Überwachen der Speicherleistung und Behandeln von entsprechenden Problemen

Dieses Thema listet die Leistungsindikatoren auf, deren Verwendung empfohlen wird, um die Leistung der in einer Microsoft Office SharePoint Server 2007-Umgebung ausgeführten SQL Server-Datenbanken zu überwachen. Darüber hinaus sind für jeden Leistungsindikator Näherungswerte für einen fehlerfreien Status aufgeführt.

Ausführliche Informationen zum Überwachen der Leistung und zur Verwendung von Leistungsindikatoren finden Sie unter Überwachen der Leistung (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105584&clcid=0x407).

Zu überwachende Leistungsindikatoren für physische Server

Überwachen Sie die folgenden Leistungsindikatoren, um den einwandfreien Zustand der Server sicherzustellen:

  • Prozessor: Prozessorzeit (%)   Dieser Leistungsindikator zeigt den Prozentsatz der Zeit an, die der Prozessor Anwendungs- oder Betriebssystemprozesse ausführt, die keine Leerlaufprozesse sind. Auf dem Computer mit SQL Server sollte dieser Leistungsindikator einen Wert zwischen 50 und 75 Prozent aufweisen. Bei anhaltender Überlastung sollten Sie untersuchen, ob ungewöhnliche Prozessaktivitäten vorliegen oder ob der Server zusätzliche CPUs benötigt.

  • System: Prozessor-Warteschlangenlänge   Dieser Leistungsindikator zeigt die Anzahl der Threads in der Prozessorwarteschlange an. Überwachen Sie diesen Leistungsindikator, um sicherzustellen, dass sein Wert kleiner als das Doppelte der Anzahl der Kern-CPUs bleibt.

  • Arbeitsspeicher: Verfügbare MB   Dieser Leistungsindikator zeigt den Umfang des physikalischen Speichers (in MB) an, der für die auf dem Computer ausgeführten Prozesse verfügbar ist. Überwachen Sie diesen Leistungsindikator, um sicherzustellen, dass ein Niveau von mindestens 20 Prozent des insgesamt verfügbaren physikalischen Arbeitsspeichers beibehalten wird.

  • Arbeitsspeicher: Seiten/s   Dieser Leistungsindikator zeigt an, mit welcher Geschwindigkeit Seiten vom Datenträger gelesen oder auf diesen geschrieben werden, um Seitenfehler aufzulösen. Überwachen Sie diesen Leistungsindikator, um sicherzustellen, dass der Wert kleiner als 100 bleibt.

Weitere Informationen zu Problembehandlungsmethoden bei Arbeitsspeicherproblemen finden Sie unter Überwachen der Arbeitsspeicherverwendung (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105585&clcid=0x407).

Zu überwachende Leistungsindikatoren für Datenträger

Überwachen Sie die folgenden Leistungsindikatoren, um den einwandfreien Zustand von Datenträgern sicherzustellen. Beachten Sie, dass die folgenden Werte über einen Zeitraum gemessene Werte darstellen und keine Werte sind, die zu bestimmten Spitzenzeiten auftreten, oder Werte, die auf einer einzelnen Messung beruhen.

  • Physikalischer Datenträger: Zeit (%)   Dieser Leistungsindikator zeigt den Prozentsatz der verstrichenen Zeit an, in der das ausgewählte Laufwerk mit dem Bearbeiten von Lese- und Schreibanforderungen beschäftigt war. Überwachen Sie diesen Leistungsindikator, um sicherzustellen, dass der Wert kleiner als das Doppelte der Anzahl der Datenträger bleibt.

  • Logischer Datenträger: Übertragungen/s   Dieser Leistungsindikator zeigt an, mit welcher Geschwindigkeit Lese- und Schreibvorgänge auf dem Datenträger ausgeführt werden. Verwenden Sie diesen Leistungsindikator, um Wachstumstrends zu überwachen und angemessen zu prognostizieren.

  • Logischer Datenträger: Bytes gelesen/s und Logischer Datenträger: Bytes geschrieben/s   Diese Leistungsindikatoren zeigen an, mit welcher Geschwindigkeit Bytes bei Lese- oder Schreibvorgängen zum oder vom Datenträger übertragen werden.

  • Logischer Datenträger: Mittlere Bytes/Lesevorgang   Dieser Leistungsindikator zeigt die mittlere Anzahl an Bytes an, die bei Lesevorgängen vom Datenträger übertragen werden. Der Wert kann Datenträgerlatenz widerspiegeln; umfangreichere Lesevorgänge können zu geringfügig höherer Latenz führen.

  • Logischer Datenträger: Mittlere Bytes/Schreibvorgang   Dieser Leistungsindikator zeigt die mittlere Anzahl an Bytes an, die bei Schreibvorgängen zum Datenträger übertragen werden. Der Wert kann Datenträgerlatenz widerspiegeln; umfangreichere Schreibvorgänge können zu geringfügig höherer Latenz führen.

  • Logischer Datenträger: Aktuelle Warteschlangenlänge   Dieser Leistungsindikator zeigt die ausstehenden Anforderungen auf dem Datenträger zum Zeitpunkt der Leistungsdatenerfassung an. Bei diesem Leistungsindikator sind niedrigere Werte besser. Werte größer als 2 je Datenträger können auf einen Engpass hinweisen und sollten eine Untersuchung nach sich ziehen. Das bedeutet, dass ein Wert von bis zu 8 bei einer aus 4 Datenträgern bestehenden LUN akzeptabel ist. Engpässe können zu einem Rückstand führen, der sich über den aktuell auf den Datenträger zugreifenden Server hinaus ausdehnen kann, was lange Wartezeiten für die Benutzer nach sich zieht. Mögliche Lösungen für einen Engpass sind das Hinzufügen weiterer Datenträger zum RAID-Array, das Ersetzen vorhandener Datenträger durch schnellere Datenträger oder des Verschieben einiger Daten auf andere Datenträger.

  • Logischer Datenträger: Durchschnittl. Warteschlangenlänge des Datenträgers   Dieser Leistungsindikator zeigt die durchschnittliche Anzahl von Lese- und Schreibanforderungen, die für den gewählten Datenträger während des Abtastintervalls in die Warteschlange gestellt wurden. Als Regel gilt, dass es pro Spindel maximal zwei ausstehende Lese- und Schreibanforderungen geben sollte. Die Messung kann jedoch aufgrund von Speichervirtualisierung und Unterschieden bei den RAID-Stufen zwischen den Konfigurationen schwierig sein. Suchen Sie nach überdurchschnittlichen Datenträger-Warteschlangenlängen in Kombination mit überdurchschnittlichen Datenträgerlatenzzeiten. Diese Kombination kann darauf hinweisen, dass der Speicherarraycache zu stark beansprucht wird oder dass sich die gemeinsame Spindelnutzung mit anderen Anwendungen auf die Leistung auswirkt.

  • Logischer Datenträger: Mittlere Sek./Lesevorgänge und Logischer Datenträger: Mittlere Sek./Schreibvorgänge   Diese Leistungsindikatoren zeigen die mittlere Dauer (in Sekunden) von Lese- oder Schreibvorgängen auf dem Datenträger an. Überwachen Sie diese Leistungsindikatoren, um sicherzustellen, dass sie den Wert von 85 Prozent der Datenträgerkapazität nicht erreichen. Die Datenträger-Zugriffszeiten steigen exponentiell an, wenn Lese- oder Schreibvorgänge mehr als 85 Prozent der Datenträgerkapazität ausmachen. Sie können die Kapazität der verwendeten Hardware in der Dokumentation des Herstellers nachlesen oder das Datenträgersubsystem-Benchmarktool SQLIO verwenden, um die Kapazität zu berechnen. Weitere Informationen finden Sie unter SQLIO - Datenträgersubsystem-Benchmarktool (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105586&clcid=0x407).

    • Logischer Datenträger: Mittlere Sek./Lesevorgänge   Dieser Leistungsindikator zeigt die mittlere Dauer (in Sekunden) von Lesevorgängen vom Datenträger an. Bei einem gut abgestimmten System liegt der ideale Wert in einem Bereich von 1 bis 5 Millisekunden (ms) für Protokolle (idealerweise 1 ms bei einem zwischengespeicherten Array) und 4 bis 20 ms für Daten (idealerweise weniger als 10 ms). Zu Hauptauslastungszeiten können höhere Latenzwerte auftreten. Treten hohe Werte regelmäßig auf, sollten Sie der Ursache nachgehen.

    • Logischer Datenträger: Mittlere Sek./Schreibvorgänge   Dieser Leistungsindikator zeigt die mittlere Dauer (in Sekunden) von Schreibvorgängen auf dem Datenträger an. Bei einem gut abgestimmten System liegt der ideale Wert in einem Bereich von 1 bis 5 ms für Protokolle (idealerweise 1 ms bei einem zwischengespeicherten Array) und 4 bis 20 ms für Daten (idealerweise weniger als 10 ms). Zu Hauptauslastungszeiten können höhere Latenzwerte auftreten. Treten hohe Werte regelmäßig auf, sollten Sie der Ursache nachgehen.

    Wenn Sie RAID-Konfigurationen mit den Leistungsindikatoren Mittlere Sek./Lesevorgänge oder Mittlere Sek./Schreibvorgänge verwenden, sollten Sie die in der folgenden Tabelle aufgeführten Formeln verwenden, um die Ein- und Ausgabegeschwindigkeit des Datenträgers zu bestimmen.

    RAID-Stufe Formel

    RAID 0

    E/As je Datenträger = (Lesevorgänge + Schreibvorgänge) / Anzahl der Datenträger

    RAID 1

    E/As je Datenträger = [Lesevorgänge + (2 * Schreibvorgänge)] / 2

    RAID 5

    E/As je Datenträger = [Lesevorgänge + (4 * Schreibvorgänge)] / Anzahl der Datenträger

    RAID 10

    E/As je Datenträger = [Lesevorgänge + (2 * Schreibvorgänge)] / Anzahl der Datenträger

    Beispiel: Sie verwenden ein RAID 1-System mit zwei physischen Datenträgern, und die Leistungsindikatoren entsprechen den Werten in der folgenden Tabelle:

    Leistungsindikator Wert

    Mittlere Sek./Lesevorgänge

    80

    Logischer Datenträger: Mittlere Sek./Schreibvorgänge

    70

    Durchschnittl. Warteschlangenlänge des Datenträgers

    5

    Der E/A-Wert je Datenträger kann folgendermaßen berechnet werden: (80 + (2 * 70))/2 = 110

    Die Datenträger-Warteschlangenlänge kann folgendermaßen berechnet werden: 5/2 = 2,5

    In dieser Situation ist die Grenze zu einem Engpass erreicht.

Andere Überwachungstools

Zum Überwachen von Datenträgerlatenz und Analysieren von Trends können Sie auch die dynamische Verwaltungssicht sys.dm_io_virtual_file_stats in SQL Server 2008 verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter sys.dm_io_virtual_file_stats (Transact-SQL) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=105587&clcid=0x407).

Problembehandlung

Wenn für einen Datenträger oder ein RAID-System ein Engpass auftritt, sollten Sie die folgenden Maßnahmen in Erwägung ziehen:

  1. Verlagern einiger Dateien zu einem anderen Datenträger oder einem anderen RAID-Array.

  2. Fügen Sie dem Array Datenträger hinzu.

  3. Ersetzen Sie die Datenträger durch schnellere Datenträger, wenn Sie die Inhalte nicht trennen können (z. B. wenn es sich um eine einzige Inhaltsdatenbankdatei handelt).

  4. Teilen Sie, wo möglich, die relevante Inhaltsdatenbank in mehrere Datenbanken auf, d. h., verlagern oder teilen und verlagern Sie Websitesammlungen mithilfe von Tools wie dem Befehlszeilentool Stsadm.exe oder Microsoft Office SharePoint Designer. Falls das Problem weiterhin besteht, wiederholen Sie die Schritte zur Problembehandlung, beginnend mit Schritt 1.