Überwachen von Clientzugriffsservern

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-07-24

In diesem Thema erhalten Sie Informationen zu den nützlichsten Leistungsindikatoren, die auf Servern überwacht werden sollten, auf denen Microsoft Exchange Server 2007 ausgeführt wird und die Serverfunktion ClientAccess installiert ist. Bei der Überwachung von Servercomputern mit Exchange 2007 müssen Sie wissen, welche Leistungsaspekte im Vordergrund stehen. Die in diesem Thema behandelten Leistungsindikatoren und Schwellenwerte dienen der proaktiven Identifizierung potenzieller Probleme und sollen im Rahmen der Problembehandlung dabei helfen, die eigentliche Ursache von Problemen zu ergründen.

Leistungsindikatoren für ASP.NET

Die Exchange-Webdienste verwenden sowohl das .NET Framework als auch ASP.NET. Probleme mit beiden Frameworks können zu signifikanten Problemen für die Serverfunktion ClientAccess führen. Mithilfe der folgenden Leistungsindikatoren können Sie Probleme lokalisieren, die nicht mit den Exchange-Webdiensten selbst zu tun haben, sondern mit der zugrunde liegenden Architektur.

Leistungsindikator Erwartete Werte

ASP.NET\Anwendungsneustarts

Zeigt an, wie oft die Anwendung während der Gültigkeitsdauer des Webservers neu gestartet wurde.

Sollte zu jeder Zeit 0 sein.

ASP.NET\Workerprozess-Neustarts

Zeigt an, wie oft ein Workerprozess auf dem Computer neu gestartet wurde.

Sollte zu jeder Zeit 0 sein.

ASP.NET\Aktuelle Anforderungen

Zeigt die aktuelle Anzahl der Anforderungen an, einschließlich derer, die sich in der Warteschlange befinden, derzeit ausgeführt werden oder darauf warten, an den Client übergeben zu werden. Das ASP.NET-Prozessmodell weist die Anfragen zurück, wenn dieser Leistungsindikator den Wert "requestQueueLimit" übersteigt, der im Konfigurationsabschnitt "processModel" festgelegt ist.

Der Maximalwert ist 5.000. Der Server gibt einen 503-Fehler zurück, wenn dieser Wert überschritten wird.

Hinweis

Dieser Wert kann in der Datei machine.config erhöht werden, um Skalierbarkeit von Clientzugriffsservern zu ermöglichen.

Sollte zu jeder Zeit unter 5.000 liegen.

ASP.NET\Wartezeit der Anforderung

Zeigt die Anzahl der Millisekunden an, die die letzte Anforderung in der Warteschlange wartete.

Sollte zu jeder Zeit unter 1.000 ms liegen.

ASP.NET-Anwendungen(*)\Anfragen in der Anwendungswarteschlange

Zeigt die Anzahl der Anforderungen in der Warteschlange der Anwendung an.

Der Maximalwert ist 5.000. Der Server gibt einen 503-Fehler zurück, wenn dieser Wert überschritten wird.

Sollte zu jeder Zeit unter 5.000 liegen.

Leistungsindikatoren für den Verfügbarkeitsdienst

Der Verfügbarkeitsdienst in Exchange 2007 ersetzt den älteren Systemordner Schedule+ Free/Busy, wodurch Microsoft Office Outlook 2007-Clients über ein moderneres Mittel zum Überprüfen der Ressourcenverfügbarkeit verfügen. Diese Indikatoren helfen Ihnen bei der Bewertung der Clientlast und der Reaktionsfähigkeit des Diensts.

Leistungsindikator Erwartete Werte

MSExchange-Verfügbarkeitsdienst\Verfügbarkeitsanforderungen (Sek.)

Zeigt die Anzahl der pro Sekunde verarbeiteten Anforderungen an. Die Anforderung kann nur für Frei/Gebucht-Informationen sein oder Vorschläge enthalten. Eine Anforderung kann mehrere Postfächer enthalten.

Ermittelt die Rate, mit der Verfügbarkeitsdienstanforderungen auftreten.

Nicht zutreffend

MSExchange-Verfügbarkeitsdienst\Durchschnittliche Verarbeitungszeit für eine Frei/Gebucht-Anforderung

Zeigt die durchschnittliche Dauer der Verarbeitung einer Frei/Gebucht-Anforderung in Sekunden an. Eine Anforderung kann mehrere Postfächer enthalten. Frei/Gebucht-Antworten enthalten keine Besprechungsvorschläge.

Sollte immer kleiner als 5 sein.

Leistungsindikatoren für Datenträger von Clientzugriffsservern

Da Clientzugriffsserver normalerweise alle Vorgänge ausschließlich im Arbeitsspeicher ausführen, sollte die Datenträgerverwendung minimal sein. Die vorliegenden Leistungsindikatoren alarmieren Administratoren bei ungewöhnlicher Datenträgeraktivität auf Grundlage der Serverfunktion des Systems.

Hinweis

Diese Indikatoren setzen voraus, dass der Server nur die Serverfunktion ClientAccess ausführt. Sie sind für Server, die mehrere Serverfunktionen ausführen, ungeeignet, weil deren Profil signifikant abweicht.

