Konzepte und Planung von Unified Messaging

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-03-12

Microsoft Exchange Server 2007 Unified Messaging (UM) fasst Sprachmessaging, Fax und E-Mail-Messaging in einer einzigen Messaginginfrastruktur zusammen. Unified Messaging sammelt alle E-Mail-, Sprach-, und Faxnachrichten in einem Exchange 2007-Postfach, auf das von einer Vielzahl von Geräten aus zugegriffen werden kann. Nach der Bereitstellung von Unified Messaging-Servern im Netzwerk können Benutzer über ein Telefon mithilfe von Outlook Voice Access, von einem mobilen Gerät aus oder von dem Computer eines Benutzers aus, auf dem Microsoft Windows XP ausgeführt wird, auf ihre Nachrichten zugreifen.

Heutzutage verwalten die Mitarbeiter in Organisationen häufig ihre Sprach- und Faxnachrichten getrennt von ihren E-Mail-Nachrichten. Zusätzlich verwalten IT-Administratoren häufig die Voicemail- oder Telefonienetzwerke und die E-Mail-Systeme oder Datennetzwerke als getrennte Systeme. In solchen Fällen befinden sich Voicemail und E-Mail in getrennten Posteingängen, die auf getrennten Servern gehostet werden und auf die vom Arbeitsplatzcomputer für E-Mail und vom Telefon für Voicemail zugegriffen wird. Faxnachrichten werden an eigenständigen, physikalischen Faxgeräten empfangen und verschickt. Exchange 2007 Unified Messaging verwendet den Exchange 2007-Informationsspeicher für alle Nachrichten, einschließlich E-Mail-, Sprach- und Faxnachrichten.

Vorteile von Exchange 2007 Unified Messaging

Die Exchange 2007 Unified Messaging-Lösung bietet sowohl Endbenutzern als auch IT-Administratoren Vorteile.

Vorteile für den Benutzer

Bei der Bereitstellung von Exchange 2007 Unified Messaging erhalten Ihre Benutzer entweder über Microsoft Office Outlook 2007 oder mithilfe der Version von Outlook Web Access, die im Lieferumfang von Exchange 2007 enthalten ist, Zugriff auf ihre E-Mail-, Voicemail- und Faxnachrichten. Darüber hinaus können Benutzer folgende Funktionen verwenden:

  • Zugriff auf Exchange-Informationen   Um dem Benutzer eine nahtlose Voicemailanbindung zu bieten, können UM-aktivierte Benutzer mithilfe von Geräten mit Windows Mobile, Outlook 2007 oder Outlook Web Access auf den vollständigen Voicemail-Funktionsumfang zugreifen. Zu diesen Funktionen gehören zahlreiche Voicemail-Konfigurationsoptionen sowie die Möglichkeit der Wiedergabe einer Sprachnachricht im Lesebereich mithilfe eines integrierten Windows Media Player oder mithilfe der Computerlautsprecher in der Nachrichtenliste.

  • Wiedergabe über Telefon   Diese Funktion ermöglicht UM-aktivierten Benutzern die Wiedergabe von Sprachnachrichten über ein Telefon. Wenn ein UM-aktivierter Benutzer in einem Großraumbüro arbeitet, einen öffentlichen Computer bzw. einen Computer verwendet, der nicht für Multimedia aktiviert ist, oder eine vertrauliche Sprachnachricht wiedergibt, möchte er die Wiedergabe der Sprachnachricht möglicherweise nicht über die Computerlautsprecher vornehmen. Alternativ kann er die Sprachnachricht mithilfe eines privaten, geschäftlichen oder Mobiltelefons wiedergeben.

  • Voicemailformular   Das Outlook 2007-Voicemailformular ähnelt dem E-Mail-Standardformular. Es stellt Benutzern eine Schnittstelle bereit, um Aktionen wie das Wiedergeben, Beenden oder Anhalten von Sprachnachrichten über ein Telefon ausführen zu können sowie das Hinzufügen und Bearbeiten von Notizen.

    Das Voicemailformular enthält den eingebetteten Windows Media Player und ein Feld Audionotizen. Der eingebettete Media Player und das Feld Audionotizen werden entweder im Vorschaufenster bei der Vorschau einer Sprachmitteilung angezeigt, oder in einem gesonderten Fenster, wenn die Sprachmitteilung vom Benutzer geöffnet wird. Wenn ein Benutzer nicht für Unified Messaging aktiviert ist oder auf dem Clientcomputer Outlook 2007 nicht installiert ist, werden Sprachnachrichten nur als E-Mail-Anlagen angezeigt, und das Voicemailformular ist nicht verfügbar.

  • Faxempfang   Exchange 2007 Unified Messaging ermöglicht die Zustellung von Sprachnachrichten in das Exchange 2007-Postfach eines Benutzers sowie den Empfang von Faxnachrichten im Benutzerpostfach. Dabei wird eine Faxnachricht in Form einer E-Mail-Nachricht mit einer Bilddatei an das Postfach des Benutzers geschickt, wobei die Bilddatei die Endung TIF hat. Wenn ein Benutzer eine solche Nachricht in seinem Postfach empfängt, kann die Dateianlage mithilfe einer Softwareanwendung geöffnet werden, die in der Lage ist, Dateien mit einer TIF-Erweiterung zu öffnen und anzuzeigen.

  • Benutzerkonfiguration   Ein für Unified Messaging aktivierter Benutzer kann mehrere Voicemailoptionen für Unified Messaging mithilfe von Outlook Web Access konfigurieren. Beispielsweise können Telefonzugriffsnummern und die Nummer für das Wiedergeben von Voicemail über das Telefon (Über Telefon wiedergeben) konfiguriert sowie eine PIN für den Voicemailzugriff zurückgesetzt werden.

  • Anrufannahme   Die Anrufannahme umfasst die Beantwortung eingehender Anrufe im Auftrag eines Benutzers, das Wiedergeben von persönlichen Grüßen, das Aufzeichnen von Nachrichten und deren Übermittlung an das Benutzerpostfach als E-Mail-Nachricht.

  • Outlook Voice Access   UM-aktivierten Benutzern bzw. Teilnehmern stehen zwei Unified Messaging-Benutzerschnittstellen zur Verfügung: die Telefonbenutzerschnittstelle und die Sprachbenutzerschnittstelle. In Exchange 2007 werden diese beiden Schnittstellen unter dem Namen Outlook Voice Access zusammengefasst. Ein Teilnehmer kann Outlook Voice Access beim Zugriff auf das Unified Messaging-System sowohl von einem externen als auch von einem internen Telefon aus verwenden. Outlook Voice Access kann für den Zugriff auf das jeweilige Exchange 2007-Postfach mit allen persönlichen E-Mail- und Sprachnachrichten sowie Kalenderinformationen verwendet werden. Benutzer können mithilfe des Telefons E-Mail-Nachrichten anhören, beantworten, erstellen und ungelesene E-Mail-Nachrichten weiterleiten.

  • Teilnehmerzugriff   Die Teilnehmerzugriffsfunktion ermöglicht den Einwählzugang für Benutzer der Organisation. UM-aktivierte Benutzer oder Teilnehmer, die sich beim Unified Messaging-System einwählen, können auf ihr Postfach mithilfe von Outlook Voice Access zugreifen. Mithilfe des Telefons kann ein Teilnehmer oder Benutzer folgende Aktionen ausführen:

    • Auf Voicemail zugreifen.

    • E-Mail-Nachrichten abhören, weiterleiten oder beantworten.

    • Kalenderinformationen abhören.

    • Auf die in der globalen Adressliste oder in einer persönlichen Kontaktliste gespeicherten Kontakte zugreifen oder deren Telefonnummern wählen.

    • Besprechungsanfragen annehmen oder stornieren.

    • Eine Abwesenheits-Voicemailnachricht festlegen.

    • Sicherheitseinstellungen und persönliche Benutzeroptionen festlegen.

  • Automatische Telefonzentrale   Eine automatische Telefonzentrale ist eine Sammlung von Sprachansagen, die externen und internen Benutzern den Zugang zum Exchange 2007 Unified Messaging-System ermöglicht. Mithilfe der Telefontastatur oder mit Spracheingaben können Benutzer in der Menüstruktur der automatischen Telefonzentrale navigieren, einen Anruf an einen Benutzer vornehmen oder einen Benutzer suchen und diesen dann anrufen. Eine automatische Telefonzentrale gibt dem Administrator folgende Möglichkeiten:

    • Erstellen eines angepassten Menüs für externe Benutzer.

    • Definieren von Grußnachrichten zur allgemeinen Information, zur Information während der Geschäftszeiten und zur Information außerhalb der Geschäftszeiten.

    • Definieren von Urlaubsschemas.

    • Beschreiben der Suche im Verzeichnis der Organisation.

    • Beschreiben des Herstellens von Verbindungen mit der Durchwahl eines Benutzers, damit externe Anrufer einen Benutzer durch Wählen seiner Durchwahl anrufen können.

    • Beschreiben der Suche im Verzeichnis der Organisation, damit externe Anrufer das Verzeichnis der Organisation durchsuchen und einen bestimmten Benutzer anrufen können.

    • Ermöglichen von Anrufen von Benutzern bei der Vermittlungsstelle.

Vorteile für Administratoren

Die Bereitstellung von Exchange 2007 Unified Messaging bietet Administratoren folgende Vorteile:

  • Ein vollständiges Unified Messaging-System   Exchange 2007 Unified Messaging bietet eine echte Unified Messaging-Lösung durch Verwendung nur einer einzigen Informationsspeicher-, Transport- und Verzeichnisinfrastruktur. Der Informationsspeicher wird von der Exchange 2007-Serverfunktion Mailbox bereitgestellt. Der Transport wird von der Exchange 2007-Serverfunktion Hub-Transport bereitgestellt. Indem alle E-Mail- und Voicemailnachrichten in einem einzigen Informationsspeicher abgelegt werden, können diese Informationen von einem einzigen Verwaltungspunkt aus verwaltet werden. So können beispielsweise alle E-Mail-, Voicemail- und Faxnachrichten mit einer einzigen Verwaltungsoberfläche und Toolsammlung gesichert werden. Auf diese Weise werden die Gesamtkosten der Verwaltung merklich gesenkt, indem Infrastruktur und Schulung konsolidiert werden.

  • Ein Exchange 2007-Bereitstellungs- und -Verwaltungsmodell   Durch den Einsatz der Exchange 2007 Unified Messaging-Lösung profitieren Sie vom Exchange 2007-Serverdesign. Die Anschaffung eines neuen Servers für die Ausführung der Serverfunktion UnifiedMessaging ist nicht erforderlich. Ein noch bedeutenderer Aspekt ist aber, dass Ihre gesamten Kenntnisse über Exchange, einschließlich aller Methoden für die Schulung und Problembehandlung, verwertet und auf die Verwaltung der Voicemail- und Faxmessaginginfrastruktur angewendet werden können.

  • Ein Exchange 2007-Sicherheitsmodell   Der Microsoft Exchange Unified Messaging-Dienst wird als Exchange-Serverkonto ausgeführt. Dies bedeutet, dass für Exchange 2007 Unified Messaging kein Administratorkonto erstellt und verwaltet werden muss.

