Empfehlungen für den physischen Speicher (Office SharePoint Server)

Die Auswahl der Datenträger und Arrays und die Art und Weise, wie Sie die Daten auf den Datenträgern und Arrays ablegen, können die Systemleistung erheblich beeinflussen. Wenn Sie mit RAID (Redundant Array of Independent Disks) nicht vertraut sind, sollten Sie die folgenden Informationsquellen heranziehen:

Dieses Thema bietet in erster Linie eine Beschreibung von SQL Server 2008; Microsoft SQL Server 2005 und Microsoft SQL Server 2000 werden jedoch auch unterstützt.

Verwenden geeigneter Datenträger und RAID-Arrays

Die folgende Liste enthält einige bewährte Methoden und Empfehlungen für die Auswahl der besten RAID-Stufe und Festplatten:.

  • Zusätzliche und schnellere Datenträger oder Arrays verbessern die Leistung. Auf allen Datenträgern müssen eine geringe Wartezeit und kurze Warteschlangen erreicht werden.

  • Konfigurieren Sie Ihr Array für RAID 10, um eine hohe Verfügbarkeit und Leistung (zufälliger Lese-/Schreibzugriff) zu erhalten.

  • Erkundigen Sie sich beim Hersteller der Speicherhardware oder in der Dokumentation, bevor Sie RAID-Arrays konfigurieren. Berücksichtigen Sie, ob eine Datenbank von einer schnelleren Antwortzeit beim zufälligen Lesen profitieren würde, z. B. für statische Webinhalte. Hier bieten RAID 5 und RAID 10 eine ähnliche Leistung. Andererseits kann eine schnellere Antwortzeit beim zufälligen Schreiben wichtiger sein, z. B. in einer Website für die Zusammenarbeit mit kombinierter Lese-/Schreibverwendung. Hier bietet RAID 10 klare Vorteile.

  • Beim Konfigurieren eines RAID-Arrays ist es von entscheidender Bedeutung, das Dateisystem am vom Hersteller bereitgestellten Offset auszurichten. Falls diesbezüglich keine Anleitungen vom Hersteller verfügbar sind, finden Sie die entsprechenden Informationen unter Bewährte E/A-Methoden bei der Vorabbereitstellung von SQL Server (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105583&clcid=0x407).

Weitere Informationen zur Bereitstellung von RAID und zum SQL Server-E/A-Subsystem finden Sie unter Bewährte Methoden für SQL Server (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=168612&clcid=0x407).

Vor dem Bereitstellen einer neuen Farm empfiehlt es sich, das E/A-Subsystem mithilfe des Datenträgersubsystem-Benchmarktools SQLIO zu bewerten. Ausführliche Informationen finden Sie unter SQLIO - Datenträgersubsystem-Benchmarktool (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105586&clcid=0x407).

Proaktives Verwalten der Vergrößerung von Daten- und Protokolldateien

  • Passen Sie die Größe von Daten- und Protokolldateien vorab an.

  • Verlassen Sie sich nicht auf die automatische Vergrößerung. Verwalten Sie die Vergrößerung von Daten- und Protokolldateien stattdessen manuell. Sie können die automatische Vergrößerung aus Sicherheitsgründen aktivieren, sollten aber die Vergrößerung der Daten- und Protokolldateien proaktiv verwalten.

  • Konfigurieren Sie die Einstellungen für die automatische Vergrößerung gemäß den Anforderungen der Bereitstellung.

    • Wenn Sie Inhaltsdatenbanken planen, die die empfohlene Größe von 100 GB überschreiten, legen Sie den Wert für die automatische Datenbankvergrößerung auf eine feste Anzahl von Megabytes und nicht auf einen Prozentsatz fest. Dadurch wird die Häufigkeit verringert, mit der SQL Server die Größe einer Datei heraufsetzt. Das Vergrößern einer Datei ist ein Blockierungsvorgang, bei dem der neue Platz mit leeren Seiten gefüllt werden muss.

      Hinweis

      SQL Server 2008 unter Windows Server 2003 unterstützt die sofortige Dateiinitialisierung. Durch die sofortige Dateiinitialisierung kann die Leistungsbeeinträchtigung durch eine Dateivergrößerung deutlich reduziert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Datenbankdatei-Initialisierung (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=132063&clcid=0x407).