Leistungsindikator Erwartete Werte

Logischer Datenträger(_Total)\Lesevorgänge/s

Zeigt an, dass möglicherweise eine Auslagerungssituation vorhanden ist, weil Daten vom Datenträger statt aus dem Arbeitsspeicher gelesen wurden.

Sollte zu jeder Zeit unter 50 liegen.

Datenträger-Schreibvorgänge/s + Datenträger-Lesevorgänge/s =< 50

Logischer Datenträger(_Total)\Schreibvorgänge/s

Zeigt an, dass möglicherweise eine Auslagerungssituation vorhanden ist, weil Daten auf den Datenträger geschrieben statt im Arbeitsspeicher gespeichert wurden.

Sollte zu jeder Zeit unter 50 liegen.

Datenträger-Schreibvorgänge/s + Datenträger-Lesevorgänge/s =< 50

Leistungsindikatoren für Outlook Web Access

Diese neuen Leistungsindikatoren für Outlook Web Access helfen Ihnen dabei, zu bestimmen, ob Probleme mit dem HTTP-Zugriff lokal auf den Clientzugriffsserver begrenzt sind.

Leistungsindikator Erwartete Werte

MSExchange OWA\Durchschnittliche Antwortzeit

Zeigt die durchschnittliche Dauer an (in ms), die zwischen dem Anfang und dem Ende einer OEH- oder ASPX-Anforderung verstrichen ist.

Wird zum Ermitteln der Wartezeit beim Client verwendet.

Sollte zu jeder Zeit unter 100 ms liegen.

Höhere Werte können auf eine hohe Benutzerlast oder höher als normale CPU-Zeiten hindeuten.

MSExchange OWA\Durchschnittliche Suchzeit

Zeigt die durchschnittliche Zeit an, die beim Warten auf den Abschluss eines Suchvorgangs vergangen ist.

Sollte zu jeder Zeit unter 31.000 ms liegen.

Leistungsindikatoren für den ActiveSync-Dienst

Diese neuen Leistungsindikatoren für Microsoft Exchange ActiveSync helfen Ihnen dabei, zu bestimmen, ob Probleme mit dem Zugriff über mobile Geräte lokal auf den Clientzugriffsserver begrenzt sind.

Leistungsindikator Erwartete Werte

MSExchange ActiveSync\Durchschnittliche Anforderungszeit

Zeigt die durchschnittliche Zeit an, die beim Warten auf den Abschluss eines Anforderungsvorgangs vergangen ist.

Beinhaltet auch die "Ping-Anforderungszeit", die die allgemeine Antwortzeit dieses Indikators erhöhen kann. Das Hinzufügen von Ping-Leistungsindikatoren hilft bei der Klärung, wo die Leistung genau beeinträchtigt ist.

Ermittelt die Rate, mit der Verfügbarkeitsdienstanforderungen auftreten.

Nicht zutreffend

Leistungsindikatoren für Clientzugriffsserver zum Ermitteln der Last

Diese Indikatoren sind bei der Ermittlung der Benutzeranforderungen für einen Clientzugriffsserver von größtem Nutzen und bieten daher kritische Informationen bei Skalierbarkeits- und Bereitstellungsentscheidungen.

Leistungsindikator Erwartete Werte

MSExchange ActiveSync\Anforderungen/s

Zeigt die Anzahl der HTTP-Anforderungen an, die pro Sekunde vom Client über ASP.NET empfangen werden.

Ermittelt die aktuelle Exchange ActiveSync-Anforderungsrate.

Nicht zutreffend

MSExchange ActiveSync\Ausstehende Ping-Befehle

Zeigt die Anzahl der Ping-Befehle an, die zurzeit in der Warteschlange anhängig sind.

Ermittelt die aktuell in der Warteschlange ausstehenden Ping-Befehle.

Nicht zutreffend

MSExchange ActiveSync\Anforderungen/s

Zeigt die Anzahl der HTTP-Anforderungen an, die pro Sekunde vom Client über ASP.NET empfangen werden.

Rein informative Statistiken zur Ermittlung der aktuellen Benutzerlast.

Nicht zutreffend

MSExchange ActiveSync\Synchronisierungsbefehle/Sek.

Zeigt die Anzahl der Synchronisierungsbefehle an, die pro Sekunde verarbeitet werden. Clients verwenden diesen Befehl zum Synchronisieren von Elementen innerhalb eines Ordners.

Rein informative Statistiken zur Ermittlung der aktuellen Benutzerlast.

Nicht zutreffend

MSExchange-Verfügbarkeitsdienst\Verfügbarkeitsanforderungen (Sek.)

Zeigt die Anzahl der pro Sekunde verarbeiteten Anforderungen an. Die Anforderung kann nur für Frei/Gebucht-Informationen sein oder Vorschläge enthalten. Eine Anforderung kann mehrere Postfächer enthalten.

Ermittelt die Rate, mit der Verfügbarkeitsdienstanforderungen auftreten.

