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Auswählen der zu schützenden Komponenten (Windows SharePoint Services)

Inhalt dieses Artikels:

  • Schützen von Inhaltsdatenbanken

  • Schützen von in externen Datenquellen gespeicherten Inhalten

  • Schützen von Suchinhalten

  • Schützen von Konfigurationseinstellungen

  • Schützen von Anpassungen

  • Schützen von Binärdateien

In einer Serverfarm gibt es viele Komponenten, die geschützt werden müssen:

  • In SQL Server-Datenbanken gespeicherte Inhalte

  • Auf externen Speichergeräten gespeicherte Inhalte

  • Die Datenbank und der Index des Suchdiensts

  • Konfigurationseinstellungen für Windows SharePoint Services 3.0, die in Internetinformationsdienste (Internet Information Services, IIS) und der Konfigurationsdatenbank gespeichert sind

  • Anpassungen

  • Binärdateien für das Betriebssystem und für Windows SharePoint Services 3.0

Schützen von Inhaltsdatenbanken

Inhalte von Windows SharePoint Services 3.0 werden in Microsoft SQL Server-Datenbanken gespeichert. Es wird empfohlen, alle Inhaltsdatenbanken mithilfe eines der folgenden Tools zu sichern:

  • Integrierte Tools von Windows SharePoint Services

  • SQL Server-Tools

  • Drittanbietertools, die auf unterstützten Anwendungsprogrammierschnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs) und SharePoint-Produkte und -Technologien basieren, wie z. B. der Volumeschattenkopie-Dienst (VSS)

Ihre Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie sollte alle diese Komponenten auf den Servern in Ihrem System berücksichtigen.

Schützen von in externen Datenquellen gespeicherten Inhalten

Für Windows SharePoint Services 3.0 ist eine externe Speicher-API verfügbar. Mit dieser externen Speicher-API können Sie Dokumente oder Dateien in einer anderen externen Speicheranwendung als Microsoft SQL Server speichern. Außerdem können Sie mit dieser API vorhandene Windows SharePoint Services 3.0-Websites aktualisieren, um auf eine externe Speicheranwendung zu verweisen. Die API ist verfügbar in Windows SharePoint Services 3.0 mit SP1 sowie in Hotfix 937901: "Ein externer Speicher-API ist für Windows SharePoint Services 3.0 verfügbar" auf der Microsoft Hilfe und Support-Website (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=106214&clcid=0x407). Zum Sichern von in externen Datenquellen gespeicherten Daten können Sie nicht die integrierten Sicherungs- und Wiederherstellungstools von Windows SharePoint Services 3.0 verwenden, aber die Import- und Exportvorgänge von Stsadm. Weitere Informationen zum Exportieren und Importieren finden Sie unter:

Schützen von Suchinhalten

Suchinhalte für Windows SharePoint Services 3.0 werden sowohl in der Suchdatenbank als auch in der Suchindexdatei gespeichert. Suchdaten in der Datenbank und im Index müssen synchronisiert werden. Deshalb sollten Sie Suchdaten nur mit den integrierten Sicherungs- und Wiederherstellungstools von Windows SharePoint Services 3.0 sichern, wie z. B. dem Befehlszeilentool Stsadm, den Sicherungs- und Wiederherstellungstools der Zentraladministration oder Tools basierend auf dem SharePoint-Volumeschattenkopie-Dienst (Volume Shadow Copy Service, VSS), wie z. B. Microsoft System Center Data Protection Manager 2007. Mit diesen Tools wird die Datenbanksicherungskopie mit der Sicherungskopie der Suchindexdatei synchronisiert, sodass beide Komponenten wiederhergestellt werden können. Weitere Informationen zu diesen Tools finden Sie unter Auswählen von Sicherungs- und Wiederherstellungstools (Windows SharePoint Services).

Zum Sichern von Suchdaten müssen Sie eine Serverfarmsicherung ausführen.

Wir raten davon ab, die Suchdatenbanken mit den SQL Server-Tools zu sichern. Denn Suchindizes werden nicht in SQL Server gespeichert und können nicht mit der Suchdatenbank synchronisiert werden, wenn nur die Datenbank gesichert wurde. Wenn Sie eine mit den SQL Server-Tools gesicherte Suchdatenbank wiederherstellen müssen, muss der Index von Windows SharePoint Services 3.0 neu erstellt werden und ein vollständiger Crawl für die Inhalte ausgeführt werden.

