Planen der Verhältnisse zwischen Serverfunktionen

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-01-09

Nachdem Sie die optimalen Prozessor-, Arbeitsspeicher- und Datenträgerkonfigurationen ermittelt haben, sollten Sie bestimmen, wie viele Serverfunktionen jedes Typs für Ihre Bereitstellung erforderlich sind. Jede Umgebung ist anders. Sie sollten daher diese Empfehlungen als Ausgangspunkte betrachten, die auf Ihre Umgebung zugeschnitten werden können.

Diese Empfehlungen basieren auf der Microsoft-internen Bereitstellung von Microsoft Exchange Server 2007. Die folgende Tabelle erläutert die Merkmale der Microsoft-Messagingumgebung. Weitere Informationen zur Microsoft-Messagingumgebung finden Sie unter 64-Bit-Implementierung mit Microsoft Exchange Server 2007.

Merkmale der Microsoft-Messagingumgebung

Benutzerprofil Stark bis sehr stark

Primärer Client (Geschäftszeiten an Werktagen)

Exchange-Cachemodus (MAPI/RPC) in Microsoft Office Outlook 2007 oder Office Outlook 2003

Primäre Clients (außerhalb der Geschäftszeiten und am Wochenende)

Exchange-Cachemodus (Outlook Anywhere) in Outlook 2007 oder Outlook 2003 und Outlook Web Access

Prozentsatz der Benutzerbasis, die Exchange ActiveSync verwendet

25%

Die folgende Tabelle zeigt die empfohlenen Verhältnisse zwischen Serverfunktionen, die auf den Richtwerten für den Prozessor-Core im Thema Planen von Prozessorkonfigurationen basieren, da die Serverfunktionen im Allgemeinen eine erheblich voneinander abweichende Anzahl von Prozessor-Cores erfordern. Außerdem stellt die Serverfunktion Mailbox die Grundlage für die Prozessor-Core-Verhältnisse dar. Die Serverfunktionen Hub-Transport und ClientAccess beziehen sich hinsichtlich der Empfehlung auf die Serverfunktion Mailbox.

Hinweis

Die unter http://www.spec.org verfügbaren Bewertungen können verwendet werden, um ungleiche Prozessor- und Serverkonfigurationen in ein Verhältnis zu setzen. UNRESOLVED_TOKEN_VAL(exNote3rdPartyURL) 

Empfohlene Serverfunktionenverhältnisse basierend auf Prozessor-Core

Serverfunktionenverhältnis Empfohlenes Prozessor-Core-Verhältnis

Mailbox zu Hub

7:1 (keine Antivirusscans auf Hub)

5:1 (mit Antivirusscans auf Hub)

Mailbox zu ClientAccess

4:1

Machen Sie sich Folgendes bewusst, wenn Sie diese Empfehlungen auswerten:

  • Die oben genannten Verhältnisse sind als Faustregel anzusehen und müssen nicht für alle Topologien gelten. "Faustregel" bedeutet, dass die Verhältnisse keine Voraussetzung bzw. fest vorgegebene Regel für die Unterstützung darstellen.

  • Die Verhältnisse können basierend auf Benutzerprofilen erheblich voneinander abweichen. Generiert ein Benutzer eine größere als die erwartete Last für die Serverfunktion Mailbox als die Serverfunktion Hub-Transport, vergrößert sich das Verhältnis von Mailbox zu Hub und umgekehrt

  • Diese Empfehlungen sind von der internen Bereitstellung von Postfachservern bei Microsoft abgeleitet, die auf ungefähr 500 Benutzern mit hoher Auslastung pro Prozessor-Core basiert.

  • Diese Verhältnisse gehen davon aus, dass die Postfachserver während der Spitzenzeiten eine Prozessorauslastung von mehr als 60 % mit entsprechender Prozessorauslastung auf Hub-Transport- oder Clientzugriffsservern aufweisen.

  • Für diese Empfehlungen wurden für die Serverfunktionen Mailbox, Hub-Transport und ClientAccess Prozessoren des gleichen Typs und mit der gleichen Geschwindigkeit verwendet.

  • Mindestens zwei Hub-Transport- und zwei Clientzugriffsserver sollten aus Gründen der Redundanz sowie zur Sicherstellung des unterbrechungsfreien Betriebs im Fall von geplanten oder ungeplanten Serverausfällen bereitgestellt werden.

  • Sie können Exchange 2007 Management Pack für Microsoft Operations Manager 2005 Service Pack 1 (SP1) und die Leistungsproblembehandlung im Knoten Toolbox der Exchange-Verwaltungskonsole verwenden, um zu ermitteln, ob und wann eine bestimmte Bereitstellung basierend auf der Leistung zusätzliche Serverfunktionen benötigt. Diese Tools können auch zum Optimieren der Serverfunktionenverhältnisse für eine bestimmte Bereitstellung verwendet werden. Weitere Informationen zum Exchange 2007 Management Pack finden Sie unter Überwachen von Exchange 2007 mit Microsoft Operations Manager 2005 SP1. Weitere Informationen zum Performance Troubleshooter finden Sie unter Verwenden der Toolbox.

  • Das Hub-Transport-Serverfunktionenverhältnis, das Antivirusscans umfasst, wurde mithilfe von Microsoft Forefront Security für Exchange Server mit fünf aktiven Scanmodulen ermittelt.

  • Für das ClientAccess-Serverfunktionenverhältnis wurde SSL (Secure Sockets Layer) für alle Zugriffsprotokolle verwendet.

Es ist nicht möglich, ein Verhältnis für die Serverfunktion UnifiedMessaging anzugeben, da deren Verwendung nicht direkt an die Serverfunktion Mailbox gebunden ist. Weitere Informationen zur Unified Messaging-Serverkapazitätsplanung finden Sie unter Ermitteln der Anzahl von Benutzern, die ein Exchange 2007 Unified Messaging-Server unterstützen kann.

