Bereitstellen von Anpassungen für entwickelte Websiteelemente

Inhalt dieses Artikels:

  • Bereitstellen entwickelter Websiteelemente mithilfe von Lösungspaketen

  • Bereitstellen entwickelter Websiteelemente mithilfe von Features

Dieser Artikel enthält Anleitungen zur Bereitstellung der Anpassungen für entwickelte Websiteelemente mithilfe von Microsoft Office SharePoint Server 2007, einschließlich Bereitstellungsverfahren, allgemeine Überlegungen und Empfehlungen im Zusammenhang mit der Bereitstellung von benutzerdefiniertem Code.

Entwickelte Websiteelemente sind Anwendungen und Dateien, die Funktionen für eine Website bereitstellen, beispielsweise einen Workflow, mit dem ein Geschäftsprozess implementiert wird, oder eine Websitevorlage, mit der Benutzer Websites mit einem bestimmten Entwurf erstellen können. Entwickelte Websiteelemente werden auf Webservern der Farm oder in manchen Fällen auf dedizierten Anwendungsservern auf der mittleren Ebene der Webfarm bereitgestellt.

In den Abschnitten dieses Artikels wird beschrieben, wie die verschiedenen Methoden zum Bereitstellen entwickelter Websiteelemente in Microsoft Office SharePoint Server 2007 eingesetzt werden können, einschließlich Verfahren, mit denen das Importieren, Exportieren und Erstellen von Lösungspaketen und Features beschrieben wird.

Dieser Artikel erläutert nicht die Bereitstellung erstellter Websiteelemente, beispielsweise Webseiten, Cascading Stylesheets und Layoutseiten. Weitere Informationen zur Bereitstellung von erstellten Websiteelementen finden Sie unter Bereitstellen erstellter Websiteelementanpassungen. Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen erstellten Websiteelementen und entwickelten Websiteelementen finden Sie unter Überprüfen von Websiteelementen.

Vor dem Lesen dieses Artikels sollten Sie sich mit den Konzepten zum Entwerfen und Erstellen von Websites vertraut machen. Weitere Informationen finden Sie unter Informationen zum Entwerfen und Erstellen von Websites.

Die Verfahren in diesem Artikel basieren auf den Topologien, die in Artikel Anpassungsszenarien beschrieben werden und möglicherweise nicht genau Ihrer Umgebung entsprechen.

Diese Prozeduren erfordern möglicherweise den Aufwand der Kooperation zwischen mehreren Rollen. Außerdem wird in diesem Artikel vorausgesetzt, dass geplante Bereitstellungsaufträge verwendet werden, um Inhalt zwischen bestimmten Ebenen der Topologie zu migrieren.

Hinweis

Zur Eliminierung potenzieller Synchronisierungsprobleme müssen entwickelte Websiteelemente häufig vor erstellten Websiteelementen bereitgestellt werden. Weitere Informationen zu erstellten und entwickelten Websiteelementen finden Sie unter Überprüfen von Websiteelementen. Beachten Sie auch, dass alle auf dem Quellserver verwendeten Language Packs auch auf dem Zielserver installiert sein müssen. Andernfalls tritt bei der Bereitstellung von Inhalt ein Fehler auf.

In der folgenden Tabelle sind die in diesem Artikel beschriebenen Bereitstellungsmethoden zusammengefasst.

Methode Hinweise

Lösungspakete

Lösungspakete sind Verteilungspakete, mit denen Sie benutzerdefinierte Microsoft Office SharePoint Server 2007- und Windows SharePoint Services 3.0-Entwicklungsergebnisse an die Web- oder Anwendungsserver in der Serverfarm übergeben können.

Lösungspakete bieten die folgenden Möglichkeiten:

  • Bereitstellen entwickelter Websiteelemente in verbundenen und getrennten Umgebungen.

  • Bereitstellen von Artefakten und entwickelten Websiteelementen im gleichen Paket.

Es ist nicht möglich, erstellte Websiteelemente, die keine Artefakte sind, mithilfe von Lösungspaketen bereitzustellen.

Features

Features sind gepackte Sätze von XML-Dateien, die auf Webservern bereitgestellt werden. Features können in Websitedefinitionen und Lösungen gebündelt oder einzeln in Office SharePoint Server-Websites aktiviert werden.

Sie können mit Features folgende Aufgaben ausführen:

  • Bereitstellen entwickelter Websiteelemente in verbundenen und getrennten Umgebungen.

  • Aktivieren und Deaktivieren von Anpassungen auf der Website der Zentraladministration oder mithilfe des Befehlszeilentools Stsadm.

  • Steuern des Bereichs der Bereitstellung.

  • Einschließen von Features in ein Lösungspaket zusammen mit anderen Features, entwickelten Websiteelementen und Artefakten.

Sie können Features nicht verwenden, um erstellte Websiteelemente bereitzustellen.

In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Bereitstellungsmethoden ausführlich beschrieben.

Bereitstellen entwickelter Websiteelementen mithilfe von Lösungspaketen

In diesem Abschnitt:

  • Was ist ein Lösungspaket?

  • Verwendung von Lösungspaketen

  • Bereitstellen einer Lösung mithilfe der Zentraladministration

  • Erstellen eines Lösungspakets

  • Importieren eines Lösungspakets mithilfe des Befehlszeilentools Stsadm

  • Bereitstellen eines Lösungspakets mithilfe des Befehlszeilentools Stsadm

Was ist ein Lösungspaket?

Ein Lösungspaket ist ein Verteilungspaket, mit dem Ihre benutzerdefinierten Microsoft Office SharePoint Server 2007- und Windows SharePoint Services 3.0-Entwicklungen an die Webserver oder die Anwendungsserver in der Serverfarm übermittelt werden. Ein Lösungspaket ist eine CAB-Datei mit der Dateinamenerweiterung WSP und einer Manifestdatei. Lösungspakete können manuell mit Tools wie Makecab.exe oder mit Solution Generator erstellt werden, einer eigenständigen Anwendung, die auf folgender Seite enthalten ist: "Windows SharePoint Services 3.0 Tools: Visual Studio 2005-Erweiterungen" (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=107267&clcid=0x407).

Die folgenden Komponenten können u. a. in einem Lösungspaket gepackt werden:

  • .NET Framework-Assemblys, mit denen der Code, durch den die Lösung gesteuert wird, gewrappt wird.

  • Bereitstellungsdateien wie z. B. Ressourcendateien, Bilder oder andere Hilfsdateien.

  • Neue Vorlagen und Definitionen für Websites, Listen, Bibliotheken, Felder, Inhaltstypen und mehr. Diese Definitionen liegen in der Form von CAML-basierten XML-Dateien vor.

  • Features, mit denen Sie Code auf einer Website aktivieren und deaktivieren können.

  • Konfigurationen, die auf Webserverebene vorgenommen werden müssen, beispielsweise die Web.config-Dateien für die Registrierung von Webparts.

Weitere Informationen finden Sie unter Lösungspaketkomponenten.

Verwendung von Lösungspaketen

Sie können Lösungspakete zum Übermitteln entwickelter Websiteelemente und Artefakte (unter Bereitstellen erstellter Websiteelementanpassungen beschrieben) verwenden. Sie können Lösungspakete auch zur Bereitstellung entwickelter Websiteelemente in getrennten Umgebungen oder zum Speichern entwickelter Websiteelemente in einem Softwarekonfigurations-Verwaltungssystem verwenden.

Sie können Lösungspakete zum Bereitstellen entwickelter Websiteelemente verwenden, wenn einer oder mehrere der folgenden Faktoren zutreffen:

  • Getrennte Umgebungen Bei getrennten Farmen sollten Sie ein Lösungspaket für die asynchrone Übertragung zur Integrationsfarm erstellen.

  • Softwarekonfigurations-Verwaltungsumgebungen Mit Lösungspaketen können Sie Entwicklungen für die Übermittlung an ein Softwarekonfigurations-Verwaltungssystem konsolidieren.

  • Features und andere entwickelte Websiteelemente einschließen Sie können Features mit anderen Anpassungen in ein Lösungspaket einschließen. Wenn einige Ihrer Anpassungen als Features gepackt werden und andere nicht, können Sie Lösungspakete als standardmäßiges Bereitstellungsmedium verwenden.

  • Gemeinsame Übermittlung von Artefakten und entwickelten Websiteelementen Sie können ein Lösungspaket verwenden, wenn Sie Artefakte und entwickelte Websiteelemente in einem einzigen Bereitstellungspaket bereitstellen möchten.

  • Bereitstellungen mithilfe von Skripts Sie können Lösungspakete verwenden, wenn Sie ein Skript zum Automatisieren der Bereitstellung der entwickelten Websiteelemente schreiben möchten.

Wie in den Bereitstellungsdiagrammen im Artikel Anpassungsszenariengezeigt, können Sie Lösungspakete zur Bereitstellung von Anpassungen für entwickelte Websiteelemente zwischen Entwicklerarbeitsstationen und einer Integrationsfarm oder einem Softwarekonfigurations-Verwaltungssystem sowie zwischen einer Integrationsfarm und Clientarbeitsstationen für die Erstellung und Pilot- oder Produktionsfarmen verwenden.

Bereitstellen einer Lösung mithilfe der Zentraladministration

Sie können importierte Lösungen von der Website der Zentraladministration bereitstellen. Wenn eine Lösung mithilfe des Stsadm--Addsolution-Vorgangs in die Lösungsdatenbank importiert wurde, wie im Abschnitt Importieren eines Lösungspakets mithilfe des Stsadm-Befehlszeilentools dieses Artikels beschrieben, muss diese Lösung auf einer Website bereitgestellt werden, bevor darauf zugegriffen werden kann.

Hinweis

Sie können Lösungen nicht mithilfe der Lösungsverwaltungsseite der Zentraladministration importieren.

Im folgenden Verfahren wird das Bereitstellen einer importierten Lösung auf einer Website der Serverfarm veranschaulicht.

Bereitstellen einer Lösung auf der Website für die Zentraladministration

  1. Klicken Sie auf der oberen Hyperlinkleiste der Website für die Zentraladministration auf Vorgänge.

  2. Klicken Sie auf der Seite Vorgänge im Abschnitt Globale Konfiguration auf Lösungsverwaltung.

  3. Klicken Sie auf der Seite Lösungsverwaltung auf die Lösung, die Sie bereitstellen möchten.

  4. Klicken Sie auf der Seite Eigenschaften der Lösung auf Lösung bereitstellen.

  5. Wählen Sie auf der Seite Lösung bereitstellen im Abschnitt Zeitpunkt der Bereitstellung eine der folgenden Optionen aus:

    • Jetzt

    • Zur angegebenen Zeit. Geben Sie eine Uhrzeit mithilfe der Felder Datum und Uhrzeit an, wenn Sie diese Option auswählen. Es wird empfohlen, dass Sie eine Uhrzeit auswählen, zu der die Last auf dem Zielserver niedrig ist.

  6. Klicken Sie im Abschnitt Bereitstellen für in der Liste Bestimmte Webanwendung auf Alle Webanwendungen, oder wählen Sie eine bestimmte Webanwendung aus.

  7. Klicken Sie auf OK.

Erstellen eines Lösungspakets

Dieser Abschnitt beschreibt Methoden zum Erstellen von Lösungspaketen mit entwickelten Websiteelementen und Artefakten. Für die Erstellung von Lösungspaketen stehen mehrere unterschiedliche Methoden zur Verfügung. In der folgenden Tabelle sind die in diesem Abschnitt beschriebenen Methoden zusammengefasst.

Methode Beschreibung

Manuell

Sie können ein Lösungspaket manuell mithilfe des Tools Makecab.exe erstellen. Da Microsoft Office SharePoint Server 2007 kein Tool für die Erstellung von Lösungspaketen enthält, ist dies die Standardmethode.

Das Tool Makecab.exe kann unter Microsoft Cabinet Software Development Kit heruntergeladen werden (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=107292&clcid=0x407).

SharePoint Solution Generator

Bei SharePoint Solution Generator handelt es sich um eine eigenständige Anwendung, die bestimmte Typen von Microsoft Office SharePoint Server 2007 oder Windows SharePoint Services 3.0-Websites in Visual Studio 2005 Websitedefinitionsprojekte konvertieren kann. Wenn Sie Visual Studio 2005 für die Anpassung von Websiteelementen verwenden, ist diese Methode möglicherweise hilfreich.

SharePoint Solution Generator kann unter "Windows SharePoint Services 3.0 Tools: Visual Studio 2005-Erweiterungen" (in englischer Sprache) heruntergeladen werden (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=107267&clcid=0x407)

WSPBuilder

WSPBuilder ist ein Open Source-Befehlszeilentool, das Sie zum Automatisieren der Erstellung von Lösungspaketen verwenden können. Diese Methode kann nützlich sein, wenn Sie Lösungspakete in regelmäßigen Abständen erstellen und wenn die Verwendung von Open Source-Tools in Ihrer Umgebung nicht eingeschränkt ist.

Das Tool WSPBuilder kann unter Codeplex (in englischer Sprache) heruntergeladen werden (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=106471&clcid=0x407).

Manuelles Erstellen eines Lösungspakets

Entwickler von Microsoft Office SharePoint Server 2007-Lösungen erstellen SharePoint-Lösungspakete oft manuell, wenn Bedarf für eine der folgenden Aktionen besteht:

  • Bereitstellen von .NET Framework-Assemblys im privaten Anwendungsordner anstelle des globalen Assemblycaches

  • Hinzufügen von Berechtigungen für die Codezugriffssicherheit zu der Lösung, die während der Bereitstellung angewendet werden muss

  • Abweichen von standardmäßigen Namen für die Featureordner

  • Lokalisieren der Lösung

  • Hinzufügen von bestimmten Arten von Windows SharePoint Services 3.0-Lösungen, z. B. Webpartlösungen, zu Featureereignishandlern

  • Hinzufügen von Ressourcen (XML-Dateien, Bilder, DLL-Dateien und Assemblys) zum Lösungspaket

Führen Sie zum manuellen Erstellen einer Lösungsdatei die folgenden grundlegenden Schritte aus:

  1. Sammeln Sie alle einzelnen Lösungsdateien in einem Ordner. Es gibt keine konkreten Richtlinien dazu, wie Sie vorgehen sollten, aber eine bewährte Methode besteht darin, die verschiedenen Typen von Lösungsdateien in einem eigenen Unterordner zu speichern.

  2. Erstellen Sie eine Datei manifest.xml, in der die Komponenten der Lösung aufgelistet werden.

  3. Erstellen Sie eine DDF-Datei, mit der die Struktur der Windows SharePoint Services 3.0-Lösungsdatei definiert wird. Diese Datei enthält die Liste der einzelnen Lösungsdateien, mit denen die WSP-Ausgabedatei bestimmt wird.

  4. Führen Sie Makecab.exe mit der DDF-Datei als Eingabe und der WSP-Datei als Ausgabe aus.

Die vorangehenden grundlegenden Schritte werden ausführlich im folgenden Verfahren beschrieben.

Hinweis

Zum Ausführen dieses Verfahrens benötigen Sie das Tool Makecab.exe, das unter Microsoft Cabinet Software Development Kit (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=107292&clcid=0x407) heruntergeladen werden kann.

Manuelles Erstellen eines Lösungspakets mithilfe von "Makecab.exe"

  1. Erstellen Sie eine manifest.xml-Lösungsdatei.

    Das Lösungsmanifest (immer als manifest.xml bezeichnet) wird am Stamm einer Lösungsdatei gespeichert. Diese Datei definiert die Liste der zu verarbeitenden Features, Websitedefinitionen, Ressourcendateien, Webpartdateien und Assemblys. Es definiert nicht die Dateistruktur. Sind Dateien in einer Lösung enthalten, jedoch nicht in der Datei manifest.xml aufgelistet, werden diese nicht verarbeitet.

    Es folgt ein Beispiel der Struktur einer manifest.xml-Datei, in XML dargestellt.

    <?xml version="1.0" encoding="utf-8" ?>

    <Solution xmlns="https://schemas.microsoft.com/sharepoint/"

    SolutionId="{79d1a62e-3627-11db-963e-00e08161165f}"

    ResetWebServer="TRUE">

        <Assemblies>

            <Assembly DeploymentTarget="GlobalAssemblyCache"

    Location="Example.Sharepoint.Webparts\

    Example.SharePoint.WebParts.dll">

                <SafeControls>

                    <SafeControl Assembly="Example.Sharepoint.Webparts,

    Version=1.0.0.0, Culture=Neutral, PublicKeyToken=63cce650e8605f5d"

    Namespace="Example.Sharepoint.Webparts" TypeName="*"/>

                </SafeControls>

            </Assembly>

            <Assembly DeploymentTarget="GlobalAssemblyCache"

    Location="Example.Sharepoint.Timer/Example.Sharepoint.Timer.dll"/>

        </Assemblies>

        <FeatureManifests>

            <FeatureManifest Location="Example.Sharepoint.Timer\Feature.xml"/>

            <FeatureManifest Location="Example.CustomType\Feature.xml"/>

            <FeatureManifest Location="Example.ExampleLibrary\Feature.xml"/>

            <FeatureManifest Location="Example.Columns\Feature.xml"/>

            <FeatureManifest Location="Example.Workflow.ProcessExample\Feature.xml"/>

            <FeatureManifest Location="Example.Workflow.ProvisionExample\Feature.xml"/>

        </FeatureManifests>

        <SiteDefinitionManifests>

            <SiteDefinitionManifest Location="EXAMPLE">

                <WebTempFile Location="1033\XML\WEBTEMPExample.XML"/>

            </SiteDefinitionManifest>

        </SiteDefinitionManifests>

    </Solution>

    Darüber hinaus können Sie ein DwpFiles-Element zum Angeben von .Webpart- oder .DWP-Dateien oder ein ResourceFiles-Element zum Angeben von Ressourcendateien, Websitedefinitionen, Anwendungsressourcen und Richtlinien für die Codezugriffssicherheit hinzufügen.

  2. Optional können Sie die Feature.xml-Dateien mit <ElementFile>-Tags kommentieren.

    Im <ElementManifests>-Tag in der Datei Feature.xml fügen Sie <ElementFile Location="..."/> für alle zusätzlichen Dateien des Features hinzu, beispielsweise Seiten mit Active Server Page-Erweiterung (Active Server Page Extension, ASPX) (z. B. allitems.aspx) oder Masterseiten usw.

    Hinweis

    Dieser Schritt ist nur erforderlich, wenn die Lösung Features enthält.

  3. Erstellen Sie das Lösungspaket (WSP-Datei).

    Da die Lösungsdatei eine CAB-Datei ist, verwenden Sie das Tool Makecab.exe zum Erstellen des Lösungspakets. Das Tool Makecab.exe übernimmt einen Zeiger auf eine DDF-Datei, die die Struktur der CAB-Datei beschreibt. Das Format einer DDF-Datei ähnelt dem einer INF-Datei, das heißt, Sie deklarieren einen Standardheader und listen dann den Satz von Dateien mit einer Datei pro Zeile nach Speicherort auf, getrennt nach Speicherort in der CAB-Datei. Zum Beispiel:

    ; .OPTION EXPLICIT    

    ; Generate errors

    .Set CabinetNameTemplate=MySolutionFile.wsp

         .set DiskDirectoryTemplate=CDROM

    ; All cabinets go in a single directory

    .Set CompressionType=MSZIP

    ;** All files are compressed in cabinet files

    .Set UniqueFiles="ON"

    .Set Cabinet=on

    .Set DiskDirectory1=Package build\manifest.xml manifest.xml build\

    MySolutionFile\Feature.xml MySolutionFile\Feature.xml ...

Exemplarische Vorgehensweise: Erstellen und Bereitstellen eines benutzerdefinierten Webpartlösungspakets

Dieser Abschnitt enthält ein Beispiel des Verfahrens zum Erstellen und Bereitstellen eines Lösungspakets, das ein benutzerdefiniertes Webpart enthält. Diese exemplarische Vorgehensweise erfordert die Verwendung von Visual Studio 2005 und des Tools Makecab.exe.

Microsoft Office SharePoint Server 2007 bietet Entwicklern die Möglichkeit, benutzerdefinierten Code auszuführen, wenn ein Feature installiert, aktiviert, deaktiviert oder deinstalliert wird. Ein Beispiel ist ein Webpart, das von einer bestimmten Aufgabenliste abhängig ist. Wenn das Webpartfeature aktiviert ist, kann mit benutzerdefiniertem Code überprüft werden, ob diese Aufgabenliste Teil der Listen innerhalb der Website ist. Wenn dies nicht der Fall ist, wird die Liste mithilfe des Codes erstellt und anschließend entfernt, wenn das Feature deaktiviert wird. Der benutzerdefinierte Code wird in eine .NET Framework-Assembly eingeschlossen, die als Featureempfängerassembly bezeichnet wird.

In dieser exemplarischen Vorgehensweise wird davon ausgegangen, dass Sie ein Webpartprojekt erstellt haben. Wenn das Webpartfeature installiert, aktiviert, deaktiviert oder deinstalliert wird, löst Office SharePoint Server asynchrone Ereignisse aus. Sie können diese Ereignisse in einer benutzerdefinierten .NET Framework-Assembly durch Erstellen einer .NET Framework-Klasse behandeln, die von der abstrakten Microsoft.SharePoint.SPFeatureReceiver-Klasse erbt.

Exemplarische Vorgehensweise: Erstellen und Bereitstellen eines benutzerdefinierten Webpartlösungspakets

  1. Erstellen Sie die folgende .NET-Klasse in C#:

    using System;
    using System.Diagnostics;
    using System.Collections.Generic;
    using System.Text;
    using Microsoft.SharePoint;
    
    namespace MSDN.Samples
    {
        public class MSDNTaskListEventHandler: SPFeatureReceiver
        {
            public override void 
    FeatureActivated(SPFeatureReceiverProperties properties)
            {
                SPSite sitecollection = 
    (SPSite)properties.Feature.Parent;
                SPWeb web = sitecollection.RootWeb;
                try
                {
                    // -- Check if list exists.
                    SPList list = web.Lists["MSDN Tasks"]; 
                }
                catch 
                {
                    // -- If not, create the list.
                    web.Lists.Add("MSDN Tasks", "A custom list", SPListTemplateType.Tasks);
                }
            }
    
            public override void 
    FeatureDeactivating(SPFeatureReceiverProperties properties)
            {
                SPSite sitecollection = (SPSite)properties.Feature.Parent;
                SPWeb web = sitecollection.RootWeb;
                try
                {
                    // -- Check if list is there, and if so, delete it.
                    SPList list = web.Lists["MSDN Tasks"];
                    web.Lists.Delete(list.ID);
                }
                catch (Exception ex)
                {
                }
            }
    
            public override void 
    FeatureInstalled(SPFeatureReceiverProperties properties)
            {
            }
    
            public override void 
    FeatureUninstalling(SPFeatureReceiverProperties properties)
            {
            }
        }
    }
    

    Die Codierungsarbeit ergibt zwei Assemblys. Eine Assembly enthält den Code, der das Webpart übermittelt. Eine zweite Assembly enthält den vorherigen Code. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels erlauben es Visual Studio-Erweiterungen für Windows SharePoint Services 3.0 nicht, den Ereignishandler mit der Webpartfeature-Definitionsdatei zu verbinden. Darüber hinaus muss die Webpartassembly im privaten Anwendungsordner anstelle des globalen Assemblycaches bereitgestellt werden. Daher müssen Sie das Lösungspaket manuell erstellen.

    Hinweis

    In den folgenden Schritten kann die Art auf die Sie die verschiedenen Dateien, die die Lösungskomponenten darstellen, organisieren, an Ihre eigenen Einstellungen angepasst werden und Teil der Visual Studio 2005 Lösung sein.

  2. Erstellen Sie zum Erfassen aller Lösungskomponenten einen Ordner mit zwei Unterordnern. Der erste Unterordner speichert die Assemblys (in diesem Artikel Assemblys), der zweite Unterordner speichert die verschiedenen XML-Dateien, die die Features definieren (in diesem Artikel Features). Kopieren Sie die Webpartassembly und die Ereignishandlerassembly in den Ordner Assemblys.

  3. Erstellen Sie unter dem Ordner Features einen Unterordner für jedes Feature, das in der SharePoint-Lösung enthalten sein muss. In dieser exemplarischen Vorgehensweise gibt es nur ein Feature. Wenn dieses Feature beispielsweise MSDNTaskCreator heißt, enthält der Ordner Features einen Unterordner mit diesem Namen. Am Stamm dieses Ordners fügen Sie eine Datei Feature.xml hinzu, die den folgenden XML-Code enthält.

    <Feature  Title="MSDNTaskCreator" 
              Id="55312295-a323-4333-b875-1bbe8ef7fd04" 
              Description="Small Web Part creating a custom task item" 
              Version="1.0.0.0" Scope="Site" Hidden="FALSE" 
              ReceiverAssembly="MSDNFeatureEventhandlers, 
    Version=1.0.0.0, Culture=neutral, PublicKeyToken=5e5a470a5445a8f1" 
              ReceiverClass="MSDN.Samples.MSDNTaskListEventHandler"
              DefaultResourceFile="core" 
    xmlns="https://schemas.microsoft.com/sharepoint/">
      <ElementManifests>
        <ElementManifest Location="elementManifest.xml" />
        <ElementFile Location="MSDNTaskCreator.webpart" />
      </ElementManifests>
    </Feature>
    

    Dieser XML-Code weicht von dem XML-Code, der mit Visual Studio-Erweiterungen für Windows SharePoint Services 3.0 generiert wird, insofern ab, als dass zwei zusätzliche Attribute zur Datei Feature.xml hinzugefügt werden:

    • Das ReceiverAssembly-Attribut enthält den vollständigen starken Namen der .NET Framework-Assembly, die den Ereignishandlercode enthält.

    • Das ReceiverClassAttribut speichert den vollständigen Namen der Klasse innerhalb der Assembly.

  4. Erstellen Sie eine Manifestdatei im Stammordner. Diese unterscheidet sich von der Datei, die durch die Visual Studio-Erweiterungen für Windows SharePoint Services 3.0 generiert wird. Im Folgenden wird der Inhalt dargestellt.

    <Solution SolutionId="d63d0395-96a4-449e-83ce-5f7239bbd3ad"

    xmlns="https://schemas.microsoft.com/sharepoint/" >

      <FeatureManifests>

        <FeatureManifest Location="MSDNTaskCreator\Feature.xml" />

      </FeatureManifests>

      <Assemblies>

        <Assembly Location="MSDNTaskCreator.dll"

    DeploymentTarget="WebApplication" >

          <SafeControls>

            <SafeControl Assembly="MSDNTaskCreator, Version=1.0.0.0,

    Culture=neutral, PublicKeyToken=9f4da00116c38ec5"

    Namespace="MSDN.Samples" TypeName="MSDNTaskCreator" Safe="True" />

          </SafeControls>

        </Assembly>

            <Assembly Location="MSDNFeatureEventHandlers.dll"

    DeploymentTarget="GlobalAssemblyCache" />

      </Assemblies>

    </Solution>

    Beachten Sie, dass der Name des Features keinen GUID mehr enthält. Das erste Assemblyelement verfügt über ein Attribut mit dem Namen DeploymentTarget, mit dem Wert WebApplication anstelle von GlobalAssemblyCache. Ein zweites Assemblyelement mit der Definition der .NET Framework-Assembly enthält den Ereignishandlercode zum Bereitstellen im globalen Assemblycache.

  5. Jetzt kann die DDF-Datei erstellt werden, die in diesem Fall .wsp_structure.ddf benannt wird. Erstellen Sie diese Datei direkt im Ordner DeploymentFiles. Zunächst fügen Sie die folgenden Headerinformationen hinzu.

    ;

    ; *** .ddf file for generating SharePoint solution.

    ;

    .OPTION EXPLICIT ; Generate errors

    .Set CabinetNameTemplate=MSDNTaskCreatorWebPart.wsp

    .set DiskDirectoryTemplate=CDROM ; All cabinets go in a single

    directory

    .Set CompressionType=MSZIP;** All files are compressed in cabinet

    files

    .Set UniqueFiles="ON"

    .Set Cabinet=on

    .Set DiskDirectory1=Package

    Der Header besteht aus zwei Teilen:

    • CabinetNameTemplate ist auf den Namen der SharePoint-Lösungsdatei (MSDNTaskCreatorWebPart.wsp) festgelegt.

    • DiskDirectory1 ist auf Package festgelegt. Dies ist das Verzeichnis mit der generierten WSP-Datei.

    Im zweiten Teil der DDF-Datei wird die Struktur des Pakets definiert.

    ; *** the manifest file

    manifest.xml manifest.xml

    ; *** the feature files

    Features\MSDNTaskCreator\Feature.xml MSDNTaskCreator\Feature.xml

    Features\MSDNTaskCreator\elementManifest.xml MSDNTaskCreator\elementManifest.xml

    Features\MSDNTaskCreator\MSDNTaskCreator.webpart

    MSDNTaskCreator\MSDNTaskCreator.webpart

    ; *** the assemblies

    Assemblies\MSDNTaskCreator.dll MSDNTaskCreator.dll

    Assemblies\MSDNFeatureEventhandlers.dll MSDNFeatureEventhandlers.dll

    Die DDF-Datei ist die Eingabe für Makecab.exe, ein Tool, das Sie abrufen können, indem Sie Microsoft Cabinet SDK installieren, wie weiter oben in diesem Abschnitt beschrieben. Makecab.exe finden Sie auch im Smart Devices SDK (befindet sich standardmäßig unter \Programme\Microsoft Visual Studio 8\SmartDevices\SDK\SDKTools).

  6. Erstellen Sie zum Vereinfachen der Verpackung und Bereitstellung eine Batchdatei mit dem folgenden Inhalt.

    set MakeCabTool=c:\Program Files\Microsoft Visual Studio 8\

    SmartDevices\SDK\SDKTools\Makecab.exe

    set SPAdminTool=%CommonProgramFiles%\Microsoft Shared\

    web server extensions\12\BIN\stsadm.exe

    "%MakeCabTool%" /f wsp_structure.ddf

    "%SPAdminTool%" -o addsolution -filename package\

    MSDNTaskCreatorWebPart.wsp

    "%SPAdminTool%" -o deploysolution -name MSDNTaskCreatorWebPart.wsp

    -immediate -allowGACDeployment -url <URL name>

    Die ersten beiden Zeilen sind die Einstellungen der Pfade auf die Makecab- und Stsadm-Befehlszeilentools. Es folgt die Zeile zum Erstellen des Lösungspakets.

    Makecab.exe /f wsp_structure.ddf
    

    Als Ergebnis der Ausführung wird MSDNTaskCreatorWebPart.wsp im Paketordner angezeigt. Die nächste Zeile fügt dem Lösungsspeicher der Serverfarm MSDNTaskCreatorWebPart.wsp hinzu, indem der folgende Befehl ausgeführt wird:

    stsadm.exe -o addsolution -filename 
    Package\MSDNTaskCreatorWebPart.wsp
    

    Die letzte Zeile in der Batchdatei ist die Bereitstellung der Lösung für eine der Websitesammlungen.

  7. Sie können in der Zentraladministration auf der Registerkarte Vorgänge die Verknüpfung Lösungsverwaltung verwenden, um das Lösungspaket bereitzustellen. Führen Sie alternativ an der Eingabeaufforderung die folgenden Befehle aus:

    cd %COMMONPROGRAMFILES%\Microsoft shared\Web server extensions\12\Bin

    stsadm -o deploysolution -name MSDNTaskCreatorWebPart.wsp -local -allowGACDeployment -url < URL-Name >

    Das Webpartfeature ist nun installiert, aber nicht aktiviert.

  8. Öffnen Sie zum Aktivieren des Features die Seite für die Features von Websitesammlungen, und klicken Sie auf die Schaltfläche Aktivieren neben dem Namen des Features. Da Code ausgeführt wird, wenn das Ereignis FeatureActivated auftritt, wird die MSDN-Aufgabenliste erstellt. Durch Deaktivieren dieses Features wird diese Aufgabenliste von der Stammwebsite der Websitesammlung entfernt.

Erstellen eines Lösungspakets mithilfe von SharePoint Solution Generator

Bei SharePoint Solution Generator handelt es sich um eine eigenständige Anwendung, die bestimmte Typen von Microsoft Office SharePoint Server 2007 oder Windows SharePoint Services 3.0-Websites in Visual Studio 2005 Websitedefinitionsprojekte konvertieren kann. Der folgende Inhalt wird nicht von SharePoint Solution Generator unterstützt:

  • Einige Website- und Listenvorlagen, wie etwa Wiki-Websites, Veröffentlichungsportale und Zusammenarbeitsportale

  • Nachschlagefelder und benutzerdefinierte Feldtypen

  • Einige Website- und Listeneinstellungen

Weitere Informationen zu SharePoint Solution Generator finden Sie unter "Windows SharePoint Services 3.0 Tools: Visual Studio 2005-Erweiterungen" (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=107267&clcid=0x407).

Mithilfe der SharePoint Solution Generator-Benutzeroberfläche können Sie eine angepasste Website in eine SharePoint-Lösung für die Bereitstellung auf einer anderen SharePoint-Serverfarm kompilieren. Einige Anpassungen können beim Import einer Lösung in eine Serverfarm verloren gehen, einschließlich der folgenden:

  • Nachschlagespalten werden in Listen, die solche Spalten enthielten, nicht mehr angezeigt.

  • Anpassungen der Schnellstartleiste für die Website gehen verloren.

  • Auf Seiten konfigurierte Webparts gehen verloren.

  • Benutzerdefinierte Ereignisempfänger für Listenelemente werden nicht mehr an die Listen angefügt.

Weitere Informationen finden Sie unter Überprüfen von Tools und Prozessen.

Ausführen benutzerdefinierter Aktionen während der Websitebereitstellung

Die Lösungsdatei bietet eine Möglichkeit für benutzerdefinierte Aktionen, während die Website bereitgestellt wird. In der generierten Lösungsdatei befindet sich ein Ordner Site Provisioning Handler, der eine SiteProvisioning.cs-Klasse enthält. In dieser Klasse befindet sich die OnActivated-Methode, mit der Sie benutzerdefinierten Code hinzufügen können. Diese Methode wird aufgerufen, wenn eine neue Website mithilfe der Websitedefinition bereitgestellt wird. Es wird ein Parameter vom Typ SPFeatureReceiverProperties für benannte Eigenschaften akzeptiert. Mit diesem Parameter können Sie die SPSite-und SPWeb-Objekte unter Verwendung des folgenden Codes suchen:

SPWeb web;
SPSite site;
if (properties.Feature.Parent is SPWeb)
{
    web = properties.Feature.Parent as SPWeb;
    site = web.Site;
}
Else
{
    site = properties.Feature.Parent as SPSite;
    web = site.RootWeb;
}

Erstellen eines Lösungspakets mithilfe von WSPBuilder

Mehrere Open Source- und Community-Tools für SharePoint-Produkte und -Technologien sind im Internet frei verfügbar. Obwohl Microsoft die Projekte von Drittanbietern auf diesen Websites nicht steuert, überprüft, überarbeitet, fördert oder vertreibt, können einige dieser Tools sinnvolle Möglichkeiten für die Ausführung allgemeiner Vorgänge bieten.

WSPBuilder ist ein Befehlszeilentool, das zum Automatisieren des Erstellungsprozesses von Lösungspaketen verwendet werden kann. WSPBuilder durchsucht rekursiv einen Ordner und erstellt ein SharePoint-Lösungspaket einschließlich der manifest.xml- und der WSP-Datei (basierend auf den Dateien in der Ordnerstruktur).

Das Tool WSPBuilder kann unter Codeplex (in englischer Sprache) heruntergeladen werden (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=106471&clcid=0x407).

Importieren eines Lösungspakets mithilfe des Befehlszeilentools "Stsadm"

Verwenden Sie zum Importieren einer Lösungsdatei in die Lösungsdatenbank einer Office SharePoint Server-Farm das folgende Verfahren.

Wichtig

Sie müssen Mitglied der Administratorgruppe auf allen Computern sein, auf denen das Befehlszeilentool Stsadm ausgeführt wird.

Importieren eines Lösungspakets mithilfe des Befehlszeilentools "Stsadm"

  1. Wechseln Sie auf einen Server der Farm, auf den Sie eine Lösung importieren möchten, in das Laufwerk, auf dem SharePoint-Produkte und -Technologien installiert sind, in das Verzeichnis, in dem das Stsadm-Befehlszeilentool gespeichert ist, indem Sie an einer Eingabeaufforderung den folgenden Befehl eingeben:

    cd %COMMONPROGRAMFILES%\Microsoft shared\Web server extensions\12\Bin

  2. Geben Sie folgenden Befehl ein:

    stsadm -addsolution -filename <Lösungsname>

Die Lösung wird der Lösungsdatenbank der Farm hinzugefügt. Folgen Sie zum Verwenden der Lösung dem Verfahren im nächsten Abschnitt dieses Artikels. Weitere Informationen finden Sie unter Addsolution: Stsadm-Vorgang (Office SharePoint Server).

Bereitstellen eines Lösungspakets mithilfe des Befehlszeilentools "Stsadm"

Sie können den deploysolution-Vorgang zum Bereitstellen der Lösung über eine Eingabeaufforderung verwenden.

Bereitstellen eines Lösungspakets für eine einzelne Websitesammlung

  1. Wechseln Sie auf einen Server der Farm, auf dem Sie ein importiertes Lösungspaket bereitstellen möchten, in das Laufwerk, auf dem SharePoint-Produkte und -Technologien installiert sind, in das Verzeichnis, in dem das Stsadm-Befehlszeilentool gespeichert ist, indem Sie den folgenden Befehl eingeben:

    cd %COMMONPROGRAMFILES%\Microsoft shared\Web server extensions\12\Bin

  2. Geben Sie folgenden Befehl ein:

    stsadm –o deploysolution –name < Lösungsname > –url < URL-Name >

    Dabei ist Lösungsname der Name der Lösung und URL-Name die URL der Webanwendung, für die Sie die importierte Lösung bereitstellen möchten.

Statt für eine einzelne Websitesammlung können Sie optional zum Bereitstellen der Lösung für alle auf der Serverfarm verfügbaren Websitesammlungen mithilfe des allcontenturls-Parameters folgendermaßen vorgehen.

Bereitstellen eines Lösungspakets für alle Websitesammlungen

  1. Wechseln Sie auf einen Server der Farm, auf dem Sie ein importiertes Lösungspaket bereitstellen möchten, in das Laufwerk, auf dem SharePoint-Produkte und -Technologien installiert sind, in das Verzeichnis, in dem das Stsadm-Befehlszeilentool gespeichert ist, indem Sie den folgenden Befehl eingeben:

    cd %COMMONPROGRAMFILES%\Microsoft shared\Web server extensions\12\Bin

  2. Geben Sie folgenden Befehl ein:

    stsadm –o deploysolution –name < Lösungsname > –allcontenturls [-time] < Zeitpunkt für die Bereitstellung > [- allowgacdeployment] [-allowcaspolicies]

    Dabei ist Lösungsname der Name der Lösung.

Standardmäßig wird die Lösung sofort bereitgestellt, aber Sie können die Bereitstellung auch mithilfe des time-Parameters planen.

Die allowgacdeployment- und allowcaspolicies-Parameter sind wichtig. Der allowgacdeployment-Parameter ermöglicht die Bereitstellung von Assemblys im globalen Assemblycache durch Microsoft Office SharePoint Server 2007. Der allowcaspolicies-Parameter ermöglicht die Erstellung einer benutzerdefinierten Richtliniendatei für die Codezugriffsicherheit (Code Access Security, CAS) und die Aktivierung in der Datei Web.config der betreffenden Websitesammlung.

Weitere Informationen finden Sie unter Deploysolution: Stsadm-Vorgang (Office SharePoint Server).

Bereitstellen entwickelter Websiteelemente mithilfe von Features

In diesem Abschnitt:

  • Was ist ein Feature?

  • Verwendung von Features

  • Erstellen eines Featurepakets

  • Manuelles Bereitstellen eines Features

  • Installieren und Aktivieren eines Features mithilfe von Stsadm

Weitere Informationen zu Features finden Sie unter "Arbeiten mit Features" (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105337&clcid=0x407).

Was ist ein Feature?

Ein Feature ist ein Container für verschiedene definierte Erweiterungen für Microsoft Office SharePoint Server 2007 und Windows SharePoint Services 3.0 und besteht aus einer Gruppe von XML-Dateien, die auf Webservern bereitgestellt werden. Sie können ein Feature als Teil einer Websitedefinition oder eines Lösungspakets bereitstellen, und Sie können ein Feature auf Office SharePoint Server-Websites einzeln aktivieren.

Features verringern die Komplexität einfacher Websiteanpassungen und sind stabil, wenn Aktualisierungen für eine Bereitstellung angewendet werden. Mit Features entfällt die Notwendigkeit zum Kopieren großer Codeabschnitte zum Ändern einfacher Funktionen, und deshalb reduzieren diese die Versionsverwaltung und Inkonsistenzprobleme, die zwischen Front-End-Servern auftreten können.

Features erleichtern die Aktivierung oder Deaktivierung von Funktionen bei einer Bereitstellung. Administratoren können die Vorlage oder Definition einer Website durch Aktivieren oder Deaktivieren eines bestimmten Features der Benutzeroberfläche problemlos transformieren.

Features bieten die folgenden Funktionen:

  • Bereichssemantik, mit der Sie angeben, wo benutzerdefinierter Code ausgeführt wird

  • Möglichkeit der Angabe, ob ein Feature auf der Zielfarm bei der Bereitstellung installiert wird

  • Möglichkeit zum Aktivieren oder Deaktivieren von Features in einem bestimmten Bereich ohne Installieren oder Deinstallieren von Code

  • Möglichkeit zum Speichern von Daten, die für ein Feature innerhalb seines Bereichs in einem abgegrenzten Eigenschaftsordner erforderlich sind

  • Die Grundlage für ein einheitliches Framework für die verteilte Bereitstellung von Windows SharePoint Services 3.0- und Microsoft Office SharePoint Server 2007-Lösungen

Elemente, die in einer großen Websitedefinitionsdatei in Microsoft Office SharePoint Portal Server 2003 enthalten waren, sind separate Elemente in Windows SharePoint Services 3.0-Features. Ein Element ist eine Atomeinheit innerhalb eines Features. Das Feature-Element wird in einer Datei Feature.xml zum Definieren eines Features und zum Angeben des Speicherorts der Assemblys, Dateien, Abhängigkeiten oder Eigenschaften, die das Feature unterstützen, verwendet. Ein Feature enthält eine Feature.xml-Datei und eine beliebige Anzahl von Dateien zur Beschreibung der einzelnen Elemente. Ein anderes Featureelement aus einem anderen Schema wird in einer Onet.xml-Datei verwendet, um anzugeben, dass ein Feature innerhalb einer Websitedefinition aktiviert wird.

Eine Feature.xml-Datei verweist typischerweise auf eine oder mehrere XML-Dateien, deren <Elements>-Tag oberster Ebene Definitionen für Elemente enthält, die das Feature unterstützen. Elemente in Windows SharePoint Services 3.0 entsprechen häufig den diskreten Knoten in der Datei Onet.xml oder Schema.xml der vorherigen Version. Es gibt verschiedene Arten von Elementen, beispielsweise benutzerdefinierte Menüelemente oder Ereignishandler.

Ein Feature kann beispielsweise eine Favoriten-Funktion bieten, die folgende Elemente enthält:

  • Eine benutzerdefinierte Liste, die pro Benutzer, eine Favoritenliste speichert, die als eine verborgene Liste pro Arbeitsbereich erstellt wird, wenn das Feature aktiviert ist.

  • Ein benutzerdefiniertes Menüelement Zu Favoriten hinzufügen, das an alle Listen angefügt wird und der Favoritenliste ein Element hinzufügt

  • Ein Webpart, durch das Verwendungs- und Verknüpfungsüberwachung implementiert werden, damit die 10 wichtigsten Favoriten des Benutzers am Anfang angezeigt werden

Jedes Element des Features ist einzeln möglicherweise nicht sehr nützlich, aber beim Aktivieren des Features auf einer Website setzen sich diese Elemente zu einer Komplettlösung zusammen.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen im Windows SharePoint Services 3.0-SDK:

Verwendung von Features

Sie können Features zum Bereitstellen entwickelter Websiteelemente verwenden, wenn einer oder mehrere der folgenden Faktoren zutreffen:

  • Aktivierung und Deaktivierung Beim Bereitstellen von Anpassungen für Websiteelemente in einem Feature können Sie das Feature mithilfe von Vorgängen des Stsadm-Befehlszeilentools oder mithilfe des Objektmodells installieren, aktivieren und deaktivieren. Sie können ein Feature auch über die Benutzeroberfläche aktivieren und deaktivieren.

  • Bereichsflexibilität Sie können ein Feature für einen einzelnen Bereich einschließlich Serverfarm, Webanwendung, Websitesammlung und Website aktivieren.

  • Einfache verteilte Bereitstellung Ein Feature kann leicht auf mehreren Serverfarmen bereitgestellt werden.

  • Weitreichende Steuerung mit dem Objektmodell Mit dem Featureobjektmodell können Sie die Liste der installierten Features innerhalb eines bestimmten Bereichs angeben und steuern, ob Features auf den Ebenen der Serverfarm und der Website aktiviert werden.

Wie in den Bereitstellungsdiagrammen im Artikel Anpassungsszenariengezeigt, können Sie Features zur Bereitstellung von Anpassungen für entwickelte Websiteelemente zwischen Entwicklerarbeitsstationen und einer Integrationsfarm sowie zwischen einer Integrationsfarm und Clientarbeitsstationen für die Erstellung und Pilot- oder Produktionsfarmen verwenden.

Erstellen eines Featurepakets

Wenn Sie eine benutzerdefinierte Webseite in Microsoft Office SharePoint Server 2007 erstellen, kann die ASPX-Seite nur zur Stammwebsitesammlung des Servers mit Microsoft Office SharePoint Server 2007 gehören. Zum Erstellen einer Seite in einer Websitesammlung, die sich nicht am Stamm befindet, müssen Sie die benutzerdefinierten Webseite als SharePoint-Feature bereitstellen. Ein SharePoint-Feature erfordert zwei einfache XML-Dateien und wird mithilfe des Stsadm-Befehlszeilentools bereitgestellt – ein Prozess, den Sie mit einer Batchdatei automatisieren können.

Hinweis

Zum Ausführen des Stsadm-Befehlszeilentools müssen Sie in das Verzeichnis wechseln, in dem Stsadm gespeichert ist. Führen Sie dazu auf dem Laufwerk, auf dem SharePoint-Produkte und -Technologien installiert sind, den folgenden Befehl aus: cd %COMMONPROGRAMFILES%\Microsoft shared\Web server extensions\12\Bin

Erstellen eines benutzerdefinierten Features

  1. Erstellen Sie eine Datei Feature.XML. Es folgt ein Beispiel für eine Datei Feature.xml, die erforderlich ist, um dem Feature eine eindeutige Kennung zu erteilen und auf die Datei Module.xml zu zeigen.

    <?xml version="1.0"?>
    <Feature Id="8C4DD0CB-5A94-44da-9B7F-E9ED49C2B2DC" Title=
    "Custom Web page"
    Description="This simple example feature adds an ASPX page 
    with a hosted XmlFormView control" 
    Version="1.0.0.0" Scope="Web"
    xmlns="https://schemas.microsoft.com/sharepoint/">
    <ElementManifests>
        <ElementManifest Location="Module.xml"/>
    </ElementManifests>
    </Feature>
    
  2. Erstellen Sie eine Datei Module.xml. Es folgt ein Beispiel für eine Datei Module.xml, die Informationen über die Seite beziehungsweise Seiten, die Teil der Lösung sind, enthält.

    <?xml version="1.0"?>
    <Elements xmlns="https://schemas.microsoft.com/sharepoint/">
        <module name="file" url="" path="">
            <file url="XmlFormViewPage.aspx" type="ghostable"> </file>
        </module>
    </Elements>
    
  3. Ändern Sie den url-Wert der Datei in den Namen der ASPX-Seite, und führen Sie dann den Befehlszeilenvorgang wie in Installieren und Aktivieren eines Features mithilfe des Stsadm-Befehlszeilentools beschrieben aus. Sie können eine Batchdatei erstellen und diese Befehlszeilenvorgänge sequenziell ausführen.

  4. Führen Sie die folgenden Aktionen aus:

    1. Erstellen Sie auf dem Servercomputer einen Ordner unterhalb des Ordners Features, normalerweise unter %COMMONPROGRAMFILES%\Microsoft shared\Web server extensions\12\TEMPLATE\FEATURES.

    2. Fügen Sie diesem Ordner die benutzerdefinierte ASPX-Seite hinzu.

    3. Erstellen Sie die Dateien Feature.xml und Module.xml ausgehend von den Beispielen im vorherigen Abschnitt, und fügen Sie diese dem gleichen Speicherort hinzu.

Informationen zum Installieren und Aktivieren eines Features nach der Bereitstellung finden Sie unter Installieren und Aktivieren eines Features mithilfe des Stsadm-Befehlszeilentools weiter unten in diesem Artikel.

Manuelles Bereitstellen eines Features

Zum Implementieren eines Features fügen Sie im Installationsverzeichnis einen Unterordner mit einer Featuredefinition hinzu (in diesem Beispiel Lokale Festplatte:\%COMMONPROGRAMFILES%\Microsoft shared\Web server extensions\12\TEMPLATE\FEATURES). Der Featureunterordner enthält eine Datei Feature.xml, die die Basiseigenschaften des Features definiert und die entsprechenden Elemente aufführt, wie XML-Dateien mit Elementmanifesten und andere unterstützende Dateien. Ein Ordner Feature kann nur eine Datei Feature.xml oder eine Datei Feature.xml und eine beliebige Anzahl von unterstützenden Elementdateien enthalten, einschließlich XML-Dateien und ASPX-, HTM-, XSN-, RESX-, DLL- und andere Dateitypen.

Hinweis

Wenn Sie im Verzeichnis Features mit Windows Explorer einen Ordner erstellen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf einen Ordner klicken, auf Neu zeigen und auf Ordner klicken, erbt der Ordner keine Berechtigungen. Wenn Sie in dem Ordner ein Feature bereitstellen, kann auf einige Windows SharePoint Services 3.0-Seiten, wie Websiteeinstellungen oder Listenansichten, nicht zugegriffen werden. Sie können dieses Problem beheben, indem Sie den neuen Ordner an der Eingabeaufforderung mit dem Befehl md erstellen.

Nach Erstellen des Ordners Feature können Sie das Feature mithilfe von Stsadm-Befehlszeilenvorgängen oder des Objektmodells installieren und aktivieren. Sie können ein Feature auch auf der Seite Websitesammlungsfeatures oder auf der Seite Websitefeatures der Websitesammlung oder Website aktivieren, auf der Sie das Feature aktivieren möchten. Die Installation eines Features macht dessen Definition und seine Elemente in einer ganzen Serverfarm bekannt, und die Aktivierung des Features macht das Feature in einem bestimmten Bereich verfügbar.

Installieren und Aktivieren eines Features mithilfe des Befehlszeilentools "Stsadm"

Sie installieren Features im Verzeichnis 12\Template\Features, wobei jedes Feature in einem eigenen Unterverzeichnis gespeichert wird. Im Stamm dieses Ordners befindet sich die Datei Feature.xml, die den Inhalt des Features definiert.

Hinweis

Zum Ausführen des Stsadm-Befehlszeilentools müssen Sie in das Verzeichnis wechseln, in dem das Tool gespeichert ist. Dazu geben Sie folgenden Befehl ein: cd %COMMONPROGRAMFILES%\Microsoft shared\Web server extensions\12\Bin

Sie müssen einzelne Features installieren, bevor Sie diese verwenden können. Führen Sie dazu an der Eingabeaufforderung den folgenden Befehl aus:

stsadm -o installfeature-filename < relativer Pfad > -name < Featureordner > [-force]

Weitere Informationen finden Sie unter Installfeature: Stsadm-Vorgang (Office SharePoint Server).

Zusätzlich zur Installation eines Features müssen Sie dieses aktivieren, bevor Sie es verwenden können (es sei denn, das Feature bezieht sich auf die Farm, d. h., es wird automatisch aktiviert).

Führen Sie zum Aktivieren eines Features den folgenden Befehl aus:

stsadm -o activatefeature -filename <relativer Pfad> -name <Featureordner> -id <Feature-ID> [-url] <URL-Name> [-force]

Weitere Informationen finden Sie unter Activatefeature: Stsadm-Vorgang (Office SharePoint Server).

Zum Deinstallieren eines Features können Sie den Uninstall-Vorgang verwenden, sodass dessen Definition nicht mehr in einer Serverfarm verfügbar ist. Weitere Informationen finden Sie unter Uninstallfeature: Stsadm-Vorgang (Office SharePoint Server).

Hinweis

Sie müssen Features vor dem Deinstallieren deaktivieren, es sei denn, diese beziehen sich auf Webanwendungen oder Farmen.

Setzen Sie nach der Deinstallation eines Features die Internetinformationsdienste (IIS) zurück, damit die Änderungen wirksam werden.

Zum Deaktivieren eines Features, sodass es im ursprünglich zugewiesenen Bereich inaktiv ist, ohne es zu deinstallieren, können Sie den Deactivate-Vorgang verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Deactivatefeature: Stsadm-Vorgang (Office SharePoint Server).

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Siehe auch

Konzepte

Bereitstellen von Anpassungen
Bereitstellen erstellter Websiteelementanpassungen
Lösungspaketkomponenten