Schützen von Konfigurationseinstellungen

Zu den Konfigurationen zählen Konfigurationseinstellungen von Internetinformationsdienste (IIS) und Konfigurationseinstellungen für Windows SharePoint Services 3.0.

Schützen und Wiederherstellen von IIS-Konfigurationseinstellungen

IIS-Konfigurationen können Sie im IIS-Manager oder auf der Website für die SharePoint-Zentraladministration festlegen. IIS-Konfigurationen werden in der IIS-Metabasis auf jedem Front-End-Webserver in Ihrem System gespeichert.

In IIS gibt es folgende Konfigurationseinstellungen:

  • Anwendungspooleinstellungen einschließlich Dienstkonten

  • HTTP-Komprimierungseinstellungen

  • Timeouteinstellungen

  • Benutzerdefinierte ISAPI-Filter (Internet Server Application Programming Interface)

  • Computerdomänenmitgliedschaft

  • Einstellungen für die Internetprotokollsicherheit (Internet Protocol security, IPSec)

  • Einstellungen für den Netzwerklastenausgleich

  • Hostheadereinträge

  • SSL-Zertifikate (Secure Sockets Layer)

  • Einstellungen für dedizierte IP-Adressen

In früheren Versionen von SharePoint-Produkte und -Technologien wurde das Sichern der IIS-Metabasis empfohlen. Im Gegensatz dazu empfehlen wir für diese Version von SharePoint-Produkte und -Technologien, alle IIS-Konfigurationen für jeden Front-End-Webserver zu dokumentieren, und zwar möglichst mithilfe eines Tools, das DCM (Desired Configuration Monitoring) unterstützt.

Schützen und Wiederherstellen der Konfigurationsdatenbank und der Inhaltsdatenbank der Zentraladministration

Konfigurationen in Windows SharePoint Services 3.0 werden in der Zentraladministration festgelegt und in der Konfigurationsdatenbank gespeichert.

Wichtig

Die Konfigurationsdatenbank und die Inhaltsdatenbank der Zentraladministration können gesichert werden. Allerdings wird das Wiederherstellen von Sicherungen der Konfigurationsdatenbank und der Inhaltsdatenbank der Zentraladministration, die von einer aktiven Serverfarm mithilfe der in SharePoint-Produkte und -Technologien oder SQL Server integrierten Tools erstellt wurden, nicht unterstützt.

Dies liegt daran, dass Daten in diesen Datenbanken nicht mit Daten in anderen Office SharePoint Server 2007- oder Windows SharePoint Services 3.0-Datenbanken synchronisiert werden können. Daher werden mit den in SharePoint-Produkte und -Technologien integrierten Tools diese Datenbanken während einer Wiederherstellung auf Serverfarmebene nicht wiederhergestellt.

Wenn diese Daten nicht synchronisiert sind, kann es sein, dass dem Benutzer unterschiedliche, zufällig auftretende Fehlermeldungen angezeigt werden. Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel unter 948725: Bei Verwendung der integrierten Sicherungs- und der integrierten Wiederherstellungsfunktion wird Wiederherstellung der Konfigurationsdatenbank in SharePoint Server 2007 oder Windows SharePoint Services 3.0 nicht unterstützt (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=117755&clcid=0x407).

Zum Wiederherstellen einer Serverfarm, einschließlich der Konfigurationsdatenbank und der Inhaltsdatenbank der Zentraladministration, gibt es folgende Möglichkeiten:

Wir empfehlen dringend, alle Konfigurationseinstellungen und Anpassungen zu dokumentieren, damit Sie die Konfigurationsdatenbank und die Inhaltsdatenbank der Zentraladministration ordnungsgemäß wiederherstellen können.

Konfigurationseinstellungen in Windows SharePoint Services 3.0, die dokumentiert werden sollten, umfassen folgende:

  • Anwendungspooleinstellungen

  • Einstellungen für externe Dienstverbindungen

  • Einstellungen für alternative Zugriffszuordnungen

  • E-Mail-Einstellungen.

  • Einstellungen für den Papierkorb und sonstige allgemeine Webanwendungseinstellungen.

  • A/V-Einstellungen.

  • Verarbeitungseinstellungen für die Verwendungsanalyse.

  • Einstellungen für die Diagnoseprotokollierung.

  • Einstellungen für die Inhaltsbereitstellung.

  • Einstellungen für Zeitgeberaufträge.

  • Einstellungen für HTML-Anzeige.

  • Datenbanknamen und Speicherorte.