Hinweis

UNRESOLVED_TOKEN_VAL(exBlog) 

Anzahl der Edge-Transport-Server

Wenn Sie ermitteln möchten, wie viele Edge-Transport-Server erforderlich sind, müssen Sie die folgenden Kennzahlen während Spitzenzeiten messen oder schätzen:

  • Verbindungen/Sekunde

  • Nachrichten/Sekunde

  • Durchschnittliche Nachrichtengröße

Die Skalierung basiert auf der Anzahl der verarbeiteten Verbindungen und Nachrichten; dabei ist die durchschnittliche Nachrichtengröße ein sekundärer Faktor. Da nicht jede SMTP-Verbindung (Simple Mail Transfer Protocol) in eine SMTP-Nachricht übersetzt wird und nicht jede angenommene Nachricht die Antivirus- und Antispamscans übersteht, ist es schwierig, eine einfache Skalierungsmethode basierend auf der Nachrichtenrate zur Verfügung zu stellen. Die Auslastung des Edge-Transport-Servers hängt von mehreren Faktoren ab, die für jede Organisation einzigartig sind.

Hinweis

Mindestens zwei Edge-Transport-Server sollten aus Gründen der Redundanz sowie zur Sicherstellung des unterbrechungsfreien Betriebs im Fall von geplanten oder ungeplanten Serverausfällen bereitgestellt werden.

Die folgende Tabelle stellt Leistungsdatenwerte für Hauptkennzahlen aus der internen Bereitstellung bei Microsoft zur Verfügung. Sie können diese Kennzahlen und ihre Werte verwenden, um Ihr Verständnis der Leistungsmerkmale eines Edge-Transport-Servers zu vertiefen.

Leistungskennzahlen aus der internen Bereitstellung von Edge-Transport-Servern bei Microsoft

Leistungskennzahl Wert

SMTP-Verbindungen/Sek.

55

% angenommene Verbindungen

80%

IMF-gescannte SMTP-Nachrichten/Sek.

3.7

% SMTP-Nachrichten, die das IMF-Scanning durchlaufen haben

80%

AV-gescannte SMTP-Nachrichten/Sek.

3

Durchschnittl. Nachrichtengröße

70 KB

CPU-Nutzung

20%**

** System enthielt einen AMD Opteron 275-Dual-Core-Prozessor mit 2,2 GHz und zwei 2 Sockets

Ein erheblicher Prozentsatz der Serververarbeitung wird durch den Mehraufwand durch Analyse von Verbindungen und das Scannen angenommener Nachrichten verursacht. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, eine Skalierungsmetrik ausschließlich auf der Grundlage der Anzahl der pro Sekunde gesendeten und empfangenen Nachrichten zur Verfügung zu stellen, weil Antivirus und Antispam zu einer erheblichen Prozessorauslastung der Serverfunktion Edge-Transport führen.

Active Directory-Server- und Postfachserververhältnisse

Die empfohlene Anzahl von Active Directory-Verzeichnisdienstservern an jedem Standort mit Exchange 2007-Postfachservern oder -Benutzern hängt von der Anzahl der Prozessor-Cores in jedem Computer ab, auf dem die Exchange 2007-Serverfunktion Mailbox ausgeführt wird, sowie der Hardwareplattform, auf der Active Directory ausgeführt wird. Den folgenden Szenarien sollten Sie besondere Aufmerksamkeit schenken:

  • Wenn Active Directory auf einer x86-Plattform (32-Bit) ausgeführt wird, beträgt das empfohlene Verhältnis von Active Directory-Verzeichnisserverprozessor-Cores zu Exchange 2007-Postfachserverprozessor-Cores 1:4.

  • Wenn Active Directory auf einer x64-Plattform (64-Bit) ausgeführt wird, beträgt das empfohlene Verhältnis von Active Directory-Verzeichnisserverprozessor-Cores zu Exchange 2007-Postfachserverprozessor-Cores 1:8. Um ein Verhältnis von 1:8 zu erreichen, muss auf dem Verzeichnisserver ausreichend Arbeitsspeicher installiert sein, um die gesamte Active Directory-Datenbank im Arbeitsspeicher zwischenspeichern zu können. Die Größe der Active Directory-Datenbank können Sie in der Datei NTDS.DIT auf einem globalen Katalogserver überprüfen. Standardmäßig befindet sich diese Datei unter %WINDIR%\NTDS.

Beachten Sie bei den oben genannten Verhältnissen, dass es sich um die Verhältnisse zwischen Prozessor-Cores und nicht zwischen Prozessoren handelt. Daher entspricht ein Dual-Core-Prozessor bei der Berechnung des Verhältnisses 2 Prozessoren.

Für Exchange 2007 wird empfohlen, pro vier Exchange 2007-Postfachserverprozessor-Cores einen globalen Katalogserverprozessor-Core mit 32-Bit bereitzustellen. Zwar beeinflussen andere Serverfunktionen die Anzahl der erforderlichen globalen Katalogprozessor-Cores, doch wirken sich die bereitgestellten Postfachserver auf die Bereitstellung jeder dieser anderen Serverfunktionen aus, weshalb es ausreichend ist, die Anzahl der globalen Katalogprozessor-Cores auf Grundlage der Postfachserverprozessor-Cores festzulegen.

Weitere Richtwerte zu Active Directory-Verzeichnisserverdimensionierung und -verhältnissen finden Sie unter Richtwerte zum Active Directory-Entwurf für Exchange Server 2007.

Hinweis

UNRESOLVED_TOKEN_VAL(exBlog)