  • Konsolidierung von Voicemailsystemen   Zurzeit müssen bei den meisten Voicemessagingsystemen alle Voicemessagingsystem-Komponenten an allen physikalischen Unternehmens- und Bürostandorten innerhalb einer Organisation installiert sein. Bei solchen Architekturen befinden sich die Voicemessagingsysteme in diesen Zweigstellen normalerweise außerhalb des Hauptsitzes und müssen vor Ort verwaltet werden. Dieses verteilte Verwaltungsszenario kann häufig zu erhöhten Verwaltungskosten und gesteigerter Komplexität führen. Mit Exchange 2007 Unified Messaging können Sie Ihr Voicemailsystem von einem zentralen Standort aus verwalten. Zum Aufbau eines zentralisierten Verwaltungssystems für Unified Messaging können Sie alle Unified Messaging-Server in einem Rechenzentrum oder einem anderen zentralen Standort aufstellen und dann in jeder Zweigstelle IP-Gateways bereitstellen, durch die das Voicemessagingsystem der jeweiligen Zweigstelle ersetzt wird. Aus der Bereitstellung eines zentralisierten Voicemessagingsystems in dieser Weise können signifikante Einsparungen bei Hardware und Verwaltungskosten resultieren.

  • Sprachaktivierte automatische Telefonzentralen   Bei Anrufen interner oder externer Anrufer bei dem Exchange 2007 Unified Messaging-System werden diese durch eine Reihe von Ansagen bei der Navigation innerhalb des Menüsystems unterstützt, die als automatische Telefonzentrale bezeichnet werden. Die automatische Telefonzentrale ermöglicht dem Benutzer das Verbinden mit einer Person in einer Organisation oder das Auffinden eines Benutzers in der Organisation. Auf diese Weise kann ohne Hilfe einer menschlichen Vermittlungsstelle ein Telefonat geführt werden. Bei einer automatischen Telefonzentrale hören Anrufer Ansagen statt einer menschlichen Vermittlungsstelle oder eines Empfangsmitarbeiters.

    In Exchange 2007 Unified Messaging können mehrere automatische Telefonzentralen eingerichtet werden. Im Active Directory-Verzeichnisdienst wird jede automatische Telefonzentrale als ein Objekt dargestellt. Die Konfigurationseinstellungen einer automatischen Telefonzentrale werden am Active Directory-Objekt vorgenommen. Hierzu können Spracheinstellungen, angepasste Menüs und weitere Einstellungen der Menünavigation gehören. Jede automatische UM-Telefonzentrale kann auch so konfiguriert werden, dass ein Anrufer bei einem Anruf bei der automatischen Telefonzentrale entweder DTMF-Eingaben (Dual Tone Multi-Frequency), auch als Tonwahl bezeichnet, oder Spracheingaben (verfügbar in Englisch) verwenden kann, um sich innerhalb des Menüsystems der automatischen Unified Messaging-Telefonzentrale zu bewegen.

Unified Messaging-Architektur

Die Serverfunktion UnifiedMessaging ist eine von mehreren Serverfunktionen, die Sie auf einem Computer mit Exchange Server 2007 installieren und anschließend konfigurieren können. Unified Messaging (UM) ist eine Neuerung in der Microsoft Exchange-Produktlinie, und seine Einführung bringt neue Konzepte mit sich, mit denen Exchange-Administratoren möglicherweise nicht vertraut sind.

Unified Messaging fasst Sprachmessaging, Fax und E-Mail-Messaging im Exchange-Informationsspeicher zusammen. Exchange 2007 Unified Messaging integriert Microsoft Exchange mit Telefonienetzwerken und bringt die Unified Messaging-Features direkt in den Kern von Exchange. In der folgenden Abbildung wird die Beziehung zwischen den Telefonienetzwerkkomponenten einer Organisation und dem Exchange 2007 Unified Messaging-System veranschaulicht.

Die Beziehung zwischen Telefoniekomponenten und Exchange 2007 Unified Messaging

Übersicht über die Exchange Unified Messaging-Topologie

In der vorangehenden Abbildung bietet die Exchange 2007 Unified Messaging-Lösung Zugriff auf Telefoniesysteme durch Verwendung von VoIP-Standardprotokollen (Voice over IP). Zu diesen Protokollen gehören SIP (Session Initiation Protocol), RTP (Realtime Transport Protocol) und das T.38-Protokoll. Die IP-Gateways bieten Interoperabilität für ältere PBX-Anlagen (Private Branch eXchange).

Konfigurieren des Unified Messaging-Servers

Das Unified Messaging-Serverobjekt, das in Active Directory erstellt wird, ist eine wesentliche Komponente des Unified Messaging-Systems. Bei der Installation der Serverfunktion UnifiedMessaging wird in Active Directory im Container Computers ein Unified Messaging-Computerobjekt erstellt. Die Unified Messaging-Computerobjekte in Active Directory bilden die Verbindung zwischen der Telefoninfrastruktur Ihrer Organisation und der Exchange 2007 Unified Messaging Active Directory-Netzwerkumgebung. Das in Active Directory erstellte Computerobjekt Unified Messaging ist eine logische Abbildung eines physikalischen Servers, auf dem die Serverfunktion UnifiedMessaging installiert ist.

Hinweis

Um ein neues Unified Messaging-Computerobjekt während der Installation zu erstellen, muss der Exchange 2007 Unified Messaging-Server vor der Installation der Serverfunktion UnifiedMessaging Mitglied einer Domäne sein.

Nach der Erstellung des Computerobjekts können Sie die erforderlichen Schritte ausführen, um Unified Messaging erfolgreich in Ihrem Netzwerk bereitzustellen.

Serverbetrieb

Ein Unified Messaging-Server kann eingehende Anrufe erst verarbeiten, nachdem der Betriebsstatus auf Aktiviert festgelegt wurde. Nach der Installation ist der Betriebsstatus des Unified Messaging-Servers standardmäßig auf Aktiviert festgelegt. Dadurch kann der Unified Messaging-Server ein- und ausgehende Sprachanrufe und eingehende Faxanrufe verarbeiten und die Nachrichten an die vorgesehenen Empfänger in Ihrer Exchange-Organisation weiterleiten.

Obwohl der Betriebsstatus des Unified Messaging-Servers nach der Installation auf Aktiviert festgelegt ist, weist der Unified Messaging-Server ebenfalls einen logischen Statusparameter auf, der zum Steuern des Betriebsstatus des Unified Messaging-Servers dient. Zweck der logischen Statusvariablen ist das Beenden der Anrufverarbeitung, damit der Unified Messaging-Server auf kontrollierte Weise offline geschaltet werden kann.

Der Betriebsstatus des Unified Messaging-Servers kann in der Exchange-Verwaltungskonsole und der Exchange-Verwaltungsshell über die Befehle zum Aktivieren und Deaktivieren gesteuert werden. Für Unified Messaging-Server gibt es drei Statusmodi:

  • Aktiviert – Alle eingehenden Anrufe werden verarbeitet.

  • Sofort deaktivieren   Keine neuen Anrufe werden angenommen, alle aktuellen Anrufe beendet.

  • Nach Abschluss der Anrufe deaktivieren   Keine neuen Anrufe werden angenommen, alle aktuellen Anrufe jedoch verarbeitet.

Nach dem Start des Unified Messaging-Servers sucht dieser alle IP-Gateways, die den UM-Wählplänen und dem Unified Messaging-Server zugeordnet sind. Um Konfigurationsänderungen an UM-Wählplänen oder UM-IP-Gateways zu erkennen und zu bestimmen, registriert der Unified Messaging-Server entweder eine Änderungsbenachrichtigung oder überprüft die Konfiguration alle 10 Minuten.

Wenn sich die UM-IP-Gatewayliste ändert, reagiert der Unified Messaging-Server entsprechend und beginnt mit der Verwendung bzw. beendet die Verwendung der entsprechenden IP-Gateways. Wenn ein Unified Messaging-Server als ein zugeordnetes Mitglied eines UM-Wählplans arbeitet und mit einem IP-Gateway oder einer PBX-Anlage kommuniziert, können Sie verschiedene Diagnosetests ausführen, um zu prüfen, ob Betrieb und Konnektivität ordnungsgemäß sind.

Konfigurieren von Unified Messaging-Benutzern

Wenn Sie einen Exchange 2007-Empfänger erstellen, haben Sie die Möglichkeit, ein Postfach zu erstellen oder die Verbindung mit einem vorhandenen Postfach herzustellen. Nachdem das Postfach für den Benutzer erstellt oder der Benutzer mit einem vorhandenen Postfach verbunden wurde, müssen Sie das Postfach aktivieren, damit der Benutzer Exchange 2007 Unified Messaging verwenden kann. Nachdem der Benutzer für UM aktiviert wurde, werden sämtliche E-Mail-, Sprach- und Faxnachrichten an das Postfach des Benutzers übermittelt. Mit Outlook 2007, Outlook Web Access, einem mobilen Gerät, das für Exchange ActiveSync aktiviert ist, oder einem normalen bzw. einem Mobiltelefon kann ein Benutzer auf seine E-Mail-, Sprach- und Faxnachrichten sowie seine Kalenderinformationen zugreifen.

UM-Benutzereigenschaften

Ein Benutzer, der ein Exchange 2007-Postfach besitzt, ist standardmäßig nicht für UM aktiviert. Sie müssen ein Postfach für den Benutzer erstellen, bevor der Benutzer für UM aktiviert werden kann. Nachdem der Benutzer für UM aktiviert wurde, können Sie die UM-Eigenschaften für den Benutzer verwalten, ändern und konfigurieren.

Hinweis

Wenn Sie mehrere UM-Benutzer aktivieren möchten, verwenden Sie das Cmdlet Enable-UMMailbox der Exchange-Verwaltungsshell.

UM-Eigenschaften werden an zwei Speicherorten für einen Benutzer gespeichert: im Postfachobjekt und im Active Directory-Objekt des Benutzers. Wenn Sie einen Benutzer für Unified Messaging aktivieren, legen Sie die UM-Eigenschaft für das Postfachobjekt des Benutzers fest. Nachdem die Postfacheigenschaft für Unified Messaging auf Aktiviert festgelegt wurde, kann der Benutzer die in Exchange 2007 enthaltenen Unified Messaging-Funktionen verwenden.

Nachdem ein Benutzer für UM aktiviert wurde, werden die Unified Messaging-Eigenschaften des Benutzers in den Benutzereigenschaften und im Postfach des Benutzers gespeichert. Die Unified Messaging-Eigenschaften des Benutzers, z. B. die Durchwahlnummer des Benutzers, sein gesprochener Name und andere Eigenschaften für den Benutzer werden in den Eigenschaften des Benutzers in Active Directory gespeichert.

Sie können Unified Messaging-Eigenschaften für einen Active Directory-Benutzer für das Postfach des Exchange 2007 Unified Messaging-Benutzers mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell oder der Exchange-Verwaltungskonsole verwalten.

Die Beziehung zwischen dem UM-Benutzer und anderen Active Directory-Objekten

Wenn Sie einen Benutzer für Unified Messaging aktivieren, muss eine Zuordnung zu oder eine Verknüpfung mit einer vorhandenen UM-Postfachrichtlinie bestehen, und Sie müssen die Durchwahlnummer für den Benutzer angeben. Sie können einen Benutzer einer UM-Postfachrichtlinie zuordnen, indem Sie das Cmdlet Enable-UMMailbox ausführen oder die UM-Postfachrichtlinie auswählen, wenn Sie das Exchange-Postfach des Benutzers erstellen.