  • Webanwendungsnamen und Datenbanken. Dokumentieren Sie unbedingt die Namen der Inhaltsdatenbanken für die verschiedenen Webanwendungen.

  • Aktivierte Features

  • Standardmäßige Kontingentvorlagen.

  • Gesperrte Dateitypen.

Schützen von Anpassungen

Anpassungen für SharePoint-Websites können Folgendes umfassen:

  • Masterseiten, Seitenlayouts und Cascading Stylesheets. Diese Objekte werden in der Inhaltsdatenbank für eine Webanwendung gespeichert.

  • Webparts, Website- oder Listendefinitionen, benutzerdefinierte Spalten, neue Inhaltstypen, benutzerdefinierte Felder, benutzerdefinierte Aktionen, codierte Workflows oder Workflowaktivitäten und -bedingungen.

  • Drittanbieterlösungen und die zugehörigen Binärdateien und Registrierungsschlüssel, wie z. B. IFilters.

  • Änderungen an XML-Standarddateien.

  • Benutzerdefinierte Websitedefinitionen (Webtemp.xml).

Schützen von Lösungspaketen

Es wird empfohlen, nach Möglichkeit Lösungspakete zur Bereitstellung von Websiteanpassungen zu verwenden. Eine Lösung ist ein Container für mindestens eine Anpassung. Lösungen können Features, Webparts, Änderungen von Sicherheitsrichtlinien sowie andere Dateien mit ausführlichen Anweisungen für die automatisierte Bereitstellung im Dateisystem durch die Bereitstellungsmechanismen in SharePoint-Produkte und -Technologien enthalten. Zu den Lösungen zählen IFilters. Features sind Bestandteile von Lösungen, die vom Serveradministrator für die Serverfarm, eine bestimmte Webanwendung, eine bestimmte Websitesammlung oder eine bestimmte Website aktiviert werden können. Weitere Informationen zu Lösungen finden Sie unter Übersicht über die Lösungen (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=103011&clcid=0x407).

Mithilfe von Lösungspaketen können Sie den Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgang vereinfachen. Sichern Sie jedes Lösungspaket sowohl vor Ort als auch extern, und stellen Sie dann im Notfall die Lösung auf den entsprechenden Servern erneut bereit.

Schützen von Anpassungen, die nicht als Lösungspakete vorliegen

Für Systeme, in denen Anpassungen nicht als Lösungspakete vorliegen oder als solche möglich sind, ist das Sichern und Wiederherstellen von Anpassungen komplizierter. In der folgenden Tabelle sind die Speicherorte aufgeführt, in denen Anpassungen häufig auf Front-End-Webservern gespeichert werden.

Speicherort Beschreibung

%COMMONPROGRAMFILES% \Microsoft Shared\Web server extensions\12

Häufig aktualisierte Dateien, benutzerdefinierte Assemblys, benutzerdefinierte Vorlagen, benutzerdefinierte Websitedefinitionen. Insbesondere die Datei Web.config wird häufig geändert.

Inetpub

Speicherort der virtuellen IIS-Verzeichnisse.

C:\WINNT\assembly

Globaler Assemblycache (GAC). Der globale Assemblycache ist ein geschützter Speicherort des Betriebssystems, in dem .NET Framework-Codeassemblys installiert werden, um den vollständigen Systemzugriff zu ermöglichen.

Entscheiden Sie zusammen mit Ihrem Entwicklungsteam oder dem Hersteller Ihrer Anpassungen, ob Ihre Anpassungen zusätzliche Add-In-Software oder Dateien in anderen Speicherorten beinhalten. Es wird empfohlen, diese Verzeichnisse mit der Windows Server 2003-Sicherung zu sichern.

Schützen von Binärdateien

Falls Sie ein System wiederherstellen müssen, sollten Sie das Betriebssystem, Windows SharePoint Services 3.0 und Softwareupdates erneut installieren. Bewahren Sie Kopien aller Betriebssystem-, Software- und Softwareupdatemedien vor Ort und extern auf.

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Dieses Thema wurde zum leichteren Lesen und Ausdrucken in das folgende Buch zum Herunterladen aufgenommen:

Die vollständige Liste der verfügbaren Bücher finden Sie unter Bücher zum Herunterladen für Windows SharePoint Services (in englischer Sprache).

Siehe auch

Konzepte

Planen der Sicherung und Wiederherstellung (Windows SharePoint Services)
Schützen und Wiederherstellen von Windows SharePoint Services 3.0