Häufige Probleme mit Gruppenrichtlinienobjekten und Registrierungseinstellungen

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-05-26

In diesem Abschnitt werden häufig beim Konfigurieren der Gruppenrichtlinie oder Registrierungsschlüssel auftretende Probleme skizziert.

Wo befindet sich die Vorlage "Communicator.adm"?

Wie im Abschnitt Gruppenrichtlinie für Unified Communications-Clients beschrieben, können die geeigneten Registrierungseinstellungen für jeden Benutzer bei der Installation von Office Communicator 2007 R2 bereitgestellt werden, indem die Gruppenrichtlinien unter Verwendung der administrativen Vorlage Communicator.adm festgelegt werden. Die Vorlage Communicator.adm und die Dokumentation zu Gruppenrichtlinien können unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=140494 (in englischer Sprache) heruntergeladen werden. Weitere Informationen zur Installation der Vorlage finden Sie unter Gruppenrichtlinie für Unified Communications-Clients.

Benutzer werden immer zur Eingabe von Anmeldeinformationen aufgefordert

Im Rahmen der Kerberos- oder NTLM-Authentifizierungsmethode werden die Windows-Anmeldeinformationen des Benutzers automatisch für die Authentifizierung verwendet. In einer typischen Office Communications Server-Bereitstellung, in der das Kerberos-Protokoll oder NTLM bzw. beides zum Einsatz kommt, müssen Benutzer Ihre Anmeldeinformationen nicht bei jeder Anmeldung erneut eingeben, es sei denn, Sie verlangen dies ausdrücklich. Mit dem Registrierungsschlüssel DisableNTCredentials wird gesteuert, ob Benutzer bei jeder Anmeldung Anmeldeinformationen eingeben müssen.

Wenn Benutzer unbeabsichtigt dazu aufgefordert werden, Anmeldeinformationen einzugeben, könnte es sein, dass der Schlüssel DisableNTCredentials versehentlich auf einem Clientcomputer konfiguriert worden ist, etwa durch eine Gruppenrichtlinie. Um eine Aufforderung zur erneuten Eingabe von Anmeldeinformation zu vermeiden, müssen Sie den Wert für den folgenden Registrierungsschlüssel auf 0 setzen:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Communicator\DisableNTCredentials

Um diese Änderung auf allen Clients in einem Pool vorzunehmen, aktualisieren Sie unter Verwendung der Datei Communicator.adm das Gruppenrichtlinienobjekt für den Pool.

Standardmäßig deaktiviert Communicator Links in Sofortnachrichten, sodass URLs als Nur-Text dargestellt werden. Das Verhalten von Links kann auf zwei verschiedene Arten geändert werden. Sie können zunächst den Registrierungsschlüssel EnableURL konfigurieren und so das Verhalten von Links verändern. Wird der Schlüssel EnableURL auf den Wert 1 gesetzt, werden Links aktiviert und können folglich in Sofortnachrichten angeklickt werden.

Ferner wird vom intelligenten Sofortnachrichtenfilter in den Server Pool-Einstellungen festgelegt, ob aktive Links blockiert, zugelassen oder in Nur-Text konvertiert werden. Weitere Informationen zum intelligenten Sofortnachrichtenfilter finden Sie unter Configuring Intelligent IM Filtering und Configuring URL Filtering in der Dokumentation zur Verwaltung von Office Communications Server 2007 R2. Die von Ihnen vorgenommenen Einstellungen finden auf den gesamten Pool Anwendung. Da diese Filter auf den Server angewandt werden, haben diese Vorrang vor dem Registrierungsschlüssel EnableURL, der auf dem Client festgelegt wurde.

Wenn Sie den Austausch aktiver Links durch Benutzer im Pool zulassen möchten, konfigurieren Sie den intelligenten Sofortnachrichtenfilter so, dass aktive Links zugelassen werden, oder nehmen Sie keine Konfiguration des intelligenten IM-Filters vor. Legen Sie dann den Schlüssel EnableURL auf den Clients (zum Beispiel mithilfe von Gruppenrichtlinien) mit dem Wert 1 fest.

Wenn Sie den Austausch aktiver Links nur einer bestimmten Gruppe von Benutzern erlauben möchten, müssen sich diese Benutzer in einem separaten Pool oder Active Directory-Container befinden, sodass Sie die Richtlinie EnableURL auf diese bestimmten Benutzer anwenden können. Dann darf der intelligente Sofortnachrichtenfilter nicht für das Blockieren von Links konfiguriert werden.

Deaktivieren von Video- und A/V-Konferenzen

Organisationen, die die Videofunktion deaktivieren möchten, können hierfür Gruppenrichtlinien verwenden. Zu beachten ist allerdings, dass zwei Richtlinien Einfluss auf die Videonutzung haben. Mit der Richtlinie DisablePC2PCVideo wird die Videofunktion für Sitzungen zwischen zwei Teilnehmern deaktiviert. Mit DisableAVConferencing wird die Videofunktion für Konferenzen mit mehr als zwei Teilnehmern deaktiviert. Wenn Sie die Videofunktion vollständig deaktivieren möchten, sollten beide Richtlinien erzwungen werden.

Deaktivieren von Communicator-Anrufen

Die Verfügbarkeit von Anrufen von Computer zu Computer hängt vom ausgewählten Telefoniemodus sowie davon ab, ob Ihre Organisation über eine VoIP-Lizenz verfügt. Wie in Abschnitt Clientzugriffslizenzen für Office Communication Server 2007 R2 beschrieben, werden Anrufe von Computer zu Computer durch das Setzen des Registrierungsschlüssels TelephonyMode auf 4 deaktiviert, sodass nur Remoteanrufsteuerung verfügbar ist. Sie können zur Festlegung dieses Registrierungsschlüssels für Clients in Ihrer Organisation die Telefoniemodusrichtlinie aktivieren und den Wert 4 festsetzen. Nutzen Sie hierfür die Vorlagendatei Communicator.adm, die im Abschnitt Gruppenrichtlinie für Unified Communications-Clients beschrieben wird.

Weitere Informationen finden Sie auch im Microsoft Knowledge Base-Artikel 11402, "Sie können die Option Communicator-Anruf in Office Communicator 2007 nicht deaktivieren", unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=147017 (in englischer Sprache).

Dateiübertragung funktioniert nicht

Einige Faktoren können die Dateiübertragungsfunktion in Communicator sowie das Ausdruck- und die Multimediawiedergabefunktion im Live Meeting-Client beeinträchtigen. Zu diesen Faktoren zählen die intelligente Sofortnachrichtenfilterfunktion in Office Communications Server, die Gruppenrichtlinienkonfiguration und die clientseitige Antivirensoftware. In der folgenden Liste werden die verschiedenen Faktoren beschrieben, die zu Dateiübertragungsproblemen führen können.

  • Registrierungsschlüssel "DisableFileTransfer" – Wenn dieser Communicator-Registrierungsschlüssel auf 1 gesetzt wird, wird die Option Datei senden in Communicator deaktiviert. Wenn das Problem nur bei einem oder wenigen Benutzern auftritt, deaktivieren Sie diesen Registrierungsschlüssel (auf den Wert 0 setzen) und überprüfen Sie dann, ob das Problem behoben wurde.
  • Richtlinie zur Verhinderung der Dateiübertragung – Wenn diese Communicator-Richtlinie aktiviert ist, wird die Option Datei senden in Communicator für die durch diese Richtlinie betroffenen Clients deaktiviert. Wenn alle Benutzer eines Pools betroffen sind, überprüfen Sie, ob diese Richtlinie aktiviert ist.
  • Intelligenter Sofortnachrichtenfilter – Über die Registerkarte Dateiübertragung in der intelligenten Sofortnachrichtenfilterfunktion können Administratoren die Dateitypen filtern, die in Sofortnachrichtenunterhaltungen, in Live Meeting-Ausdrucken und der Multimediawiedergabe übertragen werden dürfen. Wenn alle Benutzer von dem Problem betroffen sind, kann es sein, dass der Filter versehentlich so konfiguriert wurde, dass die zuzulassenden Dateitypen blockiert werden. Überprüfen Sie die Konfiguration des intelligenten Sofortnachrichtenfilters in den Serverpool-Einstellungen. Weitere Informationen zum intelligenten Sofortnachrichtenfilter finden Sie unter Configuring Intelligent IM Filtering und Configuring File Transfer Filtering in der Dokumentation zur Verwaltung von Office Communications Server 2007 R2.
  • Antivirensoftware – Ein Antivirenprogramm, das auf dem Client ausgeführt wird, verhindert gegebenenfalls die Übertragung bestimmter Dateitypen. Versuchen Sie, das Antivirenprogramm temporär zu deaktivieren; dies könnte das Problem bereits lösen.
  • Gruppenrichtlinie zum Anlagen-Manager – Der Anlagen-Manager umfasst eine Reihe von Richtlinien zu Windows-Komponenten, in denen Dateitypen festlegt werden, auf die der Client zugreifen kann, wobei hier unterschieden wird, ob eine Anlage aus der Zone Eingeschränkte Sites oder Internet stammt. Den Dateitypen können Sie ein hohes, mäßiges oder niedriges Risiko zuweisen. Wenn diese Richtlinien nicht festgelegt oder wenn sie deaktiviert sind, verwendet Windows eine integrierte Liste von riskanten Dateitypen. Wenn ein Benutzer oder wenige Benutzer beim Zugriff auf gängige Dateitypen, wie .doc oder .docx, auf Probleme stoßen, können Sie überprüfen, ob die Richtlinien für hohe und mäßige Risiken aktiviert sind und ob der betreffende Dateityp dort aufgeführt ist. Weitere Informationen zum Anlagen-Manager finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 883260, "Beschreibung der Funktionsweise des Anlagen-Managers in Windows XP Service Pack 2", unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=147020 (in englischer Sprache).

So zeigen Sie Richtlinien zum Anlagen-Manager an oder ändern diese

  1. Erweitern Sie im Gruppenrichtlinienobjekt-Editor Benutzerkonfiguration, Administrative Vorlagen und Windows-Komponenten, und klicken Sie dann auf Anlagen-Manager.
  2. Doppelklicken Sie auf Aufnahmeliste für Dateitypen mit hohem Risiko, und überprüfen Sie, ob die betroffenen Dateinamenerweiterungen in der Liste aufgeführt sind. Ist dies der Fall, entfernen Sie sie.
  3. Doppelklicken Sie auf Aufnahmeliste für Dateitypen mit mittlerem Risiko, und überprüfen Sie, ob die betroffenen Dateinamenerweiterungen in der Liste aufgeführt sind. Ist dies der Fall, entfernen Sie sie.
  4. Doppelklicken Sie auf Aufnahmeliste für Dateitypen mit niedrigem Risiko. Aktivieren Sie diese Richtlinie, und fügen Sie die betreffenden Dateitypen der Liste hinzu. Klicken Sie auf OK.
  5. Aktualisieren Sie die Richtlinie durch Ausführen von gpupdate /force oder erneutes Anmelden.

Audio-, Video- oder Desktopfreigabefehler

Audio-, Video- und Desktopfreigabefehler können durch die fehlerhafte Konfiguration bestimmter Registrierungsschlüssel oder Gruppenrichtlinien verursacht werden.

MaxMediaPort und MinMediaPort

Wenn Sie die Registrierungsschlüsseleinstellungen für den Medienportbereich verwenden, um die Anzahl der für Medien verwendbaren Ports zu verringern, sollten die in diesem Abschnitt aufgeführten Minimalwerte beachtet werden.

Für Clientendpunkte sollte der Portbereich nicht bis zu einem Punkt verringert werden, an dem die Fähigkeit des Medienstapels beeinträchtigt wird, die Audio-, Video- und Desktopfreigabe-Kommunikationsports bei der Sitzungseinrichtung oder im Verlauf von Anrufen zu verhandeln. Genauer ausgedrückt sollte der Mindestportbereich für einen Office Communicator 2007 R2-Client auf 40 festgelegt werden. Ein kleinerer Portbereich kann zu Fehlern bei der Anrufübertragung, beim Starten einer Desktopfreigabe und bei Konferenzausweitungen führen.

Wenn mindestens 40 Ports konfiguriert werden, kann der Client die Kandidatentransportadressen bewerten, die für das Streaming der Audio-, Video- und anderer Daten an einen anderen Client verwendet werden, wie im ICE-Protokoll (IETF Interactive Connectivity Establishment) beschrieben. Die Kandidatenadressen umfassen die lokalen Adressen und eine Adresse auf dem A/V-Zugriffs-Edgeserver. Eine Mindestanzahl von 40 Ports im Portbereich ermöglicht zudem Ausweitungen von einem Peer-zu-Peer-Anruf auf eine Konferenz. (Bei einer Ausweitung von einem Peer-zu-Peer-Anruf auf eine Konferenz wird die Anzahl der verwendeten Ports vorübergehend verdoppelt.)

Im Folgenden finden Sie die Registrierungsschlüssel für diese Einstellungen:

  • HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Policies\Microsoft\Communicator\Portrange\Enabled REG_DWORD 1
  • HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Policies\Microsoft\Communicator\Portrange\MaxMediaPort REG_DWORD 40039 (Beispiel)
  • HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Policies\Microsoft\Communicator\Portrange\MinMediaPort REG_DWORD 40000 (Beispiel)

MaxAudioVideoBitRate

Dd637169.important(de-de,office.13).gifWichtig:
Die MaxAudioVideoBitRate-Einstellungen werden in Bits, nicht Kilobits angegeben. Der Wert 512000 wäre praxistauglich, wohingegen der Wert 512 (den Sie bei der Annahme, es seien Kilobits anzugeben, versehentlich eingeben könnten) nicht genügend Bandbreite für Audio und Video bereitstellen würde.

MaxAudioVideoBitRate kann zur Begrenzung der Bandbreite, die Communicator für Audio- und Videoanrufe zur Verfügung stellt, verwendet werden. Wenn dieser Schlüssel versehentlich auf niedrig festgesetzt wird, kann es zu Audio- und Videoausfällen kommen.