Neuigkeiten für IT-Experten in Windows SharePoint Services 3.0

Windows SharePoint Services 3.0 bietet eine Vielzahl von neuen Features und Verbesserungen, mit deren Hilfe IT-Experten Windows SharePoint Services-Lösungen bereitstellen und verwalten können. Dank der neuen Features und Verbesserungen können IT-Organisationen ihre Informationsressourcen besser steuern. Die auf diese Weise bereitgestellten Ressourcen ermöglichen eine erhebliche Einsparung von Verwaltungskosten und gestalten die Tätigkeit der IT-Administratoren noch effizienter und effektiver. Die folgenden Änderungen bringen weit reichende Auswirkungen auf die Arbeit von IT-Organisationen und IT-Experten mit sich:

  • Ein verbessertes Verwaltungsmodell mit zentralisierten Konfigurations- und Verwaltungsaufgaben, das die Abgrenzung und Delegierung von Administratorrollen unterstützt

  • Neue und verbesserte Kompatibilitätsfeatures und -optionen, mit deren Hilfe Organisationen Ressourcen sichern und unternehmenswichtige Prozesse verwalten können

  • Neue und verbesserte operative Tools und Optionen, mit denen die Gesamtbetriebskosten erheblich gesenkt werden können

  • Verbesserte Unterstützung der Netzwerkkonfiguration

Verbesserte Möglichkeiten zum Erweitern des Objektmodells, wodurch die Bereitstellung und Verwaltung benutzerdefinierter Anwendungen und Komponenten erleichtert wird

Verbesserungen des Verwaltungsmodells

Windows SharePoint Services 3.0 bietet eine Reihe von Erweiterungen für das Verwaltungsmodell, mit denen IT-Organisationen Verwaltungspläne implementieren und Verwaltungsaufgaben effektiver und effizienter ausführen können.

Zentralisierte Konfiguration und Verwaltung

Windows SharePoint Services 3.0 verfügt nun über ein zentralisiertes Konfigurations- und Verwaltungsmodell, das eine zentralisierte Konfigurationsdatenbank und zwei neue Dienste enthält, die die zentral gespeicherten Konfigurationseinstellungen an alle Server in der Serverfarm weitergeben und mit diesen synchronisieren. Das neue Konfigurations- und Verwaltungsmodell ermöglicht es Ihnen, Ihre Serverfarm zentral zu verwalten, ohne dass Sie die Serverfarmeinstellungen für die einzelnen Server individuell pflegen müssen. Wenn Sie beispielsweise eine Webanwendung auf einem der Webserver erstellen, wird diese automatisch an alle anderen Webserver übertragen. Dadurch müssen die einzelnen Webanwendungen nicht mehr auf jedem der Webserver erstellt und konfiguriert werden.

Dieses zentralisierte Konfigurationsmodell wird durch zwei neue und verbesserte Dienste in Windows SharePoint Services 3.0 ermöglicht: durch den Windows SharePoint Services-Verwaltungsdienst und den Windows SharePoint Services-Timerdienst. Der Windows SharePoint Services-Timerdienst fungiert als Taktgeber für die Serverfarm und ist für die Ausführung von Timeraufträgen sowie die Übertragung von Konfigurationseinstellungen in der gesamten Serverfarm zuständig. Der Windows SharePoint Services-Verwaltungsdienst wirkt mit dem Windows SharePoint Services-Timerdienst zusammen und führt die tatsächlichen Konfigurationsänderungen auf den einzelnen Servern in der Serverfarm aus.

Zweistufiges Verwaltungsmodell

Windows SharePoint Services 3.0 verfügt nun über ein zweistufiges Verwaltungsmodell, mit dem IT-Organisationen Administratorrollen leichter unterscheiden und Verwaltungsfunktionen effizienter zuweisen können.

Stufe 1   Diese Stufe umfasst alle Verwaltungsfeatures und Funktionen zur zentralen Verwaltung der Serverfarm. Administrative Aufgaben der Stufe 1 werden i. d. R. von den IT-Administratoren einer Organisation ausgeführt. Zu diesen können u. a. Ressourcenverwaltungsaufgaben, das Überprüfen und Überwachen des Status sowie die Sicherheitskonfiguration auf der Serverfarmebene gehören. Ein Administrator der Stufe 1 kann beispielsweise für das Erstellen neuer Webanwendungen und Websitesammlungen, das Verwalten der Einstellungen für eingehende und ausgehende E-Mails für die Serverfarm und das Verwalten der Serverfarmtopologie zuständig sein.

Stufe 2   Diese Stufe umfasst alle Verwaltungsfeatures und Funktionen zur Verwaltung der Websites innerhalb einer Serverfarm. Administrative Aufgaben der Stufe 2 werden normalerweise vom Websiteadministrator eines Geschäftsbereichs ausgeführt. Dazu können websitespezifische Verwaltungsaufgaben zählen, z. B. die Verwaltung von Webparts, die Zugriffsverwaltung und die Verwaltung von Inhalten. Ein Administrator der Stufe 2 kann beispielsweise für das Erstellen einer neuen Liste auf einer Website, das Konfigurieren von Zugriffsberechtigungen für Benutzer und das Ändern der Websitehierarchie zuständig sein.

Serverfarmbasierte Benutzeroberfläche der Zentraladministration

Die Webseiten der SharePoint-Zentraladministration wurden umgestaltet und neu organisiert, wodurch administrative Aufgaben und Verfahren leichter implementiert werden können. Diese Änderungen betreffen u. a. die folgenden neuen Features:

Liste der administrativen Aufgaben   Hier sind die wichtigsten erforderlichen Aufgaben aufgelistet. Außerdem wird erläutert, weshalb diese Aufgaben ausgeführt werden müssen, und Sie finden einen direkten Link zur Webseite der SharePoint-Zentraladministration, auf der die betreffende Aufgabe ausgeführt werden kann.

Homepage-Topologieansicht   Diese bietet eine präzise Übersicht über die in einer Serverfarm ausgeführten Server sowie die auf den einzelnen Servern ausgeführten Dienste.

Webseite "Dienste auf dem Server"   Diese bietet eine einfache Möglichkeit zum Verwalten der Dienste, die auf einem bestimmten Server ausgeführt werden.

Flache Menüstruktur    Die Homepage der SharePoint-Zentraladministration besteht aus lediglich zwei Navigationsseiten auf oberster Ebene: aus einer Seite Vorgänge, auf der Aufgaben aufgelistet sind, die die Ressourcenverwendung der Serverfarm betreffen, sowie aus einer Seite Anwendungsverwaltung, auf der spezifische Aufgaben für eine einzelne Anwendung oder einen bestimmten Dienst in der Serverfarm aufgelistet sind.

Delegierung der administrativen Zuständigkeiten und Rollen

Da in einem mehrstufigen Verwaltungsmodell die administrativen Aufgaben eindeutig voneinander abgegrenzt sind, können IT-Manager den entsprechenden Benutzern und Administratoren in der Organisation effizienter administrative Zuständigkeiten zuweisen.

Neue und verbesserte Kompatibilitätsfeatures und -funktionen

Windows SharePoint Services 3.0 bietet neue und verbesserte Features, mit deren Hilfe IT-Organisationen ihre Informationsressourcen besser verwalten können. Die folgenden neuen und verbesserten Kompatibilitätsfeatures sind verfügbar:

Richtlinienverwaltung

Richtlinien für Webanwendungen können nun nach Domänen oder Serverauthentifizierungszonen konfiguriert werden. Sie können z. B. Intranet- und Extranetauthentifizierungszonen erstellen, um den Zugriff auf die Daten entsprechend der Art des Benutzerzugriffs zu beschränken. Sie können mithilfe von Authentifizierungszonen auch Zugriffssteuerungslisten erstellen, die eine Benutzergruppe von verschiedenen Authentifizierungsanbietern enthalten.

Überwachung und Protokollierung

Überwachung und Protokollierung können nun für alle Aktionen für Websites, Inhalte und Workflows konfiguriert werden.

Zugriffssteuerung auf der Elementebene

Windows SharePoint Services 3.0 bietet die Zugriffssteuerung auf der Elementebene sowie Sicherheitseinstellungen, mit denen Websiteadministratoren und IT-Administratoren steuern können, welche Personen oder Gruppen auf Websites, Dokumentbibliotheken, Listen, Ordner, Dokumente und Listenelemente zugreifen können. Neben der Steuerung des Zugriffs auf Webseiteninhalte können Administratoren mit der Zugriffssteuerung auf der Elementebene festlegen, welche Elemente der Benutzeroberfläche angezeigt werden und aktiviert sind. Mithilfe dieses Features, mit dem die verfügbaren Benutzeroberflächenoptionen beschränkt werden, können außerdem Webseiten übersichtlicher gestaltet und die Webseitennavigation vereinfacht werden.

Zugriffssteuerung für Administratoren

Windows SharePoint Services 3.0 verhindert nun die Anzeige von Websiteinhalten für IT-Administratoren, es sei denn, diesen wurden Administratorberechtigungen für Websitesammlungen erteilt. Darüber hinaus wird bei jeder Änderung von Administratorberechtigungen für Websitesammlungen durch einen IT-Administrator ein Ereignis in das Anwendungsprotokoll der Ereignisanzeige geschrieben.

Neue und verbesserte operative Tools und Funktionen

Windows SharePoint Services 3.0 bietet eine Reihe von neuen und verbesserten Tools und Funktionen, mit deren Hilfe IT-Organisationen operative Pläne und Aufgaben implementieren können. Zu diesen zählen die folgenden Tools und Funktionen:

Unterstützung von Sicherungen und Wiederherstellungen

Verschiedene neue und verbesserte Features erleichtern Sicherungs- und Wiederherstellungsaufgaben. Ein mehrstufiger Papierkorb ermöglicht Benutzern das Abrufen versehentlich gelöschter Dokumente, wodurch IT-Abteilungen weniger stark von Abruffunktionen für Dokumente abhängig sind. Mithilfe des Papierkorbs können Administratoren auch den Lebenszyklus von gelöschten Elementen im Papierkorb verwalten.

Die Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionen wurden ebenfalls verbessert, und nun wird auch der Volumeschattenkopie-Dienst (Volume Shadow Copy Service, VSS) unterstützt, der eine bessere Integration in Sicherungs- und Wiederherstellungsprogramme anderer Anbieter als Microsoft ermöglicht. Zudem können mit den Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionen in Windows SharePoint Services 3.0 die in der SQL-Datenbank gespeicherten Daten sichern und wiederherstellen, beispielsweise die Konfigurationsdatenbank, Inhalte und Konfigurationsdaten für Webanwendungen und Suchdatenbanken. Darüber hinaus werden diese Funktionen intern über die Befehlszeile mit dem Befehl Stsadm und auch in der Benutzeroberfläche bereitgestellt.

Unterstützung von Upgrades und Migrationen

Upgrades können mithilfe der folgenden Features schneller und einfacher ausgeführt werden:

Unterstützung der schrittweisen Aktualisierung   Durch das Ausführen einer schrittweisen Aktualisierung können Sie Daten und Funktionen auf einem Microsoft Windows SharePoint Services-Server (Version 2) mit Windows SharePoint Services 3.0 stufenweise aktualisieren. Dies ist insbesondere dann hilfreich, wenn Sie eine komplexe Umgebung aktualisieren müssen und die Geschäftsprozesse dabei nicht unterbrochen werden sollen.

Unterstützung von Migrationen   Windows SharePoint Services 3.0 unterstützt das Migrieren von Inhalten. Sie können die Inhalte einer ganzen Website oder auch kleinere Inhaltsausschnitte wie Listen und Dokumente migrieren. Außerdem können Inhalte schrittweise migriert werden. Im unterstützten Migrationsmodus können keine benutzerdefinierten Einstellungen, Features, Lösungen und Computereinstellungen migriert werden. Es können ausschließlich Inhalte migriert werden.

Zuordnung neuer übergeordneter Elemente   Hiermit können Sie die Hierarchie von SharePoint-Websites dynamisch neu anordnen. In der Regel erfolgt diese Neuanordnung während eines Migrationsprozesses. Zum Verschieben einer Website mussten Sie in Windows SharePoint Services (Version 2) zunächst eine Sicherung einer Website erstellen, diese anschließend vom aktuellen Speicherort löschen und dann die Website am neuen Speicherort wiederherstellen.

Unterstützung der Überwachung

Eine verbesserte Instrumentation wird durch die MOM Management Packs (Microsoft Operations Manager) bereitgestellt. MOM-Pakete unterstützen die zentralisierte Überwachung und Verwaltung einzelner Server, kleiner Serverfarmen bis hin zu sehr großen Serverfarmen.

Hostheadermodus

Im Hostheadermodus, einem neuen Feature in Windows SharePoint Services 3.0, können Sie Websites mit mehreren Domänennamen in einer einzigen Webanwendung erstellen. In Windows SharePoint Services (Version 2) konnten Sie im aktivierten skalierbaren Hostingmodus lediglich eine IIS-Website (Internet Information Services, Internetinformationsdienste) erweitern. Nun können Sie mit dem Hostheadermodus Hostheader-Websitesammlungen in mehreren Webanwendungen verwalten, sodass Sie nicht mehr auf die Erweiterung nur einer IIS-Website beschränkt sind. Tatsächlich können Sie eine Kombination von pfadbasierten und hostheaderbasierten Websitesammlungen in einer Webanwendung verwalten. Außerdem müssen Sie beim Erstellen der Konfigurationsdatenbank nicht angeben, ob Hostheader-Websitesammlungen verwendet werden sollen. Stattdessen können Sie nun beim Erstellen der Websitesammlung festlegen, ob diese hostheaderbasiert oder pfadbasiert sein soll.

Umbenennen von Servern

Windows SharePoint Services 3.0 bietet nun den Befehl Stsadm renameserver, der das Umbenennen von Webservern und Back-End-Datenbankservern erleichtert. Beim Ausführen von Stsadm renameserver wird die Konfigurationsdatenbank für die betreffende Serverfarm aktualisiert, sodass alle URLs und Verweise auf den alten Server dem neuen Servernamen zugeordnet werden.

Verwaltung von Anmeldeinformationen

Sie können nun die Anmeldeinformationen für Dienstkonten über die Website für die SharePoint-Zentraladministration verwalten, beispielsweise die Anwendungspoolidentitäten für die Anwendungspools. Wenn Sie das Benutzerkonto ändern, unter dem ein Dienst ausgeführt wird, verwendet Windows SharePoint Services 3.0 den Windows SharePoint Services-Verwaltungsdienst und den Windows SharePoint Services-Timerdienst, um die IIS-Dienste (Internet Information Services, Internetinformationsdienste) in der gesamten Serverfarm zu beenden und zu starten, sodass die Änderungen der Anmeldeinformationen sofort wirksam werden. Über die Befehlszeile können Sie auch lediglich das Kennwort für ein Dienstkonto ändern.

Verbesserte Unterstützung der Netzwerkkonfiguration

Windows SharePoint Services 3.0 bietet eine verbesserte Unterstützung der Netzwerkkonfiguration. Hierzu zählen die folgenden Funktionen:

Alternative Zugriffszuordnungen

Alternative Zugriffszuordnungen stellen einen Mechanismus dar, mit dem der Webanwendung neu hinzugefügte Front-End-Webserver zugeordnet werden können. Wenn Sie beispielsweise Windows SharePoint Services 3.0 auf einem einzelnen Front-End-Server installieren und konfigurieren und ein Benutzer zu Ihrem Server navigiert, werden die Inhalte der Webanwendung vom Server gerendert. Wenn Sie jedoch der Serverfarm weitere Webserver hinzufügen, weisen die neu hinzugefügten Server keine für die Webanwendung konfigurierten alternativen Zugriffszuordnungen auf.

Austauschbare Authentifizierung

Windows SharePoint Services 3.0 unterstützt nun durch die Integration mit dem System der austauschbaren Microsoft ASP.NET-Formularauthentifizierung auch Identitätssysteme, die nicht auf Windows basieren. Die ASP.NET-Authentifizierung ermöglicht Windows SharePoint Services 3.0 das Zusammenarbeiten mit Identitätsverwaltungssystemen, die die MembershipProvider-Schnittstelle implementieren. Die Sicherheitsverwaltungsseiten müssen nicht neu geschrieben werden, und es müssen keine Schattenkonten des Active Directory-Verzeichnisdiensts verwaltet werden.

Verbesserungen der Erweiterbarkeit

Windows SharePoint Services 3.0 bietet eine Reihe von Verbesserungen der Erweiterbarkeit, die das Erstellen von benutzerdefinierten Anwendungen erleichtern, die hervorragend in die Features, Funktionen und Benutzeroberflächenelemente von Windows SharePoint Services 3.0 integriert sind.

  • Websitedefinitionen wurden optimiert, sodass Websites nicht mehr gesperrt bzw. an die ursprünglich ausgewählte Vorlage gebunden sind. Sie können beispielsweise eine Website mit einem Dokumentarbeitsbereich mit Features von einer Teamwebsite bearbeiten.

  • Verwaltungsaufgaben und -funktionen können auch auf benutzerdefinierte Anwendungen angewendet werden. Wenn Sie beispielsweise eine benutzerdefinierte Datenbank erstellen, indem Sie eine mit Windows SharePoint Services 3.0 erstellte Datenbank erweitern, kann die benutzerdefinierte Datenbank automatisch in der Benutzeroberfläche zum Sichern und Wiederherstellen aufgeführt werden.

  • Verbesserungen des Windows SharePoint Services-Timerdiensts erleichtern das Erstellen und Verwalten von Timeraufträgen, die benutzerdefinierte Dienste steuern.

Darüber hinaus hostet Windows SharePoint Services 3.0 die Windows Workflow Foundation, die das Erstellen von benutzerdefinierten Workflowlösungen sowie das Verwenden strukturierter Workflows für Elemente von Dokumentbibliotheken und Listen ermöglicht. In Verbindung mit den Anwendungsvorlagen von Windows SharePoint Services 3.0 können Sie mit der Windows Workflow Foundation stabile, workflowfähige Geschäftsanwendungen erstellen.

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