Planen der Verfügbarkeit und Skalierbarkeit von Unified Messaging

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-07-26

Heutzutage ist der Zugriff auf E-Mail und Voicemail in den meisten Organisationen von unternehmenswichtiger Bedeutung für das Tagesgeschäft. Damit der Zugriff auf E-Mail und Voicemail stets möglich ist, muss eine Lösung für Ihre Microsoft Exchange Server 2007-Organisation, bei der die Verfügbarkeit der Server, die diese Dienste bereitstellen, sichergestellt ist, sorgfältig geplant und implementiert werden.

Um eine hochgradig skalierbare und verfügbare Lösung in Exchange 2007 Unified Messaging bereitstellen zu können, müssen Sie verstehen, wie die Unified Messaging-Komponenten skaliert werden können, um Ihre Benutzer zu unterstützen. Darüber hinaus müssen Sie verstehen, wie eine Lösung implementiert werden kann, mit der eine hohe Verfügbarkeit der Unified Messaging-Server erreicht wird.

Skalierbarkeit des Unified Messaging-Servers

Skalierbarkeit ist als die Fähigkeit definiert, Ressourcen zu erhöhen, um die Kapazität eines bestimmten Dienstes zu erweitern. Es gibt zwei Typen von Skalierbarkeit, mit deren Hilfe die Kapazität des Unified Messaging-Servers in Ihrer Organisation erweitert werden kann: horizontal und vertikal. Bei vertikaler Skalierung werden in Exchange 2007 Unified Messaging einem oder mehreren Unified Messaging-Servern Hardwareressourcen, beispielsweise wie folgt hinzugefügt:

  • Hinzufügen von mehr Festplattenspeicher für den Nachrichtenspeicher

  • Erhöhen der Geschwindigkeit oder Anzahl von Prozessoren

  • Erhöhen der Menge oder Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers

  • Erhöhen der Anzahl von Netzwerkkarten oder Erhöhen der Anzahl von LAN-Ports (Local Area Network) für eine einzelne Netzwerkkarte

Bei horizontaler Skalierung wird in Unified Messaging die Serverfunktion UnifiedMessaging auf neuen Unified Messaging-Servern installiert, und einem Wählplan werden weitere Unified Messaging-Server hinzugefügt, um die Anzahl gleichzeitig eingehender Anrufe, die vom System angenommen werden können, zu erhöhen. Um Ihre Unified Messaging-Umgebung horizontal zu skalieren, können Sie ebenfalls die Anzahl von IP-Gateways erhöhen. Hierdurch erhöht sich die Anzahl der Ports, die für eingehende Anrufe verwendet werden können.

Exchange 2007 Unified Messaging bietet ein effizientes und einfaches Bereitstellungsmodell, das in hohem Maße skalierbar ist, ohne die Komplexität der Bereitstellung zu erhöhen. Für Unified Messaging in Ihrer Organisation sind zahlreiche Bereitstellungsmodelle verfügbar. Das empfohlene Bereitstellungsmodell für Unified Messaging besteht jedoch in der Zentralisierung der Unified Messaging-Server. Alle verfügbaren Bereitstellungsoptionen für Unified Messaging verfügen über mehrere gemeinsame Schritte, die zum Erstellen eines skalierbaren Systems erforderlich sind, um große Mengen von Unified Messaging-Benutzern unterstützen zu können. Dies Schritte sind die folgenden:

  1. Bereitstellen von PBX-Leitungen   Der erste Schritt beim Aufbau einer hoch skalierbaren UM-Lösung besteht im Bereitstellen von PBX-Leitungen.

  2. Organisieren von Kanälen   Im Anschluss an die Bereitstellung von PBX-basierten Sprachkanälen können diese als Sammelanschlüsse organisiert werden.

  3. Bereitstellen von IP-Gateways   Im Anschluss an die Organisation der Sprachkanäle als Sammelanschlüsse erstellen Sie am Ende der Kanäle IP-Gateways. IP-Gateways werden zusammen mit einer PBX-Legacyanlage verwendet, um die leitungsvermittelten Protokolle des Telefonienetzwerks in IP-basierte, paketvermittelte Protokolle zu konvertieren.

