Optimieren der Leistung von Webservern (Office SharePoint Server)

Inhalt dieses Artikels:

  • Architektur

  • Optimierung

Sie können zur Leistungsoptimierung von Webservern beitragen, indem Sie sich an die Empfehlungen zur physischen Architektur und Optimierung in diesem Artikel halten.

Architektur

Dieser Abschnitt enthält Informationen zu Konfiguration, Topologie und sonstigen Aspekten, die für Webserver in einer Microsoft Office SharePoint Server 2007-Serverfarm berücksichtigt werden sollten.

Verwenden von 64-Bit-Servern als Webserver

Es wird dringend empfohlen, Webserver auf einer 64-Bit-Version von Microsoft Office SharePoint Server 2007 unter einem 64-Bit-Betriebssystem zu installieren, sofern kein wichtiger Grund dagegen spricht.

Sorgfältiges Konfigurieren von 32-Bit-Servern

Wenn Sie 32-Bit-Webserver ausführen müssen, beachten Sie die folgenden Empfehlungen:

  • Verwenden Sie nicht die Option /3gb für 32-Bit-Systeme. Wenn Sie 32-Bit-Webserver ausführen, wird empfohlen, auf die Verwendung des /3gb-Schalters in Windows Server  2003 zum Ändern des virtuellen Adressraums von 2 GB in 3 GB für alle Prozesse im Benutzermodus zu verzichten. Von der Verwendung des /3gb-Schalters wird abgeraten, da bei einem Großteil des SharePoint-Websitedatenverkehrs große Datenmengen über das Betriebssystem übertragen werden. Wenn also für das Betriebssystem nur noch ein Adressraum von 1 GB verbleibt, kann dies die Stabilität des Computers beeinträchtigen. Weitere Informationen finden Sie im folgenden Artikel der Microsoft Knowledge Base: Der /3GB-Schalter von Windows Server 2003 wird von Windows SharePoint Services 2.0 oder höher oder von SharePoint Portal Server 2003 SP2 oder höher nicht unterstützt (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105919&clcid=0x407) (möglicherweise maschinelle Übersetzung).

  • Durch das Mischen von 32-Bit- und 64-Bit-Servern kann der Lastenausgleich beeinträchtigt werden. Es ist möglich, eine Umgebung mit einigen Webservern mit der 32-Bit-Version von Microsoft Office SharePoint Server 2007 und anderen Webservern mit der 64-Bit-Version auszuführen. Allerdings besteht das Risiko einer Überlastung der 32-Bit-Webserver, wenn der Netzwerklastenausgleich für die Verwendung eines weniger intelligenten Modells wie Roundrobin konfiguriert wurde. Es wird empfohlen, das Lastenausgleichsmodul für die lastbasierte Verteilung zu konfigurieren.

    Darüber hinaus erhöht sich durch die Bereitstellung von 32-Bit- und 64-Bit-Servern der Wartungsaufwand für die Serverfarm. Dies liegt daran, dass Anwendungen von Drittanbietern, benutzerdefinierte Lösungen, Patches und Softwareupdates für beide Architekturen separat nachverfolgt und verwaltet werden müssen.

Keine Verwendung von Webgärten

Von der Verwendung von Webgärten (IIS-Anwendungspools, die von mehreren Arbeitsprozessen unterstützt werden) für ECM-Websites (Enterprise Content Management) wird abgeraten, da dadurch die Zwischenspeicherung der Seitenausgabe beeinträchtigt wird.

Erweitern der Ressourcen für Systeme mit vielen aktiven Workflows

In einem System mit vielen aktiven Workflowinstanzen sollten Sie ggf. Arbeitsspeicher hinzufügen, zusätzliche Webserver einsetzen und die Ressourcen für Computer mit SQL Server 2005 erweitern.

Verwenden dedizierter Webserver für Nichtendbenutzerdienste

Ein dedizierter Webserver ist ein Webserver, der nicht mit dem Lastenausgleichsmodul für Endbenutzer verbunden ist. Es wird empfohlen, dedizierte Webserver für alle kostenintensiven Nichtendbenutzerdienste zu verwenden, z. B.:

  • Suchindizierung

  • Zentraladministration

  • Profile

  • Excel Services

Aktivieren nur der benötigten Features

Microsoft Office SharePoint Server 2007 weist zahlreiche Features auf. Sie können die Ressourcennutzung effizienter gestalten, indem Sie nur die für die Benutzer relevanten Features aktivieren. Weitere Informationen zum Deaktivieren von Features finden Sie unter Arbeiten mit Features (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105337&clcid=0x407).

Verwenden der Kerberos-Authentifizierung für Farmen mit intensiver Nutzung

Es wird empfohlen, die Kerberos-Authentifizierung für Serverfarmen zu verwenden, in denen in einem vorgegebenen Zeitraum viele Anforderungen bedient werden, sofern dadurch auch andere Unternehmensanforderungen erfüllt werden. Bei der Kerberos-Authentifizierung können Ergebnisse zu Authentifizierungsanforderungen rasch zurückgegeben werden, da die Zwischenspeicherung verwendet wird.

Hinweis

Bei der Benutzerauthentifizierung kann eine Verzögerung auftreten, wenn Sie ein ressourcenintensive Serveranwendung auf einem Domänenmitglied unter Windows Server 2003 ausführen. Weitere Informationen finden Sie im Knowledge Base-Artikel 906736: Eine Verzögerung beim Benutzerauthentifizierungsprozess tritt auf, wenn Sie ein umfangreiches Serverprogramm auf einem Domänenmitglied unter Windows 2000 oder Windows Server 2003 ausführen (https://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;DE-DE;906736).

Optimierung

Dieser Abschnitt enthält Informationen zu Konfiguration, Endbenutzertraining und Wartung sowie weitere Empfehlungen für die Optimierung einer vorhandenen Microsoft Office SharePoint Server 2007-Serverfarm.

Überwachen der Leistung von SQL Server

Es empfiehlt sich, die Leistung und Kapazität von unten nach oben zu überwachen, da eine Belastung des Datenbankservers höchstwahrscheinlich auch zu einer Belastung der Webserver führt. Wenn beispielsweise der Server mit SQL Server wesentlich mehr Zeit zum Beantworten einer Anforderung von einem Webserver benötigt und der Webserver Anforderungen von Endbenutzern in normalem Umfang empfängt, kommt es bei den Anforderungen auf dem Webserver zu Verzögerungen. Dieses Verhalten kann schließlich zu einer scheinbar schlechten Leistung des Webservers führen, was jedoch in Wirklichkeit auf den Datenbankserver zurückzuführen ist.

Überwachen Sie für unbedingt die Indexfragmentierung von SQL Server, und halten Sie sich an die Defragmentierungsrichtlinien von SQL Server für SharePoint-Produkte und -Technologien aus folgendem Microsoft Knowledge Base-Artikel: Defragmentieren von Windows SharePoint Services 3.0- und SharePoint Server 2007-Datenbanken (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105588&clcid=0x407). Auf diese Weise kann die Suchzeit wesentlich verbessert werden.

Anwenden des ASP.NET-Hotfixes für den Leistungsindikator "Anzahl der ausgelösten GC"

Wenn Sie eine auf Microsoft .NET Framework 2.0 basierende Microsoft ASP.NET 2.0-Webanwendung ausführen, wie z. B. Microsoft Office SharePoint Server 2007, steigt der Leistungsindikator Anzahl der ausgelösten GC sehr schnell an. Darüber hinaus steigt die CPU-Auslastung stark an, während die Computerleistung abnimmt. Zur Behebung dieses Problems wenden Sie den im folgenden Knowledge Base-Artikel verfügbaren Hotfix an: FIX: Der Wert des Leistungsindikators "Anzahl der ausgelösten GC" steigt schnell an und die CPU-Auslastung steigt stark an, wenn Sie eine auf .NET Framework 2.0 basierende ASP.NET 2.0-Anwendung ausführen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105921&clcid=0x407).

Konfigurieren von Einstellungen für das Anwendungspoolrecycling zur Optimierung der Verfügbarkeit

Halten Sie sich an die Anweisungen in diesem Abschnitt, um die Verfügbarkeit der Anwendungspools zu optimieren.

  • Wenn in der Serverfarm mehrere Webserver vorhanden sind, stellen Sie sicher, dass für die Anwendungspools unterschiedliche Recyclingzeiten auf den verschiedenen Webservern festgelegt sind.

  • Führen Sie das Recycling von IIS-Websites zu unterschiedlichen Zeiten aus, um die Lasten auf alle Webserver in der Serverfarm zu verteilen. Wenn Sie für mehrere Anwendungspools auf einer bestimmten Website gleichzeitig ein Recycling vornehmen müssen, sollten Sie diesen Webserver vorübergehend aus dem Lastenausgleichsmodul entfernen, um eine Leistungsbeeinträchtigung während des Recyclingvorgangs zu vermeiden.

  • Beim Planen des Anwendungspoolrecyclings auf 32-Bit-Servern sollten Sie den von jedem Anwendungspool belegten Arbeitsspeicher berücksichtigen und das Recyclingintervall auf der Grundlage der Arbeitsspeicherauslastung anpassen. Anwendungspools, die weniger Arbeitsspeicher verwenden, benötigen weniger Recyclingzyklen als Anwendungspools, die mehr Arbeitsspeicher verwenden.

    Die Arbeitsspeicherverwaltung von 64-Bit-Servern ist effizienter als jene von 32-Bit-Servern. Dennoch empfehlen wir, das Anwendungspoolrecycling für 64-Bit-Server für die Nacht einzuplanen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von Problemen aufgrund der Fragmentierung verringert.

Weitere Informationen zum Anwendungspoolrecycling finden Sie unter Überlappendes Recycling und SharePoint: welches sind die Einstellungen für 64-Bit-Server? (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=127018&clcid=0x407).

Überwachen und Verwalten des 32-Bit-Arbeitsprozessrecyclings

Standardmäßig werden jedem 32-Bit-Windows-Benutzermodusprozess 2 GB des virtuellen Adressraums zugeordnet. Ein Teil dieses Adressraums muss für dynamische Zuordnungen reserviert werden. Darüber hinaus sind für einige Vorgänge in Office SharePoint Server große Blöcke mit zusammenhängendem Adressraum für dynamische Zuordnungen erforderlich. Je länger ein Prozess ausgeführt wird, desto fragmentierter wird der Adressraum. Wenn deshalb die Größe des Office SharePoint Server-Arbeitsprozesses 1,2 GB bis 1,4 GB überschreitet, treten Fehler aufgrund von unzureichendem Arbeitsspeicher und andere abnormale Ereignisse auf. Je mehr Adressraum der Prozess verbraucht, desto schlimmer werden die Fehler, und schließlich wird der Prozess durch IIS beendet.

Wichtig

In einer 64-Bit-Umgebung sind die Standardwerte für das Prozessrecycling im Allgemeinen ausreichend. Deshalb wird davon abgeraten, diese Werte zu ändern.

Zur Behebung dieses Problems wird empfohlen, die folgenden Prozesse auf jedem 32-Bit-Webserver einzurichten.

  • Verwenden des überlappenden Recyclings von IIS

    Durch den regelmäßigen Neustart des Arbeitsprozesses kann die Fragmentierung des Adressraums verringert werden. Dadurch wird dieser Prozess leistungsfähiger und effizienter. Das Feature für das überlappende Recycling in IIS ermöglicht das ordnungsgemäße Recycling des SharePoint-Arbeitsprozesses. Auf diese Weise ist ausreichend Zeit vorhanden, um vorhandene Benutzeranforderungen abzuschließen. Bevor der vorhandene Prozess beendet und neu gestartet wird, wird ein neuer Prozess gestartet, der alle neuen Anforderungen annimmt. Der alte Prozess wird beendet, wenn alle vorhandenen Anforderungen erfüllt sind oder das Zeitlimit für das Beenden überschritten wird.

    Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie für IIS bestimmte Zeiten für das Recycling festlegen und wenn die Speicherauslastung bestimmte Werte erreicht.

    • Konfigurieren Sie die Ausführung eines auf dem virtuellen Arbeitsspeicher basierten Recyclings bei 1700 MB.

    • Konfigurieren Sie die Ausführung eines auf der Speicherauslastung basierten Recyclings bei 1000 MB.

    • Legen Sie das Zeitlimit zum Herunterfahren auf mindestens 300 Sekunden fest, damit langlebige Benutzeranforderungen wie z. B. umfangreiche Dateiuploads abgeschlossen werden können.

    • Verwenden Sie das zeitbasierte Recycling in Umgebungen mit regelmäßiger starker Auslastung zu bestimmten Tageszeiten. Legen Sie ein geplantes Recycling etwa 30 Minuten vor Beginn der Spitzenauslastung fest.

    Wenn diese Einstellungen nicht auf 32-Bit-Servern konfiguriert werden, kann dies nachteilige Auswirkungen auf die Verwaltung des ASP.NET-Caches haben. Falls Sie kein Arbeitsspeicherlimit für Prozesse festlegen, wird ein solches Limit von ASP.NET berechnet. Wenn der Adressraum für den Benutzermodus 2 GB beträgt, verwendet ASP.NET entweder 60 % des physikalischen Speichers oder 800 MB, je nachdem, welcher Wert niedriger ist. Mithilfe dieses Werts wird bestimmt, wie aggressiv der Arbeitsspeicher vom Cache bereinigt werden sollte. Ein zu niedriger Wert kann zu vielen Bereinigungsvorgängen für den Arbeitsspeicher führen. Bei einem zu hohen Wert wird der Prozess zu umfangreich und es werden Speicherausnahmefehler und sonstige Fehler angezeigt.

    Weitere Informationen zum Recycling von Arbeitsprozessen finden Sie unter Wiederverwenden von Arbeitsprozessen mit IIS 6.0 (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105924&clcid=0x407).

  • Aktivieren der IIS-Metabasiseigenschaft "LogEventOnRecycle" zum Nachverfolgen des Prozessrecyclings

    Mit der Eigenschaft LogEventOnRecycle in der IIS 6.0-Metabasis werden Einträge im Systemereignisprotokoll generiert. Hiermit können Sie die Häufigkeit für das Recycling von Arbeitsprozessen nachverfolgen. Wenn Sie feststellen, dass das Recycling für diese Prozesse öfter als alle 4 Stunden erfolgt, sollten Sie eventuell mehr Webserver für die Verarbeitung der Auslastung hinzufügen.

    Die Flags können mithilfe von Adsutil.vbs festgelegt werden. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um die Ursachen für alle Anwendungspoolprozesse in das Ereignisprotokoll zu schreiben:

    1. Klicken Sie auf Start, klicken Sie auf Ausführen, geben Sie cmd ein, und drücken Sie dann die EINGABETASTE.

    2. Wechseln Sie zu dem Verzeichnis, in dem das Tool Adsutil gespeichert ist. Dies ist der Standardspeicherort: %SYSTEMDRIVE%\Inetpub\AdminScripts

    3. Geben Sie den folgenden Befehl ein, und drücken Sie dann die EINGABETASTE:

      cscript adsutil.vbs Set w3svc/AppPools/ <IhrAnwendungspoolname> /LogEventOnRecycle 255

      Ersetzen Sie für diesen Befehl IhrAnwendungspoolname durch den Namen des Anwendungspools, für den Sie die Ereignisse aktivieren möchten.

      Hinweis

      Falls der Anwendungspoolname ein Leerzeichen enthält, wie z. B. SharePoint- 80, müssen Sie, wie im folgenden Beispiel veranschaulicht, für den Befehl den Metabasispfad in doppelte Anführungszeichen setzen.

      cscript adsutil.vbs Set "w3svc/AppPools/SharePoint - 80/LogEventOnRecycle" 255

    Weitere Informationen finden Sie unter Ändern von Ereignissen für das Anwendungspoolrecycling in IIS 6.0 (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105925&clcid=0x407).

Ausführen der Wartung außerhalb der Spitzenzeiten

Durch das Verschieben oder Löschen einer Website, während gleichzeitig andere Webseiten verwendet werden, reagiert möglicherweise das gesamte Portal nicht mehr. Sie sollten solche ressourcenintensiven Wartungsaktivitäten deshalb außerhalb der Spitzenzeiten ausführen.

Seiten nicht ausgecheckt lassen

Lassen Sie Seiten nicht ausgecheckt, wenn Sie Enterprise Content Management verwenden. Sie sollten sie stattdessen möglichst nach jeder Änderung schnell einchecken. Wenn Sie Seiten ausgecheckt lassen, wird die Leistung des Seitenrenderings beeinträchtigt.

Sorgfältiges Überwachen der Verwendung von Anpassungen und Webparts

Stellen Sie nur Anpassungen bereit, die den bewährten Methoden in den folgenden Ressourcen entsprechen:

Überwachen Sie auch die Zeiten für Webparts und das Rendern von Seiten. Das Webpart Kollegen kann verarbeitungsintensiv sein. Verwenden Sie es nicht auf Seiten, auf denen sehr viele andere Informationen angezeigt werden.

Überwachen und Verwalten großer Dateien

Passen Sie bei der Verarbeitung von Dateien, die größer als 5 MB sind, die maximale Uploadgröße für Dokumente an die Größe der voraussichtlich größten Datei für Ihre Unternehmensanforderungen an. Die standardmäßige maximale Uploadgröße für Dateien beträgt 50 MB. Von SharePoint-Produkten und -Technologien wird eine Dateigröße von maximal 2 GB unterstützt.

Wenn eine Sammlung großer Dateien vorhanden ist, auf die die Endbenutzer häufig zugreifen, und wenn diese Dateien häufig aktualisiert werden, sollten Sie die Dateien außerhalb von Office SharePoint Server speichern. Verwenden Sie eventuell einen Offlinezusammenarbeitsclient.

Schulen der Endbenutzer in der Verwendung großer Dateien

Die Art und Weise, wie Endbenutzer große Dateien verwenden, kann sich erheblich auf die Leistung auswirken.

  • Allen Endbenutzern sollten mindestens 50 MB für temporäre Internetdateien zugeordnet werden (Internet Explorer-Cache), und wenn die Endbenutzer regelmäßig große Dateien öffnen, sollte ihnen mehr Speicherplatz zugeordnet werden. Endbenutzer, denen kein Speicherplatz für temporäre Internetdateien zugeordnet wird, verursachen eine erhebliche Auslastung für die Webserver.

  • Endbenutzer, die Dokumente mit einer Größe von mehr als 25 MB verwenden, sollten die Dokumente auf ihrem Computer speichern. Durch das direkte Öffnen großer Dokumente in einer Dokumentbibliothek werden Bandbreite und Ressourcen beansprucht, während das Dokument geöffnet ist, und möglicherweise werden Änderungen automatisch direkt im Dokument in der Dokumentbibliothek gespeichert.

    Die Endbenutzer sollten mit der rechten Maustaste auf das Dokument klicken und es auf ihrem Computer speichern, bevor sie das Dokument öffnen. Anschließend sollten Sie Änderungen in die Dokumentbibliohek hochladen, nachdem sie alle Bearbeitungen vorgenommen haben.

  • Die Endbenutzer sollten zum Anzeigen großer Dokumente nicht die Explorer-Ansicht, sondern die Ansicht Alle Dokumente verwenden. Wenn Sie eine SharePoint-Dokumentbibliothek in der Explorer-Ansicht öffnen und den Mauszeiger auf eine der aufgelisteten Dateien bewegen, werden Metadaten für alle Dateien im durchsuchten Ordner angefordert. In bestimmten Fällen wird möglicherweise die gesamte Datei angefordert. Dies kann zu einer sehr hohen Auslastung des Servers führen, falls viele große Dateien gleichzeitig in der Explorer-Ansicht angezeigt werden.

  • Die Endbenutzer sollten nicht die Option Kopie herunterladen im Untermenü Senden an des Menüs Bearbeiten in den Dokumentbibliotheken verwenden. Mit der Option Kopie herunterladen wird die komplette Datei im Arbeitsspeicher des Webservers geöffnet.

Schulen der Endbenutzer in der Verwendung großer Dokumentbibliotheken

Die Art und Weise, wie Endbenutzer große Dokumentbibliotheken verwenden, kann sich erheblich auf die Leistung auswirken.

  • Die Endbenutzer sollten benutzerdefinierte Ansichtsfilter verwenden, die für die Verwendung großer Dokumentbibliotheken indiziert wurden, und nicht direkt auf die Bibliotheken zugreifen.

  • Die Endbenutzer sollten zum Anzeigen großer Dokumentbibliotheken nicht die Explorer-Ansicht, sondern die Ansicht Alle Dokumente verwenden. Wenn Sie eine SharePoint-Dokumentbibliothek in der Explorer-Ansicht öffnen und den Mauszeiger auf eine der aufgelisteten Dateien bewegen, werden Metadaten für alle Dateien im durchsuchten Ordner angefordert. In bestimmten Fällen wird möglicherweise die gesamte Datei angefordert. Bei Ordnern mit vielen Elementen kann dieser Vorgang sehr lange dauern und die Leistung der Serverfarm beeinträchtigen.

  • Erstellen Sie zusammen mit den Endbenutzern geeignete Ansichten für die jeweiligen Anforderungen, und raten Sie ihnen vom Erstellen eigener Ansichten für umfangreiche Listen ab. Für eine Webanwendung mit vielen umfangreichen Listen können Sie eventuell die Berechtigung Persönliche Ansichten verwalten für die gesamte Webanwendung deaktivieren.

Verwalten umfangreicher Listen im Hinblick auf die Leistung

SharePoint-Produkte und -Technologien unterstützen umfangreiche Listen. Sie müssen jedoch sorgfältig darauf achten, wie die Endbenutzer die Listen anzeigen, um eine Leistungsbeeinträchtigung zu vermeiden.

  • Für eine optimale Leistung sollten nicht mehr als 2.000 Elemente in einer Listenebene vorhanden sein (z. B. Stammverzeichnis der Liste oder eines einzelnen Ordners).

  • Berücksichtigen Sie die folgenden bewährten Methoden, falls Sie umfangreiche Listen erstellen und durchsuchen müssen:

    • Indizieren Sie die Liste in mindestens einer Spalte.

    • Ändern Sie die Standardansicht der Liste in eine benutzerdefinierte gefilterte Ansicht unter Berücksichtigung der folgenden Empfehlungen:

      • Von der Ansicht werden weniger als 5.000 Elemente zurückgegeben.

      • Die erste Spalte, die Sie zum Filtern der Ansicht verwenden, weist einen Index auf und führt zu einer ausreichenden Reduzierung der Gesamtanzahl von zurückgegebenen Elementen.

      • In der Ansicht werden nur die unbedingt erforderlichen Spalten angezeigt.

      • Die Ansicht enthält möglichst wenige Nachschlagespalten. Jede Nachschlagespalte in einer Liste, die in einer Ansicht vorhanden ist, verursacht eine zusätzliche Verknüpfung und zusätzliche Aufrufe der Datenbank.

  • Werten Sie die Listengröße im Hinblick auf die Anzahl von Spalten in einer Liste aus. Listen mit vielen Spalten werden möglicherweise langsam ausgeführt.

Beachten Sie, dass die folgenden Einstellungen und Vorgänge die Leistung einer Website mit umfangreichen Listen erheblich beeinträchtigen können.

  • Komplexe explizite Berechtigungen (Berechtigungen auf der Listen- bzw. Bibliotheksebene, Ordnerebene oder Element- bzw. Dokumentebene) erzwingen für jedes Element eine Überprüfung der Autorisierung.

  • Ändern der Autorisierungseinstellungen.

  • Erstellen, Aktualisieren und Löschen von Indizes.

  • Importieren und Exportieren von Inhalt.

  • Löschen einer Liste.

  • Bereitstellen neuer Inhaltstypen oder Aktualisieren vorhandener Inhaltstypen.

Wenn Sie Workflows verwenden, die viele Aufgaben- und Verlaufselemente generieren, werden möglicherweise umfangreiche Listen erstellt. Berücksichtigen Sie für sehr aktive Workflows die folgenden Empfehlungen:

  • Sorgen Sie dafür, dass der Zeitgeberauftrag AutoCleanupDays ausgeführt wird, damit Aufgaben für abgeschlossene Workflows, die älter als 60 Tage sind, bereinigt werden.

  • Wenn Sie Workflowzuordnungen erstellen und davon ausgehen, dass ein Workflow sehr häufig verwendet wird oder sehr viele Aufgaben- und Verlaufselemente erstellen wird, sollten Sie nicht-standardmäßige Aufgaben- und Verlaufslisten verwenden.

Beachten Sie, dass bei einer Website, die umfangreiche Listen verwendet, die Leistung von Websitesammlungssicherungen, die mit Wiederherstellungsvorgängen von Stsadm ausgeführt werden, beeinträchtigt werden kann.

Sie sollten unbedingt die folgenden Ressourcen lesen, falls Sie sehr umfangreiche Listen verwenden bzw. zu verwenden beabsichtigen:

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