Eine UM-Postfachrichtlinie enthält Einstellungen wie z. B. die Wähleinschränkungen oder die PIN-Richtlinien für einen Benutzer. Beim Erstellen einer UM-Postfachrichtlinie darf die UM-Postfachrichtlinie nur einem UM-Wählplan zugeordnet werden. Anschließend wird der UM-Wählplan mindestens einem Unified Messaging-Server zugeordnet. Jeder Unified Messaging-Server, der dem UM-Wählplan zugeordnet ist, kann Unified Messaging-Dienste für einen UM-aktivierten Benutzer bereitstellen, der den UM-Wählplan verwendet. Durch eine derartige Zuordnung dieser Active Directory-Objekte werden die Unified Messaging-Dienste mithilfe von Active Directory bereitgestellt. Nachdem der Benutzer für UM aktiviert wurde, werden die Einstellungen aus einem UM-Postfachrichtlinien-Objekt auf den UM-aktivierten Benutzer angewendet.

Konfigurieren der Unified Messaging-Komponenten

Die UM Active Directory-Objekte ermöglichen die Integration von Exchange 2007 Unified Messaging in Active Directory und die vorhandene Telefonieinfrastruktur. Active Directory fungiert hierbei als Container für alle UM-Objekte, die erstellt werden, mit ihren Konfigurationseinstellungen. Jedes UM-Objekt in Exchange 2007 ist für die Unterstützung von Unified Messaging in einer Active Directory-Umgebung erforderlich. Einige UM Active Directory-Objekte werden zur logischen Darstellung eines Telefonie-Hardwaregeräts, wie z. B. eines IP-Gateways, erstellt, während andere UM Active Directory-Objekte zur Darstellung eines Telefonwählplans für eine Organisation oder zur Unterstützung einer bestimmten Funktion von Unified Messaging erstellt werden.

Das Beispiel in der folgenden Abbildung stellt die Beziehungen zwischen den Unified Messaging-Objekten dar, die in Active Directory vorkommen.

Die Beziehungen zwischen UM Active Directory-Objekten

Logische UM-Beziehungen

In der vorangehenden Abbildung befinden sich die als Server01, Server02 und Server03 dargestellten Unified Messaging-Server im Rechenzentrum eines Unternehmens. Diese Server sind ebenfalls als Unified Messaging-Serverobjekte in Active Directory repräsentiert. Darüber hinaus sind noch zwei UM-Wählpläne vorhanden, einer für Boston und einer für New York. Für jedes Büro ist eine einzelne PBX-Anlage vorhanden. Zur Bereitstellung von Fehlertoleranz sind aber in jeder Zweigstelle pro PBX-Anlage zwei IP-Gateways vorhanden. Server01 und Server02 sind schließlich Mitglieder des UM-Wählplans für Boston, während die Server01, Server02 und Server03 alle Mitglieder des UM-Wählplans für New York sind.

Wenn nun ein Anruf bei der PBX-Anlage der Zweigstelle in New York eingeht und an einen Unified Messaging-Server weitergeleitet wird, kann jeder der drei verfügbaren Unified Messaging-Server den Anruf beantworten und die Nachricht an das Postfach des Benutzers zustellen, weil alle UM-Server zu demselben Wählplan gehören. Geht ein Anruf für einen Benutzer in Boston ein und wird an einen Unified Messaging-Server weitergeleitet, kann entweder Server01 oder Server02 Anrufe für die Benutzer beantworten, die im Wählplan für Boston enthalten sind.

Exchange 2007 bietet Voicemessagingdienste, die Ihre aktuelle Active Directory-Umgebung ausnutzen. Es gibt einige wesentliche Active Directory-Objekte, die erstellt und verwaltet werden müssen. Diese Objekte werden in den folgenden Abschnitten behandelt.

UM-Wählpläne

Unified Messaging-Wählpläne sind für den Betrieb von Exchange 2007 Unified Messaging und für eine erfolgreiche Bereitstellung von Unified Messaging in Ihrem Netzwerk unerlässlich. Der Unified Messaging-Wählplan ist ein Active Directory-Containerobjekt, das mindestens eine PBX-Anlage logisch abbildet, die bestimmte Benutzerdurchwahlnummern gemeinsam nutzen. Praktisch haben die Nebenanschlüsse von Benutzern, die PBX-Anlagen zugeordnet sind, einen gemeinsamen Rufnummernplan. Die Benutzer können Durchwahlen der anderen Benutzer wählen, ohne eine vollständige Telefonnummer wählen zu müssen. Ein UM-Wählplan ist eine logische Abbildung eines Telefonwählplans.

Für UM-Wählpläne in Exchange 2007 Unified Messaging ist es erforderlich, dass die Telefondurchwahlen der Benutzer eindeutig sind. UM-Wählpläne werden in Unified Messaging implementiert, um sicherzustellen, dass die Telefondurchwahlen der Benutzer eindeutig sind. In einigen Telefonnetzen sind ggf. mehrere PBX-Anlagen sowie mehrere Wählpläne vorhanden. In solchen Telefonnetzen können theoretisch zwei verschiedene Benutzer mit identischer Telefondurchwahl vorhanden sein. Mithilfe von UM-Wählplänen kann dies vermieden werden. Die beiden Benutzer mit derselben Durchwahlnummer können zwei getrennten UM-Wählplänen zugeordnet werden. Auf diese Weise wird die jeweilige Nummer der Benutzer für Unified Messaging eindeutig.

Die folgende Abbildung veranschaulicht, wie Unified Messaging-Wählpläne in einer Organisation mit einer Gesamtstruktur und mehreren physikalischen Standorten verwendet werden können.

UM-Wählpläne in einer einzelnen Gesamtstruktur in einer Organisation mit mehreren physikalischen Standorten

Unified Messaging-Wähleinstellungen

Funktionsweise von Wählplänen

Wenn ein Telefonnetz und Unified Messaging integriert werden, ist ein IP-Gateway erforderlich, der Ihr Telefonnetz mit dem IP-basierten Netzwerk verbindet. Alle IP-Gateways in Ihrer Organisation werden als UM-IP-Gatewayobjekte in Active Directory abgebildet. Exchange 2007 Unified Messaging erfordert die Erstellung von mindestens einem UM-Wählplan, mit dem ein Unified Messaging-Server und ein UM-IP-Gateway verknüpft sein müssen. Nach Installation der Serverfunktion UnifiedMessaging auf einem Computer, auf dem Exchange 2007 ausgeführt wird, muss der Unified Messaging-Server mit mindestens einem UM-Wählplan verknüpft werden, damit er Anrufe beantworten kann. Sie können auch einen einzelnen Unified Messaging-Server mit mehreren UM-Wählplänen verknüpfen. Nach der Verknüpfung des Unified Messaging-Servers mit einem UM-Wählplan müssen Sie einen UM-IP-Gateway erstellen und diesen mit dem erstellten UM-Wählplan verknüpfen.

Wichtig

Bei jedem Erstellen eines UM-Wählplans mithilfe der Exchange-Verwaltungskonsole wird gleichzeitig eine UM-Postfachrichtlinie erstellt. Die UM-Postfachrichtlinie wird als <WählPlanName>-Standardrichtlinie bezeichnet.

Wenn Sie bei der Erstellung des ersten UM-IP-Gateways keinen UM-Wählplan angeben, wird zudem ein UM-Standardsammelanschluss erstellt. Durch Erstellen und Verknüpfen dieser Objekte in Active Directory kann der Unified Messaging-Server Anrufe vom IP-Gateway annehmen und anschließend eingehende Anrufe für Benutzer verarbeiten, die mit dem UM-Wählplan verknüpft sind. Wenn ein Anruf beim IP-Gateway eingeht, wird er an einen Unified Messaging-Server weitergeleitet, der anschließend versucht, die Durchwahlnummer des Benutzers anhand des dazugehörigen UM-Wählplans zu ermitteln. Der Wählplan wird anhand der Pilotnummern identifiziert, denen der Gateway den Anruf anbietet.

UM-IP-Gateways

Ein UM-IP-Gatewayobjekt ist ein Containerobjekt, das ein physikalisches IP-Gateway-Hardwaregerät, eine IP-PBX-Anlage oder einen anderen SIP-Server, das bzw. der mit Exchange Unified Messaging interagieren kann, logisch darstellt. Bevor der IP-Gateway zum Verarbeiten von Unified Messaging-Anrufen verwendet werden kann, muss er durch ein Objekt in Active Directory dargestellt werden.

Zwar sind viele verschiedene Typen und Hersteller von PBX-Anlagen, IP-Gateways und IP-PBX-Systemen vorhanden, doch gibt es im Wesentlichen zwei Typen von Komponentenkonfigurationen für IP-Gateways:

  • IP-PBX   Ein einzelnes Gerät.

  • PBX-Anlage (Legacy) mit IP-Gateway   Zwei getrennte Komponenten.

Zur Unterstützung von Exchange 2007 Unified Messaging kann einer von beiden Typen oder beide Typen der IP-Gerätekonfiguration zum Verbinden einer Telefonienetzwerkinfrastruktur mit einer Datennetzwerkinfrastruktur verwendet werden.

UM-IP-Gatewayobjekte

Das UM-IP-Gatewayobjekt ist ein Active Directory-Containerobjekt, das einen oder mehrere Active Directory UM-Sammelanschlüsse und weitere UM-IP-Gatewaykonfigurationseinstellungen enthält. UM-IP-Gatewayobjekte werden in Active Directory erstellt, um ein physikalisches Hardwaregerät logisch darzustellen, das als IP-Gateway bekannt ist. Der UM-IP-Gateway kann entweder einen IP-Gateway oder ein IP-PBX-System darstellen. Die Kombination des IP-Gatewayobjekts mit einem UM-Sammelanschlussobjekt richtet einen logischen Link zwischen einem IP-Gateway-Hardwaregerät und einem UM-Wählplan ein.

Nach dem Erstellen des UM-IP-Gatewayobjekts kann der IP-Gateway einem einzelnen oder mehreren UM-Sammelanschlüssen und UM-Wählplänen zugeordnet bzw. damit verknüpft werden. Der UM-Sammelanschluss stellt eine Verknüpfung zwischen dem UM-IP-Gateway und einem UM-Wählplan bereit. Durch Erstellen mehrerer UM-Sammelanschlüsse kann ein einzelner UM-IP-Gateway mehreren UM-Wählplänen zugeordnet werden.

Hinweis

Bevor ein IP-Gateway zum Verarbeiten von Anrufen verwendet werden kann, muss ein UM-IP-Gateway mindestens einem UM-Wählplan zugeordnet werden. Außerdem muss mindestens ein Unified Messaging-Server mindestens einem UM-Wählplan zugeordnet werden.

Aktivieren und Deaktivieren von UM-IP-Gateways

Standardmäßig werden UM-IP-Gateways nach dem Erstellen in einem aktivierten Status belassen. Der UM-IP-Gateway kann jedoch aktiviert oder deaktiviert werden. Wenn Sie einen UM-IP-Gateway deaktivieren, kann er sich in einem von zwei deaktivierten Modi befinden. Der erste deaktivierte Modus erzwingt das Beenden vorhandener Anrufe durch alle zugeordneten Unified Messaging-Server. Der zweite deaktivierte Modus zwingt den dem UM-IP-Gateway zugeordneten Unified Messaging-Server, die Verarbeitung aller neuen vom IP-Gateway weitergegebenen Anrufe zu beenden.