  4. Hinzufügen weiterer Unified Messaging-Server zu einem Wählplan   Wenn die Anzahl der von Unified Messaging zu verarbeitenden Anrufe erhöht werden muss, können Sie zusätzliche Unified Messaging-Server installieren und konfigurieren und einem Wählplan hinzufügen. In den meisten Fällen verwenden IP-Gateways DNS, um den Lastenausgleich zwischen den vorhandenen Unified Messaging-Servern und den zusätzlich installierten Unified Messaging-Servern durchzuführen.

Netzwerk-Datenverkehr

Jeder eingehende Anruf, der von einem IP-Gateway empfangen wird, generiert Datenverkehr im IP-basierten Netzwerk und belegt eine gewisse Menge Ihrer verfügbaren Netzwerkbandbreite. Vor dem Bereitstellen von Unified Messaging ist das Erstellen einer Analyse des Netzwerk-Datenverkehrs hilfreich, um aktuelle Verwendungsmuster zu bestimmen und potenzielle Probleme zu identifizieren. In den meisten Netzwerken ist der Bandbreitenbedarf während der Geschäftszeiten nicht gleichmäßig verteilt. Da alle IP-basierten Anrufe von den IP-Gateways im Netzwerk direkt an Ihre Unified Messaging-Server weitergeleitet werden und weil dieser Datenverkehr im IP-basierten Netzwerk verfügbare Bandbreite belegt, sollten Sie sich an folgenden Empfehlungen und Richtlinien orientieren:

  • Stellen Sie die PBX-Anlagen in physikalischer Nähe zu den IP-Gateways auf.

  • Platzieren Sie die IP-Gateways und Unified Messaging-Server im selben leistungsfähigen Netzwerk oder innerhalb desselben physikalischen Standorts.

  • Platzieren Sie die Unified Messaging-Server im selben leistungsfähigen Netzwerk oder innerhalb desselben physikalischen Standorts wie andere Computer, auf denen Exchange 2007-Serverfunktionen installiert sind, einschließlich Postfach-, Hub-Transport- und Clientzugriffsservern.

  • Lassen Sie die WAN-Verbindungen (Wide Area Network) ganz in der Nähe des Standorts mit der Telefonieausrüstung enden.

  • Verwenden Sie bei Zweigstellenszenarios oder mit WAN-Verbindungen den G.723.1-Codec anstelle des Codecs "G.711u" oder "G.711A", um den Netzwerk-Datenverkehr zu minimieren, der zwischen den IP-Gateways und den Unified Messaging-Servern übertragen wird.

Unified Messaging-Server

Im Allgemeinen wird die Skalierbarkeit von Unified Messaging anhand der Anzahl gleichzeitiger Anrufe bestimmt. Standardmäßig kann ein einzelner Unified Messaging-Server maximal 100 gleichzeitige Sprachanrufe und 100 gleichzeitige eingehende Faxnachrichten akzeptieren. Diese Anrufe können entweder ein- oder ausgehend sein, und sie können generiert werden, wenn ein Benutzer eine Voicemailnachricht hinterlässt, wenn ein Outlook Voice Access-Benutzer auf sein Exchange 2007-Postfach zugreift oder durch einen Benutzer, der die Funktion "Wiedergabe über Telefon" verwendet, um Sprachnachrichten abzuhören. Obwohl die Anzahl gleichzeitiger Anrufe ein wichtiger Faktor ist, der beim Aufbau einer skalierbaren Unified Messaging-Infrastruktur zu berücksichtigen ist, müssen Sie ebenfalls den besten Codec bestimmen, der für die Codierung von Sprachnachrichten verwendet werden soll, sowie die Anzahl von Benutzern und die Benutzertypen, die unterstützt werden müssen.

  • Anzahl gleichzeitiger Anrufe   Obwohl ein Unified Messaging-Server standardmäßig 100 gleichzeitige Sprachnachrichten und 100 gleichzeitige Faxnachrichten akzeptieren kann, kann ein einzelner Unified Messaging-Server so konfiguriert werden, dass er maximal 200 gleichzeitige Sprachnachrichten und 200 gleichzeitige eingehende Faxnachrichten akzeptiert. Wenn Sie die Anzahl gleichzeitiger Verbindungen auf einem einzelnen Unified Messaging-Server erhöhen, sind mehr Systemressourcen erforderlich, als wenn Sie die Anzahl gleichzeitiger Verbindungen verringern. Das Verringern dieser Einstellung ist besonders auf langsamen Computern mit geringer Verarbeitungsleistung wichtig, auf denen der Unified Messaging-Server installiert ist. Es stehen Leistungsindikatoren zur Verfügung, und die aktuelle Anzahl gleichzeitiger Anrufe, die mit einem Unified Messaging-Server verbunden sind, kann ebenfalls mithilfe des Cmdlets Get-UMActiveCalls überwacht werden.

