-Standorte zur Bestimmung einer Routingtopologie innerhalb der Organisation. Alle Server mit Exchange 2007 sind einer einzigen Routinggruppe zugeordnet, die das Routing zu früheren Versionen von Exchange Server übernimmt.

Exchange verwendet Routinggruppen zur Bestimmung einer Routingtopologie innerhalb der Organisation.

Exchange bestimmt die Route mit den geringsten Kosten zwischen Hub-Transport-Servern anhand der IP-Standortverknüpfungskosten des Active Directory-Verzeichnisdiensts.

Exchange bestimmt die Route mit den geringsten Kosten zwischen Bridgeheadservern anhand der Routinggruppenconnector-Kosten.

Exchange verwendet die direkte Weiterleitung für die Zustellung von Nachrichten zwischen Hub-Transport-Servern.

Bei Exchange erfolgt die Weiterleitung über Bridgeheadserver in jeder Routinggruppe im Routingpfad.

Wenn Exchange keine Verbindung herstellen kann, werden die Informationen zum Routingpfad mit den geringsten Kosten verwendet, um das Ziel auszusetzen, bis eine Verbindung mit einem Hub-Transport-Server hergestellt werden kann. Die Nachrichten werden an einem erreichbaren Standort in die Warteschlange gesetzt, der dem Ziel am nächsten ist. Dieses Verhalten wird auch als Warteschlangenbildung am Fehlerpunkt bezeichnet.

Wenn Exchange mit dem nächsten Hop im Routingpfad keine Verbindung herstellen kann, wird versucht, die Nachricht über einen Alternativpfad umzuleiten.

Wenn eine Nachricht an mehrere Empfänger gesendet wird, verzögert Exchange die Nachrichtenverteilung so lange, bis eine Verzweigung im Routingpfad erreicht wird. Dieses Verhalten wird auch als verzögerte Auffächerung bezeichnet.

Wenn eine Nachricht an mehrere Empfänger gesendet wird, tritt die Nachrichtenverteilung sofort im Anschluss an die Auflösung des Empfängers auf.

Jeder Hub-Transport-Server fragt Active Directory separat ab, um die Routingkonfiguration abzurufen, die zum Berechnen einer Routingtabelle verwendet wird, und um Konfigurationsaktualisierungen zu erhalten.

Exchange verwendet eine Linkstatustabelle zum Speichern einer Routingtabelle und kündigt Konfigurationsänderungen mithilfe von Linkstatusaktualisierungen an. Der Routinggruppenmaster ruft Aktualisierungen von Active Directory ab und koordiniert die Weiterverbreitung der Linkstatusänderungen, die von Servern in der jeweiligen Routinggruppe in Erfahrung gebracht werden.

Einführen des ersten Servers mit Exchange 2007

Wenn der erste Server mit Exchange 2007 in einer vorhandenen Exchange-Organisation installiert ist, werden Sie aufgefordert, einen Bridgeheadserver in der vorhandenen Organisation auszuwählen, zu dem der erste Routinggruppenconnector eingerichtet werden soll. Exchange 2007 verwendet Routinggruppenconnectors nur für die Kommunikation mit Servern mit Exchange 2003 oder Exchange 2000, die sich in derselben Exchange-Organisation befinden. Während der Installation von Exchange 2007 wird ein bidirektionaler Routinggruppenconnector zwischen der Exchange 2007-Routinggruppe und einer Exchange 2003- oder Exchange 2000-Routinggruppe erstellt. Der während der Installation ausgewählte Exchange 2003- oder Exchange 2000-Bridgeheadserver bestimmt, mit welcher Routinggruppe die Verbindung hergestellt wird. Nach dem Abschluss der Installation ist es eine bewährte Methode, den Routinggruppenconnectors Quell- und Zielserver hinzuzufügen, um Lastenausgleich und Redundanz zu schaffen.