Hinweis

Wenn ein UM-IP-Gatewayobjekt gelöscht wird, können die dem UM-IP-Gateway zugeordneten Unified Messaging-Server keine neuen Anrufanforderungen vom IP-Gateway mehr annehmen oder verarbeiten.

UM-Sammelanschlüsse

Ein Sammelanschluss beschreibt einen Satz von PBX- oder IP-PBX-Ressourcen oder Durchwahlnummern, die von Benutzern gemeinsam verwendet werden. Sammelanschlüsse werden für das effiziente Verteilen der eingehenden und ausgehenden Anrufe einer bestimmten Geschäftseinheit verwendet. Eine PBX- oder IP-PBX-Ressource kann z. B. so konfiguriert sein, dass sie 10 Durchwahlnummern für die Vertriebsabteilung besitzt. Diese 10 Vertriebsdurchwahlnummern würden als ein Sammelanschluss konfiguriert. In einer PBX- oder IP-PBX-Ressource werden Sammelanschlüsse zum effizienten Suchen nach einer freien Leitung, einer freien Durchwahl oder einem freien Kanal verwendet, wenn ein eingehender Anruf empfangen wird.

In einem Telefonienetzwerk ist ein Sammelanschluss als eine Sammlung von Durchwahlnummern definiert, die als eine logische Einheit gruppiert werden. Wenn ein eingehender Anruf empfangen wird, verwendet die PBX- oder IP-PBX-Ressource den Sammelanschluss oder die Gruppe von Durchwahlen, der bzw. die für das Ermitteln einer freien Leitung, einer freien Durchwahl oder eines freien Kanals für den Empfang des Anrufs definiert ist.

Es gibt mehrere Algorithmen bzw. Methoden, mit denen PBX- oder IP-PBX-Ressourcen definieren können, wie die freie Leitung, Durchwahl oder der freie Kanal gefunden wird. Hierzu gehört Folgendes:

  • Roundrobin

  • Most Idle

  • Mit niedrigster Durchwahl beginnen

Das Erstellen und Definieren eines Sammelanschlusses in einer PBX- oder IP-PBX-Ressource verringert die Wahrscheinlichkeit, dass der Anrufer bei einem eingehenden Anruf ein Besetztsignal hört, wenn sein Anruf empfangen wird.

Informationen zu UM-Sammelanschlüssen

Unified Messaging-Sammelanschlüsse sind für den Betrieb des Unified Messaging-Systems ausgesprochen wichtig. Der UM-Sammelanschluss ist eine logische Darstellung eines vorhandenen PBX- oder IP-PBX-Sammelanschlusses. UM-Sammelanschlüsse fungieren als eine Verbindung oder ein Link zwischen dem UM-IP-Gateway und dem UM-Wählplan. Ein einzelner UM-Sammelanschluss ist mindestens einem UM-IP-Gateway und einem UM-Wählplan zugeordnet.

Unified Messaging-Sammelanschlüsse werden zum Definieren des PBX- oder IP-PBX-Sammelanschlusses verwendet, von dem eingehende Anrufe empfangen werden sollen. Eine für einen Sammelanschluss in der PBX- oder IP-PBX-Ressource definierte Pilotnummer muss auch innerhalb des UM-Sammelanschlusses definiert werden. Die Pilotnummer wird zum Zuordnen der Informationen verwendet, die für eingehende Anrufe im SIP-Header (Session Initiation Protocol) der Nachricht bereitgestellt werden. Anhand der Pilotnummer kann der Unified Messaging-Server den Anruf zusammen mit dem richtigen Wählplan interpretieren, damit die Sprach- oder Faxnachricht ordnungsgemäß weitergeleitet werden kann. Es ist außerordentlich wichtig, die Unified Messaging-Sammelanschlüsse ordnungsgemäß zu konfigurieren, weil eingehende Anrufe, die der für den UM-Sammelanschluss definierten Pilotnummer nicht eindeutig entsprechen, nicht beantwortet werden. Auch die Weiterleitung eingehender Anrufe schlägt dann fehl.

Wenn Sie einen Unified Messaging-Sammelanschluss erstellen, aktivieren Sie alle Unified Messaging-Server, die im UM-Wählplan angegeben sind, für die Kommunikation mit einem IP-Gateway. Wenn Sie den Unified Messaging-Sammelanschluss löschen, verarbeitet der zugeordnete IP-Gateway keine weiteren Anrufe mit der angegebenen Pilotnummer. Wenn der IP-Gateway keine verbleibenden Sammelanschlüsse aufweist, kann der IP-Gateway eingehende Anrufe nicht mehr verarbeiten.

UM-Postfachrichtlinien

UM-Postfachrichtlinien sind erforderlich, wenn Sie Benutzer für Exchange 2007 Unified Messaging aktivieren. Sie dienen zum Anwenden und Standardisieren von Unified Messaging-Konfigurationseinstellungen für UM-aktivierte Benutzer. Sie erstellen UM-Postfachrichtlinien, um eine allgemeine Zusammenstellung von Richtlinien und Sicherheitseinstellungen auf eine Gruppe von UM-aktivierten Postfächern anzuwenden. Mithilfe von Unified Messaging-Postfachrichtlinien legen Sie Unified Messaging-Einstellungen für UM-aktivierte Benutzer fest, z. B.:

  • PIN-Richtlinien

  • Wähleinschränkungen

  • Andere allgemeine Eigenschaften von UM-Postfachrichtlinien

Sie können beispielsweise eine UM-Postfachrichtlinie zum Erhöhen der Stufe der PIN-Sicherheit erstellen, indem Sie die maximale Anzahl von Anmeldefehlversuchen, nach denen ein Benutzer gesperrt wird, für eine bestimmte Gruppe von UM-aktivierten Benutzern, z. B. von Führungskräften, verringern.

Unified Messaging-Postfachrichtlinien werden entweder mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell oder der Exchange-Verwaltungskonsole in Active Directory im Container Konfiguration erstellt. Standardmäßig wird jedes Mal, wenn Sie einen UM-Wählplan erstellen, eine UM-Postfachrichtlinie erstellt. Die neue UM-Postfachrichtlinie wird dem UM-Wählplan zugeordnet, und ein Teil des Wählplannamens wird zum Anzeigenamen der UM-Postfachrichtlinie hinzugefügt. Abhängig von den Anforderungen Ihrer Organisation können Sie jedoch zusätzliche UM-Postfachrichtlinien erstellen. Wenngleich eine einzelne UM-Postfachrichtlinie zum Aktivieren von Benutzern für Unified Messaging erforderlich ist, können Sie weitere UM-Postfachrichtlinien erstellen und eine allgemeine Zusammenstellung von Postfachrichtlinieneinstellungen auf andere Benutzergruppen anwenden.

Das Postfach jedes UM-aktivierten Benutzers muss mit einer einzelnen UM-Postfachrichtlinie verknüpft sein, wenn das Postfach für Unified Messaging aktiviert ist. Nach dem Erstellen einer UM-Postfachrichtlinie müssen Sie mindestens ein UM-aktiviertes Postfach der UM-Postfachrichtlinie zuordnen. Dadurch können Sie PIN-Sicherheitseinstellungen festlegen, z. B. die Mindestanzahl der Stellen einer PIN oder die Höchstanzahl der Anmeldeversuche für UM-aktivierte Benutzer, die der UM-Postfachrichtlinie zugeordnet sind. Nach Wunsch können Sie auch die Nachrichtentexteinstellungen oder Wähleinschränkungen für dieselbe oder eine andere Gruppe von UM-aktivierten Postfächern festlegen.

Mehrere UM-aktivierte Benutzer können einer einzelnen UM-Postfachrichtlinie zugeordnet sein. Ein einzelner Benutzer darf aber jeweils nur einer UM-Postfachrichtlinie zugeordnet sein. Nachdem eine neue UM-Postfachrichtlinie erstellt und mit einem UM-Wählplan verknüpft wurde, werden die definierten UM-Postfachrichtlinieneinstellungen auf die UM-aktivierten Benutzer angewendet. Die Einstellungen, die für einen UM-Wählplan und eine UM-Postfachrichtlinie definiert sind, gelten für alle Benutzer, die der UM-Postfachrichtlinie zugeordnet sind.

Die folgende Abbildung veranschaulicht, wie Unified Messaging-Postfachrichtlinien erstellt werden können, um die Wähleinschränkungen und PIN-Sicherheitseinstellungen für drei unterschiedliche Gruppen zu bestimmen.

Beispiel für Unified Messaging-Postfachrichtlinien

UM-Richtlinien

Automatische UM-Telefonzentralen

Exchange 2007 Unified Messaging ermöglicht je nach den Anforderungen Ihrer Organisation die Einrichtung einer oder mehrerer automatischer Unified Messaging-Telefonzentralen. Automatische UM-Telefonzentralen dienen zum Erstellen eines sprachgesteuerten Menüsystems für eine Organisation, mit dessen Hilfe sich in- und externe Anrufer im Menüsystem der automatischen UM-Telefonzentrale bewegen können, um Benutzer und Abteilungen in einer Organisation auffinden und Anrufe an diese richten oder weiterleiten zu können.

Wenn anonyme oder nicht authentifizierte Benutzer eine externe geschäftliche Telefonnummer oder interne Anrufer eine bestimmte Durchwahlnummer anrufen, wird eine Folge von Ansagen wiedergegeben, mit deren Hilfe sie sich mit einem Benutzer verbinden bzw. einen Benutzer in der Organisation auffinden und sich anschließend mit diesem Benutzer verbinden können. Die automatische UM-Telefonzentrale gibt eine Folge von Ansagen bzw. WAV-Dateien wieder, die Anrufer anstelle eines Vermittlungsmitarbeiters hören, wenn sie eine Organisation anrufen, die mit Exchange 2007 Unified Messaging arbeitet. Die automatische UM-Telefonzentrale ermöglicht Anrufern, sich mithilfe von MFV-Tasten- oder Spracheingaben durch das Menüsystem zu bewegen, sowie das Tätigen von Anrufen und Auffinden von Benutzern. Damit die automatische Spracherkennung oder Spracheingaben verwendet werden können, muss jedoch für die automatische UM-Telefonzentrale die automatische Spracherkennung aktiviert sein.

Wichtig

In einigen Unternehmen (insbesondere in Ostasien) stehen auf den Telefontasten möglicherweise keine Buchstaben. Diese Tatsache macht eine Verwendung der Funktion zum Buchstabieren des Namens, die die DTMF-Schnittstelle verwendet, beinahe unmöglich, wenn die Tastenzuordnungen nicht bekannt sind. Standardmäßig verwendet Exchange 2007 Unified Messaging die E.161-Tastenzuordnung. Beispiel: 2=ABC, 3=DEF, 4=GHI, 5=JKL, 6=MNO, 7=PQRS, 8=TUV und 9=WXYZ. Beim Eingeben einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen, z. B. "Mike1092" werden die numerischen Ziffern sich selbst zugeordnet. Damit ein E-Mail-Alias, wie z. B. "Mike1092", richtig eingegeben wird, muss der Benutzer die Zifferntasten 64531092 drücken. Für andere Zeichen als A-Z und 0-9 gibt es kein Telefontastenäquivalent. Diese Zeichen sollten daher nicht eingegeben werden. Der E-Mail-Alias "mike.wilson" wird z. B. als 6453945766 eingegeben. Obwohl 11 Zeichen einzugeben sind, werden vom Benutzer nur 10 Ziffern eingegeben, weil für den Punkt (.) keine Ziffernentsprechung vorhanden ist.

