Migration des Benutzerstatus in Windows XP

Veröffentlicht: 01. Jun 2001

Dieses Whitepaper stellt einen Überblick über die Tools zum Migrieren von Dateien und Einstellungen im Betriebssystem Windows XP bereit. Der erste Abschnitt enthält eine Zusammenfassung zum Assistenten zum Übertragen von Dateien und Einstellungen, der für Einzelbenutzer zu Hause, in kleinen Firmen oder in einfach verwalteten Unternehmensumgebungen entworfen wurde. Der zweite Abschnitt stellt eine technische Übersicht über User State Migration Tool (USMT) bereit. Dabei handelt es sich um ein Befehlszeilenprogramm zum Durchführen zahlreicher gleichzeitiger Bereitstellungen von Windows XP Professional in einer Unternehmensumgebung.

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Dn151165.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Erster Abschnitt: Überblick über den Assistenten zum Übertragen von Dateien und Einstellungen

Dn151165.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Zweiter Abschnitt: Übersicht über User State Migration Tool (USMT)

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Einleitung

Das Migrieren von Dateien und Einstellungen wird in Windows XP durch zwei Tools vereinfacht, die für verschiedene Benutzer und Situationen ausgelegt sind.

  • Assistent zum Übertragen von Dateien und Einstellungen. Entworfen für Benutzer zu Hause oder in kleinen Büros. Der Assistent ist auch in der Netzwerkumgebung eines Unternehmens für Mitarbeiter nützlich, die einen neuen Computer erhalten und ihre eigenen Dateien und Einstellungen ohne Unterstützung einer IT-Abteilung oder eines Helpdesks migrieren müssen.
  • User State Migration Tool (USMT). Entworfen für IT-Administratoren für die Bereitstellung von Windows XP Professional in großem Umfang und in einer Unternehmensumgebung. USMT stellt dieselbe Funktionalität wie der Assistent bereit, die sich jedoch auf einen großen Umfang und die Migration mehrerer Benutzer bezieht. USMT bietet Administratoren die Genauigkeit der Befehlszeileneingabe beim Anpassen bestimmter Einstellungen, wie z. B. einmaliger Änderungen an der Registrierung.

Dieses Whitepaper ist in zwei Abschnitte aufgeteilt. Der erste Abschnitt stellt einen kurzen Überblick über den Assistenten zum Übertragen von Dateien und Einstellungen bereit und dient Benutzern als Starthilfe. Der zweite Abschnitt stellt einen unfangreicheren und technischen Überblick über USMT bereit, und Administratoren erhalten Informationen zum Bearbeiten von INF-Dateien.

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Erster Abschnitt: Überblick über den Assistenten zum Übertragen von Dateien und Einstellungen

Dieser Abschnitt stellt eine Zusammenfassung des Assistenten zum Übertragen von Dateien und Einstellungen bereit. Dieses Tool richtet sich an Benutzer in einer Heim- oder kleinen Büroumgebung. Es ermöglicht ihnen die vollständige Migration ihrer Dateien und Einstellungen.

Vorteile des Assistenten zum Übertragen von Dateien und Einstellungen

Der Assistent stellt eine schnelle und einfache Möglichkeit für Benutzer bereit, ihre Dateien und Einstellungen zu kopieren und die normale Produktivität an ihrem neuen Computer oder mit der neuen Installation von Windows fortzuführen. Der Assistent vereinfacht die Umstellung auf Windows XP, indem Folgendes reduziert wird:

  • Zeitaufwand zum erneuten Anpassen des Desktops.
  • Zeitaufwand zum Suchen von Arbeitsdateien.
  • Bedarf, den technischen Support zum Anpassen des Desktops anzurufen
  • Einarbeitungszeit zum Verwenden des neuen Betriebssystems.