Alle Server mit Exchange 2007 werden automatisch in einer einzigen Routinggruppe angesiedelt, die als "Exchange-Routinggruppe" (DWBGZMFD01QNBJR) bezeichnet wird Server mit Exchange 2007 und Server mit Exchange 2003 oder Exchange 2000 können nicht in derselben Routinggruppe sein. Es können keine zusätzlichen Routinggruppen erstellt werden, um Server mit Exchange 2007 aufzunehmen. Die Exchange 2007-Routinggruppe wird ausschließlich für die Koexistenz mit früheren Versionen von Exchange erstellt. Die ersten Routinggruppenconnectors, die während der Installation erstellt werden, bestimmen, wie Nachrichten zwischen Exchange-Versionen übermittelt werden. Dem ersten Routinggruppenconnector werden die Kosten "1" zugewiesen. Die installierte Serverfunktion Hub-Transport und der ausgewählte Exchange 2003- oder 2000-Bridgeheadserver werden als Quell- und Zielserver festgelegt. Der Bridgeheadserver erhält die Berechtigungen zum Senden und Empfangen von E-Mail an bzw. von Exchange 2007-Hub-Transport-Servern.

Wichtig

Verschieben Sie keine Server mit Exchange 2007 aus der Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR), und benennen Sie die Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) nicht mithilfe eines Low-Level-Verzeichnis-Editors um. Exchange 2007 muss diese Routinggruppe für die Kommunikation mit früheren Exchange-Versionen verwenden. Das Verschieben von Servern mit Exchange 2007 aus der Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) sowie das Umbenennen der Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) wird nicht unterstützt.

Die Exchange 2003-Routinggruppe, mit der die erste Verbindung hergestellt wird, ist von großer Bedeutung und von der Struktur der aktuellen Umgebung abhängig. Idealerweise spiegeln die Routinggruppen Ihre Active Directory-Standortstruktur wider, und die Routinggruppenconnectors befinden sich in einer Hub-and-Spoke-Anordnung (Nabe-mit-Speichen). In diesem Szenario befindet sich Ihre erste Exchange 2007-Bereitstellung in der Nähe der Hubroutinggruppe. Der erste Connector mit einem Bridgeheadserver sollte in dieser Routinggruppe erstellt werden.

Erstellen zusätzlicher Routinggruppenconnectors

Alle Nachrichten, die zwischen Exchange 2007 und Exchange 2003 per Relay gesendet werden, werden über den ersten Routinggruppenconnector geleitet. Hierdurch kann es zu übermäßigen Routinghops kommen, wenn zukünftig weitere Server mit Exchange 2007 an zusätzlichen Active Directory-Standorten bereitgestellt werden. Alle Server mit Exchange 2007 in allen Standorten werden als Mitglieder derselben Routinggruppe angesehen. Angenommen, Sie haben beispielsweise Routinggruppen in Hongkong, London und Chicago. Wenn der erste Server mit Exchange 2007 in Chicago bereitgestellt wird, ist es sinnvoll, den ersten Routinggruppenconnector zu einem Bridgeheadserver in Chicago einzurichten. Wenn dann jedoch ein Server mit Exchange 2007 in Hongkong bereitgestellt wird, werden Nachrichten, die von Benutzern mit Postfächern auf Servern mit Exchange 2003 in Hongkong an Benutzer mit Postfächern auf Servern mit Exchange 2007 in Hongkong gesendet werden, über Chicago geleitet.

Um solche übermäßigen Routinghops zu vermeiden, können Sie einen weiteren Routinggruppenconnector erstellen, der eine Verbindung zwischen der einzelnen Exchange 2007-Routinggruppe und der Routinggruppe in Hongkong herstellt. In diesem Szenario muss sichergestellt werden, dass die Konfigurationsschritte ausgeführt werden, durch die potenzielle Routingschleifen vermieden werden. Es wird empfohlen, alle in einer Routinggruppe vorhandenen Server mit Exchange 2003 gleichzeitig zu überführen, um eine Routingtopologie zu vermeiden, die zu viele Hops erforderlich macht.

