Planen einer Lösung für die Notfallwiederherstellung für Project Server 2007

Letzte Aktualisierung: März 2009

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-03-02

Beim Planen einer Lösung für die Notfallwiederherstellung ist es wichtig, sowohl den geplanten Wiederherstellungspunkt (Recovery Point Objective, RPO) als auch die geplante Wiederherstellungszeit (Recovery Time Objective, RTO) zu berücksichtigen.

Die geplante Wiederherstellungszeit gibt an, wie lange es akzeptabel ist, dass das System offline ist. Eine längere geplante Wiederherstellungszeit verschafft Ihnen mehr Spielraum, um Ersatzhardware onlinezuschalten.

Der geplante Wiederherstellungspunkt gibt an, wie viel Datenverlust akzeptabel ist. Ein längerer Zeitraum für den geplanten Wiederherstellungspunkt gibt Ihnen mehr Spielraum, um das System auf einen Zustand zu einem früheren Zeitpunkt wiederherzustellen.

Wenn für Ihre Organisation ein geplanter Wiederherstellungspunkt von über 24 Stunden festgelegt ist und das System nachts Leerlaufzeit hat, während der Sie die Datenbanken sichern können, ohne die Synchronisierung berücksichtigen zu müssen, empfiehlt es sich u. U., die Tools von SharePoint-Produkten und -Technologien in Ihre Lösung für die Notfallwiederherstellung einzubeziehen. Bei einem kürzeren geplanten Wiederherstellungspunkt und einer kürzeren geplanten Wiederherstellungszeit sind die Tools von Microsoft SQL Server besser geeignet. Diese ermöglichen schnellere Datenbankwiederherstellungen und bieten mehr Optionen für die Zeitpunktwiederherstellung.

Es ist wichtig zu verstehen, wie die Sicherung und Wiederherstellung Ihrer Microsoft Office Project Server 2007-Bereitstellung mit den Anforderungen Ihrer Organisation und den anderen bereitgestellten Softwareanwendungen zusammenhängt.

Die Technologien, die Sie zum Herstellen von Fehlertoleranz und Wiederherstellbarkeit verwenden, richten sich nach den individuellen Anforderungen Ihrer Organisation. Sie müssen die Kosten einer Downtime gegen die Kosten der Wiederherstellung abwägen. Berücksichtigen Sie dabei auch, wie einfach verloren gegangene Daten in den unterschiedlichsten Ausfallszenarien ersetzt werden können, und welche Kosten die Systemdowntime durch Verlust von Geschäftswert bei Kunden und anderen Organisationen verursacht.

Die Planung einer Lösung für die Notfallwiederherstellung umfasst folgende Schritte:

  • Risikomanagement

  • Bestimmen der Kosten der Verfügbarkeit

  • Bestimmen der akzeptablen Downtime

  • Bestimmen der Investitionsrentabilität

Risikomanagement

Das Risikomanagement umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten zur Erkennung, Kontrolle und Minimierung von Risiken. IT-Planer sollten im Rahmen des Risikomanagements Schwachstellen ermitteln, damit entsprechende Kontrollmechanismen angewendet werden können, um Notfälle zu vermeiden oder zumindest deren Auswirkungen einzudämmen.

Bei der Risikobewertung für Ihre Office Project Server 2007-Bereitstellung sollten Sie Sicherheitsrisiken, Bedrohungen und derzeit angewendete Kontrollmechanismen ermitteln und das Risiko abhängig von der Wahrscheinlichkeit und den Auswirkungen einer Bedrohung abschätzen.

Berücksichtigen Sie beim Abschätzen des Risikos für Ihre Notfallwiederherstellungsstrategie folgende Aspekte:

  • Kosten

  • Zulässige Ausfallzeit

  • Sicherheit

  • Integration in größere Notfallpläne auf Organisationsebene

Berücksichtigen Sie beim Planen einer Office Project Server 2007-Umgebung mit hoher Verfügbarkeit alle verfügbaren Alternativen, und messen Sie für jede Alternative das Ausfallrisiko. Wägen Sie die Kosten der einzelnen Alternativen gegen die Risikofaktoren und die Auswirkungen der Downtime auf die Organisation ab.

Nachdem Sie Risiken und Kosten gegenübergestellt und das System entworfen und bereitgestellt haben, benötigt das IT-Personal Richtlinien und Aktionspläne für den Fall eines Systemausfalls.

Bestimmen der Kosten der Verfügbarkeit

Wenn Sie sich für komplexere Optionen zur Erhöhung der Verfügbarkeit Ihrer Office Project Server 2007-Bereitstellung entscheiden, können die damit verbundenen Kosten drastisch steigen.

Gegenüberstellung Kosten und Datenverlustrisiko

Kosten im Vergleich zur Datenverlustgefährdung

Clustertechnologien, Protokollversand, Standbyserver oder sogar Standbyrechenzentren tragen zu einer höheren Verfügbarkeit bei und verringern das Risiko von Datenverlusten. Allerdings ist das Datenverlustrisiko in einer kleinen Bereitstellung oder in einer Bereitstellung, in der Daten leicht neu erstellt werden können, vielleicht kein entscheidendes Kriterium. Bei größeren Bereitstellungen, in denen komplexere Features von Office Project Server 2007 verwendet werden, kann die Neuerstellung von verloren gegangenen Daten zeitaufwändig und kostenträchtig sein. In einem solchen Fall kann das Datenverlustrisiko eine Investition in Technologien für hohe Verfügbarkeit rechtfertigen.

Gegenüberstellung Kosten und Verfügbarkeit

Kosten im Vergleich zur Verfügbarkeit

Wenn Sie einen erfolgreichen Notfallwiederherstellungsplan entwickeln möchten, müssen Sie wissen, wann Ihre Daten zugänglich sein müssen und welche Auswirkungen ein Datenverlust auf das Unternehmen haben kann. Die Beantwortung der folgenden Fragen kann Ihnen helfen, die Anforderungen Ihrer Organisation in puncto Verfügbarkeit und deren Anfälligkeit für Datenverlust zu ermitteln:

  • Welche Anforderungen bestehen hinsichtlich der Verfügbarkeit? In welchem Tagesabschnitt muss Project Server täglich online sein?

  • Welche Kosten verursacht eine Downtime in Ihrem Unternehmen?

  • Welche Downtime ist bei einem Datenträgerfehler, z. B. einem Festplattenfehler, maximal akzeptabel?

  • Welche Downtime der Office Project Server 2007-Bereitstellung ist in einem Notfall, z. B. beim Verlust eines Servers durch einen Brand, maximal akzeptabel?

  • Wie wichtig ist es, dass Änderungen an den Daten niemals verloren gehen?

  • Wie einfach wäre es, verloren gegangene Daten neu zu erstellen?

  • Sind in Ihrer Organisation System- oder Datenbankadministratoren beschäftigt?

  • Wer ist für die Durchführung von Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgängen zuständig, und wie werden diese Personen geschult?

Ihre Antworten auf diese Fragen geben Auskunft über die technischen und finanziellen Vor- und Nachteile Ihrer Lösung für Verfügbarkeit.

Bestimmen der akzeptablen Downtime

Die Kosten der Ersetzung von verloren gegangener Hardware lassen sich leicht messen. Schwieriger ist es hingegen, die Gesamtkosten einer Downtime zu ermitteln, die anfallen, wenn auf einem Computer mit Office Project Server 2007 ein Fehler auftritt. Eine übermäßig lange Downtime kann zu vielfältigen Verlusten für das Unternehmen führen, z. B. Umsatzeinbußen, Verlust von Geschäftswert bei Kunden, Produktivitätsrückgang, Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, Nichterfüllung von vertraglichen Verpflichtungen und erhöhte Kosten aufgrund der Notwendigkeit, diese Verluste wieder auszugleichen. Deshalb sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Managementteam im Voraus festlegen, welche Downtime für Ihre Office Project Server 2007-Bereitstellung akzeptabel ist. Eine solche Vereinbarung wird als Servicelevelvereinbarung (Service-Level Agreement, SLA) bezeichnet. Nachdem Sie eine Servicelevelvereinbarung festgelegt haben, können Sie bestimmen, welche Office Project Server 2007-Bereitstellung und welche Serverkonfigurationen die Anforderungen für diese Vereinbarung am besten erfüllen.

Bestimmen der Investitionsrentabilität

Eine Office Project Server 2007-Bereitstellung mit hoher Verfügbarkeit macht vielleicht eine Kombination aus neuen oder kostspieligen Hardwarelösungen, zusätzlichem Personal und Supportmitarbeitern für Zeiten mit geringer Auslastung erforderlich. Wenn Sie abwägen, wie wichtig die Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit in Ihrer Office Project Server 2007-Umgebung ist, sollten Sie deshalb überlegen, ob die erhöhte Verfügbarkeit die Kosten rechtfertigt.

Kreuzungspunkt Betriebsunterbrechungskosten und Wiederherstellungskosten

Überkreuzung von Störungskosten und Wiederherstellungskosten

Analysieren Sie die Auswirkungen eines Ausfalls in Abhängigkeit von der Zeit, um festzustellen, wie lange den Benutzern einer Ressource die Nutzung maximal verwehrt werden kann, bevor der Ausfall die Ausführung einer entscheidenden Funktion behindert oder unmöglich macht. Untersuchen Sie darüber hinaus die Auswirkungen eines Ausfalls in Bezug auf damit verbundene Ressourcen und abhängige Systeme, um etwaige Folgeketten zu ermitteln, die auftreten können, wenn die Unterbrechung eines Systems sich auf andere, von ihm abhängige Prozesse auswirkt.

Der Punkt, an dem sich die Kosten einer Betriebsunterbrechung und die Kosten der Wiederherstellung kreuzen, stellt den Betrag dar, den Ihre Organisation in eine Notfallwiederherstellungslösung investieren sollte.

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