Überprüfen der Exchange-Umgebung auf die ordnungsgemäße Konfiguration zur Unterstützung von POP3 und IMAP4

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-04-29

Um Ihren Benutzern das Herstellen einer Verbindung unter Verwendung von POP3 (Post Office Protocol, Version 3) oder IMAP4 (Internet Message Access Protocol, Version 4rev1) mit Postfächern auf einem Computer zu ermöglichen, auf dem Microsoft Exchange Server 2007 ausgeführt wird, müssen Sie den Servercomputer mit Exchange sowie den Clientcomputer richtig konfigurieren.

In diesem Thema erhalten Sie Informationen zum Konfigurieren Ihrer Exchange 2007-Umgebung, sodass Benutzer unter Verwendung der Internetprotokolle POP3 und IMAP4 eine Verbindung mit ihren Postfächern herstellen können. Informationen, wie Exchange-Benutzer ihre POP3- bzw. IMAP4-Clientanwendungen konfigurieren müssen, um eine Verbindung mit ihren Postfächern herzustellen, finden Sie unter Herstellen einer Verbindung mit einem Exchange-Postfach mithilfe von POP3 oder IMAP4.

Bevor Sie beginnen

Die erforderlichen Berechtigungen sind in jedem Schritt des folgenden Verfahrens aufgeführt. Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Exchange 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Verfahren

Führen Sie diese Schritte aus, um sicherzustellen, dass Ihre Exchange-Umgebung ordnungsgemäß konfiguriert ist, um Ihren Benutzern das Verwenden von POP3 bzw. IMAP4 zum Herstellen einer Verbindung mit ihren Postfächern auf einem Servercomputer mit Exchange 2007 zu gestatten:

  1. Überprüfen Sie, ob die Serverfunktion ClientAccess auf einem Servercomputer mit Exchange 2007 installiert ist. Benutzerverbindungen mit Exchange 2007-Postfächern von POP3- und IMAP4-Clients aus müssen über diesen Clientzugriffsserver erfolgen.

    Hinweis

    Zum Überprüfen, dass die Serverfunktion ClientAccess installiert ist, muss dem verwendeten Konto mindestens die Rolle Exchange-Administrator mit Leserechten zugewiesen sein.

    Führen Sie einen der folgenden Schritte aus:

    • Klicken Sie in der Exchange-Verwaltungskonsole auf Serverkonfiguration und dann auf Clientzugriff. Die Namen der Computer, auf denen die Serverfunktion ClientAccess installiert ist, werden aufgelistet.

    • Führen Sie in der Exchange-Verwaltungsshell den Befehl Get-ExchangeServer -Identity <servername> | fl aus. Wenn die Serverfunktion ClientAccess installiert ist, muss der Parameter IsClientAccessServer den Wert True haben.

  2. Stellen Sie sicher, dass der Dienst, der verwendet werden soll, ausgeführt wird und für den automatischen Start konfiguriert ist. Standardmäßig sind sowohl der POP3-Dienst als auch der IMAP4-Dienst installiert, werden aber nicht ausgeführt.

    Wichtig

    Wenn die benötigten Dienste nicht ausgeführt werden, müssen Sie sie starten.

    Führen Sie zum Überprüfen, ob der benötigte Dienst ausgeführt wird, einen der folgenden Schritte aus:

    • Stellen Sie in der Konsole Dienste fest, ob der gewünschte Dienst ausgeführt wird. Die Dienste tragen die Namen Microsoft Exchange POP3 und Microsoft Exchange IMAP4.

    • Geben Sie in der Exchange-Verwaltungsshell den Befehl get-service *exchange* ein.

    Weitere Informationen zum Starten der einzelnen Dienste und deren Konfiguration für einen automatischen Start finden Sie unter Aktivieren von POP3 und IMAP4 auf einem Clientzugriffsserver.

  3. Stellen Sie sicher, dass die Benutzer, die für das Herstellen einer Verbindung unter Verwendung von POP3 und IMAP4 mit ihren Postfächern aktiviert werden sollen, für diesen Zugriffstyp aktiviert sind. Standardmäßig sind alle Benutzer für POP3- und IMAP4-Zugriff aktiviert.

    Hinweis

    Zum Überprüfen, dass die Benutzer für POP3- oder IMAP4-Zugriff aktiviert sind, muss dem verwendeten Konto die Rolle Exchange-Administrator mit Leserechten zugewiesen sein.

    Hinweis

    Das Cmdlet Get-CASMailbox kann nur auf einem Servercomputer mit Exchange 2007 ausgeführt werden, auf dem die Serverfunktion Mailbox installiert ist.

    Führen Sie zur Überprüfung, ob Ihre Benutzer für POP3 oder IMAP4 aktiviert sind, einen der folgenden Befehle aus:

    • Führen Sie zur Überprüfung, ob alle Benutzer auf einem Postfachserver für POP3 oder IMAP4 aktiviert sind, Get-CASMailbox aus.

    • Führen Sie zur Überprüfung, ob ein einzelnes Postfach für POP3 oder IMAP4 aktiviert ist, Get-CASMailbox <Benutzername> aus.

      Zeigen Sie die von der Exchange-Verwaltungsshell zurückgegebenen Ergebnisse an. So können Sie beispielsweise in der Spalte PopEnabled ermitteln, ob ein Benutzer für den POP3-Zugriff aktiviert ist. Wenn PopEnabled auf False festgelegt ist, ist der Benutzer für diesen Zugriff nicht aktiviert.

      Informationen zum Aktivieren des POP3-Zugriffs für einen bestimmten Benutzer finden Sie unter Aktivieren oder Deaktivieren von POP3-Zugriff für einen Benutzer. Informationen zum Aktivieren des IMAP4-Zugriffs für einen bestimmten Benutzer finden Sie unter Aktivieren oder Deaktivieren des IMAP4-Zugriffs für einen Benutzer.

  4. Stellen Sie sicher, dass die Authentifizierungseinstellungen so konfiguriert sind, dass sie mit den Einstellungen, die Sie verwenden möchten, übereinstimmen. Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Authentifizierungseinstellungen für POP3 zu überprüfen und zu konfigurieren:

    Hinweis

    Die Schritte zum Überprüfen der Authentifizierungseinstellungen für POP3 sind in diesem Schritt enthalten. Wenn Sie diese Aufgabe für IMAP4 ausführen, verwenden Sie dieselbe Logik dieses Schritts, aber stattdessen die Befehle Get-IMAPSettings und Set-IMAPSettings.

    Hinweis

    In der Originalversion (RTM) von Exchange 2007 konnte Authentifizierung für POP3 nur mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell konfiguriert werden. In Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1) kann die Authentifizierung für POP3 ebenfalls mithilfe der Exchange-Verwaltungskonsole konfiguriert werden.

    1. Prüfen Sie die Authentifizierungseinstellungen für den POP3-Dienst. Zum Anzeigen der Authentifizierungseinstellungen muss dem verwendeten Konto mindestens die Rolle Exchange-Administrator mit Leserechten zugewiesen worden sein. Führen Sie den Befehl Get-POPSettings aus. Der für den Parameter LoginType angegebene Wert gibt die Authentifizierungseinstellung an, die für den Clientzugriffsserver verwendet wird, der den POP3-Dienst ausführt. Folgende Werte sind für den Parameter LoginType möglich:

      PlainTextLogin: Der Benutzername und das Kennwort werden nicht verschlüsselt, es sei denn, die zugrunde liegende Verbindung wird mithilfe von TLS (Transport Layer Security) oder SSL (Secure Sockets Layer) verschlüsselt.

      PlainTextAuthentication: (Integrierte Windows-Authentifizierung) Der Benutzer wird mithilfe eines verschlüsselten Abfrage/Rückmeldung-Protokolls authentifiziert, sodass das Kennwort des Benutzers nicht übermittelt wird.

      SecureLogin: Der Benutzer wird mithilfe einer unverschlüsselten Anmeldung (Nur-Text) oder einer verschlüsselten Abfrage/Rückmeldung über eine sichere Verbindung authentifiziert Für diese Option müssen Sie ein SSL-Zertifikat auf einem Computer installieren, auf dem die Serverfunktion ClientAccess installiert ist.

      Zur Verstärkung der Absicherung der Kommunikation zwischen Ihren POP3- und IMAP4-Clients und dem Server mit Exchange 2007, auf dem die Serverfunktion ClientAccess installiert ist, wird dringend empfohlen, SSL (Secure Sockets Layer) zu verwenden. Bei der Verwendung von POP3- und IMAP4-Clients können Sie Authentifizierungsoptionen festlegen und Ports für die Kommunikation mit Clients konfigurieren. Weitere Informationen zum Verwenden von SSL mit POP3 und IMAP4 finden Sie unter Konfigurieren von TLS und SSL für POP3- und IMAP4-Zugriff.

    2. Ändern Sie gegebenenfalls die Authentifizierungseinstellung auf die von Ihnen gewünschte Einstellung. Damit Sie das folgende Verfahren ausführen können, muss Folgendes an das verwendete Konto delegiert worden sein: die Rolle Exchange-Serveradministrator und die Mitgliedschaft in der lokalen Gruppe Administratoren für den Zielserver.

      Führen Sie beispielsweise zum Ändern der Authentifizierung für POP3 in "PlainTextAuthentication" folgenden Befehl aus:

      Set-PopSettings -LoginType PlainTextAuthentication

      Hinweis

      Wenn Sie "PlainTextAuthentication" verwenden und Ihre Clients für IMAP4 über den Port 143 bzw. für POP3 über den Port 110 eine Verbindung herstellen, müssen die Benutzer, die unter Verwendung von Microsoft Outlook Express eine Verbindung mit Exchange herstellen, den Outlook Express-Client für die Verwendung der gesicherten Kennwortauthentifizierung konfigurieren. Informationen zum Konfigurieren der Clienteinstellungen finden Sie unter Herstellen einer Verbindung mit einem Exchange-Postfach mithilfe von POP3 oder IMAP4.
      Wenn Sie Änderungen an den Authentifizierungseinstellungen vorgenommen haben, müssen Sie den betroffenen Dienst neu starten. Die Namen der Dienste lauten "Microsoft Exchange POP3" und "Microsoft Exchange IMAP4".

      Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von POP3- und IMAP4-Sicherheit.

Weitere Informationen

Informationen, wie Exchange-Benutzer ihre POP3- bzw. IMAP4-Clientanwendungen konfigurieren müssen, um eine Verbindung mit ihren Postfächern herzustellen, finden Sie unter Herstellen einer Verbindung mit einem Exchange-Postfach mithilfe von POP3 oder IMAP4.

Weitere Informationen darüber, was bei der Bereitstellung von POP3- und IMAP4-Verbindungen zu beachten ist, finden Sie im Abschnitt "Planungserwägungen für POP3 und IMAP4" unter Planung der Serverfunktion ClientAccess.

Sie können auch alle Themen unter dem übergeordneten Thema Verwalten von POP3 und IMAP4 lesen.