Migrierte Einstellungen

Die Einstellungen können in vier Hauptgruppen eingeteilt werden:

  • Darstellung. Dazu gehören Einstellungen, wie beispielsweise Hintergrundbild, Farben, akustische Signale und die Position der Taskleiste.
  • Aktion. Dazu gehören Einstellungen, wie beispielsweise die Tastenwiederholungsgeschwindigkeit, ob ein Ordner durch Doppelklicken in einem neuen Fenster oder in demselben Fenster geöffnet wird und ob Sie zum Öffnen eines Elements einfach oder doppelt darauf klicken müssen.
  • Internet. Dies sind Einstelllungen, mit denen Sie eine Verbindung zum Internet herstellen und den Betrieb Ihres Browsers anpassen können. Dazu gehören auch Einstellungen, wie beispielsweise der URL Ihrer Homepage, Favoriten oder Lesezeichen, Cookies, Sicherheitseinstellungen, DFü-Verbindungen und Proxyeinstellungen.
  • Mail. Dazu gehören die Informationen, die Sie zur Verbindung mit Ihrem E-Mail-Server benötigen, sowie Ihre Signaturdatei, Ansichten, E-Mail-Regeln, lokale E-Mail und Kontaktadressen. Unterstützt werden die E-Mail-Clients Outlook und Outlook Express.

Anwendungseinstellungen

Der Assistent unterstützt zurzeit die Migration spezieller Anwendungseinstellungen, einschließlich Microsoft Office (Access, Excel, Outlook, PowerPoint und Word). Die Unterstützung für die Migration weiterer Anwendungen wird bei der Veröffentlichung von Windows XP enthalten sein.

Beachten Sie, dass nur Anwendungseinstellungen und nicht tatsächliche Anwendungen migriert werden. Benutzer müssen die Anwendungen erneut auf dem neuen Computer installieren.

Zusammenfassung der migrierten Einstellungen

Zu den migrierten Einstellungsgruppen gehören:

  • Internet Explorer-Einstellungen
  • Outlook Express-Einstellungen und -Speicher
  • Outlook-Einstellungen und -Speicher
  • DFü-Verbindungen
  • Telefon- und Modemoptionen
  • Verfügbarkeit
  • Auswahl des Bildschirmschoners
  • Schriftarten
  • Ordneroptionen
  • Taskleiste (Einstellungen)
  • Maus- und Tastatureinstellungen
  • Soundeinstellungen
  • Regionale Einstellungen
  • Einstellungen zu Office
  • Netzwerktreiber und -drucker
  • Desktop (Ordner)
  • Eigene Dateien (Ordner)
  • Eigene Bilder (Ordner)
  • Favoriten (Ordner)
  • Cookies (Ordner)
  • Häufige Dateitypen für Office

Migrierte Dateien

Dateien werden nach Dateityp (.DOC), Ordner (C:\Eigene Dateien) oder spezifischen Namen (C:\Wichtig\money.mny) migriert. Der Assistent kopiert standardmäßig alle allgemeinen Dateitypen und Ordner, und Sie können Order, Dateitypen oder spezifische Dateien hinzufügen oder löschen.

So starten Sie den Assistenten

  • Klicken Sie auf Start, Alle Programme, Zubehör, Systemprogramme, Assistent zum Übertragen von Dateien und Einstellungen.

Eine detaillierte Beschreibung zum Verwenden des Assistenten in verschiedenen Szenarien finden Sie in Step by Step Guide to Migrating Files and Settings (englischsprachig).

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Zweiter Abschnitt: Übersicht über User State Migration Tool (USMT)

User State Migration Tool stellt dieselbe Funktionalität wie der Assistent zum Übertragen von Dateien und Einstellungen bereit. Es bietet jedoch zusätzlich die Möglichkeit für Administratoren, spezifische Einstellungen, wie z. B. einmalige Änderungen an der Registrierung, vollständig anzupassen.

USMT wurde nur für Administratoren entworfen. Einzelne Benutzer benötigen USMT nicht. Darüber hinaus erfordert USMT einen Client, der mit einem Windows Server-Domänencontroller verbunden ist.

Vorteile von USMT

USMT verringert die Bereitstellungskosten für das Betriebssystem, indem folgende Bereiche beeinflusst werden:

  • Technikerkosten für die Migration.
  • Zeitaufwand der Mitarbeiter zum erneuten Anpassen des Desktops.
  • Zeitaufwand der Mitarbeiter zum Suchen von Arbeitsdateien.
  • Anrufe an das Helpdesk zur Unterstützung von Mitarbeitern beim erneuten Anpassen des Desktops.
  • Einarbeitungszeit der Mitarbeiter zur Verwendung des neuen Betriebssystems.
  • Zufriedenheit der Mitarbeiter in Bezug auf die Erfahrung mit der Migration.

USMT verwendet einen gemeinsam genutzten Satz von INF-Dateien, der von IT-Experten oder OEMs bearbeitet werden kann. In nahezu allen Fällen, in denen USMT für die automatische Migration verwendet wird, möchten IT-Experten die INF-Dateien bearbeiten, um ihre einmalige Umgebung und individuellen Bedürfnisse besser verwalten zu können. In diesem Abschnitt werden die technischen Details beschrieben, mit deren Hilfe IT-Experten USMT verwenden und INF-Dateien bearbeiten können.

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Der Inhalt von USMT

User State Migration Tool besteht aus zwei ausführbaren Dateien (ScanState.exe und LoadState.exe) sowie vier Informationsdateien mit Migrationsregeln (Migapp.inf, Migsys.inf, Miguser.inf und Sysfiles.inf).

ScanState.exe sammelt Benutzerdaten und -einstellungen basierend auf den Informationen, die in Migapp.inf, Migsys.inf, Miguser.inf und Sysfiles.inf enthalten sind. LoadState.exe kopiert diese Benutzerstatusdaten auf einen Computer, auf dem eine neue (nicht aktualisierte) Installation von Windows XP Professional ausgeführt wird.

Zusätzliche INF-Dateien können für weitere Migrationsanforderungen erstellt werden. Werden keine Änderungen an den Standardeinstellungen vorgenommen, wird Folgendes von USMT migriert:

  • Internet Explorer-Einstellungen
  • Outlook Express-Einstellungen und -Speicher
  • Outlook-Einstellungen und -Speicher
  • DFü-Verbindungen
  • Telefon- und Modemoptionen
  • Verfügbarkeit
  • Klassischer Desktop
  • Auswahl des Bildschirmschoners
  • Schriftarten
  • Ordneroptionen
  • Taskleiste (Einstellungen)
  • Maus- und Tastatureinstellungen
  • Soundeinstellungen
  • Regionale Einstellungen
  • Einstellungen zu Office
  • Netzwerktreiber und -drucker
  • Desktop (Ordner)
  • Eigene Dateien (Ordner)
  • Eigene Bilder (Ordner)
  • Favoriten (Ordner)
  • Cookies (Ordner)
  • Häufige Dateitypen für Office

Der Status, den ScanState.exe zusammenstellt, kann sehr einfach bearbeitet werden. Das Tool kann angewiesen werden, spezifische Dateien, Ordner, Registrierungseinträge oder Registrierungsteilstrukturen einzubeziehen oder auszulassen. Regeln zum Bearbeiten der Skripts finden Sie unter "Bearbeiten der INF-Datei mit Migrationsregeln".

Tabelle: Anforderungen für User State Migration Tool

Systemtyp

Anforderungen

Quellsystem

Windows 95, Windows 98, Windows NT Workstation 4.0 oder Windows 2000 Professional.Zugriff auf den Zwischenspeicher

Zwischenspeicher

Speicher basierend auf Daten, die migriert werden sollen. (50 MB ist häufig für typische Benutzer ausreichend; Werte können jedoch schwanken.)