Um einen Routinggruppenconnector zu erstellen, der einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server als Quell- oder als Zielserver enthält, müssen Sie das Cmdlet New-RoutingGroupConnector in der Exchange-Verwaltungsshell verwenden. Ein Routinggruppenconnector, der mithilfe dieses Cmdlets erstellt wird, verfügt standardmäßig über die Standardkosten "1", und für ihn sind Verweise auf Öffentliche Ordner aktiviert. Um den bidirektionalen Routinggruppenconnector in einem einzigen Vorgang zu erstellen, muss der Parameter Bidirectional auf $True festgelegt sein. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen:

Koexistenz und Linkstatus

Wenn nur ein Routinggruppenconnector zwischen Exchange 2003 und Exchange 2007 eingerichtet wird, müssen keine Änderungen am Linkstatus vorgenommen werden; es können dann auch keine Routingschleifen auftreten. Wenn aber mehr als ein Routinggruppenconnector zwischen Exchange 2003 und Exchange 2007 konfiguriert ist, kann es durch kleinere Linkstatusaktualisierungen, die zwischen Servern mit Exchange 2003 übermittelt werden, zu Problemen kommen. Wenn Exchange 2003 erkennt, dass ein Connector nicht verfügbar ist, werden Linkstatusaktualisierungen in der gesamten Exchange-Organisation verbreitet, um alle darüber zu informieren, dass der Connector nicht verfügbar ist. Der Exchange 2003-Bridgeheadserver versucht außerdem, eine Alternativroute für die Nachrichtenübermittlung an den Zielserver zu bestimmen. Exchange 2007 verwendet dagegen nicht den Linkstatus, um einen Routingpfad zu bestimmen. Der Exchange 2007-Hub-Transport-Server bemerkt nicht, dass der Connector nicht verfügbar ist, und kann möglicherweise versuchen, eine Nachricht über einen Routingpfad zurückzuleiten, den Exchange 2003 zu umgehen versucht.

Wenn Exchange 2003 erkennt, dass ein Connector nicht verfügbar ist, kann es möglicherweise auch einen Routingpfad ausprobieren, der nicht der mit den geringsten Kosten ist. Exchange 2007 dagegen verwendet immer die Route mit den geringsten Kosten, wodurch es potenziell zu Routingschleifen kommen kann.

Um Routingschleifen zu vermeiden, müssen Sie kleinere Linkstatusaktualisierungen unterdrücken, bevor Sie zusätzliche Routinggruppenconnectors einführen. Kleinere Linkstatusaktualisierungen werden zwischen Servern mit Exchange 2003 verschickt, um die Linkstatus-Routingtabelle mit dem nicht verfügbaren Connector zu aktualisieren. Wenn der Registrierungsschlüssel SuppressStateChanges festgelegt ist, wird damit die Möglichkeit zum Markieren eines Connectors als nicht verfügbar deaktiviert. Linkstatusnachrichten werden ebenfalls verwendet, um Server mit Exchange 2003 über Konfigurationsänderungen der Exchange-Organisation zu informieren, wie z. B. das Hinzufügen oder Entfernen eines Connectors oder Servers. Wenn kleinere Linkstatusaktualisierungen unterdrückt werden, werden dennoch größere Linkstatusaktualisierungen weiterhin übermittelt.

Werden kleinere Linkstatusaktualisierungen unterdrückt, verwendet auch Exchange 2003 nur die Route mit den geringsten Kosten. Hierdurch wird die Möglichkeit des Auftretens von Routingschleifen beseitigt. Es wird empfohlen, Linkstatusaktualisierungen auf allen Servern mit Exchange 2003 in der Organisation zu unterdrücken, um eine konsistente Konfiguration aufrechtzuerhalten.