    Wenn die für Ihre Organisation erforderliche Anzahl gleichzeitiger Anrufe höher als die von einem einzelnen Unified Messaging-Server unterstützte Anzahl ist, können Sie eine horizontale Skalierung durchführen und die Kapazität für gleichzeitige Anrufe erhöhen, indem Sie die Serverfunktion UnifiedMessaging installieren und den Unified Messaging-Server einem Wählplan hinzufügen.

  • Voicemailspeicher-Codec   Der Begriff "Codec" ist eine Kombination aus "Coding" (Codieren) und "Decoding" (Decodieren), und bezieht sich auf digitale Daten. Ein Codec ist ein Computerprogramm oder eine Software zum Transformieren von digitalen Daten in ein Audiodateiformat oder Streaming-Audioformat.

    In Exchange Unified Messaging gibt es zwei allgemeine Typen von Codecs: den Codec, der zwischen IP-Gateways verwendet wird, und den Codec, mit dem Sprachnachrichten codiert werden. Mithilfe der WMA- (Windows Media Audio), GSM 06.10- (Group System Mobile) und G.711 PCM Linear-Audiocodecs (Pulse Code Modulation) werden WMA- und WAV-Audiodateien für Sprachnachrichten erstellt. Welcher Dateityp verwendet wird, hängt von dem Audiocodec ab, der zum Erstellen der Sprachnachrichten-Audiodatei verwendet wird. In Exchange Unified Messaging werden mit dem WMA-Audiocodec WMA-Audiodateien und mit den GSM 06.10- und G.711 PCM Linear-Audiocodecs WAV-Audiodateien erstellt. In Abhängigkeit vom verwendeten Codec wird jedoch eine Audiodatei im WMA- oder WAV-Format zusammen mit der E-Mail-Nachricht an den entsprechenden Voicemailempfänger gesendet. Die Größe der Unified Messaging-Sprachnachrichten hängt von der Größe der Anlage ab, die die Sprachdaten enthält. Darüber hinaus ist die Größe der Anlage von folgenden Faktoren abhängig:

    • Dauer der Voicemailaufzeichnung

    • Verwendeter Audiocodec

    • Speicherformat der Audiodatei

    Die folgende Abbildung zeigt die Abhängigkeit der Größe der Audiodatei von der Dauer der Voicemailaufzeichnung für die drei in Unified Messaging verwendbaren Audiocodecs.

    Hinweis

    In der folgenden Abbildung wird für eine als Anrufannahme verwendete Sprachnachricht von einer durchschnittlichen Länge von 30 Sekunden ausgegangen.

    Größe der Audiodatei

    UM_Message_Sizing

    Bitrate (Bit/s) und Komprimiereigenschaften der einzelnen, in Unified Messaging verwendeten Audiocodecs lauten wie folgt:

    • WMA – 16-Bit – komprimierte Datei

    • G.711 – 16-Bit – nicht komprimierte Datei

    • GSM 06.10 – 8-Bit – komprimierte Datei

    Bei Verwendung des WMA-Codecs wird davon ausgegangen, dass jeder Unified Messaging-Server ungefähr 60 bis 75 gleichzeitige, IP-basierte Anrufe verarbeiten kann. Diese Schätzung basiert außerdem auf der Annahme, dass 14 % aller IP-basierten Anrufe während der Spitzenbetriebsstunde eines Tages eingehen. Auf Grundlage dieser beiden Annahmen und vorausgesetzt, dass Ihre Benutzer häufig mithilfe von Outlook Voice Access auf ihre Sprachnachrichten zugreifen, kann jeder Unified Messaging-Server schätzungsweise zwischen 2.000 und 10.000 Benutzer unterstützen.

    Im Allgemeinen sollten Sie die folgende Anzahl gleichzeitiger Anrufe pro Unified Messaging-Server einkalkulieren:

    • 60, wenn der Standard-Codec des Wählplans WMA ist.

    • 75, wenn der Standard-Codec des Wählplans GSM ist.