Zielsystem

Windows XP ProfessionalZugriff auf den ZwischenspeicherAusreichend Platz auf der Festplatte, um die Benutzerstatusdaten aufnehmen zu können

Verwenden von USMT

Im einfachsten Fall wird die standardmäßige INF-Datei mit Migrationsregeln (Sysfiles.inf) für die Migration verwendet. Der Administrator muss ein Skript erstellen, das auf der Clientarbeitsstation ausgeführt wird. Das Skript sollte folgende Bedingungen erfüllen:

  • ScanState.exe auf der Clientarbeitsstation ausführen, damit die Benutzerstatusdaten in einen Zwischenspeicher kopiert werden. Sie können den Benutzern eine Verknüpfung für das Skript senden und sie anweisen, dieses Programm auszuführen, bevor sie Feierabend machen. Sie können das Skript auch automatisch oder nach einem Zeitplan bereitstellen.
  • Die Festplatte erneut formatieren und Windows XP Professional und die benötigten Anwendungen installieren. Mithilfe von Software für Datenträgerimaging kann dieser Vorgang automatisiert werden.
  • Als lokaler Administrator LoadState.exe auf der Clientarbeitsstation ausführen, um die Benutzereinstellungen wiederherzustellen. (Dies kann als geplanter Task im Bereich des lokalen Administrators ausgeführt werden.)

Wenn sich der Benutzer anmeldet, werden die letzten Benutzerstatusdaten zurückgesetzt.

Befolgen Sie zum Ändern der Standardparameter in Sysfiles.inf folgende Schritte:

  1. Identifizieren Sie, welche Anwendungseinstellungen migriert werden sollen.
  2. Identifizieren Sie, welche Dateitypen, Ordner oder spezifischen Dateien migriert werden sollen.
  3. Suchen Sie diese Einstellungen und Dateien, und erstellen Sie eine INF-Datei mit Migrationsregeln dafür.
  4. Führen Sie ScanState.exe aus, damit die Benutzerstatusdaten in einen Zwischenspeicher kopiert werden. Sie können den Benutzern eine Verknüpfung für das Skript senden und sie anweisen, dieses Programm auszuführen, bevor sie Feierabend machen. Sie können das Skript auch automatisch oder nach einem Zeitplan bereitstellen.
  5. Formatieren Sie die Festplatte erneut, und installieren Sie Windows XP Professional und die benötigten Anwendungen. Mithilfe von Software für Datenträgerimaging kann dieser Vorgang automatisiert werden.
  6. Führen Sie LoadState.exe als Administrator aus, um die Benutzereinstellungen wiederherzustellen. (Sie können dies auch als geplanten Task im Bereich des Administrators ausführen.) Wenn sich der Benutzer anmeldet, werden die letzten Benutzerstatusdaten zurückgesetzt.

Im letzten Teil dieses Whitepapers wird die Syntax und Verwendung von User State Migration Tools erläutert.

Syntax von "ScanState.exe"

In diesem Abschnitt wird die Syntax und Verwendung von ScanState.exe erläutert.

scanstate [/c /i input.inf]* [/l scanstate.log]
[/v verbosity_level] [/f] [/u] [/x] migration_path

Tabelle: Verwenden von "ScanState.exe"

Flag

Resultierende Aktion

/c

Ignoriert Fehler bei zu langen Dateinamen (filename_too_long). Protokolliert Dateien in der Datei Longfile.log.

/i

Gibt eine INF-Datei mit Regeln an, in der definiert ist, welche Benutzerstatusdaten gesammelt werden. Es können auch mehrere INF-Dateien angegeben werden.

/l

Gibt eine Datei zur Protokollierung von Fehlern an.

/v

Ermöglicht die ausführliche Ausgabe. Die Syntax ist /v #, wobei # für 1 bis 7 steht (1 ist weniger ausführlich und 7 sehr ausführlich).

/u

Gibt an, dass Benutzereinstellungen migriert werden. Dieses Flag dient nur zur Problembehandlung.

/f

Gibt an, dass Dateien migriert werden. Dieses Flag dient nur zur Fehlerbehebung.

/x

Gibt an, dass keine Dateien oder Einstellungen migriert werden sollten.


Anmerkung: Der Migrationspfad (migration_path) ist der Pfad zu dem Speicherort, an dem die Dateien gelesen/geschrieben werden sollen.

Beispiel:

scanstate \\fileserver\migration\elizabeth /i .\migapp.inf /i .\migsys.inf /I
.\miguser.inf /i .\sysfiles.inf /i .\files.inf

Standardmäßig werden Benutzereinstellungen, Systemeinstellungen und Dateien migriert. Verwenden Sie die Flags /u, /f und /x nur zur Problembehandlung. Es können auch mehrere INF-Dateien mit Migrationsregeln angegeben werden. Wenn Sie mehr als eine Datei angeben, muss die INF-Datei mit Migrationsregeln (Sysfiles.inf) enthalten sein.

Syntax von "LoadState.exe"

In diesem Abschnitt wird die Syntax und Verwendung von LoadState.exe erläutert.

loadstate [/i input.inf]* [/l loadstate.log] [/v #] [/f] [/u] [/x] migration_path

Tabelle: Verwenden von "LoadState.exe"

Flag

Resultierende Aktion

/i

Gibt eine INF-Datei mit Regeln an, um definieren zu können, welcher Status migriert werden soll. Es können auch mehrere INF-Dateien angegeben werden.

/l

Gibt eine Datei zur Protokollierung von Fehlern an.

/v

Ermöglicht die ausführliche Ausgabe. Die Syntax ist /v #, wobei # für 1 bis 7 steht (1 ist weniger ausführlich und 7 sehr ausführlich).

/x

Gibt an, dass keine Dateien oder Einstellungen migriert werden. Dieses Flag dient nur zur Problembehandlung.

/u

Gibt an, dass Benutzereinstellungen migriert werden. Dieses Flag dient nur zur Problembehandlung.

/f

Gibt an, dass Dateien migriert werden. Dieses Flag dient nur zur Problembehandlung.


Anmerkung: Der Migrationspfad (migration_path) ist ein Pfad zum Speicherort, an dem die Dateien gelesen werden sollen.

Beispiel:

loadstate \\fileserver\migration\elizabeth /i .\miguser.inf

Standardmäßig werden Benutzereinstellungen, Systemeinstellungen und Dateien migriert. Verwenden Sie die Flags /u, /f und /x nur zur Problembehandlung. Es können auch mehrere INF-Dateien mit Migrationsregeln angegeben werden.

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Bearbeiten der INF-Datei mit Migrationsregeln

In diesem Abschnitt werden die Regeln und Syntax für INF-Dateien mit Migrationsregeln (Migapp.inf, Miguser.inf, Migsys.inf and Sysfiles.inf) erläutert. Nur Administratoren, die mit der Skripterstellung und Registrierung vertraut sind, sollten die standardmäßige INF-Datei mit Migrationsregeln bearbeiten. Sie sollten die INF-Datei nach vorgenommenen Änderungen gründlich testen.

Unterstützung von Spezialordnern und Umgebungsvariablen

Die INF-Datei mit Migrationsregeln unterstützt Pfadplatzhalter für die Spezialordner, die im CSIDL-Wert definiert sind. Wird der Name von CSIDL zwischen Prozentzeichen in der INF-Datei angegeben (beispielsweise %CSIDL_SYSTEM% oder %CSIDL_PERSONAL%), verwendet USMT diese Angaben. Es werden auch beliebige Umgebungsvariablen verwendet, wenn der Benutzer und Administrator diese auf dieselbe Art und Weise definieren.

Beispiel:

%CSIDL_PERSONAL%\*.txt würde C:\Dokumente und Einstellungen entsprechen

Regel zum Einschließen von Dateien

Zusätzliche Dateien und Ordner können in die Migration eingeschlossen werden, indem eine Bezeichnung CopyFiles zum Abschnitt [Copy This State] der INF-Datei mit Migrationsregeln hinzugefügt wird. Nach der Bezeichnung CopyFiles folgt ein Abschnittsname. Der Abschnitt enthält die Dateien und Ordner, die auf den Zielcomputer migriert werden sollen.

Beispiel:

[Copy This State]
CopyFiles=Copy Trip Reports
[Copy Trip Reports]
; Die nächste Zeile kopiert den Ordner TripRpts nicht rekursiv
DIR=C:\TripRpts
; Die nächste Zeile kopiert den gesamten Inhalt des Ordners TrpRpts NUR rekursiv
DIR=C:\TripRpts\*
; Die nächste Zeile kopiert alle Dateien auf dem Benutzerdesktop in einen Ordner mit dem Namen TripRpts
; entspricht der 99*.DOC-Platzhaltersuche.
%CSIDL_DESKTOP%\TripRpts\99*.DOC

Regel zum Ausschließen von Dateien

Wenn Sie einige Dateien oder Ordner nicht migrieren möchten, fügen Sie eine Bezeichnung DelFiles zum Abschnitt [Copy This State] der INF-Datei mit Migrationsregeln hinzu, damit diese Dateien und Ordner bei der Migration ausgeschlossen werden. Nach der Bezeichnung DelFiles folgt ein Abschnittsname. Der Abschnitt enthält die Dateien und Ordner, die nicht auf den Zielcomputer kopiert werden sollen. Sollte ScanState.exe diese angegebenen Elemente kopieren, ist dies jetzt nicht mehr der Fall. Beachten Sie, dass die in diesem Abschnitt angegebenen Dateien und Ordner nicht auf dem Quell- oder Zielcomputer gelöscht werden.

Beispiel:

[Copy This State]
DelFiles=Trip Reports DelFiles
[Trip Reports DelFiles]
; Der Tripbericht von Juli 99 soll migriert werden
%CSIDL_DEKSTOP%\TripRpts\9907*.DOC

Schreiben an einem anderen Speicherort als dem Speicherort, an dem gelesen wurde

Häufig wird die Migration für den Wechsel zu einem besser verwalteten Desktop verwendet. Zu diesem Zweck möchten Administratoren viele Dokumente des Benutzers in den Ordner Eigene Dateien, CSIDL_PERSONAL, verschieben. Dies wird durchgeführt, indem der Zielordner auf dem Zielcomputer am Ende eines Abschnitts CopyFiles hinzugefügt wird. Dieser neue Ordner wird als Stammverzeichnis für die Dateien verwendet. Sie können auch in andere Ordner (nicht Eigene Dateien) kopieren, indem Sie ein neues Stammverzeichnis für den Zielordner angeben. Direkte Benennung (beispielsweise C:\DATEN) wird unterstützt.

Weitere Informationen zum Verschieben von Dateien finden Sie unter "Regeln zum Verschieben und Kopieren der Registrierung".

Beispiel:

[Copy This State]
CopyFiles=Copy Trip Reports
[Copy Trip Reports]
; Die nächste Zeile kopiert den Ordner TripRpts
DIR=C:\TripRpts, %CSIDL_PERSONAL%
; Die nächste Zeile kopiert den gesamten Inhalt des Ordners TrpRpts
DIR=C:\TripRpts\*, %CSIDL_PERSONAL%
; Die nächste Zeile kopiert alle Dateien auf dem Benutzerdesktop in einen Ordner mit dem Namen TripRpts
; entspricht der 99*.DOC-Platzhaltersuche.
%CSIDL_DESKTOP%\TripRpts\99*.DOC, %CSIDL_PERSONAL%

Im vorherigen Beispiel wurden alle Dateien in den Ordner Eigene Dateien des Benutzers verschoben, wie dies von CSIDL_PERSONAL angezeigt wird. Der Ordner C:\TripRpts würde in den Ordner Eigene Dateien verschoben werden. (C:\Dokumente und Einstellungen\username\Eigene Dateien\TripRpts).

Platzhalter

Die INF-Datei mit Migrationsregeln unterstützt die Suche nach Platzhalterzeichen, die nach den Regeln für Microsoftâ MS-DOSâ verwendet werden (mit einigen Erweiterungen). Das Zeichen * entspricht beispielsweise einem oder mehreren Zeichen; ? steht für ein Zeichen. Enthält die Musterzeichenfolge umgekehrte Schrägstriche, wird der vollständig angegebene Pfadname der Zieldatei mit dem Muster vergleichen. Wenn dies nicht der Fall ist, wird nur der Teil mit dem Dateinamen und der Erweiterung verglichen. In einer Musterzeichenfolge sind mehrere Platzhalterzeichen möglich. Soll das Muster nur einem Verzeichnis entsprechen, sollte es eine dir=tag-Anweisung am Anfang der Zeile enthalten.

Beispiele:

  • C:\TripRpts\2000\August.* entspricht c:\TripRpts\2000\august.doc und c:\TripRpts\2000\august.xls.
  • c:\TripRpts\august.doc ist keine Entsprechung.
  • August.* entspricht c:\TripRpts\2000\august.doc, c:\TripRpts\2000\august.txt und c:\TripRpts\august.doc.
  • *.doc entspricht c:\TripRpts\2000\august.doc und c:\TripRpts\august.doc.
  • c:\*\2000\*.* entspricht c:\TripRpts\2000\august.doc, c:\TripRpts\2000\august.txt und c:\ExpenseRpts\2000\morefiles.ext.
  • c:\TripRpts entspricht einer Datei mit dem Namen c:\TripRpts, nicht jedoch einem Verzeichnis namens c:\TripRpts.
  • dir=c:\TripRpts entspricht dem Verzeichnis TripRpts, nicht jedoch der Datei TripRpts.
  • Verwenden Sie *.doc, um nach allen DOC-Dateien im System zu suchen.
  • Verwenden Sie c:\.doc oder c:\*\*.doc, um nach allen DOC-Dateien auf dem Laufwerk C:\ zu suchen.
Einstellungen\%Benutzername%\Eigene Dateien\august.txt

Regeln zum Einschließen der Registrierung

Zusätzliche Registrierungseinträge oder vollständige Registrierungsteilstrukturen können in die Migration eingeschlossen werden, indem eine Bezeichnung AddReg zum Abschnitt [Copy This State] der INF-Datei mit Migrationsregeln hinzugefügt wird. Nach der Bezeichnung AddReg folgt ein Abschnittsname. Dieser Abschnitt enthält die Registrierungsunterschlüssel und -einträge, die auf den Zielcomputer kopiert werden sollen. Diese Einträge überschreiben entsprechende Registrierungseinträge auf dem Zielcomputer.

Beispiel:

[Copy This State]
AddReg=SpaceCadet AddReg
[SpaceCadet AddReg]
HKR\Software\Microsoft\Plus!\Pinball\ SpaceCadet\*=

Regeln zum Ausschließen der Registrierung

Sollen einige Einträge nicht migriert werden, fügen Sie eine Bezeichnung DelReg zum Abschnitt [Copy This State] einer INF-Datei mit Migrationsregeln hinzu. Nach der Bezeichnung DelReg folgt ein Abschnittsname. Dieser Abschnitt enthält die Registrierungseinträge, die nicht auf den Zielcomputer kopiert werden sollen.

Anmerkung: Durch das Verwenden dieser Regel werden keine Einträge auf dem Zielcomputer gelöscht.

Beispiel:

[Copy This State]
DelReg=SpaceCadet DelReg
[SpaceCadet DelReg]
HKR\Software\Microsoft\Plus!\Pinball\ SpaceCadet [Table Exe]=

Regeln zum Verschieben und Kopieren der Registrierung

Häufig muss ein Registrierungseintrag während der Migration verschoben werden. Wenn Sie von Windows 95 oder Windows 98 auf Windows XP Professional aktualisieren, müssen die meisten Registrierungsunterschlüssel und -einträge geändert, verschoben, gelöscht oder hinzugefügt werden. Dazu wird die Bezeichnung RenReg im Abschnitt [Copy This State] hinzugefügt. Nach der Bezeichnung AenReg folgt ein Abschnittsname. Dieser Abschnitt enthält die Registrierungseinträge, die auf den Zielcomputer kopiert und umbenannt oder verschoben werden sollen.

Beispiel:

[Copy This State]
RenReg= Outlook98&97 RenReg
[Outlook98&97 RenReg]
HKR\Software\Microsoft\Windows Messaging Subsystem\Profiles\*= \
HKR\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Windows Messaging Subsystem\Profiles

Anmerkung: Ist ein umgekehrter Schrägstrich (\) das letzte Zeichen in einer Zeile in einer INF-Datei mit Migrationsregeln, weist dies darauf hin, dass der Befehl in der nächsten Zeile fortgesetzt wird.

Ist der Wert eines Registrierungseintrags ein Verweis auf eine Datei, die auch migriert werden muss, kann die Bezeichnung RegFile im Abschnitt [Copy This State] die Datei kopieren, die vom Registrierungswert angegeben wird. Nach der Bezeichnung RegFile folgt ein Abschnittsname. Dieser Abschnitt enthält die Registrierungseinträge. Jeder aufgeführte Eintrag muss einen Dateinamen enthalten. Alle aufgeführten Dateinamen werden auf den Zielcomputer kopiert. Der Dateipfad in dem Eintrag auf dem Zielcomputer wird auf den tatsächlichen Speicherort der Datei festgelegt (falls diese verschoben wurde). Ein Eintrag kann im Abschnitt RenReg und im Abschnitt RegFile aufgeführt werden. RegFile kann auch zum Verschieben von Dateien verwendet werden.

Beispiel:

[Copy This State]
RegFile=Desktop RegFile
[Desktop RegFile]
HKR\Control Panel\Desktop [Wallpaper]=
; Die nächste Zeile würde das Hintergrundbild in den Ordner Eigene Dateien verschieben.
; Es wären NICHT beide in der gleichen Datei.
HKR\Control Panel\Desktop [Wallpaper]=, %CSIDL_PERSONAL%

Regelvorrang

Können mehrere Regeln auf dieselbe Datei oder denselben Ordner angewendet werden, wird ein Algorithmus verwendet, um die Regel zu suchen, die am besten zutrifft. Im Allgemeinen wird die Regel verwendet, die die entsprechende Datei oder den Ordner am besten beschreibt. Beschreiben zwei Regeln eine Datei oder einen Ordner gleich gut, wird die INCLUDE-Regel verwendet. Der vollständige Pfad- und Dateiname werden bei der Suche nach der besten Übereinstimmung in Betracht gezogen. Bei Regeln, die eine gleiche Übereinstimmung haben, kommt es häufig zu unerwarteten Ergebnissen. Registrierungsregeln werden in der folgenden Reihenfolge angewendet:

  • DelReg kann für ScanState.exe oder LoadState.exe angegeben werden.
  • AddReg, RenReg und RegFile können für ScanState.exe oder LoadState.exe angegeben werden. Werden sie für LoadState.exe und nicht für ScanState.exe angegeben, wird der angegebene Eintrag gegebenenfalls nicht kopiert. Bei RegFile wird die Datei gegebenenfalls nicht kopiert.
  • Die unter DelReg aufgeführten Elemente werden nicht auf den Zielcomputer kopiert.
  • Alle unter RenReg aufgeführten Elemente werden umbenannt. Wenn derselbe Schlüssel mehrmals aufgeführt wird, ist nur eine Regel zum Umbenennen gültig.
  • Alle unter RegFile aufgeführten Elemente müssen einen Pfad im festgesetzten Wert aufweisen. Das mehrmalige Aufführen eines Eintrags unter RegFile wird behandelt, als wäre der Eintrag nur einmal aufgeführt.
  • Alle unter AddReg aufgeführten Elemente überschreiben den entsprechenden Schlüssel auf dem Zielcomputer. Das mehrmalige Aufführen eines Eintrags wird behandelt, als wäre der Eintrag nur einmal aufgeführt
  • Besteht ein Eintrag auf dem Zielcomputer, wird dieser nicht überschrieben (es sei denn, der Eintrag ist in einem Abschnitt AddReg aufgeführt).

Ein Eintrag kann eine Regel von jedem Regelsatz (RenReg, RegFile und AddReg) aufweisen. In dem Fall werden alle angegebenen Regeln gleichzeitig angewendet. Alle gleichzeitig angewendeten Regeln müssen jedoch über dieselben Details im Pfad verfügen. Sie können eine Regel AddReg und RenReg auf den Unterschlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Exchange\* anwenden. Wenn Sie eine Regel AddReg auf den Unterschlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Exchange\* und eine Regel RenReg auf den Unterschlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Exchange\Client anwenden, hat die Regel RenReg Vorrang, da sie eine genauere Beschreibung umfasst.

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