Nicht zutreffend

MSExchange OWA\Aktuelle eindeutige Benutzer

Zeigt die Anzahl der eindeutigen Benutzer an, die zurzeit bei Outlook Web Access angemeldet sind. Dieser Wert überwacht die Anzahl der aktiven Sitzungen eindeutiger Benutzer, sodass Benutzer nur aus diesem Indikator entfernt werden, nachdem sie sich abgemeldet haben oder ihre Sitzung einen Timeout hatte.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

MSExchange OWA\Anforderungen/s

Zeigt die Anzahl der pro Sekunde von Outlook Web Access verarbeiteten Anforderungen an.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

MSExchangeAutodiscover\Anforderungen/s

Zeigt die Anzahl der AutoErmittlungsdienstanforderungen an, die pro Sekunde verarbeitet wurden.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

MSExchangeWS\Anforderungen/s

Zeigt die Anzahl der pro Sekunde verarbeiteten Anforderungen an.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

Webdienst(_Total)\Aktuelle Verbindungen

Zeigt die Anzahl der Verbindungen an, die zurzeit mit dem Webdienst hergestellt sind.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

Webdienst(_Total)\Verbindungsversuche/s

Zeigt die Rate der Verbindungsversuche mit dem Webdienst pro Sekunde an.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

Webdienst(_Total)\ISAPI-Erweiterungsanforderungen/s

Zeigt die Rate an, mit der ISAPI-Erweiterungsanforderungen (Internet Server API) vom Webdienst empfangen werden.

Outlook Anywhere-Clients nutzen diese ISAPI-Erweiterung für RPC-über-HTTP-Anforderungen auf Servern, auf denen das Betriebssystem Windows Server 2003 ausgeführt wird. Informationen zu Leistungsindikatoren für Windows Server 2008 finden Sie weiter unten in diesem Thema unter "Leistungsindikatoren für RPC/HTTP-Proxy (nur Windows Server 2008)".

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

Webdienst(_Total)\Andere Anforderungsmethoden/s

Zeigt die Rate an, mit der HTTP-Anforderungen gesendet werden, die keine der Methoden OPTIONS, GET, HEAD, POST, PUT, DELETE, TRACE, MOVE, COPY, MKCOL, PROPFIND, PROPPATCH, SEARCH, LOCK oder UNLOCK verwenden.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

Leistungsindikatoren für RPC/HTTP-Proxy (nur Windows Server 2008)

Die RPC/HTTP-Proxykomponente in Windows Server 2008 vermeidet zahlreiche der Einschränkungen der Windows Server 2003-Entsprechung. Außerdem helfen diese Leistungsindikatoren dabei, die Last auf der Proxykomponente sowie mit dieser in Zusammenhang stehende Probleme zu beurteilen.

Leistungsindikator Erwartete Werte

RPC/HTTP-Proxy\Aktuelle Anzahl eingehender RPC-über-HTTP-Verbindungen

Zeigt die aktuelle Anzahl von Front-End-HTTP-Verbindungen an.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

RPC/HTTP-Proxy\Aktuelle Anzahl eindeutiger Benutzer

Zeigt die Anzahl der eindeutigen Benutzer an, die zurzeit über RPC/HTTP eine Verbindung mit einem Back-End-Server hergestellt haben.

Ermittelt die aktuelle Benutzerlast.

Nicht zutreffend

RPC/HTTP-Proxy\RPC/HTTP-Anforderungen/s

Zeigt die Rate der an die Back-End-Server gesendeten RPC/HTTP-Anforderungen an.

Ermittelt die aktuelle Outlook Anywhere-Last.

Nicht zutreffend

RPC/HTTP-Proxy\Anzahl fehlerhafter Back-End-Verbindungsversuche/s

Zeigt die Rate an, mit der der RPC-Proxy fehlerhaft versucht, eine Verbindung mit einem Back-End-Server herzustellen.

Sollte zu jeder Zeit 0 sein.

Leistungsindikatoren für den OAB-Download von Clientzugriffsservern

Die folgenden Leistungsindikatoren helfen dabei, zu verfolgen, ob der Clientzugriffsserver Probleme beim Herunterladen des Offlineadressbuchs (OAB) von den Postfachservern hat und ob das OAB nicht gemäß einem Standardzeitplan aktualisiert wird.

Leistungsindikator Erwartete Werte

MSExchangeFDS:OAB(*)\In die Warteschlange eingestellte Downloadtasks

Zeigt einen Wert von 1 an, wenn der Task zur Ausführung in die Warteschlange gestellt wurde, andernfalls 0.

Sollte zu jeder Zeit 0 sein.

Werte größer als 0 deuten auf einen Fehler beim Kopieren von OAB-Daten von Postfachservern hin.

MSExchangeFDS:OAB(*)\Abgeschlossene Downloadtasks

Zeigt die Anzahl der OAB-Downloadtasks an, die seit dem Starten des Dateiverteilungsdiensts abgeschlossen wurde. Der Standardwert ist alle 480 Minuten oder 8 Stunden.

Sollte kleiner oder gleich 3 pro Tag sein. Werte größer als 3 pro Tage deuten darauf hin, dass der vom Clientzugriffsserver verwendete Zeitplan zum Herunterladen aktualisierter OAB-Dateien kein Standardzeitplan ist.