Eine automatische UM-Telefonzentrale bietet Folgendes:

  • Geschäftliche oder informative Begrüßungsansagen.

  • Benutzerdefinierte unternehmensbezogene Menüs. Menüoptionen können mit einer weiteren automatischen Telefonzentrale verknüpft werden, um so eine tiefere Staffelung der Menüebenen zu erzielen.

  • Eine Telefonbuchsuchfunktion, mit deren Hilfe ein Anrufer das Telefonbuch einer Organisation nach einem Namen durchsuchen kann.

  • Eine Möglichkeit für den Anrufer, sich mit einem Mitarbeiter zu verbinden oder diesem eine Nachricht zu hinterlassen.

In Active Directory wird jede erstellte automatische UM-Telefonzentrale als ein Objekt abgebildet. Sie können in Active Directory eine unbegrenzte Anzahl automatischer UM-Telefonzentralen erstellen. Jede automatische Telefonzentrale kann eine uneingeschränkte Anzahl von Durchwahlen unterstützen. Eine automatische UM-Telefonzentrale ist ausschließlich einem einzigen UM-Wählplan zugeordnet. Automatische UM-Telefonzentralen können jedoch auf andere automatische UM-Telefonzentralen verweisen oder mit diesen verknüpft werden.

Ein von einer externen Telefonnummer oder einer internen Durchwahl eingehender Anruf wird von einem Server mit Unified Messaging verarbeitet und an eine erstellte automatische UM-Telefonzentrale weitergeleitet. Die automatische UM-Telefonzentrale wird vom Systemadministrator für die Verwendung von vorab aufgezeichneten Sprachdateien (WAV-Dateien) konfiguriert, die dem Anrufer wiedergegeben werden und ihm ermöglichen, sich durch das Unified Messaging-Menüsystem zu bewegen. Sie können bei der Konfiguration einer automatischen UM-Telefonzentrale alle verwendeten WAV-Dateien an die Anforderungen Ihrer Organisation anpassen. Weitere Informationen zu benutzerdefinierten Ansagen in Unified Messaging finden Sie unter Grundlegendes zu Unified Messaging-Telefonansagen.

Weitere Informationen zum Nachrichtenfluss bei automatischen UM-Telefonzentralen finden Sie unter Anrufverarbeitung in automatischen Unified Messaging-Telefonzentralen.

Automatische Telefonzentrale mit mehreren Sprachen

Es sind Situationen vorstellbar, in denen Sie für Anrufer automatische Telefonzentralen in verschiedenen Sprachen bereitstellen müssen. Mit der für eine automatische UM-Telefonzentrale verfügbaren Spracheinstellung können Sie die Standardansagesprache für die automatische Telefonzentrale konfigurieren. Wenn Sie die Standardsystemansagen für die automatische Telefonzentrale verwenden, handelt es sich bei der Standardansagesprache um die Sprache, die ein Anrufer hört, wenn die automatische Telefonzentrale den eingehenden Anruf beantwortet. Diese Spracheinstellung wirkt sich nur auf die Standardsystemansagen aus, die bereitgestellt werden, wenn die Serverfunktion UnifiedMessaging installiert wird. Diese Einstellung wirkt sich nicht auf benutzerdefinierte Ansagen aus, die für eine automatische Telefonzentrale konfiguriert wurden. Die Sprache, die als Standardeinstellung für die automatische Telefonzentrale ausgewählt wird, basiert auf der installierten Version von Exchange 2007.

Wenn Sie die englische Version (USA) von Exchange 2007 installieren, steht nur eine Sprache zur Konfiguration von automatischen UM-Telefonzentralen zur Verfügung: Englisch (USA). Wenn Sie jedoch eine lokalisierte Version von Exchange 2007 installieren, beispielsweise Japanisch, können Sie für die erstellte automatische UM-Telefonzentrale festlegen, ob als Standardsprache Japanisch oder Englisch (USA) verwendet wird. Auf einem Unified Messaging-Server können zusätzliche UM-Sprachpakete installiert werden, um andere Standardsprachoptionen für eine automatische Telefonzentrale zu verwenden.

CautionAchtung:
UM-Sprachpakete können nicht unter Verwendung der MSI-Datei für die Sprache installiert werden.

Wenn Sie z. B. ein Geschäft an einem Standort in den Vereinigten Staaten betreiben und dennoch ein Menüsystem erforderlich ist, das Anrufern die Navigation in den Sprachen Englisch (USA), Spanisch und Französisch ermöglicht, müssen Sie zuerst die benötigten UM-Sprachpakete installieren. Wenn Sie die englische Version (USA) von Exchange 2007 installiert haben, installieren Sie in diesem Fall die UM-Sprachpakete für Spanisch und Französisch. Da für eine automatische Unified Messaging-Telefonzentrale jedoch immer nur eine Sprache gleichzeitig konfiguriert sein kann, müssen vier automatische Telefonzentralen erstellt werden: eine automatische Haupttelefonzentrale, die für die Verwendung von Englisch (USA) konfiguriert ist, sowie eine weitere automatische Telefonzentrale für jede weitere Sprache: Englisch (USA), Spanisch und Französisch. Anschließend konfigurieren Sie die automatische Haupttelefonzentrale so, dass sie über die richtigen Tastenzuordnungen für den Zugriff auf die anderen automatischen Telefonzentralen verfügt, die Sie für jede Sprache erstellt haben. In diesem Beispiel beantwortet die automatische Haupttelefonzentrale den eingehenden Anruf, und der Anrufer hört "Willkommen bei Contoso, Ltd. Drücken oder sagen Sie 1, um Englisch zu verwenden. Drücken oder sagen Sie 2, um Spanisch zu verwenden. Drücken oder sagen Sie 3, um Französisch zu verwenden."

Beispiele für automatische Telefonzentralen

Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Verwendung von automatischen UM-Telefonzentralen mit Exchange 2007 Unified Messaging:

  • Beispiel 1   Bei dem Unternehmen Contoso, Ltd., können externe Kunden drei externe Telefonnummern wählen: 01234 555 1111 (Unternehmensstandorte), 01234 555 2222 (Produktsupport) und 01234 555 3333 (Vertrieb). Die Abteilungen "Personalabteilung", "Verwaltung" und "Buchführung" haben interne Durchwahlnummern, auf die über die automatische UM-Telefonzentrale "Unternehmensstandorte" zugegriffen werden muss.

    Um eine automatische UM-Telefonzentralenstruktur einzurichten, die dieses Szenario unterstützt, müssen drei automatische UM-Telefonzentralen mit jeweils der entsprechenden externen Telefonnummern erstellt und konfiguriert werden. Erstellen Sie für jede Abteilung von "Unternehmensstandorte" drei weitere automatische UM-Telefonzentralen. Anschließend konfigurieren Sie jede weitere automatische UM-Telefonzentrale basierend auf den jeweiligen Anforderungen, z. B. mit einer Begrüßungsansage oder anderen Informationen zur Navigation.

    Die folgende Abbildung zeigt, wie automatische Unified Messaging-Telefonzentralen in Beispiel 1 verwendet werden können.

    Konfigurieren mehrerer automatischer UM-Telefonzentralen mit mehreren Amtsleitungen

    Automatische UM-Telefonzentralen

  • Beispiel 2   Bei dem Unternehmen Contoso, Ltd. müssen externe Kunden die zentrale Telefonnummer 0425 555 1000 anrufen. Ruft ein externer Anrufer diese Nummer an, nimmt die automatische UM-Telefonzentrale den Anruf an und gibt die folgende Ansage wieder: "Willkommen bei Contoso, Ltd. Drücken oder sagen Sie 'Eins', um mit der Unternehmensverwaltung verbunden zu werden. Drücken oder sagen Sie 'Zwei', um mit dem Produktsupport verbunden zu werden. Drücken oder sagen Sie 'Drei', um mit der Informationszentrale verbunden zu werden. Drücken oder sagen Sie 'Null', um mit der Vermittlung verbunden zu werden." Um eine automatische UM-Telefonzentralenstruktur einzurichten, die dieses Szenario unterstützt, müssen Sie eine automatische UM-Telefonzentrale mit angepassten Durchwahlnummern einrichten, damit der Anruf mit der entsprechenden Durchwahlnummer verbunden werden kann.

    Die folgende Abbildung zeigt, wie automatische Unified Messaging-Telefonzentralen in Beispiel 2 verwendet werden können.

    Konfigurieren mehrerer automatischer UM-Telefonzentralen mit nur einer Amtsleitung

    Automatische Unified Messaging-Telefonzentralen

Unified Messaging-Anrufannahme

In diesem Abschnitt wird erläutert, wie Exchange 2007 Unified Messaging den Nachrichtenfluss bei verschiedenen Szenarien eingehender Anrufe verarbeitet.

Exchange 2007 Unified Messaging verarbeitet die folgenden Arten eingehender Anrufe:

  • Sprachanrufe

  • Fax

  • Outlook Voice Access

  • Wiedergabe über Telefon

  • Automatische Telefonzentrale

    Hinweis

    "Anrufverarbeitung" ist ein Begriff, der beschreibt, wie eingehende Anrufe von einem Unified Messaging-Server beantwortet und verarbeitet werden.

Exchange 2007 Unified Messaging verwendet zum Weiterleiten eingehender Anrufe Active Directory. Jeder UM-aktivierte Empfänger muss in Active Directory über eine Durchwahlnummer verfügen, damit die Anrufannahme ordnungsgemäß funktioniert. Die Durchwahlnummer des Empfängers wird in Active Directory aufgeführt und der Durchwahlnummer zugeordnet, die für das UM-aktivierte Exchange-Postfach des Benutzers konfiguriert ist. Wenn ein Unified Messaging-Server einen Anruf annimmt, erfolgt eine Active Directory-Suche, um den entsprechenden UM-aktivierten Empfänger zu ermitteln, woraufhin die Nachricht in das Postfach des Empfängers weitergeleitet wird.

Nachrichtenfluss

Der Nachrichtenfluss in Unified Messaging ist der Ablauf, gemäß dem eine vom Unified Messaging-Server empfangene Nachricht in einer Exchange 2007-Organisation weitergeleitet wird.

Hinweis

In früheren Versionen von Microsoft Exchange wurden Routinggruppen zum Weiterleiten von Nachrichten zwischen Bridgeheadservern verwendet. In Exchange 2007 sind Bridgeheadserver als Hub-Transport-Server bekannt. In Exchange 2007 gibt es keine Routinggruppen mehr.

Bei einem Szenario mit eingehenden Anrufen, das Sprach- und Faxnachrichten umfasst, verwendet ein Unified Messaging-Server das SMTP-Transportprotokoll zum Übertragen der Sprach- und Faxnachricht an den Exchange 2007-Server, auf dem die Serverfunktion Hub-Transport installiert ist. Bei einem Routingszenario mit mehreren Hub-Transport-Servern wird die eingehende Sprach- oder Faxnachricht zuerst an den nächstgelegenen Hub-Transport-Server und anschließend an den entsprechenden Postfachserver weitergeleitet, auf dem sich das UM-aktivierte Postfach befindet.

Hinweis

Um sicherzustellen, dass alle eingehenden Nachrichten an UM-aktivierte Empfänger übertragen und zugestellt werden, verwenden die Server mit Unified Messaging einen Warteschlangen- bzw. Wiederholungsalgorithmus. Die Unified Messaging-Server versuchen alle 30 Sekunden, sich mit einem Hub-Transport-Server zu verbinden, um alle Nachrichten zuzustellen, die auf dem Unified Messaging-Server gespeichert sind.

Sprach- und Faxnachrichtenverarbeitung

Sprach- und Faxnachrichten, die in einer Exchange 2007-Organisation eingehen, können von Anrufern, die sich innerhalb oder außerhalb der Organisation befinden, gesendet werden. Wenn ein Anrufer die Telefondurchwahl eines UM-aktivierten Benutzers anruft und dieser Benutzer den Anruf nicht annehmen kann, leitet die PBX-Anlage den eingehenden Anruf zuerst an einen IP-Gateway weiter bzw. um und anschließend an den Unified Messaging-Server. In einem Unified Messaging-System, das eine IP-Anlage verwendet, leitet diese die eingehende Nachricht an den Unified Messaging-Server weiter. Der IP-Gateway oder die IP-PBX-Anlage übersetzt den eingehenden Audiodatenstrom bzw. wandelt ihn für eingehenden Sprachnachrichten in das RTP oder für eingehende Faxnachrichten in das T.38-Protokoll um. Der IP-Datenstrom wird dann an den Unified Messaging-Server weitergegeben. Nachdem der Unified Messaging-Server den Anruf empfangen hat, verarbeitet er die Nachricht und ermittelt, wie diese umzuleiten ist.

Die folgende Abbildung illustriert den Nachrichtenfluss von eingehenden Sprach- und Faxnachrichten in einer Exchange 2007-Organisation.

Der Nachrichtenfluss eingehender Sprach- und Faxnachrichten in einer Exchange 2007-Organisation.

Sprach- und Faxnachrichtenübermittlung

In dem vorangehenden Beispiel geht ein Anruf bei der PBX-Anlage ein und wird dann an die Unified Messaging-Pilotnummer weitergeleitet. Die Pilotnummer wird dem Sammelanschluss zugeordnet, der auf den IP-Gateway verweist. Der IP-Gateway gibt den Anruf an den Unified Messaging-Server weiter. Der Unified Messaging-Server empfängt dann SIP-Einladungsheaderinformationen, wie z. B. den Adressaten des Anrufs, die Identität des Anrufenden sowie den Grund, warum der Anruf umgeleitet wurde. Danach schlägt der Unified Messaging-Server die angerufene Nummer nach und identifiziert den angerufenen Benutzer sowie den Wählplan, dem dieser angehört. Schließlich stellt der Unified Messaging-Server in Active Directory fest, ob der Benutzer für UM aktiviert ist. Wenn der Benutzer für UM aktiviert ist, wird dem Anrufer eine Begrüßung oder Ansage des Benutzers wiedergegeben. Benutzeransagen sind sicher in deren Postfächern gespeichert. Dies ermöglicht ihnen die Verwaltung der Ansagen. Nachdem der Anrufer bei der Voicemailansage des Benutzers angelangt ist, kann er eine Sprachnachricht hinterlassen, die an das Postfach des Benutzers gesendet wird. Der Unified Messaging-Server zeichnet diese Nachricht dann auf, sucht einen Hub-Transport-Server und übermittelt die Sprachnachricht an den Postfachserver, auf dem sich das Postfach des UM-aktivierten Benutzers befindet.

Nachrichtenverarbeitung in der automatischen UM-Telefonzentrale

Wenn externe oder anonyme Anrufer einen Telefonanruf über eine externe Geschäftstelefonnummer vornehmen oder ein anonymer interner Anrufer einen Anruf an eine interne Durchwahlnummer vornimmt, werden sie von einer Ansage begrüßt, die sie beim Navigieren im Unified Messaging-Menüsystem unterstützt. Die automatische UM-Telefonzentrale besteht aus einer Reihe von Ansagen, die für Anrufer anstelle einer menschlichen Vermittlungsstelle oder eines Empfangsmitarbeiters wiedergegeben werden, wenn sie bei einer Organisation mit Exchange 2007-Unified Messaging anrufen. Mithilfe von Exchange 2007-Unified Messaging können Sie eine oder mehrere automatische Telefonzentralen erstellen, je nach den Bedürfnissen Ihrer Organisation.

Nachrichtenfluss in automatischen Telefonzentralen

Wenn ein Anruf von einem Unified Messaging-Server empfangen wird, führt der Unified Messaging-Server eine LDAP-Abfrage (Lightweight Directory Access Protocol) bei einem Active Directory-Domänencontroller durch, um zu bestimmen, wie der eingehende Anruf verarbeitet werden soll.

In der folgenden Abbildung ist der Nachrichtenfluss bei Verwendung von automatischen Unified Messaging-Telefonzentralen in einer Exchange 2007-Organisation dargestellt.

Nachrichtenfluss in automatischen UM-Telefonzentralen

Nachrichtenübermittlung bei automatischen Telefonzentralen

Nachdem Sie die automatische Telefonzentrale für Ihre Organisation erstellt und aktiviert und einem UM-Wählplan zugeordnet haben, kann die automatische Telefonzentrale mit der Verarbeitung von Anrufen beginnen. Wird nun ein Anruf für eine automatische Telefonzentrale empfangen, wird dieser zuerst vom IP-Gateway verarbeitet und dem entsprechenden Sammelanschluss zugeordnet. Dann wird der Anruf an den Unified Messaging-Server weitergesendet. Der Unified Messaging-Server schlägt das automatische Telefonzentralenobjekt in Active Directory nach und stellt dann die richtige automatische Telefonzentrale für die Verarbeitung des Anrufs bereit.

UM-Anrufverarbeitung bei Outlook Voice Access

Mithilfe von Exchange 2007 Unified Messaging können UM-aktivierte Benutzer oder Teilnehmer über ein analoges, digitales oder Mobiltelefon auf ihre E-Mail-, Kontakt- und Kalenderinformationen zugreifen. Verwendet ein UM-aktivierter Benutzer Outlook Voice Access, können die folgenden Aufgaben ausgeführt werden:

  • Abhören neuer und gespeicherter E-Mail- und Voicemailnachrichten

  • Weiterleiten, Beantworten, Speichern und Löschen von E-Mail- und Voicemailnachrichten

  • Arbeiten mit dem Kalender

  • Suchen einer Person in der globalen Adressliste oder den persönlichen Kontakten

  • Senden einer Sprachnachricht an eine Person

  • Ändern der PIN, des gesprochenen Namens oder von Ansagen

Outlook Voice Access-Nachrichtenfluss

Eingehende Anrufe eines Outlook Voice Access-Benutzers, die von einem Unified Messaging-Server empfangen werden, werden nur an einen Postfachserver weitergeleitet, um dem Benutzer den Zugriff auf sein Postfach zu ermöglichen. Wenn eine Nachricht jedoch mithilfe von Outlook Voice Access übermittelt wird, z. B. eine Terminänderung einer Besprechung, wird die Nachricht zuerst an einen Hub-Transport-Server innerhalb desselben Active Directory-Standorts, an dem sich auch der Unified Messaging-Server befindet, übermittelt, bevor sie an das Postfach des Empfängers weitergeleitet wird.

Die folgende Abbildung veranschaulicht den Fluss eingehender Anrufe und Nachrichten von Teilnehmern oder UM-aktivierten Benutzern in einer Exchange 2007-Organisation.

Outlook Voice Access-Nachrichtenfluss in einer Exchange 2007-Organisation

Nachrichtenübermittlung bei Outlook Voice Access

Wenn ein Benutzer bei Outlook Voice Access anruft, empfängt die PBX-Anlage den Anruf für die Unified Messaging-Nummer, und der IP-Gateway gibt den Anruf an den Unified Messaging-Server weiter. Der Unified Messaging-Server schlägt dann die Benutzerkontoinformationen in Active Directory nach und sammelt Informationen zu dem Benutzer. Diese Informationen umfassen auch Wählplaninformationen. Wenn der Benutzer den Anruf von seiner eigenen Durchwahl aus tätigt, wird die PIN abgefragt. Der Unified Messaging-Server stellt eine Verbindung mit dem Postfachserver her und authentifiziert den Benutzer. Danach erhält der Benutzer wie angefordert Informationen vom Unified Messaging-Server und dem Postfachserver.

Skalierbarkeit des Unified Messaging-Servers

Skalierbarkeit ist als die Fähigkeit definiert, Ressourcen zu erhöhen, um die Kapazität eines bestimmten Dienstes zu erweitern. Es gibt zwei Typen von Skalierbarkeit, mit deren Hilfe die Kapazität des Unified Messaging-Servers in Ihrer Organisation erweitert werden kann: horizontal und vertikal. Bei vertikaler Skalierung werden in Exchange 2007 Unified Messaging einem oder mehreren Unified Messaging-Servern Hardwareressourcen, beispielsweise wie folgt hinzugefügt:

  • Hinzufügen von mehr Festplattenspeicher für den Nachrichtenspeicher

  • Erhöhen der Geschwindigkeit oder Anzahl von Prozessoren

  • Erhöhen der Menge oder Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers

  • Erhöhen der Anzahl von Netzwerkkarten oder Erhöhen der Anzahl von LAN-Ports (Local Area Network) für eine einzelne Netzwerkkarte

Bei horizontaler Skalierung wird in Unified Messaging die Serverfunktion UnifiedMessaging auf neuen Unified Messaging-Servern installiert, und einem Wählplan werden weitere Unified Messaging-Server hinzugefügt, um die Anzahl gleichzeitig eingehender Anrufe, die vom System angenommen werden können, zu erhöhen. Um Ihre Unified Messaging-Umgebung horizontal zu skalieren, können Sie ebenfalls die Anzahl von IP-Gateways erhöhen. Hierdurch erhöht sich die Anzahl der Ports, die für eingehende Anrufe verwendet werden können.

Exchange 2007 Unified Messaging bietet ein effizientes und einfaches Bereitstellungsmodell, das in hohem Maße skalierbar ist, ohne die Komplexität der Bereitstellung zu erhöhen. Für Unified Messaging in Ihrer Organisation sind zahlreiche Bereitstellungsmodelle verfügbar. Das empfohlene Bereitstellungsmodell für Unified Messaging besteht jedoch in der Zentralisierung der Unified Messaging-Server. Alle verfügbaren Bereitstellungsoptionen für Unified Messaging verfügen über mehrere gemeinsame Schritte, die zum Erstellen eines skalierbaren Systems erforderlich sind, um große Mengen von Unified Messaging-Benutzern unterstützen zu können. Hierbei handelt es sich um folgende Schritte:

  1. Bereitstellen von PBX-Leitungen   Der erste Schritt beim Aufbau einer hoch skalierbaren UM-Lösung besteht im Bereitstellen von PBX-Leitungen.

  2. Organisieren von Kanälen   Im Anschluss an die Bereitstellung von PBX-basierten Sprachkanälen können diese als Sammelanschlüsse organisiert werden.

  3. Bereitstellen von IP-Gateways   Im Anschluss an die Organisation der Sprachkanäle als Sammelanschlüsse erstellen Sie am Ende der Kanäle IP-Gateways. IP-Gateways werden zusammen mit einer PBX-Legacyanlage verwendet, um die leitungsvermittelten Protokolle des Telefonienetzwerks in IP-basierte, paketvermittelte Protokolle zu konvertieren.

  4. Hinzufügen weiterer Unified Messaging-Server zu einem Wählplan   Wenn die Anzahl der von Unified Messaging zu verarbeitenden Anrufe erhöht werden muss, können Sie zusätzliche Unified Messaging-Server installieren und konfigurieren und einem Wählplan hinzufügen. In den meisten Fällen verwenden IP-Gateways DNS, um den Lastenausgleich zwischen den vorhandenen Unified Messaging-Servern und den zusätzlich installierten Unified Messaging-Servern durchzuführen.

Netzwerk-Datenverkehr

Jeder eingehende Anruf, der von einem IP-Gateway empfangen wird, generiert Datenverkehr im IP-basierten Netzwerk und belegt eine gewisse Menge Ihrer verfügbaren Netzwerkbandbreite. Vor dem Bereitstellen von Unified Messaging ist das Erstellen einer Analyse des Netzwerk-Datenverkehrs hilfreich, um aktuelle Verwendungsmuster zu bestimmen und potenzielle Probleme zu identifizieren. In den meisten Netzwerken ist der Bandbreitenbedarf während der Geschäftszeiten nicht gleichmäßig verteilt. Da alle IP-basierten Anrufe von den IP-Gateways im Netzwerk direkt an Ihre Unified Messaging-Server weitergeleitet werden und weil dieser Datenverkehr im IP-basierten Netzwerk verfügbare Bandbreite belegt, sollten Sie sich an folgenden Empfehlungen und Richtlinien orientieren:

  • Stellen Sie die PBX-Anlagen in physikalischer Nähe zu den IP-Gateways auf.

  • Platzieren Sie die IP-Gateways und Unified Messaging-Server im selben leistungsfähigen Netzwerk oder innerhalb desselben physikalischen Standorts.

  • Platzieren Sie die Unified Messaging-Server im selben leistungsfähigen Netzwerk oder innerhalb desselben physikalischen Standorts wie andere Computer, auf denen Exchange 2007-Serverfunktionen installiert sind, einschließlich Postfach-, Hub-Transport- und Clientzugriffsservern.

  • Lassen Sie die WAN-Verbindungen (Wide Area Network) ganz in der Nähe des Standorts mit der Telefonieausrüstung enden.

  • Verwenden Sie bei Zweigstellenszenarios oder mit WAN-Verbindungen den G.723.1-Codec anstelle des Codecs "G.711u" oder "G.711A", um den Netzwerk-Datenverkehr zu minimieren, der zwischen den IP-Gateways und den Unified Messaging-Servern übertragen wird.

Unified Messaging-Server

Im Allgemeinen wird die Skalierbarkeit von Unified Messaging anhand der Anzahl gleichzeitiger Anrufe bestimmt. Standardmäßig kann ein einzelner Unified Messaging-Server maximal 100 gleichzeitige Sprachanrufe und 100 gleichzeitige eingehende Faxnachrichten akzeptieren. Diese Anrufe können entweder ein- oder ausgehend sein, und sie können generiert werden, wenn ein Benutzer eine Voicemailnachricht hinterlässt, wenn ein Outlook Voice Access-Benutzer auf sein Exchange 2007-Postfach zugreift oder durch einen Benutzer, der die Funktion "Wiedergabe über Telefon" verwendet, um Sprachnachrichten abzuhören. Obwohl die Anzahl gleichzeitiger Anrufe ein wichtiger Faktor ist, der beim Aufbau einer skalierbaren Unified Messaging-Infrastruktur zu berücksichtigen ist, müssen Sie ebenfalls den besten Codec bestimmen, der für die Codierung von Sprachnachrichten verwendet werden soll, sowie die Anzahl von Benutzern und die Benutzertypen, die unterstützt werden müssen.

  • Anzahl gleichzeitiger Anrufe   Obwohl ein Unified Messaging-Server standardmäßig 100 gleichzeitige Sprachnachrichten und 100 gleichzeitige Faxnachrichten akzeptieren kann, kann ein einzelner Unified Messaging-Server so konfiguriert werden, dass er maximal 200 gleichzeitige Sprachnachrichten und 200 gleichzeitige eingehende Faxnachrichten akzeptiert. Wenn Sie die Anzahl gleichzeitiger Verbindungen auf einem einzelnen Unified Messaging-Server erhöhen, sind mehr Systemressourcen erforderlich, als wenn Sie die Anzahl gleichzeitiger Verbindungen verringern. Das Verringern dieser Einstellung ist besonders auf langsamen Computern mit geringer Verarbeitungsleistung wichtig, auf denen der Unified Messaging-Server installiert ist. Es stehen Leistungsindikatoren zur Verfügung, und die aktuelle Anzahl gleichzeitiger Anrufe, die mit einem Unified Messaging-Server verbunden sind, kann ebenfalls mithilfe des Cmdlets Get-UMActiveCalls überwacht werden.

    Wenn die für Ihre Organisation erforderliche Anzahl gleichzeitiger Anrufe höher als die von einem einzelnen Unified Messaging-Server unterstützte Anzahl ist, können Sie eine horizontale Skalierung durchführen und die Kapazität für gleichzeitige Anrufe erhöhen, indem Sie die Serverfunktion UnifiedMessaging installieren und den Unified Messaging-Server einem Wählplan hinzufügen.

  • Voicemailspeicher-Codec   Der Begriff "Codec" ist eine Kombination aus "Coding" (Codieren) und "Decoding" (Decodieren), und bezieht sich auf digitale Daten. Ein Codec ist ein Computerprogramm oder eine Software zum Transformieren von digitalen Daten in ein Audiodateiformat oder Streaming-Audioformat.

    In Exchange Unified Messaging gibt es zwei allgemeine Typen von Codecs: den Codec, der zwischen IP-Gateways verwendet wird, und den Codec, mit dem Sprachnachrichten codiert werden. Mithilfe der WMA- (Windows Media Audio), GSM 06.10- (Group System Mobile) und G.711 PCM Linear-Audiocodecs (Pulse Code Modulation) werden WMA- und WAV-Audiodateien für Sprachnachrichten erstellt. Welcher Dateityp verwendet wird, hängt von dem Audiocodec ab, der zum Erstellen der Sprachnachrichten-Audiodatei verwendet wird. In Exchange Unified Messaging werden mit dem WMA-Audiocodec WMA-Audiodateien und mit den GSM 06.10- und G.711 PCM Linear-Audiocodecs WAV-Audiodateien erstellt. In Abhängigkeit vom verwendeten Codec wird jedoch eine Audiodatei im WMA- oder WAV-Format zusammen mit der E-Mail-Nachricht an den entsprechenden Voicemailempfänger gesendet. Die Größe der Unified Messaging-Sprachnachrichten hängt von der Größe der Anlage ab, die die Sprachdaten enthält. Darüber hinaus ist die Größe der Anlage von folgenden Faktoren abhängig:

    • Dauer der Voicemailaufzeichnung

    • Verwendeter Audiocodec

    • Speicherformat der Audiodatei

    Die folgende Abbildung zeigt die Abhängigkeit der Größe der Audiodatei von der Dauer der Voicemailaufzeichnung für die drei in Unified Messaging verwendbaren Audiocodecs.

    Hinweis

    In der folgenden Abbildung wird für eine als Anrufannahme verwendete Sprachnachricht von einer durchschnittlichen Länge von 30 Sekunden ausgegangen.

    Größe der Audiodatei

    UM_Message_Sizing

    Bitrate (Bit/s) und Komprimiereigenschaften der einzelnen, in Unified Messaging verwendeten Audiocodecs lauten wie folgt:

    • WMA – 16-Bit – komprimierte Datei

    • G.711 – 16-Bit – nicht komprimierte Datei

    • GSM 06.10 – 8-Bit – komprimierte Datei

    Bei Verwendung des WMA-Codecs wird davon ausgegangen, dass jeder Unified Messaging-Server ungefähr 60 bis 75 gleichzeitige, IP-basierte Anrufe verarbeiten kann. Diese Schätzung basiert außerdem auf der Annahme, dass 14 % aller IP-basierten Anrufe während der Spitzenbetriebsstunde eines Tages eingehen. Auf Grundlage dieser beiden Annahmen und vorausgesetzt, dass Ihre Benutzer häufig mithilfe von Outlook Voice Access auf ihre Sprachnachrichten zugreifen, kann jeder Unified Messaging-Server schätzungsweise zwischen 2.000 und 10.000 Benutzer unterstützen.

    Im Allgemeinen sollten Sie die folgende Anzahl gleichzeitiger Anrufe pro Unified Messaging-Server einkalkulieren:

    • 60, wenn der Standard-Codec des Wählplans WMA ist.

    • 75, wenn der Standard-Codec des Wählplans GSM ist.

  • Benutzertypen   Es werden zwei Typen von Benutzern unterschieden, die auf das Unified Messaging-System zugreifen: authentifizierte Benutzer und nicht authentifizierte Benutzer. Diese zwei Benutzertypen belegen Unified Messaging-Ressourcen. Beim Aufbau einer skalierbaren Unified Messaging-Umgebung müssen Sie die Auswirkungen dieser Benutzer und die von jedem dieser Benutzer beanspruchten Ressourcen berücksichtigen.

    • Authentifiziert   Authentifizierte Benutzer sind UM-aktiviert und können mithilfe von Outlook Voice Access auf ihre Postfächer zugreifen. Authentifizierte Benutzer belegen Unified Messaging-Serverressourcen auf verschiedene Weisen. Hierzu gehören unter anderem das direkte Anrufen von Teilnehmerzugriffsnummern, das Anmelden beim Postfach, das Zugreifen auf Nachrichten, den Kalender, Kontakte oder das Verzeichnis sowie das Verwenden eines Unified Messaging-Servers für die Wiedergabe von Sprachnachrichten über ein Telefon mithilfe der Funktion "Wiedergabe über Telefon". Benutzer können Ressourcen auch indirekt belegen, indem Sie einen Anruf vermitteln, eine Sprachnachricht senden oder die Durchwahlnummer eines Benutzers anrufen und eine Sprachnachricht hinterlassen oder ein Fax senden.

    • Nicht authentifiziert   Benutzer, die bei einer automatischen Unified Messaging-Telefonzentrale oder einer Teilnehmerzugriffsnummer anrufen, sich aber nicht bei ihrem Postfach anmelden, sind nicht authentifizierte Anrufer. Zur Verarbeitung ihrer Anforderungen werden dennoch Unified Messaging-Ressourcen verwendet. Bei jedem Anruf eines Benutzers bei einer automatischen UM-Telefonzentrale oder der Verwendung einer Teilnehmerzugriffsnummer, ohne sich beim Postfach anzumelden, werden dennoch Ressourcen belegt, indem ein Anruf vermittelt, eine Sprachnachricht gesendet, an eine andere automatische Telefonzentrale oder an eine andere Telefonnummer vermittelt wird, oder indem aufgezeichnete Telefonansagen abgehört werden.

IP-Gateways

Unified Messaging basiert auf der Fähigkeit des IP-Gateways, TDM-Protokolle oder leitungsvermittelte Telefonieprotokolle, wie etwa ISDN (Integrated Services Digital Network) oder QSIG, aus einer PBX-Anlage in auf VoIP oder IP basierende Protokolle, wie etwa SIP, RTP oder T.38 für die Faxübermittlung in Echtzeit, zu übersetzen.

IP-Gateways sind von mehreren Herstellern in Größen und Modellen mit 4 bis 32 Ports erhältlich. Es können so viele IP-Gateways wie nötig bereitgestellt werden, um entsprechende Kapazität und Fehlertoleranz zu erzielen. Wenn die Anzahl der erforderlichen Anrufe oder Ports die Anzahl der von einem einzelnen IP-Gateway unterstützten Anrufe oder Ports übersteigt, können Sie eine horizontale Skalierung durchführen und die Anzahl von Anrufen, die akzeptiert werden können, oder die Anzahl der Ports erhöhen, indem Sie zusätzliche IP-Gateways installieren und konfigurieren, das UM-IP-Gatewayobjekt erstellen und die entsprechenden Sammelanschlüsse für die Unterstützung Ihrer Umgebung konfigurieren.

Von gleicher Bedeutung ist es, dass die Anzahl der in Ihrer Umgebung vorhandenen IP-Gateways der Anzahl der verfügbaren Unified Messaging-Server entspricht. So sollten Sie beispielsweise nicht 10 IP-Gateways konfigurieren, von denen jeder über eine T-1-Verbindung mit einem einzelnen Unified Messaging-Server verbunden ist. Auf diese Weise müsste der Unified Messaging-Server 240 gleichzeitige, eingehende Anrufe unterstützen. Dieser Aspekt muss berücksichtigt werden und somit die IP-Gateways entsprechend der Unified Messaging-Server skaliert werden.

Verfügbarkeit von Unified Messaging

Die Mindestanforderungen an die Betriebszeiten können zwischen Organisationen schwanken. Jede Organisation strebt jedoch ein hohes Betriebszeitniveau an, insbesondere beim Telefonsystem. Das Telefonsystem einer Organisation ist häufig unternehmenskritisch und muss für Benutzer maximal verfügbar sein. Einer der bei der Bereitstellung eines Unified Messaging-Systems zu berücksichtigenden Faktoren ist die Fähigkeit des Systems, den Benutzern auch dann Dienste bereitzustellen, wenn eine Hauptkomponente wie ein Unified Messaging-Server oder ein IP-Gateway ausfällt.

  • Unified Messaging-Server   In Exchange 2007 ist Unified Messaging so angelegt, dass es als Dienst und Arbeitsprozess ausgeführt wird. Wenn also der Dienst viele Systemressourcen beansprucht oder nicht mehr reagiert, kann der Arbeitsprozess neu gestartet werden. Der UM-Arbeitsprozess ist für die Behandlung von Ausfällen bei Postfach- und Hub-Transport-Servern sowie Domänencontrollern verantwortlich. Wenn ein Postfachserver für einen Benutzer beispielsweise nicht verfügbar ist, nimmt der Unified Messaging-Server weiterhin Anrufe im Auftrag des Benutzers an. Die benutzerdefinierte Begrüßung des Benutzers wird jedoch nicht wiedergegeben. Stattdessen wird bei Anrufen für diesen Benutzer eine Standardansage verwendet. Darüber hinaus nimmt der Unified Messaging-Server bei Ausfall des Hub-Transport-Servers weiterhin Anrufe an und stellt diese, je nach Konfiguration des Warteschlangengrenzwerts, in eine Warteschlange, bis der Hub-Transport-Server wieder verfügbar ist. In einer Situation, in der kein Domänencontroller mehr verfügbar ist, ist auch der Unified Messaging-Server nicht mehr in der Lage, Anrufe anzunehmen.

    Unified Messaging-Bereitstellungen können zuverlässiger und höher verfügbar gestaltet werden, indem mehrere Unified Messaging-Server einem einzelnen Wählplan in einer N+1-Konfiguration hinzugefügt werden. Dies bedeutet, dass bei zwei benötigten Unified Messaging-Servern ein zusätzlicher Unified Messaging-Server installiert und konfiguriert wird, sodass ein Unified Messaging-Server vorhanden ist, der den Platz eines Unified Messaging-Servers einnehmen kann, der ausfällt oder offline geschaltet werden muss.

    Wenn einem einzelnen Wählplan mehrere Server hinzugefügt werden, versucht der IP-Gateway, anhand der IP-Adresse oder bei TLS-Bereitstellungen anhand des vollqualifizierten Domänennamens (Fully Qualified Domain Name, FQDN) mit einem der in der Konfiguration auf dem IP-Gateway aufgeführten Unified Messaging-Server eine Verbindung herzustellen. Ist der Unified Messaging-Server nicht verfügbar, versucht der IP-Gateway nach 5 Sekunden erneut, eine Verbindung mit dem Unified Messaging-Server herzustellen. Erfolgt auch dann keine Rückmeldung des Unified Messaging-Servers, versucht der IP-Gateway, eine Verbindung mit dem nächsten Unified Messaging-Server herzustellen, der in der auf dem IP-Gateway konfigurierten Liste aufgeführt ist.

  • IP-Gateways   Wenn Sie Redundanz erzielen möchten, um die Verfügbarkeit von IP-Gateways sicherzustellen, müssen Sie mehrere IP-Gateways in einer N+1-Konfiguration hinzufügen. Dies bedeutet, dass bei zwei benötigten IP-Gateways ein zusätzlicher IP-Gateway installiert und konfiguriert wird, sodass ein IP-Gateway vorhanden ist, der den Platz eines IP-Gateways einnehmen kann, der ausfällt oder offline geschaltet werden muss.

    Die PBX-Anlage muss so konfiguriert werden, dass eingehende Anrufe an verschiedene IP-Gateways gesendet werden. Im Anschluss an die Konfiguration der PBX-Anlage erkennt diese Ausfälle, fehlende Signale und Ports, die keine Anrufe beantworten. Auf diese Weise ist die PBX-Anlage in der Lage, Anrufe an einen IP-Gateway umzuleiten, der eingehenden Anrufe beantworten kann.

    Die von Unified Messaging unterstützten IP-Gateways können so konfiguriert werden, dass Anrufe an Unified Messaging-Server nach dem Roundrobin-Verfahren geroutet werden. Zum Aktivieren eines IP-Gateways muss jeder der IP-Gateways mit den IP-Adressen der Unified Messaging-Server konfiguriert werden, die Anrufe von den IP-Gateways beantworten sollen. Hierbei handelt es sich um die Unified Messaging-Server, die demselben Wählplan zugeordnet sind wie das UM-IP-Gatewayobjekt, das den IP-Gateway logisch abbildet. Hierdurch werden alle UM-IP-Gateways in die Lage versetzt, eingehende Anrufe an die Unified Messaging-Server weiterzuleiten, die demselben Wählplan zugeordnet sind. Fällt nun ein IP-Gateway aus, sendet die PBX-Anlage den Anruf an einen IP-Gateway, der in der Lage ist, ihn zu beantworten. Der IP-Gateway leitet den Anruf im Gegenzug an einen Unified Messaging-Server innerhalb desselben Wählplans weiter. Wird der Anruf an einen Unified Messaging-Server gesendet, der nicht verfügbar ist, versucht der IP-Gateway erneut, eine Verbindung mit dem Unified Messaging-Server herzustellen. Bleibt auch dieser Verbindungsversuch mit dem Unified Messaging-Server erfolglos, wird der nächste Unified Messaging-Server zum Beantworten des Anrufs verwendet, der in der auf dem IP-Gateway konfigurierten Liste aufgeführt ist. Nicht alle unterstützten IP-Gateways können aber für die gleichzeitige Unterstützung von Lastenausgleich und Erkennung des Ausfalls eines Servers konfiguriert werden.

Lastenausgleich bei Unified Messaging

Exchange 2007 Unified Messaging-Bereitstellungen können zuverlässiger gestaltet werden, indem mehrere Unified Messaging-Server einem einzelnen Wählplan hinzugefügt werden, um die Last eingehender Anrufe zu verteilen. Die von Unified Messaging unterstützten IP-Gateways können so konfiguriert werden, dass Anrufe nach dem Roundrobin-Verfahren geroutet werden, um den Lastenausgleich zwischen mehreren Unified Messaging-Servern innerhalb eines Wählplans durchzuführen.

Roundrobin ist ein Verfahren zum Verteilen der Arbeitslast zwischen mehreren Servern. Roundrobin alleine versetzt einen IP-Gateway aber nicht in die Lage, Serverausfälle zu erkennen. Fällt einer der Unified Messaging-Server aus und der IP-Gateway kann nicht erkenne, dass ein Unified Messaging-Server nicht verfügbar ist, fährt der IP-Gateway mit dem Senden eingehender Anrufe an den Unified Messaging-Server fort, bis der Ausfall bemerkt und der Server aus dem Wählplan entfernt wird. Nachdem Sie den Unified Messaging-Server aus dem Wählplan entfernt haben, müssen Sie ebenfalls die IP-Adresse oder den FQDN des Unified Messaging-Servers aus der Konfiguration auf dem IP-Gateway entfernen.

Unified Messaging verwendet kein Roundrobin-DNS oder Netzwerklastenausgleich (Network Load Balancing, NLB), um eingehende Anrufe zu verteilen. Roundrobin-DNS kann auf mehrfach vernetzten Computern sowie zum Verteilen der Auslastung anderer Dienste, aber nicht für Unified Messaging verwendet werden. NLB wird bei anderen Diensten zum Verteilen von Clientanforderungen und zur automatischen Erkennung der Nichtverfügbarkeit von Servern verwendet, wobei dann weitere Clientanforderungen neu auf die verbleibenden Server verteilt werden. NLB kann aber ebenfalls nicht mit Unified Messaging verwendet werden. Die einzige Möglichkeit zur Verteilung oder zum Ausgleich der Auslastung zwischen Unified Messaging-Servern in einem Wählplan besteht darin, den IP-Gateway mit den IP-Adressen oder FQDNs der im Wählplan vorhandenen Unified Messaging-Server zu konfigurieren. Der IP-Gateway verteilt dann die Auslastung anhand dieser Liste zwischen allen Unified Messaging-Servern im Wählplan und kann außerdem einen Serverausfall erkennen, wenn die IP diese Funktionalität unterstützt.

Eine andere Methode für den Lastenausgleich in Ihrer Unified Messaging-Bereitstellung besteht in der Konfiguration von PBX-Sammelanschlüssen, um mehrere IP-Gateways zu verbinden. Diese Sammelanschlüsse werden anschließend für den Lastenausgleich zwischen den IP-Gateways konfiguriert.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Exchange 2007 Unified Messaging finden Sie in den folgenden Ressourcen: