Empfehlungen für das Erstellen von Antwortdateien

Veröffentlicht: Oktober 2009

Letzte Aktualisierung: Oktober 2009

Betrifft: Windows 7, Windows Server 2008 R2

Dieser Abschnitt enthält Empfehlungen für das Erstellen von Antwortdateien für die unbeaufsichtigte Installation.

Überprüfen Sie Antwortdateien immer im Windows System Image Manager

Die empfohlene Methode für das Erstellen von Antwortdateien ist die Verwendung von Windows® System Image Manager (Windows SIM). Wenn Sie eine manuell erstellte Antwortdatei verwenden, müssen Sie diese in Windows SIM überprüfen, um die einwandfreie Funktion der Antwortdatei sicherzustellen.

Da sich die verfügbaren Einstellungen und Standardwerte von Zeit zu Zeit ändern können, müssen Sie die Antwortdatei erneut überprüfen, wenn Sie sie wieder verwenden.

Legacy-Antwortdateien aus Windows® XP Windows Server® 2008 oder Windows Vista® sind unter Windows® 7 oder Windows Server® 2008 R2 nicht funktionsfähig. Legacy-Antwortdateien aus Windows Vista® sind unter Windows 7 und Windows Server® 2008 R2 möglicherweise funktionsfähig, nachdem Sie die unter Changes in Unattended Setup Settings from Windows Vista and Windows Server 2008 angegebenen Einstellungen in Windows®-Referenz für die unbeaufsichtigte Installation geändert haben.

Vermeiden Sie unnötige Einstellungen

Unnötige Einstellungen können entstehen, wenn der übergeordnete Knoten einer Einstellung in die Antwortdatei eingefügt wird.

Der Windows System Image Manager erstellt in einer Antwortdatei keine leere Einstellung. Unnötige Einstellungen werden zwar ignoriert, ihre Analyse kostet jedoch Zeit. Entfernen Sie daher beim Erstellen der Antwortdatei alle nicht benötigten Einstellungen.

Im Allgemeinen empfiehlt es sich, einen Knoten bis zur niedrigsten Ebene einer Komponente zu erweitern und nur die Elemente auszuwählen, die Sie einstellen möchten. Für den Standardwert muss das Element nur eingeschlossen werden, wenn es sich um ein erforderliches Element handelt.

Machen Sie sich mit den Konfigurationsphasen vertraut

Konfigurationsphasen stellen unterschiedliche Phasen der Installation dar. Das Verständnis der Abläufe während der einzelnen Konfigurationsphasen ist für die Erstellung von Antwortdateien maßgeblich. Lesen Sie hierzu die Themen Methoden zum Ausführen von Windows Setup und Funktionsweise von Konfigurationsphasen.

Vermeiden Sie die Erstellung leerer Elemente

Windows SIM unterstützt das Erstellen von leeren Elementen in einer Antwortdatei. Sie können ein leeres Element in einer Antwortdatei erstellen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf einen Zeichenfolgeneinstellungstyp klicken und Leere Zeichenfolge schreiben auswählen. Leere Elemente werden jedoch nicht von allen Einstellungen unterstützt. In manchen Fällen führt das Erstellen eines leeren Elements zu einem Fehler von Windows Setup. Lesen Sie die Dokumentation zur Komponenteneinstellung in der Windows®-Referenz für die unbeaufsichtigte Installation, bevor Sie ein leeres Element erstellen.

Überschreiben Sie keine vorhandenen Dateien, wenn Sie Datenabbilder oder "$OEM$ Folders" verwenden

Wenn Sie Daten hinzufügen, z. B. zusätzliche Treiber oder Anwendungen, sollten Sie keine Windows-Systemdateien überschreiben. Durch das Überschreiben von Systemdateien kann der Computer beschädigt werden. Weitere Informationen zum Hinzufügen von Treibern und Anwendungen finden Sie unter Erstellen eines Datenabbilds und Hinzufügen von Anwendungen, Treibern, Paketen, Dateien und Ordnern in Windows® OEM Preinstallation Kit (Windows OPK) – Benutzerhandbuch oder Windows® Automated Installation Kit (Windows AIK) – Benutzerhandbuch.

Bereitstellen für mehrere Architekturtypen

Erstellen Sie für jeden Architekturtyp, für den Sie das Betriebssystem bereitstellen möchten, eine eigene Antwortdatei. Enthält eine einzige Antwortdatei mehrer Komponenten, die für unterschiedliche Architekturtypen gelten, werden die Komponenteneinstellungen möglicherweise mehrmals oder fehlerhaft angewendet.

Verwenden mehrerer Antwortdateien

Sie können mehrere Antwortdateien (Unattend.xml) verwenden, um unterschiedliche Anpassungssätze zu erstellen, die Sie zu unterschiedlichen Zeiten auf Ihre Abbilder anwenden. Beispielsweise können Sie im Verlauf von Windows Setup eine generische Antwortdatei verwenden, die Ihre Branding- und Unterstützungsinformationen enthält. Wenn Sie dann nach Abschluss der Installation das Tool Sysprep ausführen, können Sie eine zweite Antwortdatei anwenden, mit der weitere Anpassungen hinzugefügt werden.

Antwortdateien können mit Windows Setup, mit dem Tool Sysprep und mit dem Tool für Abbildverwaltung für die Bereitstellung (Deployment Image Servicing and Management, DISM) verwendet werden. Wenn Sie z. B. die Einstellungen der Windows-Firewall anpassen möchten, können Sie eine Antwortdatei erstellen, die mit Sysprep verwendet wird. Führen Sie im Überwachungsmodus folgenden Befehl aus: **sysprep /generalize /unattend:**Antwortdatei. Mit diesem Befehl wird der Computer generalisiert (verallgemeinert), indem systemspezifische Informationen entfernt werden. Da Sie eine neue Antwortdatei angegeben haben, wird diese Antwortdatei in %WINDIR%\Panther gespeichert, wobei die jeweils vorhandene Antwortdatei überschrieben wird. Windows Setup wendet die Einstellungen aus der neuen Antwortdatei im Verlauf der Konfigurationsphase generalize an. Wenn beim nächsten Start des Computers die Konfigurationsphase specialize ausgeführt wird, werden die Einstellungen aus der neuen Antwortdatei angewendet, die im Abschnitt specialize festgelegt sind.

Weitere Informationen zum Verwenden einer Antwortdatei mit Windows Setup finden Sie unter Methoden zum Ausführen von Windows Setup.

Informationen zur Verwendung einer Antwortdatei mit Sysprep finden Sie unter Verwenden von Antwortdateien mit Sysprep.

Weitere Informationen zum Anwenden einer Antwortdatei mit DISM finden Sie unter Befehlszeilenoptionen zum Warten der unbeaufsichtigten Installation.

Hinzufügen von Updates zu einem Windows-Abbild

Verwenden Sie nur die von Microsoft unterstützten Wartungsmechanismen zum Aktualisieren eines Windows-Abbilds.

  • Verwenden Sie DISM, wenn Sie ein Windows-Offlineabbild aktualisieren möchten. Weitere Informationen finden Sie unter Phase 5: Verwalten und Warten des Windows-Abbilds.

  • Verwenden Sie das Tool OCSetup (Ocsetup.exe), um eine derzeit ausgeführte Windows-Installation zu aktualisieren.

  • Der Computer kann während der Installation auch zum automatischen Herunterladen von Updates aus Windows Update konfiguriert werden.

  • Zu den zusätzlich von Microsoft bereitgestellten Wartungstechnologien können System Management Software (SMS) oder Windows Server Update Services (SUS) gehören.

Überschreiben Sie niemals Windows-Systemdateien mithilfe von $OEM$ Folders oder Datenabbildern.

Wenn Sie einem Computer zusätzliche Gerätetreiber hinzufügen möchten, fügen Sie diese Treiber offline mit DISM hinzu. Zusätzliche Treiber können mithilfe der Komponenten Microsoft-Windows-PnPCustomizationsNonWinPE und Microsoft-Windows-PnPCustomizationWinPE auch in eine unbeaufsichtigte Installation eingeschlossen werden. Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen und Entfernen von Treibern im Offlinemodus.

Legen Sie Spracheinstellungen fest

Möchten Sie Sprachen durch Verwenden einer Antwortdatei ändern, verwenden Sie die Komponente Microsoft-Windows-International-Core-WinPE. Spracheinstellungen können in zwei Komponenten festgelegt werden:

  • Microsoft-Windows-International-Core-WinPE. Diese Spracheinstellungen werden in der Konfigurationsphase windowsPE angewendet.

  • Microsoft Windows-International-Core. Diese Spracheinstellungen werden in der Konfigurationsphase specialize oder oobeSystem angewendet.

Einige Sprachen erfordern einen Neustart. Daher wird empfohlen, die Spracheinstellungen in der Konfigurationsphase windowsPE zu konfigurieren, da der Computer bei dieser Phase immer neu gestartet wird. Wenn Sie die Spracheinstellungen in der Konfigurationsphase specialize oder oobeSystem verarbeiten, ist möglicherweise ein zusätzlicher Neustart erforderlich.

Verwenden Sie den Befehl "Sysprep/generalize" mit "LocalAccounts", um Kontoinformationen zu ändern

Sie können den Befehl sysprep mit der Option generalize und die LocalAccounts-Einstellungen verwenden, um Kontoinformationen für ein vorhandenes Benutzerkonto zu ändern.

Wenn Sie die Einstellungen im folgenden Beispiel in der Konfigurationsphase specialize festlegen, werden alle Werte von NEWVALUE geändert. MyAccount behält jedoch die Sicherheitsgruppenmitgliedschaften bei. MyAccount wird als dasselbe Konto mit einem anderen Anzeigenamen, einer anderen Beschreibung und einem anderen Kennwort aufgefasst.

<LocalAccount>
   <Name>MyAccount</Name>
   <DisplayName>NEWVALUE</DisplayName>
   <Description>NEWVALUE</Description>
   <Password>
      <PlainText>false</PlainText>
      <Value>NEWVALUEBASE64</Value>
   </Password>
</LocalAccount>

Weitere Informationen zum Verwenden des Befehls Generalize finden Sie unter Vorbereiten, dass ein Abbild zur Bereitstellung aufgezeichnet werden kann (Generalisieren).

Siehe auch

Begriffe

Exemplarische Vorgehensweise: Erstellen einer Antwortdatei für BIOS-basierte Computer
Exemplarische Vorgehensweise: Erstellen einer Antwortdatei für UEFI-basierte Computer