  • Benutzertypen   Es werden zwei Typen von Benutzern unterschieden, die auf das Unified Messaging-System zugreifen: authentifizierte Benutzer und nicht authentifizierte Benutzer. Diese zwei Benutzertypen belegen Unified Messaging-Ressourcen. Beim Aufbau einer skalierbaren Unified Messaging-Umgebung müssen Sie die Auswirkungen dieser Benutzer und die von jedem dieser Benutzer beanspruchten Ressourcen berücksichtigen.

    • Authentifiziert   Authentifizierte Benutzer sind UM-aktiviert und können mithilfe von Outlook Voice Access auf ihre Postfächer zugreifen. Authentifizierte Benutzer belegen Unified Messaging-Serverressourcen auf verschiedene Weisen. Hierzu gehören unter anderem das direkte Anrufen von Teilnehmerzugriffsnummern, das Anmelden beim Postfach, das Zugreifen auf Nachrichten, den Kalender, Kontakte oder das Verzeichnis sowie das Verwenden eines Unified Messaging-Servers für die Wiedergabe von Sprachnachrichten über ein Telefon mithilfe der Funktion "Wiedergabe über Telefon". Benutzer können Ressourcen auch indirekt belegen, indem Sie einen Anruf vermitteln, eine Sprachnachricht senden oder die Durchwahlnummer eines Benutzers anrufen und eine Sprachnachricht hinterlassen oder ein Fax senden.

    • Nicht authentifiziert   Benutzer, die bei einer automatischen Unified Messaging-Telefonzentrale oder einer Teilnehmerzugriffsnummer anrufen, sich aber nicht bei ihrem Postfach anmelden, sind nicht authentifizierte Anrufer. Zur Verarbeitung ihrer Anforderungen werden dennoch Unified Messaging-Ressourcen verwendet. Bei jedem Anruf eines Benutzers bei einer automatischen UM-Telefonzentrale oder der Verwendung einer Teilnehmerzugriffsnummer, ohne sich beim Postfach anzumelden, werden dennoch Ressourcen belegt, indem ein Anruf vermittelt, eine Sprachnachricht gesendet, an eine andere automatische Telefonzentrale oder an eine andere Telefonnummer vermittelt wird, oder indem aufgezeichnete Telefonansagen abgehört werden.

IP-Gateways

Unified Messaging basiert auf der Fähigkeit des IP-Gateways, TDM-Protokolle oder leitungsvermittelte Telefonieprotokolle, wie etwa ISDN (Integrated Services Digital Network) oder QSIG, aus einer PBX-Anlage in auf VoIP oder IP basierende Protokolle, wie etwa SIP, RTP oder T.38 für die Faxübermittlung in Echtzeit, zu übersetzen.

IP-Gateways sind von mehreren Herstellern in Größen und Modellen mit 4 bis 32 Ports erhältlich. Es können so viele IP-Gateways wie nötig bereitgestellt werden, um entsprechende Kapazität und Fehlertoleranz zu erzielen. Wenn die Anzahl der erforderlichen Anrufe oder Ports die Anzahl der von einem einzelnen IP-Gateway unterstützten Anrufe oder Ports übersteigt, können Sie eine horizontale Skalierung durchführen und die Anzahl von Anrufen, die akzeptiert werden können, oder die Anzahl der Ports erhöhen, indem Sie zusätzliche IP-Gateways installieren und konfigurieren, das UM-IP-Gatewayobjekt erstellen und die entsprechenden Sammelanschlüsse für die Unterstützung Ihrer Umgebung konfigurieren.

Von gleicher Bedeutung ist es, dass die Anzahl der in Ihrer Umgebung vorhandenen IP-Gateways der Anzahl der verfügbaren Unified Messaging-Server entspricht. So sollten Sie beispielsweise nicht 10 IP-Gateways konfigurieren, von denen jeder über eine T-1-Verbindung mit einem einzelnen Unified Messaging-Server verbunden ist. Auf diese Weise müsste der Unified Messaging-Server 240 gleichzeitige, eingehende Anrufe unterstützen. Dieser Aspekt muss berücksichtigt werden und somit die IP-Gateways entsprechend der Unified Messaging-Server skaliert werden.

Verfügbarkeit von Unified Messaging

Die Mindestanforderungen an die Betriebszeiten können zwischen Organisationen schwanken. Jede Organisation strebt jedoch ein hohes Betriebszeitniveau an, insbesondere beim Telefonsystem. Das Telefonsystem einer Organisation ist häufig unternehmenskritisch und muss für Benutzer maximal verfügbar sein. Einer der bei der Bereitstellung eines Unified Messaging-Systems zu berücksichtigenden Faktoren ist die Fähigkeit des Systems, den Benutzern auch dann Dienste bereitzustellen, wenn eine Hauptkomponente wie ein Unified Messaging-Server oder ein IP-Gateway ausfällt.