    • Wenn Sie Inhaltsdatenbanken planen, die die empfohlene Größe (100 GB) nicht erreichen, legen Sie die Datenbanken beim Erstellen mithilfe der ALTER DATABASE MAXSIZE-Eigenschaft auf 100 GB fest.

    • Wenn der Speicherplatz begrenzt ist oder die Datenbankgröße nicht abgeschätzt werden kann, sollten Sie den Wert für die automatische Vergrößerung als festen Prozentsatz konfigurieren. Legen Sie beispielsweise für Datenbanken von unter 500 GB den Wert für die automatische Vergrößerung auf 10 Prozent und für Datenbanken von über 500 GB auf eine feste Anzahl von Megabytes fest.

  • Sorgen Sie dafür, dass datenträgerübergreifend mindestens 25 Prozent des Speicherplatzes verfügbar bleiben, um genug Spielraum für Vergrößerungen und Spitzenauslastungen zu lassen. Wenn die Größenverwaltung durch das Hinzufügen von Datenträgern zu einem RAID-Array oder das Zuordnen von zusätzlichem Speicher erfolgt, sollten Sie die Datenträgergröße genau überwachen, um Situationen zu vermeiden, in denen zu wenig Speicherplatz verfügbar ist.

Beschränken der Größe der Inhaltsdatenbank, um die Verwaltbarkeit zu verbessern

Plan Sie die Datenbankgröße so, dass die Verwaltbarkeit und Leistung der Umgebung verbessert wird.

Hinweis

Die empfohlenen Grenzwerte gelten nur für einen Server mit SQL Server 2008, auf dem Microsoft Office SharePoint Server 2007 gehostet wird. Sie sind keine allgemeinen Richtwerte für SQL Server 2008.

  • In den meisten Fällen sollte zur Verbesserung der Leistung von Microsoft Office SharePoint Server 2007 auf die Verwendung von Inhaltsdatenbanken mit mehr als 100 GB verzichtet werden. Wenn der Entwurf Ihrer Umgebung eine Datenbank mit mehr als 100 GB vorsieht, befolgen Sie die folgenden Anweisungen:

    • Verwenden Sie eine Datenbank mit mehr als 100 GB immer nur für eine einzige Websitesammlung.

    • Verwenden Sie anstelle der integrierten Sicherungs- und Wiederherstellungstools eine Lösung für differenzielle Sicherungen, z. B. SQL Server 2008 oder Microsoft System Center Data Protection Manager 2007.

    • Testen Sie den Server mit SQL Server 2008 und das E/A-Subsystem, bevor Sie zu einer Lösung wechseln, für die eine Inhaltsdatenbank mit über 100 GB erforderlich ist.

  • Begrenzen Sie Inhaltsdatenbanken, die mehrere Websitesammlungen enthalten, auf ungefähr 100 GB.

Verteilen und Priorisieren von Daten auf Datenträgern

Idealerweise werden die Datenbank tempdb, die Inhaltsdatenbanken sowie die SQL Server 2008-Transaktionsprotokolle auf separaten physischen Festplatten gespeichert.

In der folgenden Liste finden Sie einige bewährte Methoden und Empfehlungen für die Priorisierung von Daten:

  • Wenn Sie Daten zwischen schnelleren Festplatten priorisieren, halten Sie sich an die folgende Reihenfolge:

    1. Tempdb-Datendateien und Transaktionsprotokolle

    2. Datenbank-Transaktionsprotokolldateien

    3. Suchdatenbank

    4. Datenbankdatendateien

    Bei einer Portalwebsite mit vorwiegenden Lesezugriffen sollten Sie Daten Vorrang vor Protokollen geben.

  • Anhand von Tests und Kundendaten wurde nachgewiesen, dass die Microsoft Office SharePoint Server 2007-Farmleistung durch eine unzureichende Datenträger-E/A für die tempdb-Datenbank erheblich beeinträchtigt werden kann. Weisen Sie für tempdb dedizierte Datenträger zu, um dieses Problem zu vermeiden. Wenn eine hohe Arbeitsauslastung erwartet oder beobachtet wird (d. h., der durchschnittliche Lesevorgang oder der durchschnittliche Schreibvorgang dauert länger als 20 Millisekunden), müssen Sie den Engpass ggf. beheben, indem Sie die Dateien entweder auf verschiedenen Datenträgern speichern oder die Festplatten durch schnellere Festplatten ersetzen.

  • Speichern Sie tempdb auf einem RAID 10-Array, um eine optimale Leistung zu erzielen. Die Anzahl der tempdb-Datendateien sollte der Anzahl der Kern-CPUs entsprechen. Außerdem sollte für alle tempdb-Datendateien dieselbe Größe festgelegt werden. In diesem Zusammenhang sollten Doppelkernprozessoren als zwei CPUs gezählt werden. Jeder Prozessor mit Hyperthreading-Unterstützung wird als eine einzige CPU gezählt. Weitere Informationen finden Sie unter Optimieren der Leistung von 'tempdb' (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=148537&clcid=0x407).

  • Speichern Sie die Datenbankdaten- und Transaktionsprotokolldateien auf verschiedenen Datenträgern. Wenn Dateien Datenträger gemeinsam nutzen müssen, weil die Dateien für einen ganzen Datenträger oder Stripeset zu klein sind, oder wenn nicht genügend Speicherplatz verfügbar ist, speichern Sie Dateien mit verschiedenen Verwendungsmustern auf demselben Datenträger, um gleichzeitige Zugriffsanforderungen zu minimieren.

  • Wenden Sie sich an den Speicherhardwarehersteller, um Informationen zur Konfiguration aller Protokolle und Suchdatenbanken zur Schreiboptimierung Ihrer individuellen Speicherlösung zu erhalten.

  • Weisen Sie für die Suchdatenbank dedizierte Spindeln zu.

Verwenden mehrerer Datendateien für umfangreiche Inhaltsdatenbanken und die SSP-Suchdatenbank

Sie können eine höhere Leistung bei umfangreichen Inhaltsdatenbanken und der SSP-Suchdatenbank erzielen, wenn Sie mehrere Datendateien verwenden.

Hinweis

  • Die Verwendung mehrerer Datendateien für andere Datenbanken außer Inhaltsdatenbanken und der SSP-Suchdatenbank wird nicht unterstützt.

  • Die Verwendung der SQL Server-Partitionierung wird für SharePoint-Produkte und -Technologien nicht unterstützt. Verwenden Sie nur einfache Datendateien.

Verwenden mehrerer Datendateien für Inhaltsdatenbanken

Folgen Sie diesen Empfehlungen zur Optimierung der Leistung:

  • Erstellen Sie nur Dateien in der primären Dateigruppe für die Datenbank.

  • Verteilen Sie die Dateien auf getrennten Datenträgern.

  • Die Anzahl der Datendateien sollte kleiner oder gleich der Anzahl der Kern-CPUs sein. Hierbei sollten Doppelkernprozessoren als zwei CPUs gezählt werden. Jeder Prozessor mit Unterstützung für Hyperthreads wird als Einzel-CPU gezählt.

  • Erstellen Sie gleich große Datendateien.

Wichtig

Obwohl die Sicherungs- und Wiederherstellungstools in den SharePoint-Produkten und -Technologien im Falle von überschriebenen Dateien zum Sichern und Wiederherstellen mehrerer Datendateien an demselben Speicherort verwendet werden können, ist es nicht möglich, die Tools zum Wiederherstellen mehrerer Datendateien an einem anderen Speicherort zu verwenden. Aus diesem Grund wird nachdrücklich die Verwendung der SQL Server-Sicherungs- und Wiederherstellungstools empfohlen, wenn mehrere Datendateien für eine Inhaltsdatenbank verwendet werden. Weitere Informationen zum Sichern und Wiederherstellen von Microsoft Office SharePoint Server 2007 finden Sie unter Auswählen von Sicherungs- und Wiederherstellungstools (Office SharePoint Server).

Weitere Informationen zum Erstellen und Verwalten von Dateigruppen finden Sie unter Architektur von Dateien und Dateigruppen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=117909&clcid=0x407).

Verwenden mehrerer Datendateien für die SSP-Suchdatenbank

Für die Suchdatenbank wird empfohlen, die Tabellen, die in erster Linie für das Crawlen und die Abfrageverarbeitung verwendet werden, mithilfe von Dateigruppen zu isolieren. Die Dateigruppe mit den Tabellen, die vom Crawlen am stärksten betroffen sind, sollte verlagert werden, sodass sie sich auf anderen Spindeln als die primäre Dateigruppe befindet. Hierdurch wird das E/A-Subsystem maximal entlastet.

Die Datenbanktabellen, die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind, sind vorrangig vom Crawlen betroffen.

MSSAnchorChangeLog

MSSCrawlDeletedErrorList

MSSAnchorPendingChangeLog

MSSCrawlDeletedURL

MSSAnchorText

MSSCrawlErrorList

MSSAnchorTransactions

MSSCrawlHostList

MSSCrawlChangedSourceDocs

MSSCrawlQueue

MSSCrawlChangedTargetDocs

MSSCrawlURL

MSSCrawlContent

MSSCrawlURLLog

MSSTranTempTable0

Wichtig

Es sind Transact-SQL-Skripts verfügbar, um diese Tabellen in eine Dateigruppe zu verschieben. Diese Skripts sind der einzige unterstützte Mechanismus, um die für das Crawlen relevanten Tabellen zu verschieben. Die Skripts sind im Blogbeitrag SQL-Dateigruppen und die Suche (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=132066&clcid=0x407) im Microsoft Enterprise Search-Blog verfügbar.

Folgen Sie diesen Empfehlungen zur Optimierung der Leistung von Suchdatenbanken:

  • Verschieben Sie die Tabellen aus der primären Dateigruppe für die Datenbank.

  • Verteilen Sie die Dateien auf getrennten Datenträgern.

Wichtig

Das Verschieben von Tabellen in eine neue Dateigruppe ist sehr aufwändig und kann mehrere Stunden dauern, da dabei viele gruppierte Indizes gelöscht und neu erstellt werden müssen. Gehen Sie daher davon aus, dass die Datenbank während des Verschiebens offline sein wird.

Bekannte Probleme

In den folgenden Abschnitten werden bekannte Probleme bei der Verwendung von Dateigruppen für die Suchdatenbank beschrieben.

Sichern und Wiederherstellen

Die Sicherung und Wiederherstellung in den SharePoint-Produkten und -Technologien unterstützt keine Dateigruppen. Es gibt keine Möglichkeit, anzugeben, wo die neue Dateigruppe wiederhergestellt werden soll. Bei der Wiederherstellung wird versucht, die Crawldateigruppe auf demselben Laufwerk abzulegen, auf dem sie sich zum Zeitpunkt der Sicherung befand. Zum Wiederherstellen benötigen Sie für die Crawldateigruppe und die primäre Dateigruppe Laufwerke mit dem gleichen Laufwerkbuchstaben wie das ursprüngliche Sicherungslaufwerk.

Zukünftige Updates, Service Packs und Hotfixes

Jedes Update, jedes Service Pack und jeder Hotfix, das bzw. den Sie auf den Server anwenden, kann den Index ändern, der in die Crawldateigruppe verschoben wurde, oder einer der Tabellen, die in die Dateigruppe verschoben wurde, einen neuen Index hinzufügen. Wenn dies der Fall ist, wird der Index wieder in die primäre Dateigruppe verschoben oder in dieser neu erstellt.

Aufgrund der Gefahr von Indexänderungen sollten Sie nach der Installation eines Updates den Prozess zum Verschieben der Tabellen in die Dateigruppe wiederholen, indem Sie die im Enterprise Search-Blog bereitgestellten Skripts ausführen.

Mindestvoraussetzung ist SQL Server 2005; SQL Server 2008 wird empfohlen

Das Skript des Produktteams, das zum Verschieben der Indizes verwendet wird, nutzt Features, die in SQL Server 2005 veröffentlicht wurden und in SQL Server 2008 weiterhin bereitgestellt werden. Diese Optimierung kann daher nur mit SQL Server 2005 oder einer späteren Version ausgeführt werden.

Befolgen der Konfigurationsempfehlungen des Herstellers

Befolgen Sie beim Konfigurieren eines physischen Speicherarrays die Empfehlungen des Herstellers zur Hardwarekonfiguration, um eine optimale Leistung zu erzielen. Übernehmen Sie nicht die Standardwerte des Betriebssystems.

Falls keine Empfehlungen des Herstellers vorliegen, sollten Sie das Datenträgerkonfigurationsprogramm DiskPart.exe verwenden, um den Speicher für SQL Server 2008 zu konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Bewährte E/A-Methoden bei der Vorabbereitstellung (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105583&clcid=0x407).

Herunterladen dieses Buchs

Dieses Thema wurde in das folgende Buch zum Herunterladen aufgenommen, damit es leichter gelesen oder ausgedruckt werden kann:

Eine vollständige Liste der verfügbaren Bücher finden Sie unter Inhalte zum Herunterladen für Office SharePoint Server 2007 (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=89172&clcid=0x407).