Zwischenspeicherung in Office SharePoint Server 2007

Inhalt dieses Artikels:

  • Ausgabezwischenspeicherung

  • Zwischenspeichern von Objekten

  • Datenträgerbasiertes Zwischenspeichern für BLOBs

Im Lieferumfang von Microsoft Office SharePoint Server 2007 sind erweiterte Cachefunktionalitäten zur Leistungsoptimierung für Websites enthalten. In diesem Artikel werden die unterschiedlichen verfügbaren Cachetypen und die Optimierung der Zwischenspeicherung für Ihre spezifischen Bereitstellungsanforderungen beschrieben.

In der folgenden Tabelle sind die verfügbaren Cachetypen und deren jeweilige Implementierung aufgeführt.

Cachetyp... Ebene... Hinweise

Ausgabezwischenspeicherung und Cacheprofile

Einzelne Seiten

Ideal für stark frequentierte Websites, auf denen nicht häufig neue Inhalte dargestellt werden müssen

Zwischenspeichern von Objekten

Einzelne Webpart-Steuerelemente, Feldsteuerelemente und Inhalte

Umfasst das Zwischenspeichern für listenübergreifende Abfragen und die Navigation

Datenträgerbasiertes Zwischenspeichern für BLOBs (Binary Large Objects)

Einzelne BLOBs

Unterstützt GIF-, JPG-, JS-, CSS- und andere Bild-, Sound- und Codedateien, die als BLOBs gespeichert sind

Ausgabezwischenspeicherung

Microsoft Office SharePoint Server 2007 nutzt systemeigene ASP.NET 2.0-Technologie zum Zwischenspeichern der Ausgabe, um zu verwalten, wann und wie Seiteninhalte bereitgestellt werden. Wenn die Ausgabezwischenspeicherung ordnungsgemäß verwendet wird, kann sie den Durchsatz und die Benutzerantwortzeit beträchtlich verbessern.

Wenn eine Website ASP.NET unterstützt, wird das HTML-Markup, das zur Laufzeit durch die einzelnen Webseiten generiert wird, basierend auf dem angegebenen Cacheprofil im ASP.NET-Ausgabecache zwischengespeichert. Auf einer stark frequentierten Website kann das Zwischenspeichern häufig aufgerufener Webseiten selbst für nur jeweils eine Minute zu erheblichen Durchsatzverbesserungen führen. Während eine Seite im Ausgabecache zwischengespeichert ist, werden nachfolgende Anforderungen der Seite durch Benutzer mit ähnlichen Berechtigungen für die angegebene Cachedauer vom Ausgabecache bedient, ohne dass der Code oder das Steuerelement ausgeführt wird, von dem die Seite erstellt wurde.

Hinweis

Die Ausgabezwischenspeicherung kann nur für eine Website oder Websitesammlung verwendet werden, wenn die Office SharePoint Server-Veröffentlichungsinfrastruktur für die Websitesammlung und das Office SharePoint Server-Veröffentlichungsfeature für die Website aktiviert wurden. Zum Aktivieren und Konfigurieren der Ausgabezwischenspeicherung für eine Websitesammlung klicken Sie auf der Seite Websiteeinstellungen für die Websitesammlung auf Ausgabecache der Websitesammlung und auf der Seite Websiteeinstellungen für Websites auf Websiteausgabecache. Wenn die Office SharePoint Server-Veröffentlichungsinfrastruktur für die Websitesammlung und das Office SharePoint Server-Veröffentlichungsfeature für die Website nicht aktiviert wurden, werden die Links Ausgabecache der Websitesammlung und Websiteausgabecache nicht auf den Seiten Websiteeinstellungen angezeigt, und Sie können die Ausgabezwischenspeicherung nicht aktivieren oder konfigurieren.

   

Weitere Informationen zum Aktivieren der Ausgabezwischenspeicherung finden Sie unter Ausgabezwischenspeicherung und Cacheprofile (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=78928&clcid=0x407).

Überlegungen zur Ausgabezwischenspeicherung

Bevor Sie sich für die Verwendung der Ausgabezwischenspeicherung zur Verbesserung der Leistung beim Rendering von Seiten und Seitenelementen entscheiden, müssen Sie sich über die Vor- und Nachteile einer Implementierung der Ausgabezwischenspeicherung Gedanken machen.

Vorteile:

  • Die Ausgabezwischenspeicherung ist ideal für Websites, für die nicht jede Minute eine Inhaltsaktualisierung erforderlich ist. In einer solchen Umgebung kann die zwischengespeicherte Ausgabe ohne Zugriff auf die Datenbank oder erneutes Ausführen des Codes oder der Steuerelemente, von denen das HTML-Markup der Webseite ursprünglich erstellt wurde, unterschiedlichen Benutzern angezeigt werden.

  • Die Ausgabezwischenspeicherung kann für anonyme und für authentifizierte Benutzer verwendet werden, ist aber beim anonymen Zugriff am effektivsten. Aktivieren Sie daher den anonymen Benutzerzugriff, wo immer dies möglich und machbar ist, für einen Teil der Website oder die gesamte Website.

Einschränkungen:

  • Die Ausgabezwischenspeicherung belegt zusätzlichen Arbeitsspeicher zum Zwischenspeichern des HTML-Markups für jede zwischengespeicherte Seite. Achten Sie daher darauf, genügend physischen Arbeitsspeicher zu installieren, um Systemauslagerung oder andere Arbeitsspeicherprobleme zu vermeiden.

  • Wenn die Ausgabezwischenspeicherung mit zwei oder mehr Servern verwendet wird, kann die Konsistenz beeinträchtigt werden. Sie können ein Cacheprofil so konfigurieren, dass nicht bei jeder Anforderung nach Aktualisierungen gesucht wird und dass beispielsweise Änderungen an der Version der Webseite im Ausgabecache für 60 Sekunden nach der Aktualisierung der ursprünglichen Seite ignoriert werden. Bei einer Topologie mit zwei Webservern können dem Leser unter Umständen, je nach dem zum Weiterleiten der Benutzeranforderung verwendeten Lastenausgleichsmodul, inkonsistente Inhalte angezeigt werden, wenn die Seite von einem Server gerendert wird und eine nachfolgende Anforderung innerhalb dieses Zeitfensters von 60 Sekunden an den zweiten Server weitergeleitet wird. Wenn im Cacheprofil die Suche nach Änderungen aktiviert wird, wird dadurch die Effektivität der Ausgabezwischenspeicherung reduziert.

  • Wenn die Ausgabezwischenspeicherung für Benutzer mit Schreibberechtigung für eine Websitesammlung aktiviert wird, werden diesen Benutzern möglicherweise auf den Webseiten in dieser Websitesammlung erst dann die aktuellen Daten angezeigt, nachdem die im Ausgabecache zwischengespeicherten Seiten abgelaufen sind. In der Regel ist davon der Inhalt einer Webseite, die vom Benutzer aktuell geändert oder angezeigt wird, nicht direkt betroffen, sondern lediglich Rollupdaten aus einer Liste oder Bibliothek, z. B. Daten aus einem Dokumentbibliothek-Webpart. Sie sollten die Ausgabezwischenspeicherung daher nur für Benutzer aktivieren, die nur über Leseberechtigungen verfügen, wenn Sie sicherstellen möchten, dass Benutzer mit Schreibberechtigungen alle aktuellen Informationen anzeigen können.

Verhalten der Ausgabezwischenspeicherung

Sie können das Verhalten der Ausgabezwischenspeicherung auf folgenden Ebenen angeben:

  • Websitesammlung

  • Website

  • Seitenlayout

Der Administrator einer Farm, Websitesammlung oder Website kann das Zwischenspeicherungsverhalten für die Ebene, auf der er über Administratorrechte verfügt, durch die Anwendung verschiedener Cacheprofile optimieren. Wenn beispielsweise auf die Startseite der Website am häufigsten zugegriffen wird, können Sie für die Startseite ein eindeutiges Seitenlayout verwenden. Dadurch können Sie ein spezielles Cacheprofil auf dieses Seitenlayout anwenden und damit das Zwischenspeicherungsverhalten für die gesamte Websitesammlung außer Kraft setzen. Sie können beispielsweise im Cacheprofil des Seitenlayouts eine längere Cachedauer konfigurieren. Auf diese Weise können Sie die Aktualität der Daten für die Startseite optimieren, auf der Sie den Kompromiss zwischen Leistung und Aktualität eingehen können. Für die anderen Seiten im System können Sie ein anderes Cacheprofil mit einer kürzeren Cachedauer verwenden.

Zwischenspeicherung von Suchergebnissen

In einer Umgebung mit Benutzerauthentifizierung sollten Sie niemals Suchergebnisse zwischenspeichern. Dadurch könnten privilegierte Informationen für nicht autorisierte Benutzer offengelegt werden. Bei einer Suchabfrage wird das Resultset so gefiltert, dass nur Informationen angezeigt werden, die für den aktuellen Benutzer verfügbar sind. Wenn Sie Suchergebnisse allerdings zwischenspeichern, wird der Code zum Filtern des Resultsets umgangen. Daher können nicht autorisierte Benutzer möglicherweise Ergebnisse anzeigen, auf die sie keinen Zugriff haben sollten. In einer anonymen Umgebung stellt dies hingegen kein Problem dar, da sämtliche Suchergebnisse das Ergebnis von nicht authentifizierten Anforderungen sind.

Wenn Sie in der Websitesammlung die Ausgabezwischenspeicherung aktiviert haben, können Sie das Seitenlayout für Suchergebnisse mit der folgenden Vorgehensweise deaktivieren.

Deaktivieren des Seitenlayouts für Suchergebnisse

  1. Zeigen Sie auf der Website auf oberster Ebene der Websitesammlung im Menü Websiteaktionen auf Websiteeinstellungen, und klicken Sie dann auf Alle Websiteeinstellungen ändern.

  2. Klicken Sie auf der Seite Websiteeinstellungen im Abschnitt Websitesammlungsverwaltung auf Ausgabecache der Websitesammlung.

  3. Aktivieren Sie auf der Seite Einstellungen für den Ausgabecache der Websitesammlung das Kontrollkästchen Seitenlayouts können ein anderes Seitenausgabe-Cacheprofil verwenden, und klicken Sie dann auf OK.

  4. Klicken Sie auf der Seite Websiteeinstellungen im Abschnitt Galerien auf Masterseiten und Seitenlayouts.

  5. Zeigen Sie auf der Seite Masterseitenkatalog auf SearchResults.aspx, klicken Sie auf den daraufhin angezeigten Pfeil, klicken Sie im eingeblendeten Menü auf Eigenschaften bearbeiten, und klicken Sie im folgenden Dialogfeld auf OK.

  6. Klicken Sie auf der Seite Masterseitenkatalog: SearchResults in der Liste Cacheprofil für authentifizierte Benutzer auf Deaktiviert, und klicken Sie dann auf OK.

  7. Zeigen Sie auf der Seite Masterseitenkatalog auf SearchResults.aspx, klicken Sie auf den daraufhin angezeigten Pfeil, und klicken Sie dann im eingeblendeten Menü auf Einchecken.

  8. Wählen Sie auf der Seite Einchecken die Option Hauptversion (veröffentlichen) aus, und klicken Sie dann auf OK. Suchergebnisse, die dieses Seitenlayout verwenden, werden nicht mehr zwischengespeichert.

Limit für private Bytes in ASP.NET

Wenn die Ausgabezwischenspeicherung aktiviert ist, sollten Sie das Standardlimit in ASP.NET 2.0 für private Bytes erhöhen. Dieses Limit bestimmt, wann der Ausgabecache von ASP.NET geleert werden soll. Vorzeitiges Leeren verursacht unnötige Leistungseinbußen. Weitere Informationen finden Sie unter Cache-Element für das Zwischenspeichern – ASP.NET-Einstellungsschema (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=78934&clcid=0x407).

Zwischengespeicherte Seitenversionen

Von bestimmten Webseiten werden möglicherweise geringfügig unterschiedliche Versionen angezeigt, je nach Benutzer oder einer anderen Geschäftslogik. Sie können die Ausgabezwischenspeicherung mithilfe der unterstützten programmierbaren API erweitern, um der notwendigen unterschiedlichen Zwischenspeicherung der Elemente Rechnung zu tragen. Weitere Informationen finden Sie unter Erweitern der Zwischenspeicherung mithilfe des VaryByCustom-Ereignishandlers (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=78935&clcid=0x407).

Ausgabezwischenspeicherung und die RSS-Feeds des Inhaltsabfrage-Webparts

Das Inhaltsabfrage-Webpart bietet die Möglichkeit, RSS-Feeds der angezeigten Ergebnisse bereitzustellen. Dieser RSS-Feed wird von einer ASPX-Seite auf dem Server generiert, wobei der XML-Code für den RSS-Feed auf Grundlage der gleichen Ergebnisse erzeugt wird, die vom Inhaltsabfrage-Webpart angezeigt werden.

Da RSS-Clients RSS-Feeds häufig in regelmäßigen Abständen vom Server anfordern, z. B. alle 30 Minuten, ist es wichtig, dass die Erzeugung des RSS-Feeds mit hoher Leistung erfolgt. Daher ist für die ASPX-Seite für RSS-Feeds die Ausgabezwischenspeicherung implementiert. Im Quellcode der ASPX-Datei wird die folgende Zeile angezeigt:

<%@ OutputCache Duration="300" VaryByParam="xsl;web;page;wp" VaryByCustom="rights;feedresults"%>

Das heißt, dass RSS-Feeds für Inhaltsabfragen vom System standardmäßig fünf Minuten (300 Sekunden) lang zwischengespeichert werden. Ebenso werden eindeutige Versionen der RSS-Feeds für die einzelnen Inhaltsabfrage-Webparts sowie eindeutige Versionen der RSS-Feeds für Benutzer mit unterschiedlichen Berechtigungen und Feedergebnissen zwischengespeichert.

Wenn Sie diese Ausgabezwischenspeicherung anpassen möchten, können Sie eigene ASPX-Seite für Feeds mit derselben Logik, aber anderen Ausgabecacheeinstellungen erstellen. Inhaltsabfrage-Webparts können dann statt auf die Standardseite auf die benutzerdefinierte ASPX-Seite für Feeds verweisen.

Darüber hinaus können Sie die gesamte Suchcenter-Website und damit auch den Ausgabecache deaktivieren, wenn auch andere Seiten auf dieser Website für dasselbe potenzielle Sicherheitsrisiko anfällig sind. Führen Sie zum Deaktivieren des Ausgabecaches für die Suchcenter-Website die folgende Vorgehensweise aus:

Deaktivieren des Ausgabecaches für die Suchcenter-Website

  1. Zeigen Sie auf der Website auf oberster Ebene der Websitesammlung im Menü Websiteaktionen auf Websiteeinstellungen, und klicken Sie dann auf Alle Websiteeinstellungen ändern.

  2. Klicken Sie auf der Seite Websiteeinstellungen im Abschnitt Websitesammlungsverwaltung auf Ausgabecache der Websitesammlung.

  3. Aktivieren Sie auf der Seite Einstellungen für den Ausgabecache der Websitesammlung im Abschnitt Richtlinie für den Seitenausgabecache das Kontrollkästchen Veröffentlichungssites können ein anderes Seitenausgabe-Cacheprofil verwenden, und klicken Sie dann auf OK.

  4. Klicken Sie auf der Navigationsleiste oben auf die Registerkarte Suchen.

  5. Zeigen Sie auf der Startseite des Suchcenters im Menü Websiteaktionen auf Websiteeinstellungen, und klicken Sie dann auf Alle Websiteeinstellungen ändern.

  6. Klicken Sie auf der Seite Websiteeinstellungen für die Suchcenter-Website im Abschnitt Websiteadministration auf Websiteausgabecache

  7. Aktivieren Sie auf der Seite Einstellungen für den Ausgabecache der Veröffentlichungssite im Abschnitt Cacheprofil für authentifizierte Benutzer das Optionsfeld Profil "Deaktiviert" vererben.

  8. Optional können Sie auch das Kontrollkästchen Diese Einstellungen auf alle Unterwebsites anwenden aktivieren, um den Ausgabecache für authentifizierte Benutzer für alle Websites zu deaktivieren.

Zwischenspeichern von Objekten

In Microsoft Office SharePoint Server 2007 wird das Zwischenspeichern von bestimmten Seitenelementen unterstützt, z. B. von Navigationsdaten und von Daten, auf die über listenübergreifende Abfragen zugegriffen wird. Durch das Zwischenspeichern von Seitenelementen müssen Felddaten nicht jedes Mal aus der Datenbank abgerufen werden, wenn eine Seite gerendert wird. Vom Cachesystem werden auch vollständige Felddaten für eine Seite zwischengespeichert, mit Ausnahme der Daten für Webpart-Steuerelemente auf der Seite.

Optimieren des Objektcaches

Die Größe des Objektcaches ist standardmäßig auf 100 MB pro Websitesammlung festgelegt. Sie können diese Einstellung jedoch für jede Websitesammlung individuell entsprechend den Merkmalen der Website ändern. Sie können die Größe des Objektcaches mithilfe verschiedener Leistungsindikatoren optimieren. Der Name des Leistungsindikatorobjekts lautet SharePoint-Veröffentlichungscache. Basierend auf dem Cache-Trefferverhältnis und der Änderung der Leistungsindikatoren für verworfene Objekte können Sie die Objektcachegröße entsprechend festlegen. Berücksichtigen Sie beim Festlegen dieses Limits Folgendes:

  • Beginnen Sie mit einem niedrigen Wert (z. B. 200 MB), und überwachen Sie das Cache-Trefferverhältnis und den Leistungsindikator für verworfene Objekte. Ein Trefferverhältnis von über 90 % und eine niedrige Quote von verworfenen Objekten sind im Allgemeinen Anzeichen, dass die aktuelle Größe ausreichend ist. Sie sollten jedoch auch die Benutzerantwortzeit für wichtige Vorgänge messen, um diese Einstellung entsprechend anzupassen.

  • Wenn Sie die Größe zu groß festlegen, verschwenden Sie möglicherweise wertvollen Speicher für die anderen verwendeten Caches, z. B. den ASP.NET-Ausgabecache. Für bestimmte Webparts wie das Inhaltsabfrage-Webpart werden die XSLT-Stylesheets im Ausgabecache gespeichert. Wenn die Objektcachegröße zu groß festgelegt wird, wird der Ausgabecachespeicher von ASP.NET möglicherweise geleert, um Speicher freizugeben. Nach dem Leeren kann die CPU-Auslastung ansteigen. Dies ist besonders bei Systemen mit einem 32-Bit-Betriebssystem von Bedeutung, da der Anwendungsarbeitsspeicher für jeden Arbeitsprozess auf 2 GB begrenzt ist. Wenn Sie das Limit für die Objektcachegröße zu hoch festlegen, ist für den IIS-Arbeitsprozess (w3wp) möglicherweise nicht genügend Arbeitsspeicher verfügbar.

Zwischenspeichern von listenübergreifenden Abfragen

Der Objektcache wird auch zum Zwischenspeichern von Elementen verwendet, die als Teil von listenübergreifenden Abfragen abgerufen werden. Durch diese Abfragen werden Elemente aus verschiedenen Listen und Websites in der Websitesammlung aggregiert. Am häufigsten werden diese Abfragen im Inhaltsabfrage-Webpart verwendet. Für jede Verwendung der listenübergreifenden Abfrage ist ein Roundtrip zum Datenbankserver erforderlich. Mithilfe des Objektcaches können Sie die erforderliche Anzahl von Roundtrips für die Verarbeitung von listenübergreifenden Abfragen erheblich verringern und damit die Leistung von Features wie dem Inhaltsabfrage-Webpart verbessern, die Ergebnisse von listenübergreifenden Abfragen darstellen.

Suchen nach Aktualisierungen

Sie können den Cache für listenübergreifende Abfragen so konfigurieren, dass nach Aktualisierungen gesucht und der Cache auf die folgenden beiden Arten bedingt aktualisiert wird:

  • Durch Suchen nach Änderungen in der Websitesammlung. Wenn keine Änderungen vorgenommen wurden, werden die zwischengespeicherten Ergebnisse verwendet.

  • Durch Warten für einen bestimmten Zeitraum, während dessen die zwischengespeicherten Ergebnisse verwendet werden. Im Anschluss wird eine Abfrage ausgegeben, um den Cache zu aktualisieren.

Die erste Einstellung eignet sich für Fälle, in denen häufige Änderungen an den Inhalten in der Websitesammlung erfolgen, die von der listenübergreifenden Abfrage angezeigt werden, und in denen es wichtig ist, dass von der Abfrage aktuelle Informationen angezeigt werden. Ein Beispiel für diesen Fall wäre eine abteilungsinterne Intranet-Portalwebsite, auf der eine listenübergreifende Abfrage der neuesten Dokumente auf der Website angezeigt wird. Auf dieser Website gibt es zahlreiche Teilnehmer, und es kann wichtig sein, dass die neuesten Dokumente angezeigt werden, die von Benutzern veröffentlicht wurden.

Die zweite Einstellung ist sinnvoll in Fällen, in denen die Inhalte in der Websitesammlung nicht häufig geändert werden und es weniger wichtig ist, dass von der listenübergreifenden Abfrage aktuelle Informationen angezeigt werden. Ein Beispiel für diesen Fall wäre eine öffentliche Internetwebsite, auf der eine listenübergreifende Abfrage der neuesten Artikelseiten angezeigt wird, die auf der Website veröffentlicht wurden. Auf dieser Website sind die meisten Benutzer anonyme Benutzer oder authentifizierte Benutzer, die nur über Leseberechtigungen verfügen. In diesem Fall ist eine Verzögerung von ein paar Minuten bei der Anzeige der neuesten Artikel unbedenklich.

Verwenden Sie zum Konfigurieren des Caches für listenübergreifende Abfragen die folgende Vorgehensweise.

Konfigurieren des Caches für listenübergreifende Abfragen

  1. Zeigen Sie auf der Startseite der Website im Menü Websiteaktionen auf Websiteeinstellungen, und klicken Sie dann auf Alle Websiteeinstellungen ändern.

  2. Klicken Sie auf der Seite Websiteeinstellungen im Abschnitt Websitesammlungsverwaltung auf Objektcache der Websitesammlung.

  3. Aktivieren Sie im Abschnitt Cacheänderungen für listenübergreifende Abfrage das Optionsfeld für die gewünschte Aktualisierungsmethode des Caches für listenübergreifende Abfragen. Wenn Sie die Option Zwischengespeichertes Ergebnis einer listenübergreifenden Abfrage für folgende Anzahl von Sekunden verwenden auswählen, geben Sie im Textfeld einen Wert für die Wartezeit in Sekunden ein, bis der Cache aktualisiert wird.

  4. Klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu speichern.

Anzahl der abzurufenden Elemente

Über die Einstellung Multiplikator für Ergebnisse von listenübergreifenden Abfragen wird die Anzahl der Elemente gesteuert, die abgerufen und zwischengespeichert werden. Da durch listenübergreifende Abfragen Elemente für verschiedenste Benutzer mit unterschiedlichen Berechtigungen abgerufen werden können, ist es wichtig, dass von der Abfrage genügend Elemente abgerufen werden, sodass alle Benutzer die richtigen Elemente sehen. Damit nach der Einschränkung aus Sicherheitsgründen allen Benutzern in den Abfrageergebnissen die richtigen Elemente angezeigt werden, müssen vom Cache für listenübergreifende Abfragen mehr Ergebnisse abgerufen werden, als ursprünglich angefordert wurden. Diese Einstellung muss eine ganze Zahl sein, die das Vielfache der Anzahl von Elementen angibt, das vom Cache für listenübergreifende Abfragen abgerufen werden soll.

  • Wenn Sie den Multiplikator auf einen höheren Wert festlegen, werden mehr Elemente abgerufen und mehr Arbeitsspeicher verbraucht. Ein höherer Wert ist für Websites geeignet, für die zahlreiche Benutzer eindeutige Berechtigungen für unterschiedliche Listen und Elemente besitzen.

  • Wenn Sie den Multiplikator auf einen kleineren Wert festlegen, werden weniger Elemente abgerufen und weniger Arbeitsspeicher verbraucht. Ein niedrigerer Wert eignet sich für Websites, bei denen für alle Benutzer die gleichen Sicherheitseinstellungen gelten, z. B. anonyme Benutzer auf einer Internetwebsite.

Konfigurieren des Multiplikators für die Ergebnisse von listenübergreifenden Abfragen

  1. Zeigen Sie auf der Startseite der Website im Menü Websiteaktionen auf Websiteeinstellungen, und klicken Sie dann auf Alle Websiteeinstellungen ändern.

  2. Klicken Sie auf der Seite Websiteeinstellungen im Abschnitt Websitesammlungsverwaltung auf Objektcache der Websitesammlung.

  3. Geben Sie im Feld Multiplikator für listenübergreifende Abfragen eine Zahl ein, die das Vielfache der Elemente angibt, die von der listenübergreifenden Abfrage abgerufen werden sollen.

  4. Klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu speichern.

Datenträgerbasiertes Zwischenspeichern für BLOBs

Durch das datenträgerbasierte Zwischenspeichern wird das Zwischenspeichern für BLOBs (Binary Large Objects) gesteuert, beispielsweise für Bild-, Sound- und Videodateien sowie Codefragmente. Das datenträgerbasierte Zwischenspeichern reduziert die Notwendigkeit von Datenbankroundtrips für den Zugriff auf BLOBs. BLOBs werden einmal aus der Datenbank abgerufen und auf den Webservern gespeichert. Weitere Anforderungen werden aus dem datenträgerbasierten Cache bedient und auf Grundlage der Sicherheitseinstellungen gekürzt.

Überlegungen

  • Sie können die Größe des datenträgerbasierten Caches für jede Webanwendung konfigurieren. Der Mindestwert ist 1 GB, und Sie können den Wert jeweils in 1-GB-Schritten vergrößern. Stellen Sie sicher, dass genügend Speicherplatz für Ihre Anwendung verfügbar ist.

  • Es gibt eine Reihe von Einstellungen, die Sie für den datenträgerbasierten Cache festlegen können. Beachten Sie insbesondere die beiden folgenden Einstellungen:

    • Max-age gibt den maximalen Zeitraum in Sekunden an, für den auf den Clientcomputer heruntergeladene BLOBs im Clientbrowser zwischengespeichert werden. Wenn die heruntergeladenen Elemente seit dem letzten Download nicht abgelaufen sind, werden die gleichen Elemente nicht erneut angefordert, bis der Cache abläuft. Das max-age-Attribut ist standardmäßig auf 86.400 Sekunden (24 Stunden) festgelegt, Sie können es aber auf einen Zeitraum von 0 oder größer festlegen. Je größer dieser Wert ist, umso länger dauert es, bis die aktualisierten Elemente vom Browser abgerufen werden.

    • Path gibt in Form eines regulären Ausdrucks an, welche Dateien basierend auf der Dateierweiterung zwischengespeichert werden. Standardmäßig sind die Dateinamenerweiterungen GIF, JPG, PNG, CSS und JS enthalten. Wenn Ihre Webseiten auf spezielle Dateitypen verweisen, müssen Sie die Erweiterungen dem Cache hinzufügen.

  • Die datenträgerbasierte Zwischenspeicherung betrifft nur Elemente in einer Dokumentbibliothek. Wenn Sie Ressourcen außerhalb einer Dokumentbibliothek speichern, z. B. in einem Ordner unterhalb einer Website, werden die Elemente selbst dann nicht vom datenträgerbasierten Cache verwaltet, wenn Sie diesen für die gesamte Webanwendung aktivieren. Dies ist wichtig, wenn Sie die max-age-Einstellung für BLOB-Ressourcen steuern möchten, die in den Clientbrowser heruntergeladen werden. Standardmäßig ist die max-age-Einstellung für alle in Office SharePoint Server gespeicherten Elemente auf null (0) festgelegt.