  • Unified Messaging-Server   In Exchange 2007 ist Unified Messaging so angelegt, dass es als Dienst und Arbeitsprozess ausgeführt wird. Wenn also der Dienst viele Systemressourcen beansprucht oder nicht mehr reagiert, kann der Arbeitsprozess neu gestartet werden. Der UM-Arbeitsprozess ist für die Behandlung von Ausfällen bei Postfach- und Hub-Transport-Servern sowie Domänencontrollern verantwortlich. Wenn ein Postfachserver für einen Benutzer beispielsweise nicht verfügbar ist, nimmt der Unified Messaging-Server weiterhin Anrufe im Auftrag des Benutzers an. Die benutzerdefinierte Begrüßung des Benutzers wird jedoch nicht wiedergegeben. Stattdessen wird bei Anrufen für diesen Benutzer eine Standardansage verwendet. Darüber hinaus nimmt der Unified Messaging-Server bei Ausfall des Hub-Transport-Servers weiterhin Anrufe an und stellt diese, je nach Konfiguration des Warteschlangengrenzwerts, in eine Warteschlange, bis der Hub-Transport-Server wieder verfügbar ist. In einer Situation, in der kein Domänencontroller mehr verfügbar ist, ist auch der Unified Messaging-Server nicht mehr in der Lage, Anrufe anzunehmen.

    Unified Messaging-Bereitstellungen können zuverlässiger und höher verfügbar gestaltet werden, indem mehrere Unified Messaging-Server einem einzelnen Wählplan in einer N+1-Konfiguration hinzugefügt werden. Dies bedeutet, dass bei zwei benötigten Unified Messaging-Servern ein zusätzlicher Unified Messaging-Server installiert und konfiguriert wird, sodass ein Unified Messaging-Server vorhanden ist, der den Platz eines Unified Messaging-Servers einnehmen kann, der ausfällt oder offline geschaltet werden muss.

    Wenn einem einzelnen Wählplan mehrere Server hinzugefügt werden, versucht der IP-Gateway, anhand der IP-Adresse oder bei TLS-Bereitstellungen anhand des vollqualifizierten Domänennamens (Fully Qualified Domain Name, FQDN) mit einem der in der Konfiguration auf dem IP-Gateway aufgeführten Unified Messaging-Server eine Verbindung herzustellen. Ist der Unified Messaging-Server nicht verfügbar, versucht der IP-Gateway nach 5 Sekunden erneut, eine Verbindung mit dem Unified Messaging-Server herzustellen. Erfolgt auch dann keine Rückmeldung des Unified Messaging-Servers, versucht der IP-Gateway, eine Verbindung mit dem nächsten Unified Messaging-Server herzustellen, der in der auf dem IP-Gateway konfigurierten Liste aufgeführt ist.

  • IP-Gateways   Wenn Sie Redundanz erzielen möchten, um die Verfügbarkeit von IP-Gateways sicherzustellen, müssen Sie mehrere IP-Gateways in einer N+1-Konfiguration hinzufügen. Dies bedeutet, dass bei zwei benötigten IP-Gateways ein zusätzlicher IP-Gateway installiert und konfiguriert wird, sodass ein IP-Gateway vorhanden ist, der den Platz eines IP-Gateways einnehmen kann, der ausfällt oder offline geschaltet werden muss.

    Die PBX-Anlage muss so konfiguriert werden, dass eingehende Anrufe an verschiedene IP-Gateways gesendet werden. Im Anschluss an die Konfiguration der PBX-Anlage erkennt diese Ausfälle, fehlende Signale und Ports, die keine Anrufe beantworten. Auf diese Weise ist die PBX-Anlage in der Lage, Anrufe an einen IP-Gateway umzuleiten, der eingehenden Anrufe beantworten kann.

    Die von Unified Messaging unterstützten IP-Gateways können so konfiguriert werden, dass Anrufe an Unified Messaging-Server nach dem Roundrobin-Verfahren geroutet werden. Zum Aktivieren eines IP-Gateways muss jeder der IP-Gateways mit den IP-Adressen der Unified Messaging-Server konfiguriert werden, die Anrufe von den IP-Gateways beantworten sollen. Hierbei handelt es sich um die Unified Messaging-Server, die demselben Wählplan zugeordnet sind wie das UM-IP-Gatewayobjekt, das den IP-Gateway logisch abbildet. Hierdurch werden alle UM-IP-Gateways in die Lage versetzt, eingehende Anrufe an die Unified Messaging-Server weiterzuleiten, die demselben Wählplan zugeordnet sind. Fällt nun ein IP-Gateway aus, sendet die PBX-Anlage den Anruf an einen IP-Gateway, der in der Lage ist, ihn zu beantworten. Der IP-Gateway leitet den Anruf im Gegenzug an einen Unified Messaging-Server innerhalb desselben Wählplans weiter. Wird der Anruf an einen Unified Messaging-Server gesendet, der nicht verfügbar ist, versucht der IP-Gateway erneut, eine Verbindung mit dem Unified Messaging-Server herzustellen. Bleibt auch dieser Verbindungsversuch mit dem Unified Messaging-Server erfolglos, wird der nächste Unified Messaging-Server zum Beantworten des Anrufs verwendet, der in der auf dem IP-Gateway konfigurierten Liste aufgeführt ist. Nicht alle unterstützten IP-Gateways können aber für die gleichzeitige Unterstützung von Lastenausgleich und Erkennung des Ausfalls eines Servers konfiguriert werden.

Lastenausgleich bei Unified Messaging

Exchange 2007 Unified Messaging-Bereitstellungen können zuverlässiger gestaltet werden, indem mehrere Unified Messaging-Server einem einzelnen Wählplan hinzugefügt werden, um die Last eingehender Anrufe zu verteilen. Die von Unified Messaging unterstützten IP-Gateways können so konfiguriert werden, dass Anrufe nach dem Roundrobin-Verfahren geroutet werden, um den Lastenausgleich zwischen mehreren Unified Messaging-Servern innerhalb eines Wählplans durchzuführen.

Roundrobin ist ein Verfahren zum Verteilen der Arbeitslast zwischen mehreren Servern. Roundrobin alleine versetzt einen IP-Gateway aber nicht in die Lage, Serverausfälle zu erkennen. Fällt einer der Unified Messaging-Server aus und der IP-Gateway kann nicht erkenne, dass ein Unified Messaging-Server nicht verfügbar ist, fährt der IP-Gateway mit dem Senden eingehender Anrufe an den Unified Messaging-Server fort, bis der Ausfall bemerkt und der Server aus dem Wählplan entfernt wird. Nachdem Sie den Unified Messaging-Server aus dem Wählplan entfernt haben, müssen Sie ebenfalls die IP-Adresse oder den FQDN des Unified Messaging-Servers aus der Konfiguration auf dem IP-Gateway entfernen.

Unified Messaging verwendet kein Roundrobin-DNS oder Netzwerklastenausgleich (Network Load Balancing, NLB), um eingehende Anrufe zu verteilen. Roundrobin-DNS kann auf mehrfach vernetzten Computern sowie zum Verteilen der Auslastung anderer Dienste, aber nicht für Unified Messaging verwendet werden. NLB wird bei anderen Diensten zum Verteilen von Clientanforderungen und zur automatischen Erkennung der Nichtverfügbarkeit von Servern verwendet, wobei dann weitere Clientanforderungen neu auf die verbleibenden Server verteilt werden. NLB kann aber ebenfalls nicht mit Unified Messaging verwendet werden. Die einzige Möglichkeit zur Verteilung oder zum Ausgleich der Auslastung zwischen Unified Messaging-Servern in einem Wählplan besteht darin, den IP-Gateway mit den IP-Adressen oder FQDNs der im Wählplan vorhandenen Unified Messaging-Server zu konfigurieren. Der IP-Gateway verteilt dann die Auslastung anhand dieser Liste zwischen allen Unified Messaging-Servern im Wählplan und kann außerdem einen Serverausfall erkennen, wenn die IP/VoIP diese Funktionalität unterstützt.

Eine andere Methode für den Lastenausgleich in Ihrer Unified Messaging-Bereitstellung besteht in der Konfiguration von PBX-Sammelanschlüssen, um mehrere IP-Gateways zu verbinden. Diese Sammelanschlüsse werden anschließend für den Lastenausgleich zwischen den IP-Gateways konfiguriert.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Exchange 2007 Unified Messaging finden Sie in den folgenden Ressourcen: