Dimensionieren von Clientzugriffsservern

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-01-13

In Microsoft Exchange Server 2007 erfolgt die Dimensionierung von Clientzugriffsservern anders als die Dimensionierung von Front-End-Servern in früheren Versionen von Exchange. Durch die Änderungen in der Exchange 2007-Architektur wurden die meisten clientspezifischen Funktionen vom Postfachserver auf den Clientzugriffsserver verlagert. Weitere Informationen zu den vom Clientzugriffsserver bereitgestellten Funktionen und Features finden Sie unter ClientAccess.

In Exchange 2007 werden Nachrichten auf dem Clientzugriffsserver konvertiert, wenn von einem Nicht-MAPI-Client (z. B. IMAP4-Clients (Internet Message Access Protocol 4) oder POP3-Clients (Post Office Protocol 3)) darauf zugegriffen wird. Darüber hinaus wird das Rendering für Microsoft Outlook Web Access auf dem Clientzugriffsserver ausgeführt, im Gegensatz zum Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst, der in früheren Versionen von Exchange für das Rendering für Outlook Web Access zuständig war.

Der Clientzugriffsserver befreit außerdem den Postfachserver von vielen statusfreien Tasks (angenommen, die Serverfunktionen sind auf verschiedenen physikalischen Servern installiert) und stellt einen einheitlichen Namespace bereit, sodass die Benutzer lediglich auf einen einzelnen Namen zu verweisen brauchen, unabhängig von dem Postfachserver, auf dem ihre Postfächer gehostet werden. Neben den Internetprotokollen wie IMAP4, POP3 und HTTP stellt der Clientzugriffsserver auch Outlook Anywhere (früher als RPC-über-HTTP bezeichnet), ActiveSync, AutoErmittlung, den Verfügbarkeitsdienst (der alle Frei/Gebucht-Informationen in Topologien, in denen keine Öffentlichen Ordner verwendet werden, umfasst) und Webdienste bereit. Aufgrund dieser Architekturänderungen kann der Clientzugriffsserver einen bedeutenden Teil der Verarbeitung vom Postfachserver übernehmen.

Allgemeine Empfehlungen für die Dimensionierung

Im Allgemeinen verhält sich die Speicherauslastung auf den Clientzugriffsservern linear zur Anzahl der Clientverbindungen und der Transaktionsrate. Basierend auf den aktuellen Empfehlungen für Prozessor- und Arbeitsspeicherkonfigurationen, die unter Planen von Prozessorkonfigurationen, Planen von Speicherkonfigurationen, Planen der Verhältnisse zwischen Serverfunktionen und Planen von Datenträgerspeicher beschrieben sind, befindet sich ein Clientzugriffsserver im Gleichgewicht hinsichtlich der Arbeitsspeicher- und Prozessorauslastung und wird ungefähr zur gleichen Zeit prozessorgebunden, zu der er arbeitsspeichergebunden wird.

Für den Clientzugriffsserver stellen Prozessor, Arbeitsspeicher und die Netzwerkverbindung mögliche Engpässe dar, jedoch weist er einen nur geringen Datenträger-E/A-Bedarf auf. SMTP-Verkehr (Simple Mail Transfer Protocol), eine potenzielle Überlegung bei der Datenträger-E/A bei Front-End-Servern, die Exchange Server 2003 und Exchange 2000 Server ausführen, wird nun ausschließlich den Hub-Transport-Servern und den Edge-Transport-Servern zugeordnet.

Richtlinien für die IMAP4-Größenplanung für die Elementanzahl in Ordnern

In Exchange 2007 können sich Ordner mit einer hohen Anzahl von Elementen signifikant auswirken, wenn von einem IMAP4-Client aus auf diese Ordner zugegriffen wird. Obgleich allgemeine Richtlinien für die Elementanzahl in Exchange 2007 eine Obergrenze von 20.000 Elementen für Ordner in kritischen Pfaden vorschlagen, z. B. den Posteingang, sollte die Elementanzahl für Ordner, auf die von IMAP4-Clients zugegriffen wird, auf 10.000 beschränkt werden, um den Benutzern eine optimale Handhabung zu gewährleisten und die Auswirkungen auf Leistung und Skalierbarkeit der Serverfunktion ClientAccess zu minimieren.

Tests in einer Testumgebung haben gezeigt, dass die Menge der Prozessorkapazität, die auf Clientzugriffsservern pro Nachricht verbraucht wird, während der einfachen Schritte des Öffnens eines Ordners und Abrufens der eindeutigen ID und der Kennzeichnungen, die jeder Nachricht zugeordnet sind, bei bis zu 10.000 Nachrichten in einem Ordner praktisch linear verläuft. Dieser Verbrauch steigt mit einer höheren Elementanzahl signifikant an. Weitere Informationen zur Anzahl von Elementen in Ordnern finden Sie unter Grundlagen der Auswirkungen einer großen Anzahl von Elementen und mit Einschränkungen versehener Ansichten auf die Leistung.