Wichtig

Wenn in der Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) Konfigurationsänderungen vorgenommen werden, kann es zu Wartezeiten kommen, bis diese Änderungen von Servern mit Exchange Server 2003 empfangen und von den Exchange 2003-Routinggruppenmasters weitergegeben werden. Die Wartezeit hängt davon ab, wie häufig die Routinggruppenmasters Konfigurationsänderungen in anderen Routinggruppen abrufen. Standardmäßig ist das Abrufintervall auf eine Stunde festgelegt. Damit alle Änderungen in der Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) sofort auf Servern mit Exchange 2003 registriert werden, müssen die Routinggruppenmasters neu gestartet werden.

SMTP-Connectors

Exchange 2003 und Exchange 2007 sind beide in der Lage, an einen Connector weiterzuleiten, der von einer dieser beiden Exchange Server-Versionen gehostet wird. Aufgrund von Schemaunterschieden bei der Connectorkonfiguration werden aber einige Einstellungen des Sendeconnectors auf einem Server mit Exchange 2007 von einem Server mit Exchange 2003 nicht erkannt, und einige Einstellungen eines SMTP-Connectors auf einem Server mit Exchange 2003 werden von einem Server mit Exchange 2007 nicht erkannt. Diese Unterschiede können Konflikte bei der Routingauswahl verursachen. Tabelle 2 gibt eine Übersicht über die Unterschiede bei der Unterstützung von Connectorfeatures zwischen Exchange 2003 und Exchange 2007.

Tabelle 2   Unterstützung von Connectorfeatures

Connectorfeature Unterstützung durch Exchange Server-Version Kommentar

Einschränkungen der Connectorübermittlung auf Benutzerebene

Exchange 2003

Exchange 2007 kann eine Nachricht an einen Exchange 2003-Connector weiterleiten, der keine Verbindungen von dem sendenden Benutzer zulässt.

Nachrichtenprioritäten

Exchange 2003

Exchange 2007 weist keine Nachrichtenprioritäten zu und umgeht alle Prioritätseinschränkungen, die für einen Exchange 2003-SMTP-Connector festgelegt sind.

Nachrichtentyp (System- und Nicht-System-Festlegungen)

Exchange 2003

Exchange 2007 weist keine Nachrichtentypen zu und umgeht alle Nachrichtentypeinschränkungen, die auf einem Exchange 2003-SMTP-Connector festgelegt sind.

Connectorbereich

Exchange 2003 und Exchange 2007

Exchange 2003 und Exchange 2007 definieren "Connectorbereich" unterschiedlich. Der Bereich eines Exchange 2003-Connectors kann so festgelegt werden, dass nur Server aus derselben Routinggruppe diesen Connector verwenden dürfen. Der Bereich eines Exchange 2007-Connectors kann so festgelegt werden, dass nur Server am gleichen Active Directory-Standort diesen Connector verwenden dürfen. Exchange 2003 erkennt alle Connectors mit Geltungsbereich in anderen Routinggruppen als außerhalb des Bereichs liegend. Dazu zählen auch Connectors mit Geltungsbereich in der Exchange 2007-Routinggruppe. Exchange 2007 erkennt alle Exchange 2003-Connectors mit Gültigkeitsbereich sowie alle Exchange 2007-Connectors mit Gültigkeitsbereich in anderen Active Directory-Standorten als außerhalb des Bereichs liegend. Nachrichten werden nicht an Connectors weitergeleitet, die als außerhalb des Bereichs liegend erkannt werden.

Maximale Nachrichtengröße

Exchange 2003 und Exchange 2007

Eine Einschränkung der Nachrichtengröße, die in einer der beiden Serverversionen festgelegt ist, wird auf alle Nachrichten angewendet, die durch den Connector weitergeleitet werden.

Eigenschafteneinstellung "Aktiviert" und "Deaktiviert"

Exchange 2007

Exchange 2003 erkennt diese Einstellung nicht und setzt das Weiterleiten an einen deaktivierten Exchange 2007-Connector fort.

Integrierte Windows-Authentifizierung (vorher als NTLM bezeichnet und auch Windows NT Herausforderung/Antwort-Authentifizierung genannt)

Nur Exchange 2003- und Exchange 2007-Empfangsconnectors

Exchange 2007-Sendeconnectors unterstützen die integrierte Windows-Authentifizierung nicht. Wenn Sie die für Exchange 2003-Brigdeheadserver konfigurierten SMTP-Sendeconnectors für Exchange 2007 neu erstellen, müssen Sie ein anderes Authentifizierungsverfahren auswählen. Weitere Informationen zu den verfügbaren Authentifizierungsverfahren finden Sie unter Sendeconnectors.

Routenauswahl in einer Koexistenzumgebung

Eine Nachricht, die mittels Relay von einem Hub-Transport-Server an einen Exchange 2003- oder Exchange 2000-Computer für die Zustellung an ein Empfängerpostfach umgeleitet wird, das sich auf einem Exchange 2003- oder Exchange 2000-Computer befindet, muss über einen Routinggruppenconnector umgeleitet werden. Daher trennt immer mindestens ein Routinggruppenconnector Exchange 2007-Server von Exchange 2003 oder Exchange 2000. Beim Ermitteln des kostengünstigsten Routingpfads zu einer früheren Version von Exchange Server wertet die Routingkomponente des Microsoft Exchange-Transportdiensts zunächst die möglichen Routingpfade zum Erreichen des Exchange 2003- oder Exchange 2000-Zielservers aus, wobei nur die Gesamtkosten aller Routinggruppenconnectors berücksichtigt werden, die zum Erreichen dieses Ziels durchlaufen werden müssen. Es wird immer der kostengünstigste Routingpfad über Routinggruppenconnectors verwendet, und die Active Directory-IP-Standortverknüpfungskosten zum Erreichen des ersten Routinggruppenconnectors werden nur berücksichtigt, wenn zwei Routingpfade über Routinggruppenconnectors die gleichen Kosten aufweisen.

Das Exchange 2007-Routing verwendet den folgenden Connectorauswahlalgorithmus, um eine Route auszuwählen:

  1. Es wird der Connector ausgewählt, der am genauesten mit dem Adressraum übereinstimmt.

  2. Wenn die Auswahlmöglichkeit zwischen mindestens zwei Exchange 2007-Connectors besteht, werden die folgenden Faktoren in der Auswahlmethode berücksichtigt:

    1. Die Kosten des Connectors. Die Kosten werden als Summe der Kosten für das Erreichen eines der Quelltransportserver des Connectors und der Kosten des Adressraums berechnet. Die Kosten für das Erreichen eines der Quelltransportserver sind Null, wenn sich die Quelltransportserver am lokalen Active Directory-Standort befinden.

    2. Die Nähe des Connectors. Der lokale Server ist beispielsweise näher als der lokale Active Directory-Standort, der näher als der Active Directory-Remotestandort ist.

    3. Der Connector in der alphanumerischen Reihenfolge der erste Connector ist.

  3. Wenn die Auswahlmöglichkeit zwischen mindestens zwei Exchange 2003-Connectors besteht, werden die folgenden Faktoren in der Auswahlmethode berücksichtigt:

    1. Die Kosten des Connectors. Die Kosten werden als Summe der Kosten für das Erreichen eines der Quelltransportserver des Connectors und der Kosten des Adressraums berechnet.

    2. Der Connector in der alphanumerischen Reihenfolge der erste Connector ist.

  4. Wenn die Auswahl zwischen einem Exchange 2007- und einem Exchange 2003-Connector erfolgt, wird immer der Exchange 2007-Connector ausgewählt.

Wenn eine Nachricht mittels Relay von einem Exchange 2003- oder Exchange 2000-Server an ein Empfängerpostfach auf einem Exchange 2007-Postfachserver umgeleitet wird, berücksichtigt der Exchange 2003- bzw. Exchange 2000-Server nur die Gesamtkosten der Routinggruppenconnectors, die zum Erreichen der Exchange 2007-Routinggruppe durchlaufen werden müssen. Es wird immer der Routingpfad mit den geringsten Kosten verwendet.

Wichtig

Die RTM-Version (Release to Manufacturing) von Exchange 2007 bietet keine Unterstützung für das Festlegen einer maximalen Nachrichtengröße für Active Directory-Standortverknüpfungen oder Routinggruppenconnectors, in denen Exchange 2007-Hub-Transport-Server als Quell- oder Zielserver verwendet werden. Exchange 2007 RTM erkennt auch keine Nachrichtengrößenbeschränkungen, die für mit früheren Versionen von Exchange Server erstellte Routinggruppenconnectors festgelegt sind. Daher wertet der Exchange 2003- oder Exchange 2000-Server möglicherweise den Routingpfad neu aus, um Nachrichtengrößenbeschränkungen Rechnung zu tragen, wenn eine Nachricht, die von Exchange 2007 mittels Relay umgeleitet wird, von Exchange 2003 oder Exchange 2000 empfangen wird. Dies kann dazu führen, dass eine Nachricht zurück zu Exchange 2007 weitergeleitet wird, wodurch eine Routingschleife entsteht. Diese Situation können Sie vermeiden, indem Sie alle Nachrichtengrößenbeschränkungen für Routinggruppenconnectors entfernen, wenn Sie Exchange 2007 in der Organisation einführen.

Neues in Exchange 2007 Service Pack 1

Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1) unterstützt die Konfiguration einer maximalen Nachrichtengröße für einen Routinggruppenconnector. Standardmäßig wendet Exchange 2007 keine maximale Nachrichtengröße für Nachrichten an, die mittels Relay zwischen Hub-Transport-Servern und Exchange 2003 oder Exchange 2000 umgeleitet werden. Wenn Sie mit dem Cmdlet Set-RoutingGroupConnector eine maximale Nachrichtengröße für einen Routinggruppenconnector konfigurieren, wird beim Routing ein Unzustellbarkeitsbericht (NDR, Non-Delivery Report) für alle Nachrichten generiert, deren Größe die für den Routinggruppenconnector auf dem kostengünstigsten Routingpfad konfigurierte, maximal zulässige Nachrichtengröße überschreitet. Alternative Routingpfade werden nicht berücksichtigt. Diese Konfiguration ist nützlich, um die Größe von Nachrichten zu beschränken, die über Verbindungen mit niedriger Bandbreite an Remoteroutinggruppen gesendet werden. Wenn Sie eine maximale Nachrichtengröße für einen Routinggruppenconnector konfigurieren, sollten Sie auch höhere Kosten für diesen Routinggruppenconnector konfigurieren, um zu verhindern, dass das Routing einen in der Größe beschränkten Routingpfad einem Routingpfad vorzieht, für den keine Beschränkungen der Nachrichtengröße gelten. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Nachrichtengrößenbeschränkungen für das interne Routing.

Exchange 2007 RTM erkennt auch keinen Nicht-SMTP-Connector, der mit einer früheren Versionen von Exchange Server konfiguriert wurde, um eine Verbindung mit Routinggruppen herzustellen. Bei der Berechnung des kostengünstigsten Routingpfads für eine Legacyroutinggruppe werden Nicht-SMTP-Connectors nicht berücksichtigt. Exchange 2007 SP1 ermöglicht das Erkennen von Nicht-SMTP-Connectors beim Berechnen des kostengünstigsten Routingpfads durch die Routingkomponente des Microsoft Exchange-Transportdiensts.

Weitere Informationen zur Auswahl des kostengünstigsten Routingpfads in einer Koexistenzumgebung finden Sie im Abschnitt "Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2003- oder Exchange 2000-Server" unter Internes Nachrichtenrouting.

Weitere Informationen

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen: