Upgrade von Integration Services

Gilt für:SQL Server SSIS Integration Runtime in Azure Data Factory

Wenn derzeit SQL Server 2008 Integration Services (SSIS) oder höher auf Ihrem Computer installiert ist, können Sie auf SQL Server 2019 Integration Services (SSIS) aktualisieren.

Wenn Sie auf einem Computer, auf dem eine dieser früheren Versionen von Integration Services installiert ist, auf SQL Server 2019 Integration Services (SSIS) aktualisieren, wird SQL Server 2019 Integration Services (SSIS) zusammen mit der früheren Version installiert.

Durch diese parallele Installation werden mehrere Versionen des Hilfsprogramms dtexec installiert. Führen Sie das Hilfsprogramm an der Eingabeaufforderung aus, indem Sie den vollständigen Pfad (<Laufwerk>:\Programme\Microsoft SQL Server\<Version>\DTS\Binn) eingeben, um sicherzustellen, dass Sie die korrekte Version des Hilfsprogramms ausführen. Weitere Informationen zu dtexec finden Sie unter dtexec (Hilfsprogramm).

Hinweis

In vorherigen Versionen von SQL Server hatten alle Mitglieder der Benutzergruppe in Lokale Benutzer und Gruppen standardmäßig Zugriff auf den Integration Services-Dienst, wenn Sie SQL Server installiert haben. Wenn Sie die SQL Server 2016 (13.x) oder höher installieren, haben Benutzer keinen Zugriff auf den Dienst Integration Services. Der Dienst ist standardmäßig sicher. Nach der Installation von SQL Server muss der SQL Server-Administrator das DCOM-Konfigurationstool (Dcomcnfg.exe) ausführen, um bestimmten Benutzern Zugriff auf den Dienst Integration Services zu gewähren. Weitere Informationen finden Sie unter Integration Services-Dienst (SSIS-Dienst).

Vor dem Upgrade von Integration Services

Es wird empfohlen, Upgrade Advisor auszuführen, bevor Sie auf SQL Server 2019 (15.x) aktualisieren. Upgrade Advisor meldet Probleme, die auftreten können, wenn Sie vorhandene Integration Services-Pakete auf das neue Paketformat migrieren, das von SQL Server 2019 (15.x) verwendet wird.

Hinweis

Das Migrieren oder Ausführen von DTS-Paketen (Data Transformation Services) wird in dieser SQL Server 2012 nicht mehr unterstützt. Folgende DTS-Funktionen werden nicht mehr unterstützt:

  • DTS-Laufzeit
  • DTS-API
  • Paketmigrations-Assistent zum Migrieren von DTS-Paketen zur nächsten Version von Integration Services
  • Unterstützung für DTS-Paketwartung in SQL Server Management Studio
  • DTS 2000-Paket ausführen (Task)
  • Scannen von DTS-Paketen durch den Upgrade Advisor

Informationen zu anderen nicht mehr unterstützten Funktionen finden Sie unter Nicht mehr unterstützte Integration Services-Funktionalität in SQL Server 2016.

Aktualisieren von Integration Services

Verwenden Sie für das Upgrade eine der folgenden Methoden:

  • Führen Sie SQL Server 2019 (15.x) Setup aus, und wählen Sie die Option zum Upgrade von SQL Server 2008, SQL Server 2008 R2, SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x) aus.

  • Führen Sie setup.exe an der Eingabeaufforderung aus, und geben Sie die Option /ACTION=upgrade an. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Installationsskripts für Integration Services“ unter Installieren von SQL Server 2016 von der Eingabeaufforderung.

Mit der Upgradefunktion können Sie folgende Aktionen nicht ausführen:

  • Neukonfigurieren einer vorhandenen Installation von Integration Services.

  • Umstellen von einer 32-Bit- auf eine 64-Bit-Version von SQL Server oder von einer 64-Bit-Version auf eine 32-Bit-Version.

  • Umstellen von einer lokalisierten Version von SQL Server auf eine andere lokalisierte Version.

Wenn Sie ein Upgrade durchführen, können Sie sowohl Integration Services als auch die Datenbank-Engine aktualisieren oder jeweils nur die Datenbank-Engine oder Integration Services aktualisieren. Wenn Sie nur die Datenbank-Engine aktualisieren, bleibt SQL Server 2008 Integration Services (SSIS) oder höher funktionsfähig, aber Sie verfügen nicht über die Funktionalität von SQL Server 2019 Integration Services (SSIS). Wenn Sie nur Integration Services aktualisieren, ist SQL Server 2019 Integration Services (SSIS) vollständig funktionsfähig, kann jedoch nur Pakete im Dateisystem speichern, es sei denn, es ist eine Instanz der SQL Server-Datenbank-Engine auf einem anderen Computer verfügbar.

Aktualisieren von Integration Services und der Datenbank-Engine auf SQL Server 2019 (15.x)

In diesem Abschnitt werden die Auswirkungen eines Upgrades mit folgenden Kriterien beschrieben:

  • Sie aktualisieren sowohl Integration Services als auch eine Instanz der Datenbank-Engine auf SQL Server 2019 (15.x).

  • Integration Services und die Instanz der Datenbank-Engine befinden sich auf demselben Computer.

Umfang des Upgradevorgangs

Der Upgradevorgang führt folgende Aufgaben aus:

  • Installiert Dateien, Dienst und Tools (Management Studio und SQL Server Data Tools) von SQL Server 2019 Integration Services (SSIS). Wenn mehrere Instanzen von SQL Server 2008 (10.0.x), SQL Server 2008 R2 (10.50.x), SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x) auf demselben Computer vorhanden sind, werden beim ersten Upgrade einer der Instanzen auf Server 2019 (15.x) die Dateien, der Dienst und die Tools von SQL Server 2019 Integration Services (SSIS) installiert.

  • Führt ein Upgrade für die Instanz der Datenbank-Engine von SQL Server 2008 (10.0.x), SQL Server 2008 R2 (10.50.x), SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x) auf SQL Server 2019 (15.x) durch.

  • Verschiebt Daten aus Systemtabellen von SQL Server 2008 Integration Services (SSIS) oder höher wie folgt in Systemtabellen von SQL Server 2019 Integration Services (SSIS):

    • Verschiebt Pakete ohne Änderung von der Systemtabelle msdb.dbo.sysdtspackages90 in die Systemtabelle msdb.dbo.sysssispackages.

      Hinweis

      Obwohl die Daten in eine andere Systemtabelle verschoben werden, werden die Pakete durch den Upgradevorgang nicht auf das neue Format migriert.

    • Verschiebt Ordnermetadaten von der Systemtabelle msdb.sysdtsfolders90 in die Systemtabelle msdb.sysssisfolders.

    • Verschiebt Protokolldaten von der Systemtabelle msdb.sysdtslog90 in die Systemtabelle msdb.sysssislog.

  • Entfernt die Systemtabellen msdb.sysdts*90 und die gespeicherten Prozeduren, die für den Zugriff verwendet werden, nachdem die Daten in die neuen Tabellen msdb.sysssis* verschoben wurden. Das Upgrade ersetzt jedoch die sysdtslog90-Tabelle durch eine Sicht, die auch sysdtslog90 genannt wird. Diese neue sysdtslog90-Sicht macht die neue Systemtabelle msdb.sysssislog verfügbar. So kann sichergestellt werden, dass auf der Protokolltabelle basierende Berichte weiterhin ohne Unterbrechung ausgeführt werden.

  • Zum Steuern des Paketzugriffs werden drei neue feste Rollen auf Datenbankebene erstellt: db_ssisadmin, db_ssisltduser und db_ssisoperator. Die SQL Server 2005 (9.x) Integration Services-Rollen db_dtsadmin, db_dtsltduser und db_dtsoperator werden nicht entfernt, sondern werden Member der entsprechenden neuen Rollen.

  • Wenn der SSIS-Paketspeicher (d. h. der vom Integration Services-Dienst verwaltete Dateisystem-Speicherort) der Standardspeicherort unter \SQL Server\90, \SQL Server\100, \SQL Server\110oder \SQL Server\120 ist, werden diese Pakete an den neuen Standardspeicherort unter \SQL Server\130 verschoben.

  • Aktualisiert die Integration Services-Dienstkonfigurationsdatei so, dass sie auf die aktualisierte Datenbank-Engine-Instanz verweist.

Nicht im Umfang des Upgradevorgangs enthaltene Aufgaben

Der Upgradevorgang führt folgende Aufgaben nicht aus:

  • Entfernt nicht SQL Server 2008 Integration Services (SSIS) oder höher.

  • Migriert keine vorhandenen Integration Services-Pakete zum neuen Paketformat, das von SQL Server 2019 (15.x) verwendet wird. Informationen zum Migrieren von Paketen finden Sie unter Aktualisieren von Integration Services-Paketen.

  • Außer vom Standardspeicherort werden Pakete nicht von Speicherorten im Dateisystem verschoben, die zur Dienstkonfigurationsdatei hinzugefügt wurden. Falls Sie zuvor die Dienstkonfigurationsdatei bearbeitet haben, um weitere Dateisystemordner hinzuzufügen, werden in diesen Ordnern gespeicherte Pakete nicht an einen neuen Speicherort verschoben.

  • In Auftragsschritten des SQL Server-Agents, die das Hilfsprogramm dtexec (dtexec.exe) direkt aufrufen, wird der Dateisystempfad für das Hilfsprogramm dtexec nicht aktualisiert. Sie müssen diese Auftragsschritte manuell bearbeiten, um den Dateisystempfad zu aktualisieren, um den Speicherort von SQL Server 2019 (15.x) für das Hilfsprogramm dtexec anzugeben.

Optionen nach dem Upgrade

Nach Beendigung des Upgradevorgangs können Sie die folgenden Aufgaben ausführen:

  • Führen Sie Aufträge des SQL Server-Agents aus, die Pakete ausführen.

  • Verwenden Sie Management Studio zum Verwalten von Integration Services-Paketen, die in einer Instanz von SQL Server 2008 (10.0.x), SQL Server 2008 R2 (10.50.x), SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x) gespeichert sind. Sie müssen die Dienstkonfigurationsdatei ändern, um die Instanz von SQL Server 2008 (10.0.x), SQL Server 2008 R2 (10.50.x), SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x) der Liste der vom Dienst verwalteten Speicherorte hinzuzufügen.

    Hinweis

    Frühe Versionen von Management Studio können keine Verbindung mit dem SQL Server 2019 Integration Services-Dienst (SSIS) herstellen.

  • Stellen Sie anhand des Werts in der Spalte „PackageFormat“ fest, welche Version die Pakete der Systemtabelle msdb.dbo.sysssispackages haben. Mit der in der Tabelle enthaltenen PackageFormat-Spalte wird die Version der einzelnen Pakete identifiziert. Ein Wert von 3 weist auf ein SQL Server 2008 Integration Services (SSIS)-Paket hin. Der Wert in der Spalte PackageFormat ändert sich erst, wenn Sie Pakete auf das neue Paketformat migrieren.

  • Sie können die Tools von SQL Server 2008 (10.0.x), SQL Server 2008 R2 (10.50.x), SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x) nicht zum Entwerfen, Ausführen oder Verwalten von Integration Services-Paketen verwenden. Die Tools von SQL Server 2008 (10.0.x), SQL Server 2008 R2 (10.50.x), SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x) umfassen die jeweiligen Versionen von SQL Server Data Tools (SSDT), den SQL Server-Import- und Export-Assistenten sowie das Paketausführungsprogramm (dtexecui.exe). Beim Upgradevorgang werden die Tools von SQL Server 2008 (10.0.x), SQL Server 2008 R2 (10.50.x), SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x) nicht entfernt. Sie können diese Tools jedoch nicht verwenden, um die Arbeit mit SQL Server 2008 Integration Services-Paketen (SSIS) oder höher auf einem Server fortzusetzen, der aktualisiert wurde.

  • Bei einer Upgradeinstallation wird Integration Services standardmäßig so konfiguriert, dass Ereignisse im Zusammenhang mit der Ausführung von Paketen im Anwendungsereignisprotokoll protokolliert werden. Diese Einstellung generiert möglicherweise zu viele Ereignisprotokolleinträge, wenn Sie die Datensammler-Funktion von SQL Server 2019 (15.x) verwenden. Zu den protokollierten Ereignissen gehören EventID 12288 "Paket wurde gestartet" und EventID 12289 "Paket wurde erfolgreich beendet". Wenn Sie diese beiden Ereignisse nicht mehr im Anwendungsereignisprotokoll protokollieren möchten, öffnen Sie die Registrierung zum Bearbeiten. Suchen Sie anschließend in der Registrierung den Knoten „HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Microsoft SQL Server\130\SSIS“, und ändern Sie den Wert DWORD der Einstellung LogPackageExecutionToEventLog von 1 auf 0.

Upgrade nur der Datenbank-Engine auf SQL Server 2019 (15.x)

In diesem Abschnitt werden die Auswirkungen eines Upgrades mit folgenden Kriterien beschrieben:

  • Sie aktualisieren nur eine Instanz der Datenbank-Engine. Das heißt, dass die Instanz des Datenbank-Engine jetzt eine Instanz von SQL Server 2019 (15.x) ist, aber die Instanz von Integration Services und den Clienttools stammt aus SQL Server 2008 (10.0.x), SQL Server 2008 R2 (10.50.x), SQL Server 2012 (11.x) oder SQL Server 2014 (12.x).

  • Die Instanz der Datenbank-Engine befindet sich auf einem Computer und Integration Services und die Clienttools befinden sich auf einem anderen Computer.

Optionen nach dem Upgrade

Die Systemtabellen, in denen Pakete in der upgegradeten Instanz der Datenbank-Engine gespeichert werden, sind nicht mit den in SQL Server 2008 (10.0.x) verwendeten Systemtabellen identisch. Daher können die SQL Server 2008 10.0.x-Versionen von Management Studio und SQL Server Data Tools die Pakete in den Systemtabellen auf der upgegradeten Instanz der Datenbank-Engine nicht erkennen. Da diese Pakete nicht ermittelt werden können, bestehen Einschränkungen hinsichtlich der Verwendung dieser Pakete:

  • Sie können die Tools von SQL Server 2008 10.0.x (Management Studio und SQL Server Data Tools) nicht auf anderen Computern verwenden, um Pakete aus der upgegradeten Instanz der Datenbank-Engine zu laden oder zu verwalten.

    Hinweis

    Obwohl die Pakete in der upgegradeten Instanz der Datenbank-Engine noch nicht zum neuen Paketformat migriert wurden, können sie von den Tools von SQL Server 2008 10.0.x nicht ermittelt werden. Daher können die Pakete von den Tools von SQL Server 2008 10.0.x nicht verwendet werden.

  • Sie können SQL Server 2008 Integration Services (SSIS) nicht auf anderen Computern verwenden, um Pakete auszuführen, die in msdb in der aktualisierten Instanz der Datenbank-Engine gespeichert werden.

  • Sie können Aufträge des SQL Server-Agent auf SQL Server 2008 10.0.x-Computern nicht verwenden, um SQL Server 2008 Integration Services-Pakete (SSIS) auszuführen, die in der upgegradeten Instanz der Datenbank-Engine gespeichert sind.

Externe Ressourcen

Blogeintrag Weiterverwenden benutzerdefinierter SSIS-Erweiterungen und -Anwendungen in Denali auf blogs.msdn.com.